Maas Naturwaren

Die Bedrohungen durch den Klimawandel und die unwürdigen Arbeitsbedingungen in vielen Produktionsländern sind Aspekte, die man beim Einkaufen nicht einfach außer Acht lassen sollte. Ein Löwenanteil an Umweltverschmutzung und Ausbeutung geht dabei auf das Konto der Modeindustrie – zumindest die Gewinne daraus. Denn im Gegensatz zu Zigarettenpackungen prangen auf Wegwerf-Shirts und Weichmacher-Jeans keine Hinweisschildchen, die aus Rücksicht auf Mensch und Natur vor dem Gang zur Kasse warnen. In den Läden von „Maas Naturwaren“ kann man das jedoch ganz unbedenklich tun und nicht nur Kleidung sondern auch allerlei andere Alltagswaren erwerben. Im August letzten Jahres hat das Unternehmen eine Filiale in Hannover List eröffnet.

Angefangen hat alles mit einem Problem, das werdenden Eltern sozusagen in die Wiege gelegt wird: Welche Art von Windeln soll mein Kind tragen? So grübelte Anfang der 80er-Jahre auch die Familie Maas zusammen mit Freunden über alternativen Wickelmethoden – denn anstatt mit Einmal-Windeln die Müllberge der Welt immer weiter zu vergrößern, sollte ein nachhaltigeres Konzept her. Sie entschieden sich für das traditionelle Verfahren mit Baumwollwindel und Wickelhose und machten daraus eine Geschäftsidee. Aus der „Wickelkiste“, einem kleinen Versandhandel für Öko-Windeln, wuchs mit der Zeit ein großes Sortiment heran, das neben Babyzubehör nun auch modische Kleidung, Accessoires, Deko-Artikel für Haus und Garten, Hängematten und sogar Kinder- und Jugendbücher beinhaltet. Zu den bisher neun Filialen in ganz Deutschland kommt außerdem ein umfangreicher Online-Shop dazu.

Auch nach 30-jährigem Bestehen befindet sich das Unternehmen immer noch in Familienhand und arbeitet vor allem mit kleinen Betrieben, unabhängigen Designern und sozialen Initiativen zusammen. Besonders beim Thema Kleidung will sich „Maas Naturwaren“ nicht von großen Marken die Geschäfts- und Produktionsbedingungen diktieren lassen und führt seit den 90ern daher eine eigene Linie für Damen-, Herren-, Kinder- und Babykleidung. Aktuell setzen vier Designerinnen trendige Modethemen für die Eigenkollektion um, die mittlerweile einen Großteil des Sortiments ausmacht. Das erstreckt sich von Tages- und Nachtwäsche bis hin zu ganzen Outfits, umfasst Strick-Accessoires, Schuhe, Schmuck und sogar Sportkleidung. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die Herstellungsprozesse gelegt. Das fängt schon bei den Ausgangsmaterialien an, die ausschließlich aus Naturfasern bestehen: Dazu gehört zum Beispiel Baumwolle aus kontrolliert biologischem Anbau, die ohne Einsatz von Pestiziden oder Entlaubungsmitteln von Hand geerntet wird. Auch die tierische Wolle stammt aus ausgewählten Betrieben, wird handgeschoren und ohne chemische Behandlung weiterverarbeitet. Die Produktion der Kleidungsstücke schließlich findet in zertifizierten Nähereien in der Türkei und in deutschen Stickereien statt. Auch die anderen Produkte werden aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt und in einem Prüflabor in Bielefeld regelmäßig auf Schadstoffe kontrolliert.

Für seine hohen Produktionsstandards wird das Unternehmen immer wieder mit dem Fair Trade Label, dem „IVN zertifiziert Naturtextil Best“ und dem Global Organic Textile Standard ausgezeichnet.

Außerdem werden soziale Projekte wie „brotZeit“, Therapeutisches Reiten oder der Aufbau einer Schneiderwerkstatt in Kenia unterstützt. Eine rundum saubere Alternative zu Primark und Co.!

Anja Dolatta

Lister Meile 29 A, 0511 – 89 84 30 87
www.maas-natur.de
Öffnungszeiten: Mo bis Fr 10–19 Uhr, Sa 11–16 Uhr


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