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Ein letztes Wort im Februar …

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Ein letztes Wort im Februar …


Herr Weil, uns bleibt ja kaum etwas anderes übrig, wir müssen über die bisherigen Verhandlungen zwischen SPD und CDU/CSU sprechen. Sind Sie zufrieden mit den Ergebnissen?
Unterm Strich sind wir aus meiner Sicht mit einem guten Ergebnis aus den Sondierungen herausgekommen. In Teilbereichen gibt es Konkretisierungs- bzw. Ergänzungsbedarf. Das hat der Bundesparteitag zu Recht noch einmal unterstrichen. Aber wir sind mit rund 20 Prozent der Wählerstimmen in die Gespräche gegangen, dann bekommt man auch nicht 100 Prozent SPD-Politik.

Was sind denn Ihre SPD-Highlights?
Ganz sicher zunächst die Europapolitik, da ist nun ein echter Kurswechsel verabredet. Bei der europäischen Einigung hat Deutschland in den letzten Jahren sehr auf der Bremse gestanden, vor allem Wolfgang Schäuble. Und das wird sich – so die Koalition zustande kommt – auf jeden Fall ändern. Europa steckt in einer tiefen Krise und es braucht einen Motor für die notwendige Weiterentwicklung der Union. Frankreich und Deutschland können zusammen dieser Motor sein. Der zweite Punkt ist für mich das leidige Kooperationsverbot. Von allen Seiten hat man immer gehört, Bildung sei die wichtigste Aufgabe – ganz am Ende ist sie aber bei den Ländern und Kommunen hängen geblieben. Nach den mit der Union geschlossenen Vereinbarungen wird das bald Vergangenheit sein. Der Bund kann und wird sich zukünftig entlang der gesamten Bildungskette engagieren. Dritter Punkt, noch nicht so sehr im öffentlichen Bewusstsein, aber trotzdem ganz wichtig: Wenn nichts geschieht, werden in den nächsten Jahren Millionen von Menschen von Altersarmut betroffen sein, weil das Rentenniveau systematisch absinkt. Wir haben einen Schutz vor Altersarmut verabredet mit einer Stabilisierung des Rentenniveaus und einer neuen und zusätzlichen Rente für Menschen, die ihr Leben lang hart gearbeitet haben, aber immer schlecht bezahlt worden sind. Dazu gibt es noch viele andere Ergebnisse, die mir auch aus niedersächsischer Perspektive gefallen. So soll es beispielsweise beim Ausbau der erneuerbaren Energien an der Küste weiter vorangehen. Damit sind de facto über Tausend Arbeitsplätze gesichert. Und ein letztes Beispiel: Die Situation in den Krankenhäusern und den Altersheimen. Da gibt es regelrechte Notstände und das in einem vergleichsweise reichen Land wie Deutschland. Das wird sich erheblich ändern. Also, ich denke schon, was bei den Verhandlungen bislang herausgekommen ist, kann sich sehen lassen.

Zum Thema Europa habe ich einige schöne Worte gelesen, aber ob davon wirklich etwas konsequent umgesetzt wird…
Zunächst mal ist völlig neu, dass aus Deutschland Impulse zu sozialen Mindeststandards in Europa kommen oder zur gemeinsamen Bekämpfung von Steueroasen oder zum Umgang mit multinationalen Unternehmen. Macron hat vorgelegt und alle haben auf Deutschland gewartet. Die Antwort ist eindeutig: eine neue integrative Europapolitik!

Beim Thema Bildung frage ich mich, warum man nicht einfach das Kooperationsverbot kassiert hat.
Das hätte man durchaus tun können, aber das war offenbar eine zu symbolische Frage. Und wenn nach vielen Jahren der kontroversen Diskussion ein solches Problem faktisch aus der Welt geschafft wird, dann gibt es einen Gewinner und einen Verlierer. Das aber liest der Verlierer natürlich nicht gerne, dafür muss man Verständnis haben.

In der Öffentlichkeit wird nach den neusten Umfragen eher die CDU als Gewinner der Sondierungsgespräche gehandelt. Während die SPD eher als Umkipper dasteht? Wurmt Sie das?
Es wird der Sache nicht gerecht. Allerdings ist ein solches Echo auch kein Wunder, wenn die SPD selbst zwiespältig reagiert.

Nach dem Ergebnis des Bundesparteitags könnten wir wohl demnächst wieder eine Große Koalition haben. Machen Sie sich keine Sorgen um Ihre Bundes-SPD, wenn sie in diese Koalition einsteigt?
Ich mache mir natürlich Sorgen, jedoch nicht wegen einer möglichen Koalition. Die SPD hat jede Menge Baustellen, aber die These, das man sich in der Regierung verbraucht und nur in der Opposition erneuern kann, die bezweifle ich sehr. Und persönlich würde ich immer sagen, es ist besser zu agieren als zu reagieren. Es ist besser, die eigene Politik teilweise umzusetzen, als nur darüber zu reden, was die anderen besser machen sollten. Die SPD darf nicht „lindnern“.

