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Neu in der Stadt: Hendl & Glut

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Neu in der Stadt: Hendl & Glut


„Heute bleibt die Küche kalt, wir gehen in den Wienerwald!“
Die Älteren erinnern sich sicherlich noch an den Werbeslogan der einst immens verbreiteten Schnellrestaurantkette Wienerwald, die in den 70er-Jahren gar als größte Restaurantkette Europas galt.
Unter dem alten Namen Wienerwald soll es mit einem ganz neuen Konzept weitergehen, bei allen alten Wienerwald-Filialen ließ man zu diesem Zweck die Lizenzen auslaufen.
Aus der allerletzten Wienerwald-Filiale nach altem Konzept in Hannovers Südstadt ist daher nun Anfang Dezember das Restaurant Hendl & Glut geworden.
Hähnchen bleiben – der Name lässt es bereits erahnen – getreu dem Motto „Neuer Name. Gleicher Genuss.“ auch weiterhin die Hauptspeise; ob als goldbraun paniertes Hähnchenschnitzel, Cordon Bleu, Pfannengyros oder klassisches halbes Grillhendl.
Hinzu gesellen sich zudem Hühnersuppen, Kalbschnitzel, Grillenten, Geflügelcurrywürste, Wraps und Burger in zahlreichen Variationen neben den Beilagen, Salaten und Dips.
Die Speisekarte auf hendlundglut.de hält darüber hinaus sogar Filtermöglichkeiten bereit, die es erlauben, gezielt nach veganen, vegetarischen, scharfen und/oder Low-Carb-Angeboten zu suchen. Somit sollten keine Wünsche offen bleiben.

Stephansplatz 6, 30171 Hannover.
Öffnungszeiten des Restaurants:
So-Do 12-21 Uhr, Fr-Sa 12-22 Uhr,
Öffnungszeiten des Straßenverkaufs:
Mo-So, 11-22 Uhr.
Mehr Infos auf http://www.hendlundglut.de.

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Editorial 2024-01

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Editorial 2024-01


Liebe Leser*innen,

bekommt man das noch hin in dieser immer unübersichtlicheren Welt, die Unterscheidung zwischen Gut und Böse? Was ist richtig und was ist grundfalsch? Wie schärft man zwischendurch den eigenen Kompass? Wir haben uns dazu in dieser ersten Ausgabe des Jahres 2024 ab Seite 54 ein paar Gedanken gemacht. Für mich ist dieses Thema vielleicht eines der wichtigsten Themen der Zukunft. Denn die Frage nach Gut und Böse mündet aus meiner Sicht ganz automatisch in der Frage, in was für einer Gesellschaft wir leben wollen?

In Deutschland, so zeigen momentan immer neue Umfragen, wünschen sich leider zunehmend mehr Menschen, dass es jedenfalls keine Demokratie mehr sein sollte. Man wünscht sich einen starken Führer. Eine Autokratie. Mindestens. Und ich lasse hier mal die weibliche Form für den Führer weg, denn ich glaube nicht, dass diese Leute sich eine Frau an der Spitze wünschen. Wenn ich mir ansehe, was bei den anstehenden Landtagswahlen in ein paar Monaten droht, bekomme ich tatsächlich Beklemmungen. Können Menschen denn wirklich so irre sein? Es scheint so? Was ist denn da falsch gelaufen?

Ich rätsele genauso wie viele andere. Klar, man kann vielleicht ein paar Gründe finden, die Überforderung durch all die Krisen und Konflikte, diese diffuse Bedrohung, auch durch den Klimawandel, die Angst macht, die Ebbe im Portemonnaie, dieses Gefühl, abgehängt zu sein und nicht das zu bekommen, was einem zusteht („während die Flüchtlinge alles hinterhergeschmissen bekommen“). Aber wählt man deswegen eine Partei, die für noch viel mehr Abgehängte sorgen würde? Man kann im Parteiprogramm der AfD nachlesen, was sie für die weniger gut ausgestatteten Menschen in Deutschland im Köcher hat: Gar nichts. Eher im Gegenteil.

Ich verstehe nicht, warum es den anderen Parteien nicht gelingt, die AfD zu stellen und zu entzaubern. Beziehungsweise verstehe ich schon, warum das nicht gelingt. Weil man sich fleißig vor den Karren der AfD spannen lässt. Aber warum? Warum kommt die CDU jetzt sogar noch mit der guten alten Leitkultur um die Ecke? Stacheldraht ums Hirn? Brauchen wir das? Ernsthaft, CDU? Nichts gelernt? Ich verzweifle allmählich an unseren Parteien in Deutschland.

Ich bin sehr gespannt auf dieses Jahr. Wird es noch schlimmer? Oder schaffen wir es, zumindest hier in Deutschland, das Rad wieder ein bisschen mehr in die andere Richtung zu drehen. Ich würde es mir für uns alle sehr wünschen.
In diesem Sinne ein „gutes“ neues Jahr!

