Consolers

Es muss schon ein wenig Vorsehung im Spiel gewesen sein, die Florian Hofer, Albrecht Bibas und Till Schomburg zusammenführte: Ursprünglich aus Berlin, Leipzig und Frankfurt trafen die drei Ende 2013 bei einer Jam-Session im hannoverschen Kultclub LUX aufeinander. Nicht nur die Chemie stimmte, auch die gemeinsame Leidenschaft für Bowie, die Beatles und den Sound der 60er und 70er verband und machte das gemeinsame Bandprojekt quasi unausweichlich: Mit geschmeidig gleitendem New Age Indie spenden die Consolers einen soften Klang und positive Energie – zum Beispiel beim Fährmannsfest am 5. August.

„Man kann eine Band nicht gründen, wenn man einander nicht leiden kann“, erklärt Sänger und Gitarrist Florian. „Man verbringt extrem viel Zeit miteinander, denn ein Song wird erst durch das gemeinsame Dran-Rumfeilen richtig rund. Wir waren zwar von Anfang an musikalisch auf einer Wellenlänge, aber erst nach ungefähr anderthalb Jahren Ausprobieren ohne Limit haben wir einen wirklich gemeinsamen Sound gefunden. Wenn ich mir jetzt Songs aus unserer Anfangszeit anhöre, klingt das zum Teil wie eine völlig fremde Band.“ Zu ihren damaligen Vorbildern und Inspirationsquellen zählten unter anderem The Velvet Underground, Jimi Hendrix, die Red Hot Chili Peppers und Nirvana. Von ihren eher rockigen Wurzeln haben sich die drei mittlerweile auf eine sanftere Sound-Schiene begeben und befinden sich nun irgendwo zwischen Whitney, Mac Demarco und Simian Ghost. „Auch der Name ‚Consolers‘ hat ja durchaus einen soften Klang“, erklärt Florian.

Nachdem er sich 2013 mit Schlagzeuger Albrecht und Bassist Till zusammengeschlossen hatte, spielte die junge Formation zunächst in kleinen Clubs und auf Housepartys, ging aber schon bald auf kleinere Tourneen und zu größeren Events wie das Lunatic Festival über. Mittlerweile stehen bundesweite Konzerte auf dem Plan, hin und wieder auch ein Gig in Polen oder eine Supportshow, bisher etwa mit Bands wie GoGoBerlin aus Dänemark oder den Pins aus England. 2015 entstand in Zusammenarbeit mit Soren Christensen ihre zweite EP mit dem Titel „Astronaut Babies“, die sechs Songs werden aber erstmal nur nach ihren Konzerten als CD oder Tape verkauft. Das erste Album ist auch schon in Arbeit und wird voraussichtlich nächstes Jahr erscheinen, im Moment liegt der Fokus aber erstmal auf den aktuellen Auftritten und der im April veröffentlichten Singleauskopplung „Harry“. Das dazugehörige Musikvideo zeigt einen Tag im Leben eines Pizzalieferanten, der am Ende einer Reihe von surrealen Begegnungen in einer chilligen Abendrunde landet.

Dieses entspannte Feeling spielt auch beim Schreiben der Songs eine große Rolle. Meistens werden die Texte dabei von Florian beigesteuert. „Fast immer ist die Musik zuerst da und ich hab vielleicht ein Wort oder einen Satzfetzen, der für mich dazu passt. Dann gehe in der Vorstellung an einen bestimmten Ort im Kopf, meist einen Strand in Italien in den 70ern. Ich überlege mir, was ich an so einem Ort am liebsten hören würde, was mich dort bewegen würde. Danach geht das recht fix und ich schreib die Lyrics an einem Tag zusammen.“ Trotzdem bleiben die Songs Gruppenprodukte, an denen alle Bandmitglieder gleichermaßen beteiligt sind. „Bei uns gibt es keine Hierarchie oder sowas – jeder hat seine Stärken und Anteile an den Projekten und wir stehen alle künstlerisch auf einer Ebene. Deshalb haben auch alle von uns gleiche Rechte an den Songs.“

Ein besonderes Highlight in der erst kurzen Karriere der Band bildet die große Tour mit den DMA’s aus Sydney, mit denen sie im Mai in mehreren deutschen Städten aufgetreten sind. „Das war unsere bisher größte Support-Tour, wir haben uns richtig gut verstanden mit der anderen Band und einer der Australier kommt uns demnächst sogar besuchen. Natürlich ist es immer super, coole Leute zu treffen, aber man sollte sich da nichts vormachen: Im Showgeschäft sind gute Kontakte Gold wert und gerade für eine so junge Band, wie wir es nun mal noch sind, immens wichtig.“

Anja Dolatta

Foto: © Mariano Gonzalez

Den nächsten Live-Auftritt der Consolers auf hannoverschem Boden kann man am 5. August auf dem Fährmannsfest erleben.  Alle Infos unter www.consolersconsolers.com und www.facebook.com/theconsolersmusic.


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