Ich persönlich finde es ja schade, dass sich die Idee der Minderheitsregierung nicht durchgesetzt hat. Eine Angela Merkel mit eigenen Ideen, die sich Mehrheiten besorgen  muss, das hätte ich sehr spannend gefunden.
Wer sagt, dass eine Minderheitsregierung mehr eigene Ideen hätte? Und praktisch habe ich bei dieser Variante nach wie vor einige Fragezeichen. Nach den Landtagswahlen habe auch ich diese Option kurz erwogen, sie dann aber rasch verworfen. Denn erstens muss man für alle Mehrheiten von Pontius zu Pilatus laufen. Und zweitens muss man sich beinahe zwangsläufig auf Geschäfte einlassen. Wir stimmen diesem Vorhaben zu, dafür musst du aber jenem Vorhaben zustimmen … . Besser wird dadurch eigentlich nichts. Ich halte eine Menge von stabilen Verhältnissen.

Aber wäre es nicht verlockend, den Wählerinnen und Wählern mal vor Augen zu führen, was die CDU/CSU ohne die SPD so fabriziert?
Wenn wir es nicht schaffen, eine Mehrheitsregierung zu bilden, dann kommt es über kurz oder lang zu Neuwahlen. Und dieses Risiko möchte ich in unser aller Interesse nicht eingehen, wir sollten auf keinen Fall mit dem Feuer spielen. Wir erleben momentan überall auf der Welt eine Rechtsentwicklung, auch in Europa, leider auch in Deutschland.

Aber eine echte Gefahr durch die AfD wäre ja erst dann gegeben, wenn die CDU/CSU mit der AfD koalieren würde.
Vorsicht an der Bahnsteigkante. Man kann sich bereits in einigen europäischen Ländern anschauen, was passiert, wenn es nicht gelingt, die Rechtspopulisten beizeiten zu stoppen. Das führt auf Dauer zu einer Rechtsverschiebung und Verrohung der gesamten Gesellschaft. Und das zeichnet sich auch bei uns bereits ab. Ich glaube, es ist eine Aufgabe der SPD, ein Bollwerk für Demokratie, Toleranz und Solidarität zu sein. Dafür muss man aber Verantwortung übernehmen.

Und ich glaube, dass die SPD für so ein Bollwerk eher Partner im linken politischen Spektrum braucht.
So ein Bündnis wäre derzeit weit entfernt von einer Regierungsmöglichkeit.

Das hat aber sehr viel mit der schwachen SPD zu tun.
Das mag ja sein. Aber wenn wir uns Koalitionsverhandlungen mit CDU/ CSU vollständig verweigert hätten, stünden wir in dem Ansehen der Menschen nicht besser da. Davon abgesehen, dass ein Rot-Rot-Grünes Bündnis inhaltlich auch schwierig wäre.

Ich schaue lediglich mit großer Sorge beispielsweise nach Österreich und sehe dort eine Konstellation, die vor wenigen Jahren von den Konservativen noch für ganz unmöglich gehalten wurde. Und ich höre auch in Deutschland bereits leise Stimmen aus den Reihen der CDU und CSU. Noch sind diese Stimmen leise…
Diese Befürchtung ist nicht unbegründet. Aber meine Haltung dazu ist: Wenn man dem wirklich offensiv begegnen will, dann darf man dem politischen Gegner freiwillig keinen Fußbreit Platz überlassen. Also auch nicht auf eine Regierungsbeteiligung verzichten, wenn man dazu die Chance hat. Die Chance mitzubestimmen und gute Politik zu machen. Um damit die Leute zu überzeugen. Mir ist der Spatz in der Hand wichtiger als die Taube auf dem Dach. Die Taube auf dem Dach hätte ich natürlich trotzdem gerne, aber deswegen lasse ich den Spatz nicht los.

Dann muss die SPD aber ihre Tauben sehr viel besser beschreiben. Klar umreißen, was sie eigentlich will. Um dann in der Öffentlichkeit auch sagen zu können: Das hier ist unser Wunsch, das bekommen wir hin mit der CDU/CSU. Diese Klarheit fehlt mir in der Außendarstellung total.
Diese Kritik kann ich verstehen. Wir müssen uns die Frage stellen, ob wir alle Themen ausreichend durchgearbeitet und gut genug vorbereitet haben, dass sie sich im Grunde ganz von selbst erklären. Wir müssen wichtige Diskussionen miteinander zu Ende führen und die Ergebnisse überzeugt und geschlossen nach außen tragen. Da ist noch Luft nach oben.

Interview: Lars Kompa

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Kinderfernsehen mit Kopftuch

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Kinderfernsehen mit Kopftuch


Aus der Rubrik „Unbekannt verzogen – Das Elterntagebuch“

Der KiKA steht derzeit im Verdacht, Propaganda für die Islamisierung Deutschlands zu machen. Eigentlich müsste man sich über derart absurde Vorwürfe kaputtlachen. Nachdem ich mir die vieldiskutierte Sendung angesehen habe, muss ich jedoch sagen: Witzig ist daran gar nichts.

