Zugegeben, wir haben uns im Leben schon größeren Herausforderungen gestellt als der, Fritten mit bisschen Zeug oben drauf zuzubereiten. Und doch: Soll ja lecker werden.
Die Frage, wie man zuhause anständige Pommes selber macht, ist eine, an der sich die Geister scheiden. Sicher, frittieren ist eine feine Sache – die restliche Hausgemeinschaft sieht das unter Umständen aber etwas anders, deshalb entscheiden wir uns für die Backofen-Variante. Und auch das ist eine Wissenschaft für sich – einfach in Streifen schneiden, die olle Knolle, und rauf aufs Blech mit ihr? Leider nicht.
Wir hätten die Pommes gerne gleichmäßig, knusprig und in erster Linie gar. Das heißt zuerst mal: Sorgfalt beim Schneiden. Genauigkeit lohnt sich! Deshalb schneiden wir die Kartoffeln in ca. 1 cm dicke, gleichmäßige Stäbchen. Dann spülen wir sie unter fließendem Wasser so lange ab, bis das Wasser klar bleibt. Damit schwemmen wir die Stärke aus, wir wollen sie ja außen knusprig haben und nicht innen! Danach kommen die Stäbchen in eine große, hitzebeständige Form, wir gießen kochendes Wasser drüber und lassen das Ganze etwa eine Viertelstunde stehen. Dann werden die Backofen-Pommes auf einem sauberen Küchenhandtuchtuch ausgebreitet und gut abgetrocknet, bevor in einer Schüssel 1EL Öl, 1EL Kartoffelstärke (remember: Knusprigkeit von außen), und ein Teelöffel Paprika gemischt werden. Das ergibt so eine Ketchup-artige Konsistenz und reicht gut für ein Kilo Kartoffeln, die dann zärtlich mit der Lumumpe massiert werden. In der Zwischenzeit kann der Backofen schon mal vorgeheizt werden – ruhig mit dem Backblech drin – auf 200 °C (Umluft 180 °C; Gas: Stufe 3).
Das Blech nehmen wir dann aus dem Backofen, belegen es mit Backpapier und verteilen die Pommes so darauf, dass sie sich möglichst wenig berühren. Jetzt kommen sie für eine Dreiviertelstunde in den Ofen, nach der Hälfte der Zeit wenden wir sie. Dann sind sie fertig und bereit zum Salzen und Beladen. Wir entscheiden uns für eine Kombination aus gehackten Salzgurken, Röst- und roten Zwiebeln, eingelegten Jalapeno-Scheiben und Käsesauce. Letztere müssen wir natürlich erst mal herstellen, weil uns die, die es zu kaufen gibt, nicht schmeckt. Also los: Wir benötigen dafür jeweils 150 ml Gemüsebrühe und 150ml Milch. Die Milch und zwei Drittel der Brühe erhitzen wir. Das letzte Drittel Brühe verrühren wir mit einem Teelöffel Speisestärke so lange, bis keine Klümpchen mehr drin sind. In die heiße Brühe-Milch-Mischung geben wir nun 120g geriebenen Cheddar und rühren so lange, bis sich der Käse aufgelöst hat. Dann geben wir die gelöste Stärke dazu, lassen den ganzen Kram einmal aufkochen und runden ihn dann mit Pfeffer ab.
Fazit: Saulecker, lohnt sich wirklich, das Selbermachen. Die Backofen-Pommes nehmen es drei Mal mit gekauften auf. Wenn man allerdings bedenkt, wie viel Arbeit und Schnitzwerk dahinter steckt, wenn man für mehr als zwei Personen kochen möchte…
IH
