Sprengel

Die Geschichte der Schokoladenfabrik
von Kristina Huttenlocher

HuttenlocherSprengel bleibt für viele Schokoladenfreunde ein Inbegriff von Güte und Qualität. Mit der Wirtschaftsgeschichte Hannovers ist der Firmenname so eng verknüpft wie die Traditionsmarken „Hanomag“, „Appel“ oder „Bahlsen“. Die Urenkelin des Appel-Gründers und Tochter des letzten Appel-Geschäftsführers Kristina Huttenlocher hat nun die Geschichte Sprengels aufgearbeitet und anhand von aufschlussreichen Dokumenten und historischem Bildmaterial nachgezeichnet. Am 3. Juni hat die Autorin ihr Buch im Kino im Sprengel präsentiert.

Mit ihrer rund 150-jährigen Unternehmensgeschichte hat die Sprengel-Schokolade die große Krisen und Kriege des 20. Jahrhunderts durchgemacht, die sich in ihrer bewegten Firmenhistorie niedergeschlagen haben: Der Gründungsphase mit Trinkschokolade ab 1851 folgte der Aufstieg als Hoflieferant des Kaisers in Berlin und der industrielle Ausbau der Schokoladenproduktion in der hannoverschen Nordstadt. Nach wirtschaftlichen Schwierigkeiten in der großen Wirtschaftskrise stabilisierte sich die Schokoladenfirma in den 1930er Jahren, produzierte als Heereslieferantin Scho-ka-kola und Wehrmachtsschokolade und überstand so den Zweiten Weltkrieg weitgehend unbeschadet. Die Jahre nach 1945 brachten eine weitere Blütezeit für Sprengel-Schokolade, Pralinen und die legendären Erfrischungsstäbchen, bevor Konkurrenzdruck und Preisverfall den Niedergang einleiteten. 2001 kam schließlich das endgültige Aus für die Schokoladenproduktion. Mit seiner Kunstsammlung und dem gleichnamigen Museum hinterließ Bernhard Sprengel, Enkel des Firmengründers, den Hannoveranern jedoch ein Erbe, das die Kultschokolade von einst schließlich überdauern sollte.

Huttenlocher_SprengelAn Hannovers Traditionsfirma erinnern sich nicht nur die Genießer feiner Schokolade, sondern auch ehemalige Mitarbeiter mit Wehmut. Kristina Huttenlocher gelingt es, in dieser exemplarischen Chronik eines lokalen Unternehmens den wesentlichen wirtschaftlichen und politischen Umbrüchen der zurückliegenden 150 Jahre Gestalt und Gesicht zu geben. Die Autorin wuchs in Hannover auf und studierte an der FU Berlin und in Frankfurt Politikwissenschaft, Geschichte, Germanistik und Wirtschaftswissenschaften. 23 Jahre lang arbeitete sie als Lehrerin, dann drei Jahre im hessischen Kultusministerium. Von 1998 bis zu ihrer Pensionierung 2011 leitete sie ein Gymnasium und eine Integrierte Gesamtschule. 2013 erschien bei zu Klampen ihr Erstling, die Firmengeschichte von „Appel Feinkost“.

Zu der Vorstellung ihres Buches am 3. Juni im Sprengel-Kino waren rund 60 Besucher gekommen. Unter den Zuhörern waren zahlreiche Ehemalige des einstmals weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Unternehmens. Sie bereicherten die Lesung durch etliche persönliche Erinnerungen und Anekdoten und ließen sich ihre gekauften Exemplare der Chronik von der Autorin signieren. Verleger Dietrich zu Klampen, der zu Beginn der Lesung Buch und Autorin kurz vorstellte, zeigte sich über diese ausnahmslos positive Resonanz sehr erfreut.

AD

„Sprengel –
Die Geschichte der Schokoladenfabrik“
von Kristina Huttenlocher

mit zahlreichen farbigen Abbildungen,
320 Seiten, zu Klampen
Verlag,  2016
ISBN: 978-3-86674-529-2


Schlagwörter:

Diesen Beitrag kommentieren

Stadtkind twittert