Die Sendung „Schau in meine Welt“ auf dem Kinderkanal KiKA ist eigentlich harmlos. Kinder berichten aus ihrem Alltag, es geht um Freundschaft und Fußball. Im Januar wurde jedoch eine Folge ausgestrahlt, die derzeit die Gemüter erhitzt. Sie handelt von Malvina, einer 16-jährigen deutschen Schülerin, die sich in Diaa, einen 17-jährigen syrischen Flüchtling, verliebt hat. Soweit so normal.
Hier in aller Kürze die Gründe für die allgemeine Aufregung: Diaa sieht mit seinem Vollbart aus wie Anfang 30, selbst der KiKA hat sein Alter mittlerweile auf 20 korrigiert und sich für die „falsche Darstellung“ entschuldigt. Viel interessanter sind aber Diaas Anforderungen an Traumprinzessin Malvina. Sie darf keine kurzen Röcke mehr tragen, hat aufgehört Schweinefleisch zu essen und ihre männlichen Freunde zu umarmen. Außerdem muss sie mit Diaa immer wieder darüber diskutieren, ob Homosexualität denn in Ordnung sei oder nicht. Auch nach Kopftuch und Konvertierung zum Islam hat Diaa schon des Öfteren gefragt. Das möchte Malvina aber nicht, schließlich sei sie „Christin und Emanze“. Das klingt erst mal gut. Sorge bereitet aber Malvinas Fazit der Beziehungsauseinandersetzungen: „Wenn wir streiten, muss einer nachgeben – das bin meistens ich.“
Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Filmverantwortlichen das Porträt eines selbstbewussten Mädchens zeichnen wollten, dass souverän mit kulturellen Konflikten umgeht. Herausgekommen ist jedoch eher eine Kreuzung aus PEGIDA-Horrorvision und Sendung mit der Maus. Gewissermaßen: Eine Islamisierung des Kinderzimmers. Nennen Sie mich altmodisch, aber irgendwie habe ich etwas andere Vorstellungen von einer Jugendliebe. Was würde wohl Dr. Sommer dazu sagen, jene Instanz für verwirrte Jugendherzen aus lang vergangenen Zeiten? „Liebes Dr. Sommer Team, er möchte, dass ich zum Islam konvertiere und zweihundert Jahre Feminismus einfach in die Mülltonne schmeiße. Soll ich das tun? Ich liebe ihn sehr.“

Ja, was tut man nicht alles für seine Jugendliebe. Früher hat man sich eben die Haare gefärbt, ein Tattoo gestochen oder eine Kette mit Initialen getragen. Heute wechselt man die Religion, entsagt seinen ungläubigen Freunden und führt mit seinem Liebsten Moraldebatten aus den späten Fünfzigern. Alles ganz normale putzige Beziehungsscharmützel.

Selbst Malvinas Eltern, die mittlerweile Angst haben, dass sie unter einer Burka verschwindet, diskutieren mit der Tochter ganz anti-autoritär ergebnisoffen über rote Linien in einer Beziehung. Niemand beschäftigt sich mit dem Offensichtlichen: Dass hier ein volljähriger Mann mit fundamentalreligiösen Ansichten einen Teenager indoktriniert. „Ohne Religion keine Prinzipien und ohne Prinzipien kein Leben“, spricht Diaa an einer Stelle des Films verträumt. Das ist kein Liebesfilm. Das ist eine Kampfansage an die liberale Gesellschaft und die Gleichberechtigung der Frau. Heiter ausgestrahlt im deutschen Kinderfernsehen.

Als Vater von Töchtern ist man automatisch Feminist. Und als solcher stehe ich sprachlos vor diesem Film. Wir leben in einer Gesellschaft, in der bereits der Verkauf von rosa T-Shirts und eine Talkshow ohne weibliche Gäs­te als Sexismus gelten. Ich finde diese Sensibilität richtig. Ich frage mich nur, wie man dann die Unterordnung einer jungen Frau unter eine mittelalterliche Verbots-Ideologie als spannendes Beziehungsexperiment verkaufen kann.

Die Islamisierung Deutschlands ist das sicherlich noch nicht – die KiKA-isierung von Kinderthemen reicht mir aber schon. Ich predige meinen Kindern immer wieder, dass zu viel Fernsehen doof macht. Bei den Verantwortlichen des KiKA ist es scheinbar bereits so weit.

Martin Kontzog

Martin Kontzog ist staatlich anerkannter Vater –  ansonsten gilt seine Fürsorge dem Satire-Blog Pingu-Mania pingumania.wordpress.com

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Lodderbast

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Lodderbast


Mehr als Kino

Am 2. Januar haben Wiebke und Johannes Thomsen den „Lodderbast“ in der Berliner Allee eröffnet – Kino, Kiosk und Kulturzentrum in einem. Ihre Besucher sollen die Filme nicht nur anschauen, sondern auch darüber diskutieren.

