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Literarisches: Angela Schönewald


Was macht frau, wenn sie zu fest angeschnallt in den Traktorgurten ihres einst gewählten Lebens festsitzt? Schafft frau es überhaupt zu entkommen? Von ihrem Ehemann, der ländlichen Misere und einem Familienunternehmen, das sie ihr ganzes Leben lang mit aufgebaut hat? Noch nie hat sie sich über Harry beschwert, doch jetzt wagt sie einen ersten Sprung. Angela Schönewald erzählt in „Mein Mann, nennen wir ihn Harry“ die Geschichte einer Frau, die endlich bereit ist ihre Geschichte zu teilen und sich selbst zu priorisieren. Skurrile Figuren fragen nach, welches Leben sie im Alter leben wollen – und das auf eine ganz besondere künstlerische Art und Weise.

Eine Frau fährt nach München, ohne nach München fahren zu müssen, einfach weil sie eine Entscheidung treffen muss. Sie sucht sich einen Sitzplatz neben einem Mann mit beruhigender Ausstrahlung und beginnt ihm ihre Geschichte anzuvertrauen. Ihre und Harrys Geschichte. Zusammen betreiben sie und ihr Ehemann einen Landmaschinenhandel. Harry ist viel beschäftigt und reichlich unterwegs, vor allem an den Wochenenden. Er trinkt gerne Bier, verachtet Kunst und seine Treue scheint gerade zu kurz zu kommen. Doch im Gegensatz zu Harry bringen ihre Neugier und Weltoffenheit sie dazu ein Mobile an Ereignissen in Bewegung zu bringen und dem kulturellen Niemandsland den Rücken zukehren zu wollen. Sie freundet sich mit Ela, der Frau des Pfarrers, an und zusammen stellen sie sich die Fragen: Welches Leben will ich im Alter? Und kann ich Zufälle und Unsinn für mich nutzen?

Irgendwann zieht jeder Mensch eine Lebensbilanz. Vielleicht mit Mitte 20, Mitte 50 oder erst im Rentenalter. Doch wie sieht die aus? Was reicht mir? Und was sollte mir reichen? Schönewalds Roman zieht diese Bilanz für die Erzählerin und diese sieht gar nicht mal so glücklich aus. Wie sieht der Weg aus, wenn man sein Leben nochmal komplett umkrempelt? Was muss ich zurücklassen? „Mich interessieren persönliche Entwicklungsprozesse, die aus einer zementierten Lage heraus entstehen. Ich wollte in meinem Roman untersuchen, was passieren kann, wenn sich ein Mensch in einem passenden Moment (Kairos) bewusst entschließt, etwas völlig unerwartetes und unsinniges zu tun. Welches Mobile an Möglichkeiten setzt er in Bewegung, wenn er bereit ist, einen ersten unerwarteten Schritt zu gehen?“, erzählt die Autorin und ergänzt: „Und es sollte unbedingt etwas mit Kunst sein. Mir ist klar, dass Kunst und Literatur zwei voneinander getrennte Felder sind. Aber in meinem Denken werden sie manchmal zu einem einzigen Feld.“

Weiter führt Schönewald aus: „Mein Roman könnte Leser*innen interessieren, die sich mit ihrer Lebensbilanz befassen und sich dabei auch die Frage stellen, welches Leben sie im Alter leben wollen. Besonders angesprochen sind Leser*innen, die Kunst lieben und einen Sinn für Unsinn und Skurriles haben. Der Harry-Roman richtet sich aber auch an Stadtkinder, die von einem späteren Leben auf dem Land träumen.“

