Stadtkinder kochen mit dem Fungi Pad

Wir sind uns nicht so ganz sicher: Sollte das nicht vielleicht eher ein Beitrag für „Stadtkinder sind mutig“ werden? Denn: Der Name „Fungi Pad“ klingt nach Slipeinlage. Das Teil sieht auch aus wie eine Slipeinlage. Man soll es aber essen können – sicher?

Marinier mich, grill mich, koch mich, brat mich – es gibt 1000 Varianten“. So oder ähnlich steht’s auf der Verpackung des von einem österreichischen Hersteller angebotenen Presspilzblocks.

Es handelt sich um geschredderte, mit Reismehl und Hühnerei gebundene, gewürzte und gepresste Kräuterseitlinge. Und das soll schmecken? Werden wir sehen.

Das Prinzip ist ein bisschen ähnlich wie bei Tofu: Mit etwas Glück nimmt es den Geschmack an, den man ihm gibt. Also hacken wir eine halbe frische Chili, etwas Knoblauch und mischen das mit je einem Esslöffel Teriyaki- und einem Esslöffel Sojasauce, ein paar Tropfen Sesamöl und etwas zusätzlichem Sesam, werfen das gewürfelte Pilzgelumpe rein und lassen es erst mal ein Stündchen marinieren.

In der Zwischenzeit will das Gemüse geputzt werden. In unserem Fall sind das Zuckerschoten (etwa 250g – waschen und die Enden abschneiden), eine grüne Paprika (gewürfelt), einige Stangen weißen Spargel (schälen und in ca. 3cm lange Stücke schneiden) und eine große Lauchzwiebel (das Weiße in Ringe schneiden). Sowohl die Zuckerschoten als auch der Spargel werden kurz blanchiert – würden wir sie roh in die Pfanne werfen, bräuchte der Spargel zu lange, die Schoten hingegen würden zu grauem Matsch.

Jetzt nehmen wir das Fungi-Zeug aus der Marinade und braten es mit einem Löffel Kokosöl an. Achtung! Der Sesam hüpft! Die Marinade verwenden wir weiter: Wir legen nämlich die Udon-Nudeln aus Konjakwurzel kurz hinein und rühren um. Reis und Nudeln aus Konjak haben den Vorteil, dass man sie nur ein paar Sekunden erhitzen muss, schon sind sie verzehrfähig. Das kommt uns gelegen – wir sind ja schließlich hungrig. Zu den angerösteten Pilz-Würfeln, die einen etwa vier minütigen Vorsprung in der Pfanne hatten, kommen nun Paprika und Zwiebel, zwei Minuten später dann der Spargel. Die Pfanne decken wir kurz ab, bis deren Inhalt die gewünschte Konsistenz erreicht hat. Dann kommen die Nudeln (mit Marinade) und die Zuckerschoten dazu – durch das vorherige Blanchieren reicht es den zarten Dingern nämlich, wenn sie noch ein Mal kurz Hitze bekommen. Kurz warten, bis die Marinadenflüssigkeit verdampft ist, noch mal durchmischen, ein paar Tropfen Zitrone drüber und vielleicht noch geröstete Cashewkerne drauf streuen, servieren.

Gefräßige Stille.

Überlegen.

Hm. Joa. Gemüse, Nudeln, Würze – alles schön und gut. Fungi Pad. Ja, du meine Güte. Unspektakulär halt. Die Marinade hat es allerdings gut angenommen, aber wahrscheinlich hätten wir mit Kräuterseitlingen in der Form von Kräuterseitlingen mehr Spaß gehabt.

Unser Fazit: Kann man machen, aber wenn man’s lässt, ist’s noch schöner.

Wer es trotzdem mal probieren möchte: Das Fungi Pad ist im Internet oder für ein paar Euro im Biomarkt erhältlich.

IH


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