Wiebke erzählt, was sie dazu bewogen hat, das Lodderbast zu gründen: „Ich komme aus dem Kinobereich, da gab es also schon Berührungspunkte. Meinem Mann und mir war einfach wichtig, dass wir unser Leben nach unseren eigenen Vorstellungen gestalten können. Das Lodderbast bietet uns auch ein Stück Unabhängigkeit. Wir können damit Arbeit und Leben so vereinbaren, wie es für uns am besten passt.“ „Lodderbast“ – der Name stammt aus dem Calenberger Platt und ist ein lieb gemeinter Ausdruck für eine etwas unordentliche Person. Wiebke schmunzelt: „Für meinen Mann und mich ist Hannover die schönste Stadt der Welt, das wollten wir mit dem Namen unseres Projekts zum Ausdruck bringen. Das Wort hat einfach einen schönen Klang, ist aber auch ein bisschen mysteriös.“ Aber was genau ist denn jetzt das Lodderbast? Nicht einfach nur ein Kino – sondern „Deutschlands erster Kulturkiosk“. Was muss man sich darunter vorstellen? Zur Filmkultur gibt es kioskhaft bunte Tüten aus Weckgläsern, selbstbelegte Gourmetschnittchen und frisches Popcorn. Ein bisschen ist es hier wie bei einem Filmabend unter Freunden: Gesessen wird auf bunten Cocktailsesseln, das Bier oder die Cola holt man sich einfach während der Vorstellung selbst aus dem Kühlschrank. „Wir wollten einen Ort schaffen, an dem Leute nicht nur Filme schauen und dann nach Hause gehen. Unsere Idee ist, dass im Lodderbast auch Fremde miteinander ins Gespräch kommen, Meinungen austauschen und über Kino und Kultur diskutieren. Unsere Besucher sollen sich aufeinander konzentrieren und nicht auf ihr Smartphone“, schildert Wiebke ihre Vorstellungen. Um das zu provozieren, die Leute anzuregen, ihre Meinungen auszutauschen, wählen die beiden Lodderbastler bewusst auch kontroverse Filme. Jeden Monat laufen Filme aus bestimmten Themenbereichen. Im Februar gibt es den Schwerpunkt „Asiatische Perspektiven“ (etwa mit den Filmen „Marlina – Die Mörderin in vier Akten“, „Tokyo Tribe“, „On the Beach at Night Alone“ und „Ghost Dog: The Way of the Samurai“, alle als Original mit Untertiteln).

Offen sein für die Meinung anderer, das ist auch ein Hinweis, den Wiebke anderen Gründungsinteressierten mit auf den Weg geben würde. Sie sagt: „Einerseits ist mein Tipp, sich immer wieder Feedback zu holen, nicht nur von Familie und Freunden. Wir haben damals auf der Straße Flyer verteilt und Passanten gefragt, was sie von unserer Idee halten. So konnten wir abschätzen, ob überhaupt Interesse daran besteht. Von hannoverimpuls habe ich in der Beratung vor allem Unterstützung zum Businessplan bekommen. Das Feedback und die kritischen Nachfragen haben mir geholfen, alles richtig auszuarbeiten und zu konkretisieren. Das hat sich wirklich ausgezahlt. Auf der persönlichen Ebene rate ich dazu, einfach mal mutig zu sein. Wenn man darüber nachdenkt, was im schlimmsten Fall wirklich passieren könnte, merkt man schnell, dass sich das eigentlich nur lohnen kann.“

Lodderbast
Wiebke und Johannes Thomsen
Berliner Allee 56
30175 Hannover
Tel. (0170) 2382828
www.lodderbast.de

Öffnungszeiten:
Mo bis Sa 14-22 Uhr

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Neu in der Stadt im Februar

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Neu in der Stadt im Februar


Cookst du!    
Friends – die Kochschule am Pferdeturm
Am Pferdeturm kann nicht nur Schlittschuh gelaufen werden, seit kurzer Zeit wird hier auch leidenschaftlich gekocht. Die Betreiber des Eisstadions, die KMG-Network GmbH, haben sich in ein ganz anderes Metier gewagt und eine neue Kochschule für Hannover ins Leben gerufen. Unter der professionellen Anleitung des Spitzenkochs Hans Zehentner, Chefkoch des Logenhauses, wird nun also am Pferdeturm geschnippelt, gerührt und gebrutzelt. „Hannover ist die Singlehauptstadt Deutschlands. Unser Ziel ist es, junge Menschen anzusprechen und ihnen zu zeigen, wie und vor allem was sie alleine zu Hause kochen können“, so Kristina Milltrop-Griebler, gelernte Hotelfachfrau und Leiterin der Kochschule am Pferdeturm. „After-Work-Cooking“ heißt das Schlüsselwort des modernen Konzeptes – ein Angebot, das als Event mit Freunden und Gleichgesinnten hervorragend direkt nach der Arbeit genutzt werden kann. Mindestens 8 und maximal 18 Personen können dabei in gut eineinhalb Stunden ein Drei-Gänge-Menü zaubern und im Anschluss gemeinsam genießen. „After-Work-Cooking“-Kurse finden immer dienstags und donnerstags von 18.30 bis 22.30 Uhr statt und kosten – je nach Wareneinsatz – ab 44,50 Euro pro Person. Zudem werden offene Kochkurse angeboten, genauso wie Kinderkochkurse, die auch als Geburtstagspaket buchbar sind: Erst Eislaufen, dann kochen. Wie praktisch! Buchungen sind möglich unter: (0172) 779 96 89. Am Pferdeturm 7, 30625 Hannover. Kontakt: Tel. (0511) 550 20-0 oder info@eisstadion-hannover.de. Mehr Infos und Termine unter: www.friends-die-kochschule.de.

