Tag Archive | "ein offener Brief"

Ein offener Brief…an Kamala Harris

Tags: , , ,

Ein offener Brief…an Kamala Harris


Liebe Kamala, gar keine Frage, du wirst es! Wir glauben fest daran! Alles andere wäre Betrug. Wenn du es nicht wirst, dann hat der irre Elon die Wahl gekauft. Ganz klarer Fall. Womit wir auch schon fast bei dem Grund unseres Briefes sind. Du musst unbedingt handeln, sobald du das Steuer in deinen Händen hast. Sonst wird es irgendwann doch böse enden. Schau dich mal um. Die Leute sprechen alle nur von Pest oder Cholera. Sie vertrauen euch nicht mehr. Sie vertrauen nicht den Demokraten und nicht den Republikanern. Sie glauben nicht daran, dass ihr tatsächlich irgendwelche Probleme löst. Dass sich mit euch wirklich irgendetwas nachhaltig zum Guten wenden könnte. Sie glauben nicht mehr an den amerikanischen Traum. Sie sind desillusioniert, müde und enttäuscht.

Klar, ein paar glauben noch an den Weihnachtsmann. Alle, die Trump für einen Messias halten. Oder jetzt halt dich für die große Erlöserin. Aber die meisten Amerikaner wissen schon sehr genau, dass es – egal mit wem – einfach weitergehen wird wie bisher. Arm bleibt arm, reich wird immer reicher. Auch du, liebe Kamala, wirst daran nichts ändern, es sei denn, du bist tatsächlich heimlich eine Kommunistin. Wovon wir aber nicht ausgehen. Das hat sich der liebe Donald bestimmt nur ausgedacht.

Egal, zurück zum Punkt: Die Leute glauben nicht mehr an die Demokratie. Sie finden das System korrupt, sie vermuten, dass im Hintergrund irgendwelche sehr reichen Menschen die Fäden ziehen. Und jetzt mal so ganz unter uns, liebe Kamala, wir wissen beide, dass das so weit von der Realität gar nicht entfernt ist. Die Spenden fließen reichlich, sie helfen beim Wahlkampf, aber niemand spendet so ganz selbstlos. Zumindest nicht die, die richtig tief in die Tasche greifen. Und auch du wirst deine Rechnungen bezahlen müssen, sprich den einen oder anderen Wunsch erfüllen müssen. Und die Höhe der Summen wird dabei die Rangliste deiner Agenda bestimmen. Und ja, jetzt kannst du sagen: alles nicht so schlimm, ist ja schon eine Weile so, war bei Obama auch nicht anders. Aber ist das wirklich ein Argument, nichts zu ändern? Wäre es nicht an der Zeit, eure Plutokratie wieder in eine echte Demokratie zu verwandeln? Wäre das nicht schön?

Wie wäre es mit folgender Idee? Du sammelst weiter Spenden ein (übrigens großes Kompliment für deinen Internetauftritt, mit nur wenigen Klicks kann man echt viele Dollars loswerden), was ja gerade ziemlich erfolgreich läuft, du drehst zum Endspurt noch einmal richtig auf, du steckst jeden Cent in diese Wahl. Aber wenn du es dann geschafft hast, und wenn im Anschluss der Bürgerkrieg vorbei ist, du überlebt hast und tatsächlich im Weißen Haus sitzt, dann kommst du mit einer Gesetzesinitiative um die Ecke. Dann werden einfach kurzerhand alle Spenden, ob groß oder klein, an politische Parteien in den USA verboten. Und dann ist die verdammte Plutokratie von jetzt auf gleich am Ende, dann ist der Spuk endlich vorbei.

Klar, da kann man jetzt auch Gegenargumente finden. Dass zum Beispiel ohne die Spendenmöglichkeit erst recht nur noch Leute eine Chance auf das Präsidentenamt haben, die richtig, richtig reich sind. Und dann wird am Ende demnächst Elon Musk amerikanischer Präsident. Gott bewahre! Aber da lässt sich doch bestimmt irgendein Dreh finden. Vielleicht können man einfach die erlaubten Vermögen begrenzen. 50 Millionen, und alles darüber ist unanständig und verboten. Oder ist das schon Kommunismus? Vielleicht fragen wir da mal vorsichtshalber besser Donald. VA

Abgelegt unter offene BriefeKommentare deaktiviert für Ein offener Brief…an Kamala Harris

