Linden Legendz

Linden Legendz ist ein Verein, der Künstlern jeglicher Art frei von Genregrenzen ein Netzwerk und eine Plattform bietet. Eine Gruppierung aus Künstlern, (impro-) talentierten und kunstinteressierten Menschen in und aus Linden, die die Lücken schließen wollen, die überall klaffen – zwischen den Künstlern verschiedener Kunstformen und -stile, zwischen Menschen, die Kunst machen und Menschen, die Kunst mögen. Die Legendz sind offen für alles und auf Kontakt aus; was sie wollen, ist nicht weniger als der Schulterschluss für mehr Austausch, mehr Gemeinschaft und mehr gemeinsam gelebte Kreativität.

Ich treffe mich mit Sam und Giacomo im Café Bohne auf der Limmerstraße. Bei Sonnenschein und Latte erzählen mir die beiden, was hinter dem Künstlerverein steckt, der für den Begriff „Offene Bühne“ steht wie kein anderer. Wie viele sie sind, können sie nicht so genau sagen, es gibt einen harten Kern an Leuten, die fest mitarbeiten und den Verein von Anfang an unterstützt haben. Giacomo beschreibt es so: „Wir sind immer so viele, wie da sind. Jeder, der mitmacht, der dabei ist, gehört auch mit dazu, das ist unser Prinzip“. Und Sam ergänzt: „Wir wollen uns alle gegenseitig fördern. Nicht jeder hat das nötige Geld oder die Möglichkeiten, und wenn wir uns zusammenschließen, kann man einiges mehr schaffen als jeder alleine.“

An jedem ersten Freitag im Monat laden die Linden Legendz an wechselnden Orten zum Jammen ein. Sie waren außer in der Bohne schon in der Lagerbar, den Winter über in der Glocke, haben mit der auch ihr erstes Festival, die Maiglocke, präsentiert, waren beim Platzprojekt, im Gretchen, in der Warenannahme. Sam bemerkt: „Der Schwerpunkt ist momentan noch Musik. Es gibt immer mindestens ein Konzert, die restlichen Stunden sind aber nicht geplant. Es ist eher wie mit einem Bild. Wenn man vom Anfang bis zum Ende da ist, sieht man das Gesamtkunstwerk entstehen, wenn man nur eine Stunde da war, hat man eben nur einen Bildausschnitt gesehen“. Drumherum findet mal ein Zeichenwettbewerb statt, mal öffnen Lyriker ihre Gedankenwelten, mal gibt es Livepaintings oder eine Schminkaktion. Giacomo: „Was wir wollen, ist, dass die Leute aktive Zuschauer sind. Wir bieten nichts Fertiges zum einfach nur konsumieren an, wo man hingeht, Eintritt zahlt, für sein Geld was bekommt und wieder geht. Wenn man zu Linden Legendz kommt, ist man selber derjenige, der etwas tut. Wenn keiner was macht, passiert auch nichts.“ Die Legendz wollen „mentale Backpfeifen“ verteilen, um aufzurütteln, sie wollen Möglichkeiten zeigen, die man nur mal nutzen muss. Sam: „Persönlicher Austausch ist das Wichtigste für uns. Das man sich auch mal mit Menschen trifft, die sonst immer in ihren Gruppen abhängen und sich abschotten. Egal, ob es aus Konkurrenz ist, aus Stolz, aus ethnischen Gründen oder vom Stil her. Wir wollen überwinden, was die Zusammenarbeit blockiert. Es reicht ja, dass man dasselbe Ziel hat und zusammenkommt, um was zu bewirken – so entsteht eine Masse, eine Bewegung.“

Seit 3 ½ Jahren treffen sich die Legendz, seit einem Jahr ist es ihr erklärtes Ziel, eine große Community zu werden. Giacomo: „Dafür braucht man natürlich viele Künstler – aber man braucht genauso Leute, die den Papierkram erledigen, die mit auf- und abbauen, den Transport organisieren, aufräumen usw. Die Intention des Künstlers ist es, seine Kunst zu präsentieren. Ohne Leute, die das unterstützen, sind Künstler aber ziemlich aufgeschmissen. Von daher sind die Leute hinter der Bühne mindestens genauso wichtig.“ Ebenso wichtig wäre auch ein fester Ort, wo dauerhaft Linden-Legenden geboren und weitergeschrieben werden können. Denn die Stadt braucht Legenden!

Anke Wittkopp

Der Verein Linden Legendz sucht eine ständige Bleibe. Wer dazu Ideen oder Räume zu vermieten hat, darf sich gerne melden. Auch Spenden sind willkommen. Mail an: lindenlegendz@gmail.com

und Zuschuss an:

Linden Legendz e.V.
IBAN: DE33 2505 0180 0910 2954 25
Stichwort: Entwicklungshilfe

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