Lars Kompa
Herausgeber Stadtkind

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Über Angst (Titel 2023-12)

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Über Angst (Titel 2023-12)


…und wie sie uns lähmt

Kein schönes Gefühl – aber ein verbindendes Gefühl. Denn Angst kennen wir alle. Egal wie stark, wie selbstbewusst und mutig wir auftreten, in irgendeinem Winkel unseres Hirns liegt sie ständig auf der Lauer. Da ist die Angst vor der Dunkelheit im Kinderzimmer. Hat sich jemand unter dem Bett versteckt? Da ist die Angst vor dem Gang in den Keller. Und dann haben wir Angst, weil wir morgen vor der ganzen Klasse ein Lied vorsingen müssen. Oder weil uns beim Arzt die Nadel der Spritze plötzlich doch sehr groß vorkommt. Wir haben Angst vor dem aggressiven Jungen in der Parallelklasse. Wir haben Angst, dass uns etwas Peinliches passiert und alle mit dem Finger auf uns zeigen. Wir haben Angst vor dem Versagen, vor der nächsten Klassenarbeit. Wir haben Angst, dass die anderen herausfinden, dass wir gar nicht so klug, so stark, so cool sind. Wir haben Angst, dass sich unsere Eltern wieder streiten. Wir haben Angst vor Gewalt. Vor Krankheit. Vor Bestrafung. Ganz sicher hatten die Menschen früher große Angst vor Gewittern, weil sie sich das Phänomen nicht erklären konnten. Und obwohl wir heute wissen, wie das alles funktioniert, ist die Angst geblieben. Wenn es donnert und blitzt, beschleicht viele ein mulmiges Gefühl. Und das ist gut so, denn Angst erfüllt ja einen Zweck. Sie schützt uns. Wenn wir potenziell gefährliche Situationen erkennen oder auch nur erahnen, kann Angst unser Leben retten. Aber sie kann uns auch lähmen. Uns handlungsunfähig, uns ohnmächtig machen. Dann sind wir im wahrsten Sinne des Wortes ohne Macht, dann sind wir ausgeliefert …

Die Angst entsteht in unserem Kopf in der Amygdala, eine Kernstruktur im Gehirn, die eine zentrale Rolle bei der Verarbeitung von Emotionen spielt. Wir sammeln über unsere verschiedenen Sinne permanent Informationen und wenn diese als bedrohlich oder gefährlich interpretiert werden, bekommen wir Angst. Wir sind am Meer und plötzlich verschwindet das Wasser. Wir haben mal diese Dokumentation über Tsunamis gesehen. Uns stehen die Haare zu Berge. Was jetzt? Bleiben und kämpfen, irgendwo hochklettern, sich dort festbinden? Oder weglaufen? Fight or Flight, Kampf oder Flucht? Was ist jetzt die bessere Wahl? Unser Körper setzt Adrenalin frei, der Herzschlag beschleunigt sich, die Atmung wird schneller, die Muskeln spannen sich an. Die Angst mobilisiert den Körper, wir machen uns physiologisch kampfbereit, um der Bedrohung zu begegnen. Und die Angst mobilisiert im besten Fall gleichzeitig unsere kognitiven Fähigkeiten. Unsere Aufmerksamkeit ist geschärft, wir sind mehr als wach. Allerdings kann es sein, dass es in diesem Zustand ein bisschen bei der rationalen Entscheidungsfindung hapert.

Überhaupt scheint die Angst oft kein besonders guter Ratgeber zu sein. Und wenn irrationale Ängste ständig den Flight- oder auch Fight-Impuls auslösen, wird es problematisch. Wir sollten darum unsere Ängste beizeiten genau analysieren. Ängste können durch Lernen und Konditionierung verstärkt werden. Wenn wir negative Erfahrungen gemacht haben, die mit bestimmten Reizen oder Situationen verbunden waren, kann sich eine Angst allein vor diesen Reizen entwickeln. Und wenn unsere Eltern ständig Angst vor „dem schwarzen Mann“ haben, wird sich diese Angst sehr wahrscheinlich auf uns übertragen. Ähnliches wie in Familien passiert auch in Gesellschaften. Wenn bestimmte Ängste immer wieder thematisiert werden, fühlen wir uns irgendwann diffus bedroht, obwohl wir gar keine direkten Berührungspunkte mit dem haben, was allen so große Angst macht.

