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Ehrenamtliches Engagement: Barber Angels Brotherhood e.V., Chapter Hannover

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Ehrenamtliches Engagement: Barber Angels Brotherhood e.V., Chapter Hannover


Seit 2016 engagiert sich der Verein Barber Angels Brotherhood, gegründet von Claus Niedermaier, ehrenamtlich für wohnungslose und hilfsbedürftige Menschen. Weltweit schenkt der Verein mit kostenlosen Haarschnitten nicht nur neue Frisuren, sondern auch Würde, Nähe und ein Stück neue Hoffnung.

„Viele unserer Gäste schauen einen erst gar nicht an, weil sie glauben, nicht mehr dazuzugehören.“ Als Mirko Brinkmann das sagt, liegt tiefer Ernst in seiner Stimme. Der studierte Sozialarbeiter und Zenturio des Hannoveraner Chapters weiß, wovon er spricht. Schon seit vielen Jahren organisiert er die Einsätze der Barber Angels, die in sozialen Einrichtungen in Hannover obdach- und wohnungslosen sowie bedürftigen Menschen die Haare schneiden – und dabei Geschichten begegnen, die tief unter die Haut gehen.

Entstanden ist die Idee vor rund zehn Jahren in Biberach. Claus Niedermaier, selbst Friseur, gründete damals gemeinsam mit zehn Freund*innen den Verein. Ihr Ziel: Menschen am Rand der Gesellschaft mit einem Haarschnitt nicht nur ein gepflegtes Äußeres, sondern auch neue Zuversicht zu schenken. Mittlerweile ist daraus eine internationale Bewegung mit über 600 aktiven Barber Angels in Europa, Südamerika und nun auch erstmals in Südafrika geworden.

In Hannover finden die Einsätze meist sonntags statt, um die teilnehmenden Friseur*innen neben ihrem beruflichen Alltag nicht zu überlasten. „Ich bin unendlich dankbar für das große Engagement meiner Leute. Wenn sie einmal loslegen, gibt es kein Halten mehr“, lacht Brinkmann. „Ich muss sie manchmal regelrecht dazu anhalten, mal etwas zu trinken oder eine Pause zu machen.“ Denn wenn bei den Barber Angels Haare geschnitten werden, dann mit großer Leidenschaft und vor allem auf Augenhöhe. „Wir nennen unsere Klient*innen bewusst Gäste. Sie sind keine Kundschaft, sondern gehören zu uns. Zumindest für diesen Moment.“

Und jene Momente sind oftmals sehr intensiv. Nicht selten sprechen die Gäste während des Haareschneidens über ihr Leben. Über Brüche, über Verluste, über Abstürze, die sie in ihre gegenwärtige Situation gebracht haben. „Einer unserer Gäste war früher Chirurg. Dann starb seine Frau, er begann zu trinken und verlor schließlich alles“, erzählt Brinkmann. „Das passiert schneller, als man denkt, und kann jede*n treffen.“ Die Gäste, die zu den Einsätzen der Barber Angels kommen, spiegeln die gesamte Gesellschaft. „Jedes Alter ist vertreten, vom kleinen Kind bis zur 96-jährigen Dame. Genauso jede Berufsgruppe und jede Bildungsschicht.“

Die größte Aktion, an der die Barber Angels beteiligt sind, ist das jährliche Weihnachtsfest im HCC. Mehr als 450 Gäste werden an diesem Tag von rund 50 Friseur*innen aus ganz Deutschland betreut. Für Kinder aus sozialschwachen Familien gibt es außerdem ein kleines Weihnachtsgeschenk. „Eine unserer Gäste bringt jedes Jahr kleine Schokoladenengel mit und gibt ihr eh schon knappes Geld aus, um uns Dankeschön zu sagen“, berichtet Brinkmann. Dies sei einer von vielen Augenblicken bei den Barber Angels, die tief unter die Haut gehen, sagt er.