Angela Schönewald wurde 1953 in einem Dorf in Nordhessen geboren. Sie erzählt: „Es sind viele Erinnerungen und Beobachtungen aus meiner nordhessischen Kindheit eingeflossen. Meine Oma war überdurchschnittlich kommunikativ. Mit großem Interesse hatte ich bei jeder Gelegenheit dem Klatsch und Tratsch in unserem Dorf gelauscht.“ Die Autorin hat Bauingenieurwesen und Interdisziplinäre Arbeitswissenschaft studiert. Zuletzt begleitete sie Entwicklungsprozesse von Personen und Teams in Organisationen und veröffentlichte Artikel in Fachzeitschriften. Neben dem Schreiben stellt sie kinetische Kunstobjekte aus Metall her, die unter anderem in der GEDOK-Galerie und im Kunstraum j3fm in Hannover ausgestellt waren. Ihr ganz besonderes Interesse gilt den absurden Lebenssituationen und den skurrilen Figuren, die auch ihren ersten Roman ausmachen. Schönewald berichtet: „Als Erwachsene hatte ich immer wieder mal an die Möglichkeit des Schreibens gedacht, aber das Schreiben eines Romans wollte ich mir nicht zutrauen. Doch dann fing ich mit der Kunst und etwas später auch mit dem Schreiben an. Aus meiner damaligen Sicht, hatte ich mich an einem bestimmten Punkt entschieden, etwas Unsinniges zu tun.“

Gerade schreibt das Multitalent an einem neuen Roman: „Der Tag, er beginnt Gestern“. „Auch hier geht es wieder um skurrile Nebenfiguren, Kairos, Kunst und Unsinn und vielleicht auch um einige Klischees“, erzählt Angela Schönewald.

Epubli-Taschenbuch

185 Seiten

10 Euro.

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Literarisches: Tiziana Olbrich


What’s your story?“ – Mit diesen Worten beginnen für Josie unerwartete und vor allem unvergessliche 24 Stunden mit Leland, ihrem chilenischen Hostelbettnachbarn, in den romantischen Straßen von Rom. In Tiziana Olbrichs Liebesroman „Just One Night In Rome. Liebe kennt keine Distanz“, der im Juli 2023 erschienen ist, geht es um die Liebe, das Leben und darum, wie man aus dem komplizierten und angsteinflößenden Prozess des Erwachsenwerdens endlich ein Abenteuer machen kann. Ein Buch, in dem es nicht darum geht, was nächste Woche oder in drei Monaten ist – es geht ums Jetzt. Ein echtes Wohlfühlbuch für romantische Reiseliebhaber*innen.

Goethe hat in Rom seine Wiedergeburt erlebt und das soll Rom auch für Josefine sein – ein Ort des Neuanfangs. Um zu verdrängen, dass ihr fester Freund sie mit ihrer besten Freundin betrogen hat, beschließt Josie Urlaub in Rom zu machen. Doch Josie muss feststellen, dass sich ihre Probleme nicht auflösen, nur weil sie vor ihnen wegläuft. Und auch wenn zumindest die nervigen und schnarchenden Hostelmitbewohner sie kurz an andere Sorgen denken lassen, hat das schöne und ehrfürchtige Rom keine magischen Heilkräfte, die alle Probleme ausradieren. Josie vergräbt sich in ihrem ungemütlichen und sperrigen Hostelbett, bis sie von Leland, ihrem chilenischen Hochbettnachbarn angesprochen wird. Aus einem tiefen und innigem Gespräch wird ein Abenteuer in Roms außergewöhnlichen Straßen, dass Josie ihre Lebensentscheidungen hinterfragen lässt. Manchmal muss man verrückten Wegen folgen, um sein Glück an unerwarteten Orten zu finden.“ Doch Leo wohnt am anderen Ende der Welt und Josie weiß nicht, ob sie ihn je wiedersehen wird. Ist eine Nacht voller Abenteuer genug, um ihr ganzes Leben umzukrempeln?

Bereits kurz nach dem erscheinen ihres Debütromans „Escape the Ordinary“ im Jahr 2019 begann Olbrich, die ersten Entwürfe des auf einer wahren Begebenheit beruhenden Romans zu verfassen. Tiziana Olbrich erzählt: „Die Rohfassung des ersten Bandes war innerhalb von zwei Monaten fertig. Die Worte sind geradezu aus mir herausgeflossen, da der Plot von Anfang an feststand. Die Romanfiguren und Nebenhandlungen sind natürlich rein erfunden. Die Dilogie lebt vom Reiseflair und da ich die beschriebenen Länder alle selbst zu dieser Zeit besucht habe, konnte ich viele der Eindrücke direkt in meinem Manuskript verarbeiten.“ Die junge Autorin führt anschaulich durch Roms architektonische Gassen und Sehenswürdigkeiten. „Ich baue stets echte Orte und persönliche Tipps ein. Eine Geheimbar in Paris, die sich hinter einer Waschmaschine versteckt? Das beste Eis in Rom? Ein unvergleichliches Naturwunder in Chile? Ich verrate sie euch!“