Wenn man sich momentan in unserer Gesellschaft umhört, dann ist die Angst allgegenwärtig. Es gibt kaum noch mutige, zuversichtliche Stimmen. Stattdessen wird gewarnt. Und konkrete Anlässe für diese Warnungen gibt es leider auch genug. Wir sehen überall auf der Welt die Kriege und Konflikte, wir sehen unfassbare Gewalt, wir erschrecken jeden Tag davor, zu welchen Gräueltaten Menschen fähig sind. Wir sind dazu tagtäglich konfrontiert mit den Folgen des Klimawandels. Wir sehen in den verschiedenen Medien was weltweit passiert, wo es brennt, wo es stürmt, wo Landstriche unbewohnbar werden, und manchmal kommen uns die Folgen der Erderwärmung auch schon hier bei uns in Deutschland ganz nah. Wir sehen und erkennen, dass unsere Welt zunehmend aus den Fugen gerät. Wir haben gerade erst eine Pandemie hinter uns. Die drohende Apokalypse gehört heute quasi zum medialen Grundrauschen. Und dann ist da noch die Angst vor dem sozialen Abstieg. Die Angst, dass Deutschlands Wirtschaft den Bach runtergeht, dass wir im globalen Wettbewerb verlieren. Und damit verbunden ist die Angst um unseren privaten Wohlstand. Wir haben zunehmend Angst, dass es unseren Kindern mal nicht besser gehen wird. Im Gegenteil, es wird immer mehr zur Gewissheit, dass es eher in die entgegengesetzte Richtung läuft. Wir haben all das permanent im Hinterkopf und die ständige Konfrontation mit immer neuen Problemen verstärkt kontinuierlich unsere Angst. Sie wird mehr und mehr zum seelischen Tinnitus. Sigmund Freud hat darauf hingewiesen, dass wohl eher die Erwartung eines fürchterlichen Ereignisses Angst macht als das Ereignis selbst. Die Angst nährt sich aus der Aussicht, einer Gefahr hilflos ausgeliefert zu sein, aus den üblen Vorstellungen, die man sich macht. Und genau damit beschäftigen wir uns leider inflationär. Wir malen uns die Zukunft schwarz.

Wir haben entsetzliche Angst zu verlieren, was wir haben. Aber ist das eigentlich ein Wunder? Wir in Deutschland haben sehr viel zu verlieren, so wie viele andere, sehr reiche westliche Gesellschaften. Und wir sind entsprechend ängstlich. Da wir aber gerne überall an der Spitze stehen wollen, zittern wir darüber hinaus noch einmal ein bisschen mehr als alle anderen. Wir sind berühmt für unsere German Angst. Wir sind besorgt, wir wägen ab, wir grübeln lieber mal ein paar Tage länger. Und wir haben uns mit der Zeit ein System erschaffen, dass uns maximale Sicherheit geben soll. Wir haben uns eine Vielzahl von Gesetzen und Vorschriften gegönnt, wir reglementieren in Deutschland wirklich alles, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Die Angst ist der Ursprung unserer heute bis zur Unübersichtlichkeit durchfunktionalisierten Gesellschaft. Unsere Bürokratie ist eine direkte Folge unserer Angst.

Und unser Bundeskanzler Olaf Scholz ist die fleischgewordene Büroklammer. Ein Zögerer und Zauderer, niemand, der mutig vorangeht, eher einer, der ein bisschen zurückbleibt, um zu analysieren, welche Richtung die wenigsten Gefahren bereithält. Viele kritisieren das. Aber im Grunde hält uns Olaf Scholz damit nur einen Spiegel vor. Olaf Scholz ist, wenn man so will, die personifizierte deutsche Gesellschaft. Eine Gesellschaft, die ängstlich klammert, die sich permanent in Sicherheit bringen will. Das ist genau das, was uns in der Mehrheit jeden Tag beschäftigt und umtreibt. Wie sichern wir uns ab? Wie schaffen wir, dass es reicht? Dass es auch noch für morgen reicht und für übermorgen, wenn wir alt sind? Für die Sicherheit stecken wir täglich eifrig Münze um Münze in unsere privaten Geldspeicher, damit wir uns um die Zukunft möglichst keine Sorgen machen müssen. Was schon ein bisschen merkwürdig ist. Wir machen uns ständig Sorgen um die Zukunft, damit wir uns später keine Sorgen machen müssen.

Und jetzt nagt die Inflation an unserem privaten Geldspeicher. Und uns beschleicht die Angst, dass es vielleicht nicht reicht. Dass es uns nicht gelingen wird, genug beiseitezuschaffen. Aber was tun? Da ist plötzlich diese Verlustangst, weil es ganz konkret an der Supermarktkasse teurer wird. Und diese Angst vermischt sich mit all den diffusen Ängsten und Ungewissheiten, die uns jeden Tag über die Medien und Sozialen Kanäle in die Hirne gespült werden. Es fällt uns damit zunehmend schwerer, die Dinge rational zu betrachten. Das Irrationale gewinnt die Oberhand. Wir entwickeln Ängste, die rational keine Basis haben. So wie bei der Angst nachts auf einem Friedhof. Statistisch ist klar belegt, dass Friedhöfe nachts sehr sichere Orte sind. Was ja sofort einleuchtet. Mörder sind auch nur Menschen, warum sollten sie sich auf unheimlichen Friedhöfen herumtreiben? Und trotzdem haben wir nachts auf Friedhöfen Angst.