 

Weberey  
Wein- und Ginbar am Lichtenbergplatz
Endlich öffnet die Weberey in Linden-Mitte wieder ihre Türen, um Wein- und Gin-Liebhaber mit einem ausgesuchten Sortiment der feinen Tropfen zu erfreuen. Bereits im Frühjahr 2016 hat ein neues charmantes Team die Bar von Janine Weiß übernommen und die Räumlichkeiten frisch renoviert. Nach einer etwas längeren Pause stehen HD, Vicky und Jan nun schon seit Mitte November letzten Jahres für ihre Gäste bereit, um ihnen die besten deutsche Weine, zur Winterzeit auch ausgewählte Rotweine von deutschen Winzerinnen aus Portugal und Spanien, und natürlich eine umfangreiche Auswahl an verschiedenen Gin-Sorten zu kredenzen. Feine Käse- und Wurstspezialitäten, Öle und ausgesuchtes Brot ergänzen das Programm. Neben regelmäßigen Highlights wie „Wein der Woche“ – ein besonderer Wein wird eine Woche lang zum Sonderpreis angeboten – oder „God save the Gin“ – jeden Donnerstag wird das Lieblingsgetränk jenseits der 40% vorgestellt – sind zudem Theater- und Kinoabende geplant. Individuelle Wein-Proben und Gin-Tastings für mindestens vier Personen können gern vereinbart werden unter Tel. (0511) 54 611 366 oder moin@weberey.com. Öffnungszeiten: Mi-Sa ab 18 Uhr. Lichtenbergplatz 2, 30449 Hannover. Weitere Infos unter: www.weberey.com. Foto: Peter Hecker

 

Yogaraum Nordstadt   
Für mehr Gelassenheit und innere Ruhe
Hannover ist um einen Ort der Entspannung und Achtsamkeit reicher. Susanne Kamlott und Harry Lieber haben im Herbst letzten Jahres den Yogaraum Nordstadt eröffnet. Die beiden erfahrenen Yogalehrer vermitteln Übungen des Yogasana in der Tradition von B.K.S. Iyengar. Eine zuverlässige Methode, um mehr Stabilität, Gelassenheit, Tiefenentspannung und damit ein gesteigertes Wohlbefinden zu erlangen. Dienstags, mittwochs und donnerstags finden regelmäßige Gruppenkurse in den einladenden Räumen in der Lilienstraße 2 statt, die sowohl für Anfänger als auch für fortgeschrittenere Yoginis geeignet sind. Doch auch Miniworkshops am Wochenende, beispielsweise am 3. Februar, 3. März oder 8. April diesen Jahres, ein Yogakurs in Mardorf immer donnerstags, Einzelunterricht nach Absprache und sogar Yogaferien in Rerik an der Ostsee (13.-18. Mai 2018, Kursgebühr: 285 Euro) stehen auf dem Programm. Eine kleine Oase in unserer schnelllebigen, leistungsorientierten Zeit. Kontakt: info@yogaraum-nordstadt.de oder Tel. (0173) 242 89 52. Lilienstraße 2 (Hofgebäude), 30167 Hannover. Mehr Infos: www.yogaraum-nordstadt.de.


StagePerform eröffnet Schauspiel- und Modelagentur
Hannovers Schauspielschule StagePerform bietet nicht nur zahlreiche Kurse und Workshops in Sachen Schauspiel, Tanz und Gesang an, um jungen Talenten die Kunst des Theaters und Musicals näher zu bringen. Seit neuestem möchte die neu eröffnete StagePerform Schauspiel- und Modellagentur dabei helfen, Kinder und Jugendliche, die für sich die Welt des Modelns und des Schauspiels bereits entdeckt haben, zu vermitteln. Zum Team der Agentur gehören Geschäftsführerin Petra Henninger von Wallersbrunn, Modelagentin Oxana Voytenko und Fotografin Iris Klöpper, die sich mit großem Engagement und Leidenschaft der Nachwuchsförderung talentierter, junger Darsteller widmen. Neben der Vermittlung ist es der Agentur wichtig, dass interessierte Mädchen und Jungen neue Erfahrungen in geschützter Atmosphäre sammeln können. So werden verschiedene Workshops angeboten, in denen die Teilnehmenden gemeinsam das Vorsprechen, das Gehen auf dem Catwalk oder das Styling üben. Im Februar stehen gleich zwei solcher Workshops auf dem Programm. Am 3. Februar trainiert Petra Henniger von Wallersbrunn, selbst erfahrene Schauspielerin, von 11 bis 15 Uhr mit Kindern ab 10 Jahren das E-Casting-Vorsprechen vor der Kamera. Geübt werden unter anderem eine lebendige Mimik, Gestik und Haltung sowie ein selbstbewusstes Auftreten, außerdem gibt es Tipps zum Ausdruck und Posing. Das Angebot findet in der Tanzschule Bothe statt. Zur gleichen Zeit und am gleichen Ort zeigt Model und Sängerin Oxana Voytenko Jugendlichen ab 12 Jahren, worauf es auf dem Catwalk, beim Posing und Casting ankommt. Beide Workshops kosten jeweils 75 Euro. Ausführliche Infos und Anmeldungen unter: www.agentur-stageperform.de, info@stageperform.de & Tel. (0511) 270 85 40.

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Karin Menges

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Karin Menges


Geschäftsführerin der Ihmeplatz 7E GmbH, Gründungsmitglied
und im Vorstand des Vereins Zukunftswerkstatt Ihme-Zentrum e.V.