Und auch der zweite Teil der Opposite-Worlds-Dilogie, „Just one more Adventure. Einladung zu einem Abenteuer“, ist bereits im Oktober 2023 veröffentlicht worden und erzählt, wie und ob es mit Josies und Leos Liebesgeschichte weitergeht. „Mir war es wichtig, auch die Herausforderungen einer Fernbeziehung und die Entwicklung des multikulturellen Paares zu zeigen und den Roman nicht nach dem ersten Band abrupt enden zu lassen. Der Anfang vom zweiten Band beruht noch sehr auf meinen Erlebnissen. Das echte Leben ist allerdings weniger dramatisch als ein Buch“, berichtet die reisebegeisterte Autorin. Und auch hier sind Reisetipps, in diesem Fall für Lissabon, inklusive. „Jedes meiner Bücher spielt in einem anderen Land und die jeweilige Kultur und Atmosphäre spielt eine entscheidende Rolle.“

„Aktuell schreibe ich gerade an einem Krimi, wobei auch hier die Liebesgeschichte nicht zu kurz kommt. Eine Prise Liebe gehört für mich einfach dazu“, erzählt Olbrich und erklärt weiter: „Das Setting ist inspiriert von einem alten französischen Schloss, in dem ich für ein Jahr gelebt habe. Glamourös, spannend und natürlich romantisch!“

Tiziana Olbrich ist Autorin und Lektorin, hat in Hildesheim studiert und ist 2019 nach Chile ausgewandert. Anstatt wie zuvor als Marketingmanagerin tätig zu sein, arbeitet sie jetzt freiberuflich als Buchredakteurin und Autorin von Liebes- und Kriminalromanen. Mittlerweile hat die 1989 in Hannover geborene Autorin bereits in sieben Ländern gelebt, was deutlich in ihren Büchern spürbar und lesbar ist. „Aber egal wo ich hinkomme, ich schwärme überall, immer von meiner grünen Heimat. Für mich ist eins ganz klar: Wenn ich in Deutschland lebe, dann nur in Hannover!“

Mehr Infos auf www.tizianaolbrich.de.

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Literarisches: Sabine Kuhn


Eines haben alle Bücher von Sabine Kuhn gemeinsam. Und auch gemeinsam mit der Autorin selbst: Die Verwoben- und Verbundenheit der Länder Deutschland und Mexiko. In ihrem neuen Kriminalroman „Im Schatten der Lichtblicke“, der im September dieses Jahres veröffentlicht wurde, verbindet die Autorin die zwei verschiedenen Mentalitäten und schafft dadurch ein einzigartiges Zusammenspiel der beiden Nationalitäten, denn „Bücher sind für mich Brücken zu den Herzen der Menschen“, beschreibt Kuhn.

In Sabine Kuhns zweitem Kriminalroman erlebt die Berlinerin Laura Meinhardt einen heftigen Schicksalsschlag, als sie bei einer Entführung durch eine Drogenbande während ihres Urlaubs in Mexiko ihren Mann und ihren Sohn verliert. Um nach den Geschehnissen und dem Krankenhausaufenthalt in München zurück ins Leben finden zu können, begleitet sie ihren Arzt Christian auf eine Kreuzfahrt. Hier versucht sie mit Hoffnung und Kraft ihr Trauma aufzuarbeiten. Auch Christian hat einen menschlichen Verlust erlebt: Sein Sohn ist mit fünf Jahren spurlos verschwunden. Durch das gemeinsame Schicksal verbunden, finden sie Trost und neues Glück, welches jedoch auf die Probe gestellt wird, als Laura ihrem Entführer in New Orleans wieder begegnet und auch weitere mexikanische Häfen auf der kommenden Route ihrer eigentlich so erholsamen Kreuzfahrt liegen.