Und wie reagieren wir nun auf die inflationäre Angst, auf diese brisante Mischung aus tatsächlichen Gefahren und irrationalen Ängsten? Ganz einfach, mit Kampf oder Flucht. Und meistens mit einer guten Mischung. Unsere Fluchst ist das kollektive Verkriechen unter die Decke, der Rückzug ins Private. Unsere Flucht, das sind die zugezogenen Vorhänge, das ist die Alarmanlage. Und unser Kampf? Das ist zum Beispiel der Kleine Waffenschein. Und auch das Kreuz bei der AfD. Wer starke Ängste hat, der sehnt sich nach Schutz. Wir haben alle dieses frühkindliche Bedürfnis, wir sind als Babys und Kinder auf unsere sorgenden Eltern angewiesen. Darum neigen wir dazu, uns als Erwachsene ebenfalls vermeintlich starke Persönlichkeiten zu suchen, die uns Schutz versprechen. Wir schließen uns aus diesem Grund auch gerne „starken“ Gruppen an. Und werden vielleicht zu regelrechten Angstbeißern. Die Ängste eskalieren. Sie brechen sich Bahn in zerstörerischen Emotionen wie Wut, Ekel und Hass. Und diese Emotionen richten sich gerne gegen Minderheiten. Wenn sich Menschen hilflos fühlen, suchen sie nach Sündenböcken. Jemand soll die Verantwortung übernehmen. Jemand soll bestraft werden. Die Folge sind im Extremfall rassistisch oder religiös motivierte Straftaten. Eine nur auf den ersten Blick harmlosere Folge sind die Kreuze bei rechtsextremen Parteien, dessen Geschäftsmodell bekanntlich die Angst ist.

Das jedenfalls wird immer wieder erzählt. Die Rechten schüren die Ängste und den Hass. Sie verbreiten bewusst Falschmeldungen, sie setzen Verschwörungstheorien in die Welt, weil sie vom Klima der Angst profitieren. Und ja, das stimmt. Das ist das Konzept. Allerdings ist das Schüren von Ängsten längst nicht mehr nur das Metier der Rechten. Inzwischen gehört die Angstmacherei zum politischen Tagesgeschäft. Und angesichts der Bedrohungen werden Maßnahmen dann alternativlos. Die Angst ist ein willkommenes Hilfsmittel. Die Angst vor der Überforderung durch zu viele Flüchtlinge wird von allen Seiten beschworen, die Angst vor dem Klimawandel wird ebenfalls instrumentalisiert, genauso die Angst vor dem wirtschaftlichen Abstieg. Alle Parteien, nicht allein die AfD, spielen inzwischen auf der Angst-Klaviatur. Und die gesellschaftlichen Folgen sind unübersehbar. Wir sehen bei uns immer mehr Egoismus, immer mehr Härte, immer mehr Kälte. Der Zusammenhalt geht verloren, die Solidarität, die Menschlichkeit. Wir kleben Menschen lieber Etiketten auf, um sie leichter ablehnen zu können. Es sind dann eben Flüchtlinge und keine Familien. Wir werden vor lauter Angst immer mehr zu solchen Menschen, vor denen die Flüchtlinge fliehen. Wir werden kollektiv zu Angstbeißern. Und schnappen mehr und mehr auch in Richtung Politik. Wenn die großen Volksparteien auf dem absteigenden Ast sind, so ist das auch eine direkte Folge ihrer Angststrategie der vergangenen Jahre. Und sie treiben das Spiel immer noch weiter, vor allem die CDU bekleckert sich in Sachen Angst-Populismus momentan nicht mit Ruhm. Mit Wonne wird der Untergang beschworen. Sie machen damit immer mehr Menschen zu Protestwähler*innen oder zu Nichtwähler*innen.