Weil nicht nur die Barber Angels selbst, sondern auch ihre Arbeit bewegt, gibt es seit Kurzem eine Wanderausstellung, die „in Bildern zeigt, was Worte kaum erfassen können“. Zu sehen sind das Vorher und das Nachher ihrer Gäste sowie die emotionale Verwandlung dazwischen. Wer mag, kann die Ausstellung anfragen, in Kulturhäusern oder Firmen präsentieren und so einen Beitrag dazu leisten, das Bewusstsein für soziale Ungleichheit zu schärfen. „Man kann nur etwas verändern, wenn man erkennt, dass es ein Problem gibt“, betont Brinkmann.

Auch Spenden sind willkommen. Die Barber Angels freuen sich jederzeit über finanzielle Hilfen und neue engagierte Friseur*innen in ihren Reihen. Gesucht werden auch Unterstützer*innen für Logistik, etwa für den Transport der Ausrüstung. „Oft fahren wir mit unseren Privat-PKWs hin und her. Ein Sprinter für einen Tag wäre Gold wert.“ Ebenso gefragt sind Sachspenden, zum Beispiel Zahnbürsten, Duschgel, Binden oder Inkontinenzhilfen. Hiermit können Goodie Bags befüllt werden, die die Gästen der Barber Angels nach ihrem Friseurbesuch erhalten. Der jeweilige Inhalt ist stets auf die individuellen Bedürfnisse der verschiedenen Gäste abgestimmt. „Unsere Gäste werden älter und auch ihre Bedürfnisse ändern sich von Zeit zu Zeit.“

„Ein Haarschnitt kann ein Leben nicht ändern, aber er kann einen Moment verändern. Und manchmal beginnt Veränderung genau dort“, betont Brinkmann. „Wenn jemand nach Jahren wieder in den Spiegel schaut, sich selbst erkennt – vielleicht auch zum ersten Mal seit Langem wieder mit Stolz – dann sehen wir, warum wir tun, was wir tun.“

Laura Druselmann

Barber Angels Brotherhood e.V., Chapter Hannover

Tel.: 01575 8095880

E-Mail: chapter-hannover@b-a-b.club

www.b-a-b.club

Instagram: barberangelsbrotherhood / barberangelshannover

Facebook: Barberangelsbrotherhood

Spendenkonto:

Volksbank Biberach

Kontoinhaber: Barber Angels Brotherhood e.V.

IBAN: DE22 6309 0100 0115 1160 01

Betreff: Barber Angels Brotherhood e.V. – Spende

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Ehrenamtliches Engagement: A little help from my friends e. V. / Little Help – Big Circle

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Ehrenamtliches Engagement: A little help from my friends e. V. / Little Help – Big Circle


Schon seit über zehn Jahren hilft der gemeinnützige Verein Menschen in Hannover, die unverschuldet in eine finanzielle Notsituation geraten sind. Egal, ob eine Mietzahlung im Verzug, die Waschmaschine kaputt oder die Klassenfahrt der Kinder zu teuer ist – die ehrenamtliche Arbeit von Gründerin Stefanie Holm setzt dort an, „wo die bestehenden sozialen Strukturen nicht greifen“.

In ihrer Praxis am Opernplatz hat die Ärztin für innere Medizin immer wieder feststellen müssen, dass viele ihrer Patient*innen am Ende des Monats „weder Geld für ihre Medikamente noch für etwas zu essen übrig haben“. Um ihnen und auch anderen bedürftigen Menschen helfen zu können, hat Holm ein Konzept entwickelt, das direkte Unterstützung ohne große bürokratische Hürden ermöglicht. Über ein Netzwerk so genannter Botschafter*innen, die in der Regel in sozialen Einrichtungen oder Arbeitsagenturen tätig sind, wird der Verein auf Hilfsbedürftige aufmerksam und kann eingreifen. „Wir können unheimlich schnell reagieren. Die Anfragen kommen per Mail und wir können quasi direkt entscheiden, ob und wie wir helfen.“ Die Zustimmung und Ausführung angefragter Hilfen erfolgt innerhalb von ein bis drei Tagen und beläuft sich in der Regel auf Beträge zwischen 50 und 400 Euro.

