Ein Zuhause auf Lebenszeit – auf dem Tierschutzhof „Alter Mühlenhof“ finden Tiere mit schwerer Vergangenheit ein neues Zuhause. Ohne Streichelzoo-Atmosphäre und mit klaren Regeln zeigt der Hof, wie viel Verantwortung artgerechte Tierhaltung bedeutet – und welche Schicksale und Geschichten hinter den geretteten Tieren stecken.
Etwas abgelegen, umgeben von Feldern, liegt der kleine Gnadenhof in der Nähe von Neustadt am Rübenberge. Hier leben gerettete Ziegen, Schafe, Ponys, Esel, Hunde und zwei Wildschweine. Sie alle haben ihre eigene Geschichte: Die drei Ziegen Paprika, Zitrone und Gänseblümchen kommen aus einem Milchbetrieb, wo sie als Nachwuchs von Milchziegen geschlachtet werden sollten.
Pony Daisy lebte in einem Reitstall, in dem es nur selten nach draußen durfte. Es leidet an Asthma und ist im Offenstall auf dem Mühlenhof nun immer an der frischen Luft und darf ihren Lebensabend in Ruhe genießen.
Die wohl längste Reise hat der Esel Pancho hinter sich: Er kam vor ein paar Jahren aus Rumänien, wo er zuvor auf Feldern arbeiten musste.
Die Versorgung all dieser Tiere ist mit viel Arbeit verbunden. Kathrin Hannawald ist die einzige hauptamtliche Tierpflegerin auf dem Hof. Sie kümmert sich sieben Tage die Woche um ihre Schützlinge. Unterstützt wird sie dabei von Ehrenamtlichen wie Nora Begitt.
Gemeinsam mit Kathrin veranstaltet sie den „Besuchertag“. An jedem zweiten Samstag im Monat (von April bis Dezember) öffnet der Gnadenhof seine Türen für Interessierte. Besucherinnen und Besucher können den Tieren begegnen, sie streicheln – wenn diese es zulassen – und etwas über Tierschutz lernen. Besonders Familien kommen gerne, um ihren Kindern erste Erfahrungen im respektvollen Umgang mit Tieren zu ermöglichen.
Kathrin und Nora nutzen den Besuchertag auch, um darüber aufzuklären, was alles zu verantwortungsbewusster und artgerechter Tierhaltung dazugehört. „Wir haben zum Beispiel unseren Franz. Er kann nur Heusuppe essen, weil ihm jahrelang nicht die Zähne gemacht wurden. Dass man sich bei Ponys auch um so etwas kümmern muss, wussten seine früheren Besitzer nicht und er leidet noch heute darunter.“ erklärt Kathrin.
Das Ehrenamt auf dem Gnadenhof erfordert Einsatzbereitschaft – und auch die Bereitschaft, sich mal die Hände schmutzig zu machen.
„Wer hier ehrenamtlich mithelfen möchte, sollte bereit sein, die eigene Komfortzone zu verlassen“, sagt Nora. Helfende Hände sind immer herzlich willkommen – und besonders Menschen, die engagiert und handwerklich geschickt sind und eigene Ideen mitbringen. So gibt es im Gehege der Ziegen beispielsweise eine selbstgebaute Brücke aus Holzpaletten und alte Traktorreifen zum Klettern. Neben der aktiven Mitarbeit besteht auch die Möglichkeit, eine Tierpatenschaft zu übernehmen und den Hof finanziell oder mit Futterspenden zu unterstützen.
Tierschutzhof Hannover Land e.V.
„Alter Mühlenhof“ in Borstel
Im Mühlenfeld 1
31535 Neustadt am Rübenberge
Tel.: 0174 977 88 56
E-Mail: tierschutzhof-hannover-land-e.v@web.de
www.tierschutzhof-hannover-land..de
Spendenkonto:
Tierschutzhof Hannover Land e.V.
IBAN: DE47 2505 0180 0901 0351 65
SWIFT-BIC: SPKHDE2HXXX
Besuchertag: jeden zweiten Samstag im Monat (April-Dezember) von 13 – 16 Uhr
Henrike Meyer