Warum? Wenn die Angst kein guter Berater ist, wenn ängstliche Gesellschaften zur Irrationalität neigen und Populisten auf den Leim gehen, wenn zitternde Gesellschaften dazu tendieren, ihre Demokratien abzuschaffen, wenn durch Angst das Bedürfnis nach Autorität, nach Führung steigt, wäre es dann nicht ziemlich klug, etwas gegen die grassierende Angst in unserer Gesellschaft zu unternehmen, statt sie immer weiter zu schüren? Wäre es nicht sehr viel sinnvoller, das Gute zu unterstreichen und zu betonen. Wäre es nicht klug, dass wir uns unterhaken? Um unsere Demokratie, unsere Freiheit, und ja, auch unseren Wohlstand zu schützen? Wir haben in der Welt sehr mächtige Gegenspieler, vor denen wir weitaus mehr Angst haben sollten als vor jenen Menschen, die von diesen Despoten vertrieben werden und zu uns flüchten. Wir sollten uns besinnen auf unsere Stärken. Und klar haben, wer die Starken und wer die Schwachen sind. Die Rechten sind die Jammerlappen. Die AfD-Gestalten sind die Deppen von der letzten Bank. Und klar, wenn die den ganzen Mist glauben, den sie tagtäglich verzapfen, dann zittern sie natürlich alle vor Angst und kommen mit entsprechend kruden Ideen um die Ecke, denn klar denken kann so ja niemand. Es ist jetzt die wichtigste Aufgabe verantwortungsvoller Politik, zurückzukehren zu ehrlichen, nicht populistischen Diskussionen. Das heißt nicht, dass die Probleme nicht mehr klar benannt werden sollten. Man sollte sie nur nicht allesamt immer wieder inflationär zur drohenden Apokalypse hochjazzen. Das hilft ganz am Ende nur den Falschen.

LAK

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Ein letztes Wort im Dezember

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Ein letztes Wort im Dezember


mit dem Ministerpräsidenten Stephan Weil

Herr Weil, wir sprechen natürlich über die Geschehnisse in Israel. Und über das, was wir in der Folge nun in Deutschland sehen und erleben. Aber beginnen wir mit dem 7. Oktober. Wie haben Sie diesen Tag erlebt?
Wir kamen an dem Tag zurück von einer Delegationsreise nach Vietnam. Schon morgens am Flughafen gingen beunruhigende Push-Meldungen ein. Zunächst konnte ich die Berichte nicht wirklich einordnen. Aber es wurde dann im Laufe des Tages leider immer klarer, dass es sich um mehrere geplante, äußerst grausame und unbarmherzige Angriffe handelte, die vor allem gegen die Zivilbevölkerung in Israel geführt wurden. Eine neue, abscheuliche Art systematischer Kriegsführung.

Wann war Ihnen das ganze Ausmaß klar?
Eigentlich erst am nächsten Tag. Vielleicht weil sich alles in einem sträubt, eine Brutalität solchen Ausmaßes zu erfassen und als neue, bittere Wirklichkeit zu akzeptieren. Und auch, weil sich die Informationen erst mit der Zeit weiter verdichtet haben. Erst nach und nach wurde klar, wie hoch die Zahlen der Getöteten und Verletzten aber auch der Verschleppten waren – eine ganz besonders widerliche Facette dieses entsetzlichen Terrors. Diese Grausamkeit macht einen fassungslos. Für Israel war der 7. Oktober so etwas wie 9/11 für Amerika.

Der Terror richtet sich gezielt gegen Familien, gegen Kinder …
Ein extremer Terror, der sich am Vorgehen des IS orientiert. Und ich kann gut verstehen, warum die Israelis sagen, dass diese Art von Terror nie wieder passieren darf, dass sie nicht weiter unter einer ständigen Terrorbedrohung leben können. Es ist nicht akzeptabel, wenn jemand wie Erdoğan sagt, die Hamas sei im Grunde so etwas wie eine Befreiungsorganisation. Die Hamas ist eine Terrororganisation, eine Bande von Verbrechern und Mördern.

Die Hamas herrscht in diesem Landstrich seit Jahren mit unerbittlicher Härte, sie haben sich Gaza sozusagen unter den Nagel gerissen …
Das ist so, und die Opfer unter der Zivilbevölkerung in Gaza sind Teil einer zynischen Gesamtkalkulation. Es handelt sich um einen seit Jahrzehnten fortgeschleppten Konflikt, der danach schreit, dass es endlich doch eine friedliche Lösung gibt. Ein wesentliches Element einer solchen Lösung ist unabdingbar das Existenzrecht und die Sicherheit Israels. Der Terror muss aufhören.

Seit Rabin ist nicht mehr viel in dieser Richtung passiert. Und nun ist es vollends eskaliert. Israel war kurz in Schockstarre und schlägt jetzt unerbittlich zurück. Von Beginn an begleitet von Ressentiments, von Unterstellungen, von Hass, von Antisemitismus.
Israel hat das Recht, sich zu verteidigen. Und auch das Recht, die Wurzeln dieses Terrors zu beseitigen. Aber Israel hat dabei natürlich die Verpflichtung, die Zahl der Opfer unter der palästinensischen Zivilbevölkerung so gering wie irgend möglich zu halten. Tote Kinder sind furchtbar, ganz egal auf welcher Seite der Grenze.