„Ich schätze mich sehr glücklich, seit meiner Kindheit mit zwei Mentalitäten aufgewachsen zu sein, denn dies erweitert die Sichtweise auf die Dinge in hohem Maße“, erzählt mir Sabine Kuhn im Zusammenhang mit ihrem Krimi. „Im Schatten der Lichtblicke“ ist die vierte Publikation der in Mexiko-Stadt geborenen Autorin. Für ihre Schulzeit und ihr Abitur besuchte sie eine deutsche Schule in Mexiko-Stadt, ihr Studium zur Internationalen Diplom-Betriebswirtin absolvierte sie in Hannover sowie in Mannheim. Seit 2001 arbeitete sie im familieneigenen Unternehmen. Aufgrund der steigenden Kriminalität, die auch in ihrem Kriminalroman eine große Rolle spielt, verließ sie Mexiko im Jahr 2019 und lebt seitdem in Deutschland. Kuhn erklärt: „Ich habe mein ganzes Leben in Mexiko verbracht und möchte mit diesem Kriminalroman die augenblickliche Lage meiner Heimat näherbringen, auch die organisierte Kriminalität. Mexiko ist meine Heimat, das mexikanische Leben, die Menschen und die Traditionen prägen deshalb mich und mein Schreiben sehr.“ Und sie ergänzt weiter: „Ich denke aber, dass ich in Zukunft auch Romane in Deutschland spielen lassen werde, da ich beide Länder sehr liebe und schätze.“

Ihre Leidenschaft zum Schreiben begann bereits in der Grundschule und im Spanischunterricht. „In meiner Freizeit habe ich oft Kurzgeschichten geschrieben“. Vor ihrem neusten Werk veröffentlichte sie bereits den Kriminalroman „Das Kleid auf dem Klavier“, den Ratgeber „Glücksreise durch eine bunte Welt voller Botschaften“ sowie die Geschichte „Ein Weihnachtswunder in 9 Tagen“. „Ich sammle gerade viele Ideen für Kriminalromane und Sachbücher. Die Jahreszeit und auch die augenblickliche Weltsituation entscheiden darüber, welches Buch ich als nächstes schreibe. Tatsächlich schreibe ich vor allem meine Kriminalromane am besten bei schlechtem Wetter, dann bin ich sehr inspiriert“, erzählt die Autorin und fährt fort: „Es gibt nichts Schöneres, als in eine Handlung einzutauchen und das Gefühl zu haben, diese für einen Moment selbst zu erleben, mit allen Höhen und Tiefen.“

Gerade arbeitet Kuhn an ihrem vierten Kriminalroman und an ihrem nächstem Sachbuch, in welchem es vor allem um das Thema Rücksicht im Alltag gehen soll. Abschließend erzählt Sabine Kuhn: „Von besonderer Bedeutung ist für mich mein Online-Shop, der hoffentlich Anfang Dezember startklar sein wird. Ich möchte mit meinen Büchern viele Menschen erreichen. Wir erleben gerade weltweit unruhige, herausfordernde Zeiten. Ich wünsche mir, dass wir am Ende alle Botschafter des Alltags werden.“

novum Verlag

264 Seiten

21,90 Euro

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Literarisches: Simone Niemann


Die Suche nach der wahren Liebe ist schon so eine Sache. Seit Anbeginn der Zeit bekommen wir von den monotonen und geschmacklosen Werbesendungen, der Familie, die das eigentlich nur gut meint, und unserem gesamten Umfeld vorgehalten, dass all unser Glück davon abhängt, ob wir die wahre Liebe finden. Für Teilzeit- und vor allem für Dauersingles ist jeder neue Tag eine Herausforderung zwischen schmierigen Datingplattformen, ekligen Anmachsprüchen und erfolglosen Romanzen. Besonders im ansteigenden Alter rückt das sogenannte „Grauen des für immer Alleinseins“ stetig näher. Simone Niemann hat in ihrem Buch „Verschwende deine Restjugend – Wie ich durch Overdose-Dating und Bumsfallera zu mir selbst fand“ die rosarote Brille abgelegt und durch Selbstakzeptanz ersetzt. Ein „Leselifting für Ü-irgendwas-Hotties auf dem Weg zu sich selbst“.