Ohne die großzügigen Spenden von lokalen Organisationen wäre diese Arbeit von A little help from my friends e. V. nicht möglich. Zuwendungen ab 5.000 Euro aufwärts, wie sie beispielsweise der Lions Club Hannover, die Stiftung Edelhof Ricklingen, die Bürgerstiftung und Diedloff, aber auch das GOP, der spar+bauverein sowie der Rotary Club Hannover-Luisenhof leisten, ermöglichen es dem Verein, jedes Jahr zahlreichen Menschen in Not zu helfen. Durch die ausschließlich ehrenamtliche Arbeit und digitale Anfragenannahme und -abwicklung kommen keinerlei interne Kosten zustande, sodass 100 Prozent aller Spenden an die Bedürftigen geht.

Und das zeigt Wirkung: „Wir hören oft, dass wir den Menschen schon mit relativ geringen Geldbeträgen aus der Patsche helfen konnten. Für viele ist das Signal, dass ihnen neben all ihren Problemen auch mal etwas Gutes widerfährt, noch viel wertvoller als das Geld an sich“, strahlt Holm. „Und genau darum geht es uns: den Menschen, wieder Hoffnung zu geben.“

Weil oftmals nicht nur finanzielle, sondern auch materielle Unterstützung gebraucht wird, hat der Verein nun die Initiative Little Help – Big Circle ins Leben gerufen. „Wir haben eine Liste mit den am häufigsten angefragten Gegenständen gemacht und festgestellt, dass der Bedarf an ganz alltäglichen Dingen sehr hoch ist.“ Dank der neuen Plattform können gut erhaltene Möbel, elektronische Geräte, Fahrräder, Kinderwagen und vieles mehr an jene weitergegeben werden, die sie dringend brauchen. Die Besonderheit liegt auch hier in der direkten Vermittlung. Botschafter*innen koordinieren die Übergabe der Sachspenden und sorgen bei Bedarf auch für den Transport. So wird sichergestellt, dass die Hilfe genau dort ankommt, wo sie benötigt wird, und der Kontakt zwischen Spender*innen und Empfänger*innen zu keinem Zeitpunkt notwendig ist.

Für diejenigen, die sich engagieren möchten, bietet der Verein verschiedene Möglichkeiten. Über Geld- und Sachspenden freuen sich Stefanie Holm und ihr Team immer, da der Bedarf stets groß ist. „Jeder Beitrag hilft. Vor allem regelmäßige monatliche Spenden, zum Beispiel in Form von Daueraufträgen, helfen uns, weil wir damit am besten planen können.“ Interessierte können sich einfach über die offizielle Website des Vereins informieren und sich einbringen. „Wir freuen uns über jede Unterstützung!“

Laura Druselmann

A little help from my friends e. V.

Am Heisterholze 12, 30559 Hannover

E-Mail: helpmyfriendsev@gmail.com

www.help-my-friends.org

Instagram: helpmyfriends.e.v

Spendenkonto

A little help from my friends e. V.

HypoVereinsbank (UniCredit Bank AG) Hannover

IBAN: DE85 2003 0000 0015 9480 11

BIC: HYVEDEMM300

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Ehrenamtliches Engagement: LÖWENZAHN Zentrum für trauernde Kinder und Jugendliche e.V.

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Ehrenamtliches Engagement: LÖWENZAHN Zentrum für trauernde Kinder und Jugendliche e.V.


Trauer ist keine Krankheit – sie muss nicht bewältigt, sondern darf gefühlt und gehört werden.“ Vor diesem Hintergrund bietet das Team des LÖWENZAHN Zentrums individuelle Trauerbegleitung für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene an, die vom Tod eines nahestehenden Menschen betroffen sind. „Jeder Mensch trauert anders, aber niemand muss damit allein sein“, so Elke Peters aus dem Vorstand.