Wir erleben weltweit und auch in Deutschland nun ein Aufflammen von Antisemitismus …
Es ist wirklich beschämend, dass Jüdinnen und Juden in Deutschland wieder Angst haben, sich mit Symbolen ihres Glaubens in der Öffentlichkeit zu bewegen. Dagegen muss der Staat tun, was er tun kann, aber am Ende auch alle Bürgerinnen und Bürger. Wir müssen uns allerdings vor kollektiven Zuschreibungen hüten. Es gibt beispielsweise in der arabischen Community eine große Mehrheit, die mit Terrorismus und Antisemitismus rein gar nichts am Hut hat, denen es aber gleichzeitig tief unter die Haut geht, mit anzusehen, dass von 2,2 Millionen Menschen im Gazastreifen nun anderthalb Millionen auf der Flucht sind. Es sind dort inzwischen viele tausend Opfer zu beklagen, auch viele Kinder und Jugendliche. Das lässt niemanden kalt. Auch mich nicht. Es gehört zum Kalkül der Hamas, die Zivilbevölkerung zu missbrauchen und viele Opfer in Kauf zu nehmen. Und es ist nicht leicht für Israel, unter diesen Bedingungen die Verhältnismäßigkeit zu wahren, aber das müssen wir fordern. Und wir brauchen endlich eine dauerhafte Lösung, einen echten Frieden. Was soll entstehen in einem Gazastreifen, der zu weiten Teilen nur noch ein Trümmerhaufen ist? Wir kann man verhindern, dass daraus neuer Hass entsteht? Diese furchtbare Spirale muss endlich durchbrochen werden.

Eine friedliche Lösung hätte nur mit großer internationaler Anstrengung ganz vieler Staaten eine Chance und man müsste insbesondere dafür sorgen, dass die Unterstützung von Terrororganisationen aufhört.
In der Tat muss sich die internationale Gemeinschaft stark engagieren für einen Frieden in Nahost. Man muss jetzt zu einer echten Friedensordnung kommen. Auch ich halte – wie der Bundeskanzler – trotz oder vielleicht sogar gerade wegen dieses Krieges – eine Zweistaatenlösung für dringend notwendig. Mit breiten internationalen Sicherheitsgarantien für Israel müsste gewährleistet sein, dass von einem palästinensischen Staat für Israel keine Bedrohung mehr ausgeht. Gleichzeitig wäre eine Unterstützung für den Wiederaufbau und die wirtschaftliche Entwicklung in Palästina erforderlich.

Das klingt immerhin nach einer Möglichkeit.
Jedenfalls ist meine Fantasie ansonsten sehr begrenzt.

Meine Fantasie ist dahingehend begrenzt, ob das mit der Netanjahu-Regierung in Israel möglich sein wird.
Jedenfalls ist Israel eine sehr gefestigte Demokratie, übriges die einzige im Nahen und Mittleren Osten. Eine Demokratie, in der es sehr lebendige innenpolitische Auseinandersetzungen gibt. Das haben wir ja in den letzten Monaten gesehen bei dem wirklich beeindruckenden zivilgesellschaftlichen Protest gegen die Pläne für eine sehr problematische Justizreform. Ich habe großes Vertrauen in die demokratischen Prozesse in Israel. Wir hören doch, wie es um das Vertrauen in die amtierende Regierung bestellt ist. Insofern bin ich zuversichtlich, dass man in Israel die richtigen Schritte gehen wird. Dass sich die politisch Verantwortlichen in Israel in dem aktuellen Kriegszustand aber zunächst auf eine Einheitsregierung verständigt haben, kann ich gut nachvollziehen.

Israel ist momentan, und im Grunde ja schon seit vielen Jahren, in einem Dilemma, sie haben diesen Druck, sich human zu verhalten, aber man hat dort auch gelernt, dass es durch ein Zurückweichen nie besser geworden ist, sondern oft nur bedrohlicher …
Es gibt dieses Dilemma. Israel fühlt sich dem Völkerrecht verpflichtet, die Hamas aber nicht. Ein Rechtsstaat gegen eine Terrorbande. Dennoch muss Israel sich fortwährend prüfen, ob es den Erwartungen an einen Rechtsstaat und seinen völkerrechtlichen Verpflichtungen entspricht.

Was denken Sie, wenn Sie die Demonstrationen in Deutschland sehen, teils offen antisemitisch?
Wir sehen momentan drei verschiedene Demonstrationsformen. Es gibt die Demonstrationen zur Unterstützung Israels und zur Solidarität mit den Jüdinnen und Juden in aller Welt. Es gibt jene, mit denen die Organisatoren ihre tiefe Betroffenheit über die zivilen Opfer im Gazastreifen ausdrücken, aber nicht mehr. Und dann gibt es Demonstrationen, die antiisraelisch und judenfeindlich sind. Letztere werden in Niedersachsen konsequent verboten. Wir wollen an dieser Stelle überhaupt keinen Zweifel aufkommen lassen, wo der deutsche Staat steht. Bei uns darf man seine Meinung frei äußern, aber im Rahmen der allgemeinen Gesetze.

