Escape

Man nehme Drums, E-Gitarren, Gesang sowie elektronische Einflüsse und schmeiße alles zusammen in einen großen Topf. Drei Jahre köcheln lassen, dabei immer wieder gut umrühren. Was dabei herauskommt, präsentiert Escape nun geneigten Ohren. Einst gestartet als vielseitiges Soundexperiment, entwickelte die Band eine klare Linie. Escape spielte im vergangenen Juni bei der Fête de la Musique auf der Steintorbühne, im Juli wurde dann die neue EP „Remedy“ im Open Space des PLATZprojekt vorgestellt. Um ihre neue Musik auf eine CD pressen zu können, haben sie im Anschluss eine Crowdfunding-Kampagne gestartet. Und das sehr erfolgreich. Das Ziel war schon gut eine Woche vor dem Ende der Aktion erreicht. Escape kommt offensichtlich an!

„Escape steht für ein Gefühl von Freiheit und Euphorie, stets mit dem Blick Richtung Sonnenuntergang und immer mit der Gewissheit, dass nichts unerreichbar ist,“ so beschreibt sich die Band, die ihren ersten Live-Auftritt auf dem Fährmannsfest 2018 feierte. Hinter dieser Aussage stehen Musiker, die sich nicht in ein festes Genre eingliedern lassen möchten.

Escape ist ein Zusammenschluss von alten Freunden. „Wir beide, Silas und ich, sind Brüder. Mit unserem Sänger Jan haben wir früher im Chor zusammen gesungen, daher kannten wir uns. Und unseren Gitarristen Paul haben wir auf einer WG-Party über einen Freund kennengelernt,“ gibt Jonas einen kurzen Überblick.

Im „normalen“ Leben sind sie Mediendesigner, Student, Krankenpfleger – und wollten es zunächst ein bisschen krachen lassen. Geplant war eine Rockband, doch dann kam irgendwann Jan mit seinem Laptop zur Probe. Der Sänger ist selbst Musikproduzent und hat die anderen schließlich von seinem Faible für elektronische Klänge überzeugt. Daraufhin haben die vier einen Schlachtplan entworfen, wie neben richtigen Instrumenten auch synthetische Sounds eingebracht werden können.

Bei der Namensgebung folgten sie einer spontanen Eingebung. Escape – Flucht, aus dem Alltag, das passte. Insgesamt spielt das Bauchgefühl immer eine große Rolle. Die englische Sprache, ein Gefühlsding. Die Texte, ein Gefühlsding. Escape ist es darum wichtig, dass nicht alles nur auf die Texte im Wortsinn reduziert wird. Es geht auch um die Gefühle im Hintergrund. Die Texte drehen sich um eigene Erfahrungen, aber auch um Imaginiertes, um Situationen, die bloße Vorstellung sind. Und manchmal geht es um diesen einen Augenblick. Zum Beispiel das Gefühl, wenn man in den Sonnenuntergang schaut („Sommer Sunset“).

Wo die Jungs hinwollen, wissen sie schon ganz genau. Ziel sind die Headliner-Slots auf allen großen Festivals in Deutschland und eine schöne Tour. „Eine riesige Tour natürlich, eine Europa-Tour,“ so Silas. Auf den Weg haben sie sich längst gemacht, beim Sixpack Bandcontest 2018 erspielten sie den 2. Platz, und weiter geht es mit dem Semifinale des Bandwettbewerbs Local Heroes jetzt im September im Musikzentrum. Ist Escape dort erfolgreich, folgt das Bundesfinale am 26.10. (ebenfalls im Musikzentrum). Und dann sind die Headliner-Slots bestimmt auch nicht mehr fern.

Text: Theresa Steffens


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