Noch immer werden Themen rund um den Tod und das Sterben in der Gesellschaft weitestgehend tabuisiert. Im LÖWENZAHN Zentrum ist das anders. Hier werden die Betroffenen an die Hand genommen und durch ihre Trauer begleitet – in welcher Form sie sich auch äußern mag. „Wenn jemand verstorben ist, darf erst mal alles sein“, erklärt Leiterin Alena Heuser. „Es darf das große Gefühlschaos sein, es darf aber auch weitergemacht werden, als wäre nichts.“ Und die Unterschiede sind recht groß: „Kinder leben sehr im Hier und Jetzt und können oft ganz unbefangen über alles reden. Je älter sie werden, desto schwieriger wird das“, berichtet Peters. Im LÖWENZAHN Zentrum wird darauf geachtet, dass alle den nötigen Raum finden, ihrer Trauer und all den Gefühlen, die damit einhergehen, freien Lauf zu lassen. „Trauer bedeutet ja nicht nur Traurigkeit. Trauer ist auch Wut, sie ist Angst, Verzweiflung und Liebe.“ Gemeinsam mit Sozialpädagog*innen und insgesamt 12 Ehrenamtlichen lernen die Betroffenen in Kleingruppen, Gefühle wie diese einzuordnen und damit umzugehen. Das sei vor allem bei Kindern wichtig, die von einem Moment auf den anderen von ihren Gefühlen eingenommen werden können. „Wir sprechen dann immer gern von Pfützentrauer“, sagt Heuser. „Erwachsene waten eher durch einen langen und schweren Fluss, aber die Kinder springen von Pfütze zu Pfütze. Und jede Pfütze ist ein anderes Gefühl.“ Je nach Alter wird die Trauer der Kinder und Jugendlichen auf unterschiedliche Weise begleitet. Bei den jüngsten Betroffenen, Kinder zwischen fünf und acht Jahren, geht es viel darum, sich kreativ auszuleben. „Wir produzieren viel mit den Händen. Das können zum Beispiel Sachen sein, die an die verstorbene Person erinnern, oder Geschenke, die mit zum Grab genommen werden“, berichtet Heuser. Außerdem gibt es einen Toberaum, in dem die Kleinen sich auspowern können. Umso älter die Kinder werden, umso mehr wird das Thema Tod und Sterben konkret thematisiert und umso mehr steht auch der gegenseitige Austausch im Fokus. Die Tatsache, dass alle Kinder und Jugendlichen um eine verstorbene Person trauern, sorge für ein unausgesprochenes Verständnis, das das Fundament der Gruppen bildet. „Sie merken, dass sie nicht allein sind, auch wenn sie sich manchmal so fühlen.“ Abgesehen von dem Miteinander, erfahren die Trauernden im LÖWENZAHN Zentrum auch, wie sie ihre persönlichen Ressourcen nutzen. Sie lernen, welche Stärken sie haben und wie sie diese nutzen können, wenn es ihnen schlecht geht. „Wenn wir den Kindern und Jugendlichen sagen ‚Ja, ihr seid in der Trauer, aber ihr habt euch auch auf den Weg gemacht, damit umzugehen, und das ist etwas, das ihr vielen anderen voraus habt‘, dann merkt man immer, wie sie alle ein Stück größer werden“, strahlt Peters. Gemeinsam erinnern sich die Betroffenen an die verstorbenen Personen und schöpfen aus diesen Erinnerungen neue Kraft. „Trauern heißt nicht, die verstorbene Person zu vergessen. Im Gegenteil: Wir möchten dazu beitragen, dass die Person ein wichtiger Bestandteil im Leben der Kinder und Jugendlichen bleibt, obwohl sie nicht mehr da ist.“ Es wird zum Beispiel darüber gesprochen, was die Person zu Lebzeiten ausgemacht hat und wie man sie sich jetzt vorstellt. „Für manche ist die Person nach dem Tod ein Stern oder ein Engel, für andere ist sie einfach in einem Sarg unter der Erde – da gibt es kein Richtig oder Falsch.“ Damit Kinder, Jugendliche und auch ihre Eltern, die jederzeit in die Trauerarbeit mit eingebunden werden können, auch in Zukunft die Möglichkeit haben, die Angebote des LÖWENZAHN Zentrums wahrzunehmen, ist Unterstützung nötig. Als anerkannter Träger der Jugendhilfe der Stadt Hannover erhält der Verein zwar eine Förderung, von dem ein Teil der Personalkosten gedeckt werden kann, doch für alle Kosten, die anderweitig anfallen, sind Spenden nötig. Nur so kann gewährleistet werden, dass betroffene Kinder und Jugendliche weiterhin die Chance haben, die Trauerbegleitung im LÖWENZAHN Zentrum wahrzunehmen. Letztlich haben „alle ein Recht darauf, gehört zu werden und die Hilfe zu bekommen, die sie brauchen!“