Sie möchte ihr Möglichstes tun, um den „schlafenden Riesen“ aufzuwecken: Karin Menges, 60 Jahre alt, lebt gerne im Ihme-Zentrum, wo sie mit ihrem Mann und Kater in einer 3-Zimmer-Wohnung mit vier (!) Balkonen wohnt. Die Apothekerin ist nach über 20 Jahren Dorfleben geplant und überzeugt zurück in die Stadt gezogen und möchte in Hannover nirgends anders wohnen – weil sie seit 2012 zugleich ruhig und stadtnah mit allen wichtigen Strukturen wohnt und sich ihr von dort oben ein phantastischer Ausblick bietet. Um sich für die Wiederbelebung des Ihme-Zentrums einzusetzen, hat sie mit anderen IZ-Fans den Verein Zukunftswerkstatt Ihme-Zentrum gegründet: Ihr Ziel ist die nachhaltige und kreative Transformation des größtenteils leerstehenden Brutalismus-Megakomplexes aus den Siebzigerjahren in einen lebendigen, lebenswerten Ort. Karin Menges erzählt vom Potenzial des verwunschenen Betonriesens.

Mit welchem Ziel habt ihr Anfang April 2016 den Verein Zukunftswerkstatt Ihme-Zentrum gegründet?
Wir möchten das Ihme-Zentrum in positiverem Licht und als Möglichkeitsraum zeigen und daran mitwirken, einen lebens(liebens)werteren Zustand wieder herzustellen.

Zu euren Mitgliedern gehören BewohnerInnen, engagierte BürgerInnen sowie ExpertInnen aus den Bereichen Architektur, Stadtplanung, Politik, Kultur und Nachhaltigkeit – haben sich alle selbstständig zusammengefunden, oder wie war das am Anfang?
Die Initiative zur Vereinsgründung ging von Constantin Alexander aus. Er ist ins IZ gezogen, hat die Rundgänge gestartet und dann Interessierte angesprochen. Bei den Rundgängen durch das Quartier wird die Geschichte des Zentrums erklärt – und unser Ansatz, aus dieser vermeintlichen Ruine ein nachhaltiges, kreatives und lebenswertes Wahrzeichen für Hannover zu machen.

Seid ihr alle ehrenamtlich tätig, oder gibt es auch Angestellte?
Wir sind alle ehrenamtlich tätig, nur für die Raumorganisation gibt es eine kleine Stelle.

Ah, für die Räume der Zukunftswerkstatt – erzähl mal.
Seit Mitte 2017 haben wir rund 230 qm Räumlichkeiten gemietet, anschließend saniert und ein Nachbarschafts- und Kulturzentrum daraus gemacht. Der Veranstaltungsraum ist bestuhlt für bis zu 80, unbestuhlt für bis zu 120 Personen ausgelegt und verfügt über Projektions- und Lichttechnik, eine Beschallungsanlage, WLAN, eine Bewirtungsecke und zwei Toiletten. Wir sind sehr zufrieden und auch stolz, dass wir nach so kurzer Zeit diese großartigen Räumlichkeiten im IZ haben. Die Renovierung ist abgeschlossen (eine Behindertentoilette wäre noch wünschenswert). Die Stadt fördert uns mit einem Betrag von 8.000 Euro – das reicht aber noch nicht und wir würden uns über weitere Spenden freuen. Der gesamte Betrieb funktioniert in Eigenleistung.

Wer sind eure größten Kooperationspartner?
Unsere wichtigsten Partner sind die Stadt Hannover, Hochschulen und Universitäten, Umbau – der Ökomarkt, Gilde und Exposive. Aber auch das Engagement von Privatpersonen ist enorm. Einige Vereinsmitglieder bieten außerdem Rundgänge an.

Worauf liegt der Schwerpunkt – auf öffentlichen Projekten, der Förderung von Kunst und Kultur, oder auf dem Austausch der BewohnerInnen?
Unser Schwerpunkt liegt auf Projekten vor Ort, die zum IZ passen. Unsere bisher realisierten Projekte sind hochkarätige Vorträge zur Architektur, Stadt- und Wegeplanung, aber auch Ausstellungen, Konzerte und Lesungen lokaler Künstler und Kreativer. Wöchentlich findet das BewohnerInnentreffen statt, monatlich die Nachmittagskonzerte für Musikfreunde (gemeinsam mit der AWO und dem FZH Linden), der PlanBoxStammtisch für IZ-Interessierte und die (teilweise Themen-) Rundgänge. Wir sind in der glücklichen Lage, dass viele Menschen mit Ideen auf uns zukommen. In Kontakt treten kann man mit uns per E-Mail oder Formular auf unserer Webseite. Und unsere Räume werden nicht nur vom Verein genutzt, sondern stehen auch der Bewohnerschaft im Ihme-Zentrum zur Verfügung. Nicht-Bewohner und Nicht-Vereinsmitglieder sind natürlich ebenfalls herzlich willkommen! Gegen eine geringe Gebühr können unsere Räume von externen Interessenten auch für Kunst, Kultur, Geburtstagsfeiern etc. gemietet werden.

