Tycho Barth – Sänger, Gitarrist, Songwriter, Kneipenmusiker, Freiberufler

Er wuchs auf in New York, China und Deutschland, machte seinen Bachelor of Arts im Bereich Musik (Komposition) am Leeds College of Music (UK), seit November 2015 ist er nun wieder in Deutschland und bereichert seine Wahlheimat Hannover mit seinem intimen aber dynamischen Rockstil. Die englischsprachige Musik des 28-Jährigen ist vielseitig – sie beinhaltet nicht nur Rock-, sondern auch Funk-, Blues- und Folkelemente. Diese verpackt Tycho Barth leidenschaftlich in die verschiedensten Songs, die mal laut und draufgängerisch, mal leise und nachdenklich sein können.
Was sich heute zu einer aufregenden Musikkarriere entwickelt hat, startete bereits in jungen Jahren. „Mit 12 habe ich erst Gesangsunterricht gehabt, mit 13 Gitarrenunterricht, um mich selbst zu begleiten, und so ab 16 habe ich dann auch angefangen, meine eigenen Songs zu schreiben“, so Tycho über seine ersten musikalischen Gehversuche.
Geboren wurde er in Deutschland, mit sechs Monaten ging’s dann aber schon nach Amerika. Weil sein Vater wechselnde Jobs hatte, ist Tycho sehr international aufgewachsen. 2015 hat er sich in seiner neuen Heimat Hannover niedergelassen, wo er auf jeden Fall bleiben möchte. Live zu erleben ist der Freiberufler entweder mit der Unterstützung einer Band, im Duo oder auch mal ganz allein mit seiner Gitarre. Dabei merkt man dem zielstrebigen Künstler seine zehn Jahre lange Gig-Erfahrung definitiv an – seien es Auftritte in kleinen Liveclubs in Linden, auf Foto: Laura Callsender Reeperbahn in Hamburg oder auf Festivalbühnen in Norddeutschland. Er misst seine Liveauftritte allerdings nicht an ihrer Größe, wie er sagt: „Ich genieße jeden Auftritt. Natürlich auch die mit meiner Band, bei denen man groß und laut klingt, aber eben auch kleine Wohnzimmer-Konzerte, wo dann so 10 Leute vor dir sitzen und man jedem Einzelnen sehr nah ist.“
Schon früh hat der Sänger entschieden, seine Musik ausschließlich auf Englisch zu schreiben. Er erinnert sich: „Es ist ein Prozess, bis man sich selbst in der Sprache findet und das Gefühl bekommt, dass man authentisch schreiben kann.“ Seine Texte handeln teils von großen Themen, wie beispielsweise persönlichem Wachstum und neugewonnen Erfahrungen. Manche Songs hingegen sollen eher zum Schmunzeln sein: „Hay Fever“ zum Beispiel ist eine Art Hommage an seinen Heuschnupfen, der ihn Jahr für Jahr plagt.
Nachdem er bereits 2018 ein Live-Album veröffentlicht hat, erschien am 27. März letzten Jahres ein akustisches Album. „Live at Elevate Studios“ heißt das Werk und umfasst in 39 Minuten sieben Titel voller rhythmisch-grooviger Musik. Zudem gibt es noch weitere große Neuigkeiten: Nachdem es Tycho lange schwer fiel, die richtige Band für sich zu finden, hat er nun seit einigen Wochen zwei neue Mitglieder. Die Tycho Barth Band besteht aus Boris Gerasimov (Bass), Marvyn Korten (Drums), Benedict Hartsch (Trompete) und Carl Giese (Gitarre). Auch immer an seiner Seite: Seine Freundin Laura Callsen, die für die visuelle Arbeit und die ästhetischen Band- und Künstler-Fotografien verantwortlich ist.
Mit der neuen Unterstützung bleibt die Zukunft spannend – „Wir arbeiten zur Zeit an acht neuen Songs“, erzählt Tycho. Um sich momentan über Wasser zu halten, hat der Künstler vorübergehend einen Nebenjob in der Pflege angenommen, investiert aber mindestens noch 30 bis 40 Stunden die Woche in seine Musik. Apropos investieren: „Ich finde, die Musik wird so schnell entwertet, wenn man sie auf den herkömmlichen Streaming-Diensten hochlädt. Es ist einfach schade – man steckt so viel rein und verhökert es dann für Centbeträge an einen riesigen Konzern.“ Auf der Plattform Band Camp hingegen bietet sich die Gelegenheit, mit dem Hörer in Kontakt zu treten, was Tycho begeistert. Neben seinem Band-Camp-Account (tychobarth.bandcamp.com) liefert Tycho auf seiner Website (www.tychobarth.com) außerdem eine einzigartige Möglichkeit – er gibt Fans im Austausch für ihre Postleitzahl und E-Mail-Adresse Zugriff zu unveröffentlichten Songs: „Das sind zwar keine perfekten, aber dafür einmalige Aufnahmen, um die es schade wäre, wenn sie keiner hören würde.“  ● Enna Kelch

Foto: Laura Callsen


Schlagwörter:

Diesen Beitrag kommentieren

Stadtkind twittert