Laura Druselmann

LÖWENZAHN Zentrum für trauernde Kinder und Jugendliche e.V.

Podbielskistraße 311, 30659 Hannover

Tel. 0511 70032278

E-Mail: info@loewenzahn-trauerzentrum.de

www.loewenzahn-trauerzentrum.de

Spendenkonto

Sparkasse Hannover

IBAN: DE88 2505 0180 0900 3444 66

BIC: SPKHDE2HXXX

Neu

Online-Trauergruppe für junge Erwachsene zwischen 20 und 27 Jahren

Weitere Infos unter Tel. 0176 60732256 oder per E-Mail an m.kraft@loewenzahn-trauerzentrum.de

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Ehrenamtliches Engagement: Sanitätsdienst der Johanniter Hannover-Wasserturm

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Ehrenamtliches Engagement: Sanitätsdienst der Johanniter Hannover-Wasserturm


Ob beim Maschseefest, bei Konzerten oder Fußballspielen – wenn Menschen medizinische Hilfe brauchen, sind Nathalie Bochynek und Raffael Kunte zur Stelle. Beide engagieren sich seit rund drei Jahren ehrenamtlich im Team „Sanität und Betreuung“ der Johanniter Hannover-Wasserturm und haben darin ihre Leidenschaft gefunden.  

Es ist nicht nur das bloße Interesse für Medizin, sondern der Wunsch, „etwas Sinnvolles zu tun und der Gesellschaft etwas zurückzugeben“, der Nathalies und Raffaels Engagement bei den Johannitern für sie so unverzichtbar macht. Der gemeinsame Einsatz für Menschen in Not sei nicht nur etwas, das ihre Arbeit auszeichnet, sondern das, was das gesamte Team zusammenschweißt. „Wir ziehen alle an einem Strang, weil jede*r da ist, um anderen Menschen zu helfen“, lächelt Nathalie. Hinzu kommen gemeinsame Aktivitäten wie Teambuilding-Wochenenden oder Lasertag. Auch Wettkämpfe, bei denen Johanniter-Gruppen aus ganz Deutschland gegeneinander antreten, finden jedes Jahr statt. Schließlich haben sie „den Anspruch, immer besser zu werden“.

Neben dem beruflichen oder studentischen Leben, so Nathalie, biete ein Ehrenamt bei den Johannitern außerdem eine gute Möglichkeit, sich weiterzubilden. Die Ausbildung, die sie und Raffael in der Gruppe „Sanität und Betreuung“ durchlaufen haben, ist nämlich sehr vielfältig. Die Basis bildet ein Kurs, in dem Grundkenntnisse wie das ABCDE-Schema und allgemeine Patient*innenversorgung, aber auch eine Funkausbildung und das nötige Know-How für psychosoziale Notfallversorgung gelehrt werden. Darauf aufbauend können sie in unterschiedlichsten Situationen flexibel reagieren – von kleineren Verletzungen bis hin zu ernsteren Notlagen. „Wir sind die Generalist*innen“, so Raffael. Wer sich noch tiefgreifender mit dem Sanitätsdienst auseinandersetzten möchte, kann außerdem eine Ausbildung zum*zur Rettungssanitäter*in machen.