Was sind die nächsten/geplante Projekte?
Unser nächstes großes Projekt ist, das IZ als wichtigen Baustein des Projektes ‚Kulturhauptstadt‘ kreativ zu entwickeln. Wir freuen uns über die fachliche Anerkennung unserer (Constantins) Arbeit beim deutschen, lokalen Nachhaltigkeitspreis.
Anmerkung: Das Konzept zur Entwicklung der Ruine zum Wahrzeichen einer nachhaltigen und kreativen Stadt wurde 2017 für den Deutschen Lokalen Nachhaltigkeitspreis nominiert.

Wie ist der Austausch zwischen den Bewohnern, dem Großeigentümer Intown, den Kleineigentümern sowie der Stadt und der Stadtgesellschaft?
Zum Großeigentümer besteht trotz vieler Angebote unsererseits kein Austausch. Zu den Bewohnern/Eigentümern beginnen die Begegnungen. Der Austausch mit der Politik und Stadtverwaltung entwickelt sich positiv durch Besuche und konstruktive Gespräche. Wir agieren eigenständig, versuchen aber stets, andere Stakeholder mit einzubeziehen.

Wozu wurde zusätzlich zum Verein noch die Ihmeplatz-7E-GmbH gegründet?
Die Ihmeplatz-7E-GmbH hat sich zur Minimierung des Immobilienrisikos gebildet, auch verfügt der Verein nicht über finanzielle Mittel. Nachdem die Statikakten zwei (!) Mal vergeblich der Eigentümergemeinschaft angeboten, und von unserer AG Planung als unverzichtbar und wesentlich für Bau-/Umbaumaßnahmen eingestuft wurden, wollen wir sie dauerhaft verfügbar für alle im IZ sichern.
Zum Hintergrund: Die vorherige Besitzerin der vom Verein angemieteten Räume hatte im Frühjahr 2017 ankündigt, die Immobilie verkaufen zu wollen. Die 27 Gesellschafter der GmbH haben die Räume daher mit Unterstützung weiterer Darlehensgeber gekauft und sie zu den gleichen Bedingungen wie die vorherige Besitzerin an den Verein vermietet. Die Vorbesitzerin der Räume ist die Witwe des Statikers, der sowohl 1970 den Neubau, als auch ab 2006 den Umbau des Ihme-Zentrums betreute. Sie bot zeitgleich zum Kaufangebot für die Räume der Eigentümergemeinschaft des Ihme-Zentrums und dem Großeigentümer Intown einen aus ca. 300 Ordnern bestehenden Satz aller Zeichnungen und Statikberechnungen des Ihme-Zentrums zum Kauf an. Der Wohnungseigentümervertreter im Beirat der WEG und auch Großeigentümer Intown lehnten den Kauf ab. Die Sammlung ist nach dem Wissenstand der GmbH der einzige weitgehend vollständige Aktensatz und umfangreicher und besser sortiert als die bei der Landeshauptstadt Hannover vorhandenen Unterlagen – die Ihmeplatz-7E-GmbH hat sie daher erworben und so vor einem möglichen Verfall gerettet und sieht sich als Treuhänderin für dieses wichtige kollektive Gedächtnis des Ihme-Zentrums.

Möchtest du etwas zu dem aktuellen Konflikt der Ihmeplatz-7E-GmbH mit der Hausverwaltung sagen?
Wir sehen uns als neue Intermediäre und Ideen-Plattform, haben stets allen Beteiligten (Bewohner/Eigentümer, Hausverwaltung, Sprecher und Verwaltungsbeirat) unsere Gesprächsbereitschaft und kooperative Zusammenarbeit angeboten und sind maßlos enttäuscht und verärgert über die nicht endende Gerüchteküche und unsägliche Handlungsweise insbesondere des alten Verwaltungsbeirats. Das wird auch in der (Stadtteil-)Öffentlichkeit sehr negativ bewertet und schadet dem IZ-Image. Wir lassen uns aber nicht einschüchtern und widersprechen unberechtigten Vorwürfen.
Zum Hintergrund: Die Klageandrohung seitens der Hausverwaltung zielt auf das Verbot, die Räume gemäß des bestehenden Mietvertrages mit der Zukunftswerkstatt Ihme-Zentrum e.V. durch diesen nutzen zu lassen – dabei wurde der dementsprechende Mietvertrag zwischen dem Verein Zukunftswerkstatt Ihme-Zentrum e.V. und der Voreigentümerin der Räume bereits im Jahr 2016 geschlossen, wobei diese beim Vertragsschluss durch die Cardea Hausverwaltung vertreten wurde. Genau dieselbe Hausverwaltung will jetzt den Mietvertrag nicht mehr kennen und die Nutzung gemäß des von ihr (als Vertreterin) selbst unterzeichneten Mietvertrages notfalls auf dem Klageweg unterbinden.

 

kurz nachgefragt

Was bedeutet das Ihme-Zentrum für dich?
Wahlheimat.

Eine schöne und eine hässliche Seite des Ihme-Zentrums?
Schön = wohnen am Wasser, hässlich = der Zustand des Sockelgeschosses.

Wer wäre das Ihme-Zentrum als Comic-Figur und warum?
Von den Avataren die Erdbändigerin Toph (kann Gestein und Metall bändigen und, obwohl sie blind ist, ist sie die mächtigste ihrer Gruppe).

Dein Soundtrack zum Ihme-Zentrum?
Edvard Griegs „In der Halle des Bergkönigs“ (Peer Gynt Suite).

