KaLi

Ein Kaufhaus in Linden? Ja, und zwar ein ganz feines – neun inhabergeführte Läden haben sich hinter einer gemeinsamen bodentiefen Fensterfront zusammengeschlossen und bieten im Verkaufsraum mit Loftcharakter neben Groß-, Klein- und Kindermöbeln, Wohnaccessoires, Mode, Schuhen, Feinkost und Naturkosmetik. Dazu im Café-Eck überleckeren Kaffee und eine ganze Wand voller Weine. Die Menschen hinter Furnikat, Karla, Riva, Gunilla, Mocavino, Weinundlachbar, Anne Behne, Uncle Paul und Corpora bespielen die ehemaligen Räume von Lime Trees an der Posthornstraße mit äußerst attraktiven sowie langlebigen Qualitätsprodukten für das bewusste Konsumverhalten.

„Hier will ich wohnen!“ – dieser Gedanke schießt bestimmt nicht wenigen durch den Kopf, die das KaLi zum ersten Mal betreten. Den Raum selbst kann und muss man zwar nicht haben (man denke nur an die Heizkosten bei insgesamt 340 qm!), aber das Interieur ist fast bis auf das letzte Stück käuflich zu erwerben (abgesehen von Fraukes Esstisch, den will sie irgendwann wieder mit nach Hause nehmen). Die Vintageliebhaberin vom Furnikat hatte die Idee mit dem KaLi und hat hier endlich genug Platz, um neue große Stücke wie Sofas und Regale anzubieten, Lampen, ausladend und faszinierend wie Rauminstallationen, und andere Kreationen von Newcomern der Möbelszene, die Frauke und Kosta auf ihren Lieblingsmessen in Paris und Amsterdam auftun.

Die Mode-Auswahl, die Lea aus ihrem Laden Karla in der List mitgebracht hat, umfasst bewusst keine Label, die es in den Lindener Läden schon gibt, sondern gefährlich schöne Teile von mbyM, me&may, BlendShe, Modström u.v.m. – Modelabel mit Liebe zum Trophy print und ähnlich stilvollen Charmeträgern. Die harmonieren schönstens mit den atmosphärischen Tapetenszenen von Elli Popp, die Naturkulisse zaubern, dazu stehen echte Pflanzen an den großen Fenstern, in niedlichen Sträußen und in Töpfen auf dem Stahlgerüst über der Bar-Auslage, wo der gute Kaffee des Hauses ausgestellt ist.

Den hat Kosta aus seinem Stammcafé in Essen mitgebracht, weil er einfach so gut schmeckt, noch dazu ist der Kultcafé bio, direkt und fair gehandelt. Ben schmeißt das KaLi Café, wo es in Zukunft neben Kuchen ein kleines Frühstück sowie Abendbrot geben soll – gerne hätten die KaLis auch schon bald ein paar Sitzmöglichkeiten vor dem Laden und wenn machbar eine feste Terrasse. Auf der könnte man im Sommer gemütlich Frau Weiß‘ biologische Weine genießen (die rund 36 guten Tropfen sind vielen aus der Weinundlachbar am Lichtenbergplatz bekannt), vier von ihnen gibt es offen, den Rest darf man mit nach Hause oder aber per origineller Flasche-plus-Glas-Tasche für zwei zur Direktverkostung mit in den Park nehmen, bei gebuchten Weintastings kann man sich durch das Sortiment probieren. Nina hat außerdem Naturkosmetik vom Shampoobar bis zur Deocreme und praktische Seifen-Transportiersäckchen mitgebracht, Riva eine Wand voller Rucksäcke, Keramikgeschirr und Kaffeeisolierkannen in ruhigen Pastell-Erd-und-Wasser-Tönen, von Corpora kommen handgefertigte Weizenkorn-Kerzen. Richtig geile Herrenschuhe stehen von Uncle Paul, einem Schuhdesigner aus Estland, zur Wahl; sie kombinieren hochwertiges Leder mit knalligen Sohlen und Sportschuh-Fußbett. Anne Behnes Modelle für die Frauenfüße legen Wert auf Komfort, sodass die hier einfach reinschlüpfen, loslaufen und gut aussehen können.

Die Feinkostabteilung wird in Zukunft mit griechischem Akzent von Kosta weiter ausgebaut, momentan liegt der Schwerpunkt von Mocavino aus Isernhagen auf italienischer Feinkost mit österreichischen und portugiesischen Ausreißern wie Weingebäck aus Traubenkernmehl. Unter Gunillas Regie entstehen im ersten Stock Räume für Kinder mit Kinderzimmer-Kleinmöbeln und -accessoires wie Teppichen, Postern und Tapeten. Und wer weiß, was die kreativen Köpfe hinter der Kaufhaus-Initiative in Zukunft noch so für Ideen haben – Platz genug zum Ausleben haben sie im KaLi ja.

Text: Anke Wittkopp

Posthornstraße 31
30449 Hannover

Öffnungszeiten:
Mo – Fr 11-18.30 Uhr,
Sa 10-16 Uhr


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