Ist die Grundausbildung abgeschlossen, sind die Johanniter der Gruppe „Sanität und Betreuung“ vor allem auf Großveranstaltungen anzutreffen. Hier sind sie in Teams unterwegs, um bei Bedarf schnelle medizinische Hilfe zu leisten. „Wir gehen auf Streife und schauen, ob sich jemand verletzt oder zu viel getrunken hat“, erklärt Nathalie. In vielen Fällen reicht die Erstversorgung der Johanniter aus, doch wenn nötig, rufen sie den Rettungsdienst hinzu. Auch der Katastrophen- bzw. Bevölkerungsschutz ist Teil ihrer Arbeit und so kommt es gelegentlich zu Einsätzen, die neben dem Körper obendrein die Psyche belasten. „In solchen Fällen hilft der Austausch im Team“, betonen die zwei. „Jeder Einsatz wird nachbesprochen und man kann immer sagen, wenn einen etwas bedrückt.“

Genauso aufmerksam ist das Team der Johanniter Hannover-Wasserturm, wenn es um die private Situation ihrer Mitglieder geht. Es ist ihnen bewusst, dass viele Menschen vor einem Ehrenamt zurückschrecken, weil sie glauben, nicht genug Zeit dafür zu haben. An dieser Stelle ermutigen Nathalie und Raffael: „Wer Lust hat, sollte auf jeden Fall mal vorbeischauen. Irgendwie lässt es sich immer mit dem restlichen Leben vereinbaren.“ Selbst, wenn ihre Arbeit kräftezehrend sein kann – manche Einsätze dehnen sich bis tief in die Nacht aus – sehen die zwei ihren Sanitätsdienst nicht als Last an. Im Gegenteil: „Er gibt mir viel mehr, als er mir nimmt“, sagt Raffael. Wöchentliche Treffen und regelmäßige Einsätze würden durchschnittlich etwa 20 Stunden im Monat ausmachen, die sie für ihr Ehrenamt aufwenden. „Aber auch das ist flexibel und man kann sich so einbringen, wie es für einen passt. Wir freuen uns immer, wenn neue Leute dazukommen und wir zusammen etwas Gutes tun können.“

Laura Druselmann

Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.

Ortsverband Hannover-Wasserturm

Kabelkamp 3, 30179 Hannover

Tel.: 0800 0511 112

E-Mail: einsatz.hannover@johanniter.de

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Ehrenamtliches Engagement : Lotse im Kinder- und Jugendkrankenhaus Auf der Bult

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Ehrenamtliches Engagement : Lotse im Kinder- und Jugendkrankenhaus Auf der Bult


Manchmal reicht es, einfach nur da zu sein.“ Markus Bugs ist seit gut zwei Jahren ehrenamtlich als Bult-Lotse tätig und gibt Familien den nötigen Halt, wenn sie mit ihren Kindern die Notaufnahme erreichen.

Jeden Freitagnachmittag wechselt Bugs von seinem Schreibtisch im Jobcenter Langenhagen an den Eingang des Kinderkrankenhauses Auf der Bult. Hier nimmt er die oftmals angespannten Eltern und Kinder in Empfang und steht ihnen unterstützend zur Seite. In einer solchen Stresssituation „behalte ich den Fokus und leite die Eltern zielsicher durchs Gebäude, damit sie sich voll auf ihr Kind konzentrieren können“. Sein Ehrenamt setzt nicht etwa auf medizinisches Wissen, sondern auf etwas, das in Momenten wie diesem mindestens von genauso großer Bedeutung ist: das Menschliche. „Ich muss nichts bewerten, nichts entscheiden, nichts verändern, sondern kann einfach nur geben – und das mache ich gern“, so Bugs.

Letztlich sind es Nähe und Empathie, die einen wichtigen Unterschied machen können. Die Aufgabe, Familien durch das Gebäude zu begleiten, klingt zunächst simpel, doch ist für viele von unschätzbarem Wert. Die Menschen, die die Hilfe von Bugs in Anspruch nehmen, seien häufig verblüfft, wenn sie „Ehrenamt“ auf seinem Namensschild lesen und drücken ihm gegenüber Bewunderung aus. Und auch das Krankenhauspersonal sei sehr froh darüber, dass es Ehrenamtliche wie Markus Bugs gibt. In seiner Funktion als Lotse kennt er die Wege zur Notaufnahme, zu den Wartebereichen, Bereitschaftsärzt*innen und auf die verschiedenen Stationen. „Da müssen sich die Familien dann nicht auch noch Gedanken drüber machen.“ Auch einzelne Fragen kann er beantworten, die Stimmung aufheitern oder auch einfach nur da sein, damit die Familien sich in ihrer Situation nicht allein gelassen fühlen.