In ihrem im Juli erschienenen Ratgeber schildert Niemann ihre ganz persönliche Coming-of-Age-Story. Sie schreibt über ihr Singledasein als Ü-40-Frau in der Großstadt. Es ist ein autofiktionaler, erzählender und humoristischer Ratgeber „für Frauen in den Wechseljahren, die dazu neigen, sich von Männern in der Andropause veräppeln zu lassen, und nicht wissen, warum das eigentlich so ist. Für alle mittelalten, kinderlosen und alleinstehenden Frauen, die an mangelnder Selbstliebe leiden und glauben, dass nur ein Mann, ein Kind, ein Haus sie glücklich machen können. Mein Ratgeber richtet sich also an Frauen, denen es so geht wie mir. ‚Hallo Ladys, ihr seid nicht allein‘ – diese Botschaft möchte ich vermitteln“, erklärt Niemann und ergänzt: „Aber nicht nur das, er richtet sich auch an Männer, die Bock haben, mal über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen.“

Simone Niemann erzählt in „Verschwende deine Restjugend“ über schmierige Datingplattformen, die sich einfach nicht deinstallieren lassen, über aufkommende Wechseljahre in Pandemiezeiten und dysfunktionale Beziehungsmuster mehrerer Generationen. Sie berichtet von doch nicht so traumhaften Traumprinzen, von diversen Beziehungsformen, unvorteilhaften Stellungswechseln beim Sex und über weitere Themen. Dabei begibt sie sich auf den Selbstfindungspfad, vorbei an sämtlichen sinnlosen Kalendersprüchen und hin zur Verwirklichung der eigenen Träume. Dieser Weg kann auch beschritten werden, wenn frau schon über 50 ist. Vielleicht sollte sie ihn auch gerade erst dann gehen. Niemann stellt fest: „Mittlerweile schaue ich humorvoll, fast schon altersmilde auf die Geschehnisse und meine eigene Vergangenheit, auch auf mich und meine ‚Macken‘. Trocken wie ein Keks sind meine Ü50-Storys jedenfalls nicht. Im Gegenteil, sie sind sogar sehr lustig – es kommt nur darauf an, aus welcher Perspektive man sie betrachtet.“

Niemann, die selbsternannte „Expertin für nervöses Balzverhalten geplagter Singles in der Midlife-Crisis“ arbeitet als freie Journalistin, unter anderem war sie auch lange für Hannovers schönstes Stadtmagazin tätig. Die 1970 geborene Autorin ist gelernte Buchhändlerin sowie Diplom-Sozialwissenschaftlerin und erklärt: „Schreiben ist für mich neben Essen und Trinken ein Grundbedürfnis. Könnte ich nicht regelmäßig Tagebuch schreiben, wäre ich sicherlich schon längst verkümmert. Es baut mich auf – ich würde sogar behaupten, dass der Prozess des Schreibens für mich eine heilende Wirkung hat.“ 

Die Autorin berichtet: „Was nun die Erkenntnisse in dem Buch angeht, so sind diese nicht allein auf meinem eigenen Mist gewachsen.“ Während des Lockdowns verbrachte sie viel Zeit damit, Psychologie-Podcasts zu hören, sie nahm Therapiestunden und las Bücher über Themen wie toxische und dysfunktionale Partnerschaft, Bindungsangst und Liebessucht. „Anschließend war mir klar, warum ich beim Daten immer wieder in die gleichen Fallen getappt bin“, resümiert Niemann.