Ein offener Brief an Viktor Orban

Tags: , ,

Ein offener Brief an Viktor Orban


Lieber Viktor, nur ein kurzer, aber dennoch sehr dankbarer Zwischenruf, denn es ist doch einfach eine Freude, wie du all diesen aufgeblasenen Brüsselaner*innen und dem gesamten Rest Europas mit schöner Regelmäßigkeit den ausgestreckten Stinkefinger zeigst und einfach mal auf echt alles pfeifst. Das muss man erstmal so performen, dazu gehören nicht nur Talent und Chuzpe, da muss man auch einen gehörigen Schuss Skrupellosigkeit mitbringen. Das ist schon bewundernswert, so ein Arschloch-Standing durchzuhalten und alle Kritik mit einem dickfälligen Lächeln und einem gelangweilten Schulterzucken abzutun. Eier aus Stahl hast du. Da kann sich selbst der Erdoğan noch ein paar dicke Scheiben abschneiden. Nebenbei, großes Kompliment, wie du den neulich über den Tisch gezogen hast. Er schenkt dir einen endgeilen Elektro-SUV von Togg mit 435 PS und du so: „Hier haste ‘n Pferd!“ Großartig. Zumal wenn man weiß, dass der liebe Erdoğan mal ziemlich bitter vom Pferd gestürzt ist, was zu allem Überfluss auch noch jemand gefilmt hat, damals. Millionen Klicks im Internet. Und du schenkst ihm ein Pferd. Das reicht fast an Putins Hund ran, den er damals auf unsere Angela losgelassen hat.

Du bist schon ein ganz bemerkenswertes Sackgesicht, und das sagen wir hier mit großer Bewunderung und voller Ehrfurcht. Wie würde es uns in Deutschland heute gehen, wenn unsere Politiker*innen so ein bisschen mehr von dir hätten? Das billige, russische Gas würde sprudeln hierzulande, alles wäre in schönster Ordnung. Wir würden uns einfach weiter bereichern und der Ukraine gelassen beim Sterben zusehen. Vergewaltigte und geschändete Frauen und Kinder – uns doch egal. Aber das schaffen unsere Politiker*innen ja nicht. Dazu hat niemand den passenden Arsch in der Hose. Wobei, die Sahra vielleicht, das könnte eine Seelenverwandte sein. Egal, du jedenfalls zeigst die nötige gesunde Härte im großen Spiel der Interessen. Her mit den 21-EU-Milliarden, sonst blockierst du die 50 Milliarden Ukraine-Hilfe. Fertig bist du mit dem Thema. Und wenn sie dir nun drohen, mit dem Einfrieren sämtlicher EU-Gelder, dem Entzug der EU-Rats-Präsidentschaft, die du kommendes Jahr in der zweiten Hälfte übernehmen wirst, oder ganz grundsätzlich mit dem Entzug des Stimmrechts plus einer Klage vor dem Europäischen Gerichtshof wegen der 10 Milliarden, die du gerade erfolgreich von der Ursula abgepresst hast, wenn sie dir mit solchen harten Konsequenzen drohen, dann lächelst du nur müde und ein bisschen gelangweilt. Denn du weißt, dazu fehlt den Kolleg*innen das Rückgrat. Sie werden natürlich einknicken und weichspülen und weiter Harmonie heucheln, wo es schon seit Jahren keine Harmonie mehr gibt.

Die Weicheier gehen dir am Arsch vorbei, und das unterstreichst du bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit. So, und nicht anders, verteidigt man die Interessen des eigenen Landes. Ungarn first! Und dabei immer schön die Macht im eigenen Land absichern und zum Beispiel den unabhängigen Journalismus abschaffen. Da hattest du bisher noch Defizite, bei dem Punkt ist dir wiederum der Erdoğan weit voraus. Aber jetzt kommt ja demnächst dein „Souveränitätsverteidigungsgesetz“, und mit diesem neuen Gesetz wird ermöglicht, dass all jene durch staatliche Behörden überprüft werden können, die die öffentliche Debatte im Land beeinflussen, was natürlich Journalist*innen miteinschließt. Zur Überprüfung soll die Behörde sogar Geheimdienstinformationen nutzen dürfen. Großartig! Damit wird endlich Ruhe sein an der Kritikerfront. Falls dir die EU nicht dazwischenfunkt. Aber was wollen die schon dagegen machen? Du wirst sie dir schon gefügig erpressen. Die Nötigung ist ja quasi dein zweiter Vorname.

Das bleibt zuletzt zu sagen? Einfach nur Danke! Denn du bist ja bei all dem nicht zuletzt auch ein wertvolles Vorbild für die nachwachsenden Generationen in Ungarn und auch im Rest Europas. Handle so, dass du möglichst ohne nachteilige Konsequenzen deinen Willen möglichst vielen anderen aufzwingen kannst und sei dabei stets geleitet von Egoismus und Raffgier – ganz frei nach Immanuel Kant. Wenn man sich so anschaut, in welche Richtung die Welt abdriftet, dann hat man mit diesem Leitsatz doch das passende Rüstzeug. Wer gewinnen will, muss ein Arschloch sein. Danke, Viktor! Vielen Dank!

GAH

Abgelegt unter * Featured, * Ticker, Aktuelles, offene BriefeKommentare (1)

Partner