Stadtkinder kochen Universal-Mürbeteigkekse

Kekse sind eine feine Angelegenheit, zumal in der Adventszeit. Je mehr Kekse, desto besser und am allerbesten ist es sogar, wenn man viele unterschiedliche Sorten hat. Bloß: Wer soll die alle backen? Und bei den aktuellen Schokoladenpreisen muss man ja fast schon sein Haus beleihen für ein bisschen Gebäck. Viel einfacher ist es da doch, wenn man ein Grundrezept hat, das man variiert, so kann man ziemlich viele Sorten Kekse mit nur einem Rezept backen. Sehr ökonomisch: wenig Aufwand, großer Ertrag.

Da wir heute im großen Stil arbeiten, nehmen wir 800g Mehl und 200g Speisestärke. Alternativ gehen natürlich auch 1000g Mehl, bei Keksen ist es aber keine schlechte Idee, ein Fünftel des Mehls durch Stärke zu ersetzen. Warum? Die ist feiner und seidiger als Mehl, das Gebäck wird dadurch noch zarter und mürber – das wollen wir. Dazu kommen jetzt 2 Päckchen Butter, also 500g, kalt und in kleine Würfel geschnitten, vier Eier, 2 EL Vanillezucker sowie brauner Zucker. Da wir später mit unterschiedlichen Zutaten experimentieren wollen, die auch alle süß sind, nehmen wir vom Zucker „nur“ 300g. Wer einfache Butterplätzchen ohne weiteres Gedöns wünscht, kann beruhigt 400g Zucker nehmen.

Aus diesem ganzen Kladderadatsch kneten wir nun einen Teig. Aber aufgepasst! Eier sind hinterhältige Biester, manche sind klein und haben nicht viel Flüssigkeit, so dass der Teig krümelig werden kann. Ist das der Fall, verhelfen ihm ein paar Tropfen eiskaltes Wasser zu absoluter Geschmeidigkeit und Flexibilität. Da braucht es nicht viel, maximal ein halbes Schnapsglas voll und schon kann der Teig im Zirkus anfangen, so elastisch ist der. Jetzt kommt der kreative Teil, das ist das Beste! Wir wollen vier Sorten machen, also teilen wir den Teig in 4 Portionen. Eine bleibt pur, eine wird mit 2EL Backkakao, etwas gemahlenem Kardamom und 2EL Schokotropfen vermischt. In die dritte kommt ein großzügiger Teelöffel Zimt und fürs Gewissen mischen wir die vierte Portion mit gehackten Cranberrys und Pekannüssen (für die Gesundheit und so). Die Teige kommen nun in Frischhaltefolie gewickelt in den Kühlschrank, wo sie anderthalb Stunden ruhen.

Aus der nicht kontaminierten Teigportion formen wir nun Kugeln mit dem Durchmesser einer Euromünze und bohren mit dem Stiel eines Kochlöffels Vertiefungen rein. Dann gehen die Werkstücke noch mal für zehn Minuten zurück in den Kühlschrank, da der Teig durch das Formen warm geworden ist. Je kälter er ist, wenn er in den Ofen kommt, desto formstabiler später der Keks.

Bei 180°C Ober-/Unterhitze backen wir jetzt erst mal die Schokoplätzchen und die mit Cranberrys und Nuss. Weil wir schlau sind, haben wir nämlich den Teig vor dem Kühlen in Rollen geformt – jetzt nur noch 1cm dicke Scheiben schneiden und ab in den Ofen. 12 Minuten reichen völlig.

Nun erhitzen wir ein Gelee unserer Wahl, bis es flüssig ist und gießen es dann in die Vertiefungen unserer inzwischen wieder gut gekühlten Teiglinge. Auch diese backen wir für 12 Minuten und heraus kommen die aller zauberhaftesten Engelsaugen.

Die vierte Teigportion (die mit dem Zimt) wird noch mal geteilt: Zwei Drittel rollen wir auf Backpapier zu einer Platte aus und bestreichen diese großzügig mit Pflaumenmus. Das letzte Teigdrittel zerpflücken wir zu zarten Streuseln und verteilen sie oben drauf. Nach einer Viertelstunde im Ofen haben wir den flachsten Streuselkuchen der Welt. Der wird noch warm in Rauten geschnitten und muss dann, wie auch die Engelsaugen, erst mal zwei, drei Stunden abkühlen, bis Gelee und Pflaumenmus wieder fest sind.

Abgekühlt kann man die Kekse natürlich noch schön verzieren (zum Beispiel mit einem Zuckerguss mit Cranberrysaft) oder Puderzucker drauf streuen, bevor sie in die Vorratsdosen und/oder Bäuche wandern.

Ein Teig und x Variablen, von Nutella bis zu Rosenkohl, erlaubt ist, was gefällt. Für unsere Kekse haben wir kein Backtriebmittel verwendet – war nicht nötig. Wer es luftiger und fluffiger mag (Achtung: verringerte Haltbarkeit!) oder schwere Zusätze wie größere Schokoladenstücke, saftiges Obst oder meinetwegen auch Kupfermünzen verarbeitet, sollte das aber unbedingt tun.


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