Gräfe und Unzer Verlag 

240 Seiten

19,99 Euro

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Literarisches: Hollow Skai


Grauer Beton, vierspurige Straßen und das gigantische Ihmezentrum. Irgendwie wedernordisch oder südlich, noch westlich oder östlich. Irgendwie einfach in der Mitte. Von derLage her, aber irgendwie auch politisch, trotz grünen Bürgermeisters. Viele Grünflächen, dasmuss man zugeben, aber auch das rettet den Rest irgendwie nicht. Oder? Kaum eine Stadt inDeutschland hat ein größeres Imageproblem als Niedersachsens Landeshauptstadt. HollowSkai hat in seinem neuen Buch „Hannover: Populäre Irrtümer und andere Wahrheiten“ dasbrüchige Image der eigentlich so wunderschönen Hansestadt poliert sowie alle Irrtümer undWahrheiten aufgedeckt.


Der Autor, Journalist und ehemalige Musikproduzent Hollow Skai studierte in Hannover
Germanistik und Politikwissenschaft und gründete 1980 das Punk-Label „No Fun Records“.
Nachdem er vier Jahre als Chefredakteur des Hannover Stadtmagazins „Schädelspalter“ wirkte,
arbeitete er später fünf Jahre als Kulturredakteur beim „Stern“. Anschließend an seine Karriere als
Musikproduzent und Journalist widmete er sich in den darauffolgenden Jahren und auch heute noch
dem Dasein als Autor – sowie dem Lektorieren in Hamburg. Er schrieb unter anderem die erste
Bandbiografie über die Scorpions und befasste sich ebenfalls mit dem Wirken von Rio Reiser.

In seinem neusten Werk „Hannover: Populäre Irrtümer und andere Wahrheiten“, das im Mai dieses
Jahres erschienen ist, wendet sich Hollow Skai allen Facetten der vielseitigen Messestadt zu.
Von Hannovers blauem Blut über bekannte und weniger bekannte hannoversche Berühmtheiten bis
zu Hannovers einmaligen Besonderheiten und Faszinationen. Hannover brachte hochrangige
deutsche Politiker*innen hervor, stellte einst sogar den englischen König – und auch viele
bedeutende Künstler*innen und Musiker*innen nennen Hannover ihre Heimat. Hier findet man
nicht nur die erste Rossmann-Filiale, den goldenen Leibnizkeks oder mit der Eilenriede einen der
größten Stadtwälder Europas, sondern auch den wunderschönen Maschsee, die einzigartigen
Herrenhäuser Gärten sowie neben diversen lokalen Bieren, ein großartiges kulturelles Angebot.

Hollow Skai, der mit bürgerlichem Namen Holger Poscich heißt, formte seinen Künstlernamen
inspiriert von der Zeile „The bright and hollow sky“ aus Iggy Pops „The Passengers“. Zu seinem
neuen Buch kam es, als er – nach 30 Jahren in Hamburg – nun für die Liebe wieder in die Stadt an
der Leine zurückgekehrt ist, in der er immerhin 20 Jahre lebte. Hier wurde er vom Klartext Verlag
gefragt, ob er nicht für die Reihe „Populäre Irrtümer und andere Wahrheiten“ Bände über Die Ärzte
und Die Toten Hosen schreiben wolle.

„Das Konzept dieser Reihe ist mir quasi auf den Leib
geschrieben“, erzählt Hollow Skai und ergänzt weiter: „und so kamen auf Wunsch des Verlags ein
Band über die Scorpions und auf meinen Wunsch hin einer über Hannover hinzu. Im September
erscheint ein weiterer über Rio Reiser und im Frühjahr einer über Nirvana.“

Der Band über Hannover ist merklich Hollow Skais Verbundenheit mit der Stadt geschuldet, deren
Image er engagiert zu korrigieren gedenkt: „Es ist an der Zeit, diese Stadt mal kritisch zu würdigen.
In Deutschland ist Hannover ja zu (Un-)Recht als langweilig verschrien, wobei die meisten
Kritiker*innen die Stadt kaum kennen, weder ihre Vor- noch ihre Nachteile. In vielerlei Hinsicht hat
Hannover auch mehr zu bieten als Metropolen wie Hamburg oder Berlin, mit denen man sich
dummerweise immer vergleicht – statt mit gleich großen Städten wie Nürnberg, Dortmund oder
Essen, wo deutlich weniger los ist.“

