Leon Ladwig

Country und Rock‘n‘Roll mit Gefühl und Gewalt – so beschreibt Leon Ladwig seinen Sound auf Facebook. Bei seinen Konzerten trägt er meistens Bluejeans und einen lässigen Cowboyhut. Ein paar Scherze zwischendurch gehören zum Pflichtprogramm. Und sein durchaus feiner Humor spiegelt sich auch in seinen Texten wider. Ladwig kommt ehrlich und authentisch rüber, sein Publikum weiß das zu schätzen.

Den Solo-Künstler Leon Ladwig, so wie man ihn heute auf der Bühne sieht, gibt es nun seit etwa vier Jahren. Vor seiner Zeit als Solo-Künstler spielte der 26-jährige Sozialassistent in der Punkrock-Band „Shot Dog“. Weil es mit der Band zwischenzeitlich aber sehr langsam vorranging, konzentrierte er sich schließlich wieder mehr auf sein Solo-Projekt und das Songwriting. Ladwig experimentierte und entfernte sich nach und nach vom typischen „Hau-drauf-Punkrock“. Sein Sound ist heute etwas ruhiger und sein Gesang nicht mehr auf Englisch. Auf Deutsch erreiche er sein Publikum direkter, seine Texte träfen schneller ins Herz. Die Songs, die er heute live spielt, sind manchmal düster, manchmal witzig, stets geradeheraus und immer mal wieder findet sich eine feine Prise Humor auch zwischen den Zeilen.
Seine Texte beruhen weitestgehend auf wahren Begebenheiten – die Partys habe er schon mitgenommen, erzählt er. Zum Teil thematisiere er eine Zeit in seinem Leben, in der es noch etwas wilder zuging und er unter anderem viel im Ihme-Zentrum ein und aus gegangen ist. Heute wohnt er selbst dort, ist aber nur noch selten in Clubs unterwegs. Seine neue Wahlheimat bezeichnet er als „die Petrischale, in der der Pilz meines Lebens gewachsen ist“. Ladwig möchte sich allerdings keiner Szene zuordnen, weder der Clubszene, der Punkrockszene und auch nicht der Countryszene. Er ist unterwegs in diesen verschiedenen Welten und beschäftigt sich mit ganz unterschiedlichen Projekten, wobei er auch gerne mal das Instrument wechselt. Neben Gitarre spielt er noch Bass (bei der Band „Massentrend“) und Schlagzeug, derzeit bringt er sich selbst das Klavier spielen bei.
Der Country-Einfluss in seiner Musik ist unverkennbar. Der spezielle Sound hat ihn schon im Kindesalter begleitet, sein Opa hat beispielsweise viele Westernfilme mit ihm geschaut. Der klassische Revolverheld aus seiner Kindheit hat es Ladwig bis heute angetan. Cowboyhüte und Cowboystiefel – ihm gefällt das, obwohl er der amerikanischen Kultur sonst eigentlich nicht allzu viel abgewinnen kann. Musikalisch lässt er sich gerne von seiner Lieblingsband „Social Distortion“ inspirieren, die ihre Country-Einflüsse ebenfalls nicht leugnen kann. Aber auch Musiker wie „Waylon Jennings“, „Merle Haggard“, „Johnny Paycheck“ oder „Dave Dudley“ gefallen ihm. Und „Gunter Gabriel“ besitzt einen ganz besonderen Platz in seinem Herzen – denn er habe gezeigt, dass man auch auf Deutsch einen guten Country-Sound produzieren könne. Ladwig versucht beim Songwriting immer auch Rockelemente mit in seine Lieder einzubauen. Ihm gefällt diese Mischung, Rock, mag er, wenn er einfach ist. Eingängige Melodien mit Ohrwurm-Potenzial, darum geht es ihm.
Für die Zukunft stehen Label und Plattenvertrag ganz oben auf Ladwigs Wunschliste. Bisher hat er alles immer auf eigene Faust erledigt, was natürlich Energie kostet, die er weitaus lieber in seine Musik investieren würde. Eine ordentliche Vermarktungs- und Produktionsmaschinerie hinter sich zu haben – das wäre schon was. Aktuell ist gerade eine neue Country-EP in Produktion mit einigen Stücken, die er auch in seinem Live-Programm präsentiert, allerdings werden sie im Bandgewand, also voll instrumentiert, zu hören sein. Auch weitere Musikvideos sind geplant. Wer auf dem Laufenden bleiben möchte, der findet auf Ladwigs Homepage, leonladwig.com, aktuelle Infos und auch viele Stücke. Lohnt sich!
Claudia Wernicke


Schlagwörter:

Diesen Beitrag kommentieren

Stadtkind twittert