Wem würdest du raten/abraten, ins Ihme-Zentrum zu ziehen?
Raten würde ich es jungen, junggebliebenen, toleranten Menschen, abraten peniblen, ruhesuchenden Menschen.

Was ist für dich das größte Potenzial des Ihme-Zentrums?
Die immense Fläche in der großartigen Lage, die heutigen Möglichkeiten in Bezug auf Energietechnik und Produktion (siehe Vortrag „produktive Stadt“).

Warum das IZ nicht „einfach abreißen“?
Das ist keine Option (rechtlich und wirtschaftlich).

Was gehört für dich zum Ihme-Zentrum, wie der Fisch ins Wasser?
Die Ihme.

Was absolut nicht?
Die Tauben.

Wie siehst du das Ihme-Zentrum in 10 Jahren?
Ein Wahrzeichen Hannovers.

Interview: Anke Wittkopp

 

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Der Ökobaumarkt

Die Böden der Wohnung haben schon mindestens 15 Jahre hinter sich? Zeit für etwas Neues, etwas Frische, etwas Farbe: Zeit für einen Umbau! Doch diesmal soll etwas Besonderes her, keine Massenware, sondern Individuelles und Faires. Höchste Zeit, auch im Bereich Wohnen auf ökologische Produkte zurückzugreifen. In der Nieschlagstraße in Linden ist der Name Programm, der nachhaltige Umbau Konzept.

Seit über 30 Jahren gibt es den in Hannover einmaligen Baustoffhandel nun bereits, seit 10 Jahren führt Thomas Wolters die Idee vom ökologischen Bauen weiter. Der Geschäftsführer selbst kam durch Ferienjobs zur handwerklichen Arbeit und war von Anfang an mit Leidenschaft dabei. Ziel ist es, das Bewusstsein zu schärfen, nicht sofort zum Billigsten zu greifen, sondern Baustoffe zu nutzen, die dauerhaft ein gesundes Wohnumfeld garantieren.

Wolters und sein Team von fünf kompetenten MitarbeiterInnen bieten im Ladengeschäft heute verschiedenste alternative, ökologische und nachhaltige Baustoffe an, darunter Farben aus pflanzlichen und mineralischen Rohstoffen sowie Holzböden, für die Holz aus Schweden, Österreich oder Deutschland verwendet wurde. Ihre hervorragende  Verarbeitung und hohe Qualität ist bereits mit dem bloßen Auge erkennbar. Außerdem bietet Umbau Holzöfen, Kamine, Putze und Spachtelmassen an. Alle Produkte des umfangreichen Sortiments gehen kurze Produktionswege und haben somit keine verwirrenden Produktionsketten durch Asien oder andere Billiglohnländer durchlaufen.

Zusätzlich zum Ladengeschäft hilft Umbau natürlich bei der Verarbeitung und empfiehlt kooperierende Baufirmen, die den inneren und äußeren Umbau vereinfachen. Diejenigen, die lieber selbst Hand anlegen wollen, bekommen Ratschläge und Pläne zur Selbsthilfe mit auf den Weg. Das Team berät intensiv und berücksichtigt individuelle Wünsche und Vorstellungen. Interessierte Kunden können in den offen gehaltenen Ladenräumen prima stöbern und planen. Produkte, wie schadstofffreie Farben von Kreidezeit, alabasta oder Auro, sind zur Ansicht in Regalen ausgestellt.

Ein Highlight des alternativen Baumarkts ist der Klassiker Linoleum. Der meist fälschlicherweise mit PVC assoziierte Bodenbelag wird mittlerweile in mehr als 100 Farben angeboten und besteht aus nachwachsenden Rohstoffen. Beliebt ist auch die „Lindendiele“, deren Charme mit dem der meist in Altbauwohnungen zu findenden Holzböden vergleichbar ist. Mit 28,50 Euro pro Quadratmeter ist die Diele auch für den kleineren Geldbeutel noch halbwegs erschwinglich.

Die Alternative zum konventionellen Baumarkt kommt bei einem breitgefächerten Publikum sehr gut an. Ob Firmen, Kindergärten oder Privatpersonen, viele finden Geschmack am kreativen Konzept – gutes Gewissen inklusive. Dem Vorurteil, dass nachhaltig immer teuer sein muss, widerspricht Thomas Wolters ganz entschieden, die ökologisch produzierten Dielen, Farben und weiteren Baustoffe verbessern das Raumklima deutlich, sind langlebig, schadstofffrei und beinhalten keine Konservierungsstoffe. Wichtige Vorteile, die „teuer“ sofort relativieren.

Ein Online-Shop für kleine Produkte und Zubehör ist geplant, einen großen Versandhandel will der Geschäftsführer allerdings nicht aufbauen. Das Konzept soll persönlich und Hannover-nah bleiben.
Also, nicht vergessen: Es lohnt sich, bei der nächsten Renovierung oder Grundsanierung an Umbau zu denken.

Text und Fotos: Leonie Gratzel

Nieschlagstraße 10
30449 Hannover
(0511) 89 73 37 0
post@umbau-hannover.de
umbau-hannover.de
Öffnungszeiten:
Mo bis Fr 10 – 18 Uhr, Sa 10 – 14 Uhr

 

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