Mit seinem ehrenamtlichen Einsatz möchte Bugs „der Gesellschaft etwas zurückgeben“ und seinem „Leben noch mehr Sinn verleihen“. Er habe schon immer einen Draht zu Kindern gehabt und freue sich, den jungen Patient*innen durch seine Tätigkeit als Lotse den Aufenthalt im Krankenhaus zu erleichtern. „Wenn ich es schaffe, jemandem mit einem netten Spruch ein Lächeln zu schenken, bringt das auch mich zum Lächeln.“ Hin und wieder gibt es sogar kleine Aufmerksamkeiten, wie eine Tafel Schokolade, die er von den Kindern oder ihren Eltern für sein Engagement bekommt. Aber auf so etwas komme es ihm gar nicht an. „Die warmen Worte reichen schon“, betont er.

Der Lotsendienst bildet damit nicht nur eine Bereicherung für das Krankenhaus und seine Patient*innen, sondern auch für Bugs persönlich. Er erzählt, dass seine Tätigkeit selbst nach einem langen und harten Arbeitstag nie eine zusätzliche Belastung sei. Im Gegenteil: „Ich habe schon Tage gehabt, an denen bin ich nach zehn Stunden Arbeit noch ins Krankenhaus gefahren und bin dann nach einem 13-Stunden-Tag glücklich grinsend nach Hause, weil es mir so viel gibt.“

Bugs kann sich vorstellen, dass es nicht nur ihm so geht, und wünscht sich, dass mehr Menschen ein Ehrenamt für sich entdecken. Der Bult-Lotse habe das Gefühl, die Gesellschaft werde immer schnelllebiger und viele seien vor allem auf das Nehmen aus. „Ich glaube, die meisten machen etwas nur, solange sie einen persönlichen Vorteil daraus ziehen können“, dabei gebe es „so viele verschiedene Sachen, an denen man sich beteiligen kann“, sagt er. Im Krankenhaus greifen ehrenamtliche Tätigkeiten beispielsweise auch in der Geschwisterbetreuung, am Kaffeewagen „AnsprechBar“ sowie als Besuchspat*innen und Übersetzungshelfer*innen. Unterstützung sei immer herzlich willkommen. „Wenn sich die Gesellschaft in dem Punkt etwas anders aufstellen würde und auch mal ans Geben denkt“, so Bugs, „dann können wir viele Probleme aus der Welt schaffen.“

Laura Druselmann

Kinder- und Jugendkrankenhaus Auf der Bult

Janusz-Korczak-Allee 12, 30173 Hannover

Kontakt für Fragen und Informationen zum Ehrenamt im Kinderkrankenhaus Auf der Bult:

Helga Weber

Tel.: 0511 81159100

E-Mail: helga.weber@hka.de

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Ehrenamtliches Engagement: Frauen-Treffpunkt e.V.

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Ehrenamtliches Engagement: Frauen-Treffpunkt e.V.


Hilfe zur Selbsthilfe leisten – das ist die Grundlage, auf der die Arbeit des Frauen-Treffpunktes basiert. Die Räumlichkeiten in der List sind eine Anlaufstelle für alle Frauen, die mit alltäglichen, aber auch tieferliegenden Sorgen und Problemen zu kämpfen haben. „Wir bieten einen Schutzraum, einen sicheren Ort, an dem wir den Frauen zuhören, ihnen glauben und sie unterstützen.“