Es hat sich gezeigt, dass wir in Deutschland anscheinend ein vielschichtiges Problem mit Antisemitismus haben …
Wir haben Rechtsextremismus in Deutschland, und von dem geht, auch nach den Verfassungsschutzberichten, die größte Gefahr aus. Wir haben aber Ressentiments gegen Jüdinnen und Juden leider auch bis in die Mitte unserer Gesellschaft hinein. Und natürlich haben wir den vielzitierten zugewanderten Antisemitismus. Gar keine Frage. Aber ich habe das hier mal bewusst in dieser Reihenfolge gesagt, denn wir haben nicht nur unsere Hausaufgaben hinsichtlich der letztgenannten Form von Antisemitismus zu erledigen. Wir müssen uns auch um die beiden anderen Formen kümmern. Das ist eine Aufgabe für alle Bürgerinnen und Bürger, für die ganze Gesellschaft. Wir müssen überall laut und deutlich widersprechen, in der Kneipe, in den Schulen, in den Vereinen, überall.

Interview: Lars Kompa

(Das Interview wurde bereits im November 2023 geführt)

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Der besondere Laden: Café Erhardt

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Der besondere Laden: Café Erhardt


Mit dem Café Erhardt auf der Limmerstraße ist für Patty ein Traum in Erfüllung gegangen.
Hier gibt es nicht nur Kaffee, Kuchen und andere Köstlichkeiten, sondern viel mehr als man auf den ersten Blick wohl erahnen würde.

Es ist kurz nach neun Uhr morgens als Patty mit Milchtüten im Arm die Limmerstraße überquert und auf das Café Erhardt zusteuert. „Wir hatten keine Milch mehr da“, erklärt er, während er den Schlüssel im Schloss umdreht und die Tür zu seinem Café aufdrückt. Er durchquert den Raum und legt seine Besorgungen auf dem breiten Holztresen ab. „Erster Schritt: Die Kaffeemaschine muss an!“ Der zweite Handgriff geht Richtung iPad, dann läuft Musik. Einen kurzen Moment später strömt der Geruch von frisch aufgebrühtem Kaffee durch das Erhardt. Gemeinsam mit zwei Freunden, die zufällig in den Laden gestolpert sind, trägt Patty Stühle nach draußen, zündet Kerzen an und sortiert den Einkauf in die Kühlschränke und Regale. Nur wenige Augenblicke später stehen schon die ersten Gäste im Laden. „Guten Morgen“, ruft Patty über den massiven Holztresen.
Dass sich die Cafétür eigentlich erst in ein paar Minuten öffnet, ist hier egal, es fällt auch niemandem auf.

„Gastro ist bei mir immer so ein bisschen klebengeblieben, eigentlich schon seit ich 16 bin“, erzählt Patty, während er jeweils ein Messer und eine Gabel in eine Serviette rollt. Heute sitzt er zwischen Pflanzen und Holztischen in seinem eigenen Café. „Als ich mitbekommen habe, dass hier frei wird, habe ich mich in meiner Nachbarschaft umgehört, ob nicht jemand Bock hat. Und dann habe ich gedacht, vielleicht mache ich es einfach selbst.“ Patty rief seinen langjährigen Freund Hüssy an. „Der hat auch nicht lange überlegt. Noch am Telefon hat er ja gesagt“, erinnert sich Patty, während sein Blick durch das Café streift. Durch die großen Schiebefenster kann man das alltägliche Treiben auf der Limmerstraße beobachten. Gleich neben der Tür steht selbstgebackener Schokoladen-, Karotten- und Walnusskuchen, die Wände sind verziert mit Kunstwerken einer Freundin.

Inzwischen ist es draußen dunkel geworden. Trotz der kalten Novembertemperaturen sitzen auch in dem mit Paletten abgetrennten Außenbereich Gäste, eingemummelt in Decken und mit Körnerkissen auf dem Schoß. Drinnen riecht es nach Café und Glühwein, die Musik vermischt sich mit Stimmengemurmel. Immer wieder bringt Patty die Kaffeemaschine zum Dampfen und Zischen und reicht duftenden Kaffee über die Theke. Gegen 18 Uhr klingelt Pattys Telefon: Die Musiker sind da und wollten ihre Instrumente ausladen. Denn jeden Donnerstag verwandelt sich der vordere Bereich des Cafés in eine kleine Bühne, auf der Künstler*innen die Chance bekommen, ihre Musik zu präsentieren. Wo vor wenigen Minuten noch Menschen ihre Quiche gegessen und ihren Jayfusion, ein warmes Getränk aus Orangensaft, Ingwer und frischer Minze, getrunken haben, werden die Tische weggeräumt. Auf dem roten Teppich stapeln sich nun Instrumentenkoffer, Musikboxen werden auf Stangen geschraubt, Kabel entwirrt und in den Verstärker gesteckt. Gleich beginnt das Konzert.

