Treffen sich Jung und Alt im Netz …

Grün, aka StadtkindLiebe Stadtkinder,

da dreht so ein blauhaariger Internetzler ein Video und versetzt kurz vor der Europawahl fast die gesamte Nation samt Regierungsparteien in helle Aufregung. Wild geht es durcheinander, man spricht von tendenziöser Einflussnahme, von Meinungsmache, von Propaganda, von Populismus, man behauptet, dieser Rezo lüge und verkürze, wahrscheinlich im Auftrag irgendwelcher links-grüner Geldgeber. Doch der junge Mann hat seine Hausaufgaben gemacht, er belegt seine „Lügen“ mit 252 Quellennachweisen und besteht jeden Faktencheck. Schade, CDU. Schade, SPD. Da hat jemand den Finger nicht nur in die Wunde gelegt, er stochert auch munter sehr tief darin herum, während sich Annegret Kramp-Karrenbauer „Regeln“ wünscht, damit so etwas Unerhörtes künftig nicht mehr vorkommen kann. Kritik, direkt vor einer Wahl? Und dann auch noch berechtigte Kritik? Von einem Menschen Mitte 20? Wo kommen wir denn da hin? Nein, das darf nicht sein! Erstens ist es ja wohl unerhört, dass so junge Menschen überhaupt eine Meinung haben, und zweitens geht es ja wohl gar nicht, dass diese Meinung dann auch noch Hunderttausende unkontrolliert erreicht. Wo landen wir denn, wenn so etwas zur Gewohnheit wird?

Tja, liebe Frau Kramp-Karrenbauer, wir landen ziemlich punktgenau mitten im demokratischen Diskurs. Und das fühlt sich nach all den debattenfreien Merkel-Jahren womöglich erst mal sehr ungewohnt an. Aber es ist, wie es ist, Menschen, auch junge Menschen, dürfen in einer Demokratie eine Meinung haben und sie frei äußern, selbst ganz junge Menschen, sie dürfen ganz alleine und ohne Augenbinde in den Medien online und offline spazieren gehen, recherchieren, sich ihre Fakten zusammensammeln, vergleichen, Quellen prüfen, sich eine Meinung bilden, und sie dürfen auch misstrauen. Hier scheint es einige Missverständnisse zu geben zwischen Jung und Alt, zumal wenn man sich im Internet über den Weg läuft. Unsere Autorin Anja Dolatta hat sich mal solcher Missverständnisse angenommen …

Mehr dazu gibt’s im Juli-Stadtkind. Jetzt vielleicht am Kiosk!

 

Und auch sonst gibt’s wieder bewegende Lektüre für das schattige Plätzchen am Pool:

  • Wird das Stadtkind trendgemäß umbenannt? Nachzulesen im top-aktuellen Gerücht des Monats.

  • Anke Wittkopp stellt Mira Buß vom Verein Start With A Friend vor, der Einheimische mit Zugezogenen aus aller Welt zusammenbringt.

  • Illi Hinzberg kommt mit Jens Spahn voll nicht klar …

  • Martin Kontzog erzählt von Kindergartenkindern, die plötzlich reden wie Robert Habeck mit Sabberlatz.

  • Jette Groß hat Laura Berman, die neue Opernintendantin, interviewt und nach ihrer Vision für den „Hochzeitskuchen“ mitten in der Stadt gefragt. Dabei hat sie erfahren: Oper ist viel mehr, als unter Aufsicht eines Lehrers kein Wort zu verstehen.

  • Simone Niemann lüftet im Vollbesitz ihrer körperlichen und geistigen Kräfte ein Geheimnis. Dabei geht es um Sternzeichen im Allgemeinen und im Speziellen: Geboren im Sternzeichen Fische“Außerdem hat sie sich in ein Segway-Abenteuer (ja richtig, ganz genau!) gestürzt. „Gestürzt“ zum Glück nur im übertragenen Sinn, in der Reihe Feldforschung berichtet sie von ihren Ängsten und vom Vollkasko-Schutz: Auf „Mörder-Tour“ mit dem Segway durch Hannover …

  • Annika Bachem spricht mit Arne Mertens vom SNNTG-Festival über sein ehrenamtliches Engagement.

  • Der offene Brief geht in diesem Monat an Boris Johnson.

… und obendrauf gibt es noch viel viel viel viel viel viel mehr!


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