Gegründet vor 40 Jahren leistet der Frauen-Treffpunkt bis heute Stabilisierungsarbeit für Frauen in allen Lebenslagen. In geschützten Räumen gibt es die Möglichkeit, einzeln oder in Gruppen mit Themen wie Gewalterfahrungen, Trennung und Scheidung, Depressionen, Burnout oder auch der weiblichen Identität zu arbeiten. „Oftmals ist es so, dass sich die Frauen an uns wenden, wenn es eigentlich schon gar nicht mehr geht“, berichtet Sanna Kennett, Diplom-Sozialpädagogin und Mitarbeiterin des Frauen-Treffpunktes. „Unsere oberste Priorität ist dann, den Frauen Halt zu geben und Schritt für Schritt, ohne Erwartungsdruck voranzugehen.“ Individuelle Beratungstermine können neben Deutsch auch auf Englisch, Ukrainisch und Russisch stattfinden.

Darüber hinaus erstreckt sich die Arbeit des Frauen-Treffpunktes von Telefon- und Onlinesprechstunden, über Gruppenangebote wie einem offenen Treff für Frauen mit Essstörungen, einem Kunstatelier sowie Tanz- und Kampfsportkursen, bis hin zu einem Pferdeprojekt und einem Treff für Natur und Kultur. „Wir geben den Frauen einen Raum, sich zu entwickeln – auf ganz vielen Ebenen“, so Beate Schacht, Diplompsychologin aus dem Team der Beratungsstelle. Es sei wichtig, dass die Frauen auch Spaß haben, ihr Selbstbewusstsein (wieder-)erlangen und Selbstwirksamkeit lernen. Während eines Kampfsportkurses ein Holzbrett mit den bloßen Händen zu zerschlagen habe zum Beispiel eine Wirkung darauf, wie die Frauen ihren eigenen Wert wahrnehmen. „Sie merken: Ich kann Dinge verändern. Und das überträgt sich auf ihren Alltag“, erläutert Kennett.

Der Frauentreffpunkt sollte allerdings nicht als Therapiezentrum missverstanden werden. Vielmehr bieten die Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle, wenn nötig, übergangsweise eine Beratung an, bis ein Therapieplatz gefunden wurde und wahrgenommen werden kann. Auch bei der Suche nach dem passenden therapeutischen Ansatz und dem Verfassen von Anträgen, beispielsweise auf Opferentschädigungshilfe, steht der Frauen-Treffpunkt zur Seite. Für das Frauenhaus „Frauen helfen Frauen e.V.“ werden zudem Sachspenden unter anderem in Form von Bettwäsche und Handtüchern oder auch Kinderspielzeug gesammelt.

Neben der Unterstützung, die vom Frauen-Treffpunkt nach außen strahlt, sind finanzielle oder materielle Hilfen von Außenstehenden von großer Bedeutung, um die Arbeit der Beratungsstelle weiterhin zu gewährleisten und auszubauen. Ein Förderverein besteht bereits, „damit wir den Frauen, die hierher kommen, und ihren Kindern in Notlagen sofort helfen können“. Der Hauptanteil der Finanzierung des Vereins besteht allerdings aus öffentlichen Geldern. Da regelmäßig zur Debatte steht, freiwillige Leistungen der Stadt zu kürzen, kommen in den Reihen des Frauen-Treffpunktes Sorgen auf. „Das raubt wirklich Energie!“ Energie, die in wertvolle Arbeit mit Frauen investiert werden könnte, die die Beratung in Anspruch nehmen. „Wir wollen jeder Frau, die zu uns kommt, helfen und wieder Hoffnung geben können. Wir wollen zeigen: Das ist nichts Endgültiges und ich habe immer selbst den Schlüssel in der Hand, die Dinge anzupacken und zu verändern.“

Laura Druselmann

Frauen-Treffpunkt e.V.

Jakobistraße 2, 30161 Hannover

Tel.: 0511 332141

E-Mail: info@frauentreffpunkt-hannover.de

www.frauentreffpunkt-hannover.de

Instagram: frauentreffpunkt_hannover

Telefonische Sprechzeiten:

Di: 10 bis 12 Uhr

Do: 17 bis 19 Uhr

Sprechstunden vor Ort (mit Terminabsprache):

Di: 17 bis 18.30 Uhr

Do: 11.30 bis 13 Uhr

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