Patty hat inzwischen eigentlich frei. „Ich bin einfach gerne hier“, meint er. „Und das mit der Musik fließt hier so rein. Das ist mir total wichtig. Wir haben abends diesen Platz, warum sollten wir ihn nicht nutzen?“, erklärt Patty, der selbst in einer Band spielt. Seine Mitarbeiter*innen Joschi und Anna reichen jetzt die Getränke über die Theke. Die beiden Geschwister sind sich einig: „Hier ist eine entspannte, familiäre Atmosphäre. Einfach ein sehr angenehmes Flair.“ Das Café ist inzwischen proppenvoll, alle Plätze sind belegt. Die ersten Gitarrenriffe erklingen, das Stimmengemurmel legt sich. Umringt von Freund*innen sitzt Patty neben anderen Gästen und lauscht der Musik. Als sich der Abend dem Ende zuneigt, steht er auf und verabschiedet sich von Anna und Joschi. „Den Abend werde ich nicht vergessen“, sagt er noch, dann ist er verschwunden. Denn morgen beginnt ein neuer Tag im Café Erhardt.

Café Erhardt
Limmerstraße 46, 30451 Hannover
Öffnungszeiten Mo 9.30-19 Uhr, Di 9-19 Uhr, Mi&Do 9.30-23 Uhr, Fr 9.30-21 Uhr, Sa 10-21 Uhr, So 10-19 Uhr
www.erhardt.cafe
Instagram @erhardt.cafe
E-Mail: hello@erhardt.cafe

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Stadtgeschichte(n): E-Damm

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Stadtgeschichte(n): E-Damm


Einer der belebtesten Dämme Niedersachsens: Der E-Damm in der Nordstadt ist immer gut besucht. Hier lässt es sich besonders im Sommer zwischen kleinen Läden, Kiosken, Bäckereien und Restaurants herrlich bummeln und shoppen, und die vielen süßen Cafés laden zum Verweilen und Entspannen ein.

Doch wie viele Menschen, die regelmäßig so zahlreich über den E-Damm laufen, kennen eigentlich die Bedeutung seines Namens?
Weit verbreitet ist der Irrglaube, der Name erinnere an den Fahrradtüftler Helge H., der hier bereits in den 70er-Jahren das E-Bike in seiner noch
heute aktuellen Form erfunden hat. Leider war er damals seiner Zeit weit voraus, weshalb seine Ideen zunächst in der untersten Schublade seines Schreibtisches in der kleinen Werkstatt am E-Damm landeten. Eine große Innovation, die hier bei uns niemanden interessiert hat und die damit
ungenutzt in der Versenkung verschwand, ehe irgendwann eine chinesische Fima die Baupläne fotografierte und ins Business einstieg – leider so typisch für Deutschland.
Auch für ein Nebenprodukt, besonders effektive ELadesäulen, interessierte sich seinerzeit niemand. Helge hat sich allerdings nicht entmutigen lassen und sich in den Folgejahren sehr erfolgreich der Entwicklung besonders schneller Varianten von Liegefahrrädern gewidmet.

Doch wie gesagt, der Name der heute beliebten Einkaufsstraße hat noch einen anderen Ursprung.
Etwa 15 Jahre vor der Erfi ndung des E-Bikes hatte ein weiterer Tüftler nur einige Häuser oberhalb von Helges Fahrradwerkstatt eine ebenfalls bahnbrechende Idee – die E-Zigarette. Der Erfinder hat mit seiner Familie lange auf dem E-Damm gelebt und hier auch den ersten Laden eröffnet, um die vermeintlich gesünderen Alternativen unter die Leute zu bringen.
Was ziemlich gut funktionierte, das Geschäft wurde sehr erfolgreich. Und eine Weile gehörte es sogar zum guten Ton in der Nordstadt, den E-Damm nur mit dampfender EZigarette zu betreten. Leider hat der E-Zigaretten Tüftler damals vergessen, wohl verwöhnt durch den schnellen Erfolg, sich das Patent an seiner Erfi ndung zu sichern, weshalb er vom späteren weltweiten Siegeszug seiner Innovation nicht profi tierte. Schade, auch für die Stadtkasse der Landeshauptstadt. E-Bike, E-Zigarette – was hätte man hier an Steuereinnahmen generieren können. Um diese Geschichte der ersten E-Zigarette und auch die des ersten E-Bikes zu würdigen, entwickelt die Stadt übrigens gerade Pläne, dass der E-Damm künftig nur noch von E-Autos
genutzt werden darf. Belit Onay unterstützt diese Idee.

Hartnäckig hält sich, um auch das zuletzt nicht unerwähnt zu lassen, die Sage, dass der E-Damm eigentlich Engelbosteler Damm heißt und sich auf den Namen eines Stadtteils von Langenhagen bezieht. .
Unsere Recherchen haben das nicht bestätigt.

● MV/LK

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