Das Multitalent Hollow Skai, der auf den Tag genau so alt ist, wie unser Niedersachsenstadion,
leistet also Aufklärungsarbeit und unterstreicht auf jeder Seite des Buches seine Hass-Liebe zu
Hannover. Für die Zukunft steht eine Bustour zum im April dieses Jahres erschienenen Text-
Bildband „Wie der Punk nach Hannover kam“ an, zusammen mit Klaus Abelmann und Detlef Max,
den Mitherausgebern. Auch zukünftig stehen weitere Projekte in und über Hannover an. „Und dann wird uns hoffentlich das Kleine Verdienstkreuz der Stadt Hannover am Gummiband verliehen“, erzählt Hollow Skai schmunzelnd.


Klartext Verlag

120 Seiten

16,95 Euro

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Literarisches: Thommi Baake


Thommi Baake ist erfolgreich als Autor, Komiker und Sänger: Das 1962 in Arolson geborene Multitalent lebt mittlerweile in Hannover und tritt seit 1988 für Erwachsene und Kinder auf Bühnen, in Schulen, Cafés und Theatern sowie im Fernsehen auf: Als Schauspieler wirkte er zum Beispiel bei „Schloss Einstein“, „Sesamstraße“ aber auch beim „Tatort“ und „Polizeiruf 110“ mit.

Seit 2010 schreibt Thommi Baake Kinderbücher (inzwischen sieben beim Periplaneta Verlag), macht Hörspiele und seit 2012 komponiert er Kinderlieder. Seine erste CD „Schnabbeldibabbeldibau“ ist mittlerweile ausverkauft. Als Komiker arbeitete er unter anderem beim „Quatsch Comedy Club“ mit und startete mit verschiedenen Solo- und Duoprogrammen durch. Für die Zukunft übersetzt er sein Programm „Thommis Teatime“ (Flunkergeschichten, Lieder, Quiz und Infos rund um Tee) ins Englische. Premiere damit wird im November in Amsterdam sein. Außerdem, erzählt Baake, schreibt er „an einem Roman über das Kino, die Liebe, die Liebe zum Kino und die Liebe zur Liebe. Und ich habe es selbst übernommen, meine Soloprogramme zu verkaufen. Da gibt es viel zu tun.“ All seine zahlreichen Talente verbindet Baake nun in seinem neuen Gesamtkunstwerk „Verrückt und zugenäht! – Kinderliedergeschichten“: Auf 86 Seiten, beziehungsweise 54 Minuten, vereint der Exil-Hesse 18 fantastische Geschichten mit18 tollen Songs für Kinder zwischen 5 und 99 Jahren, mit wunderschönen Illustrationen von Lucy Hobrecht. „Verrückt, fantasievoll, schön!“

Seit dem 1. Juni ist das besondere Kinderlieder-Bilder-Geschichtenbuch, das zum Anhören, Mitsingen, Mittanzen, Anschauen und Vor- oder Selberlesen anregt, erhältlich. Ukulelenbanjo und Klavier, Chinesische Tröte, Maultrommel, Timple, Gitarre und Gesang, eine Reibekäsetüte und vieles mehr kommen bei Thommi Baakes neuer CD zum Einsatz und sorgen für ein grooviges Lese-
und Hörerlebnis. In den 18 Songs und den extra dazu erdachten 3-Minuten-Geschichten geht es mit Witz und Fantasie um alles, was das Kinderherz bewegt: um Teddys, Fußnägel und Geburtstage, um Flunkereien, Ängste und den Straßenverkehr, um Haustiere, Piraten oder das ABC. Aber auch
Erwachsene werden sich ein Lächeln kaum verkneifen können. Baake erklärt: „Wir sollten versuchen, nicht so viel zu motzen. Das Positive in den Dingen sehen. Uns wehren gegen Ungerechtigkeiten. Etwas für die Umwelt tun. Uns um Menschen, Freunde, Nachbarn kümmern.Vegetarier*in werden oder zumindest weniger Fleisch essen. Das tut allen gut!“ Inspiriert von Baakes Gesangstalent und Erzählkunst, zeichnete die Karikaturistin Lucy Hobrecht 18 bezaubernde Illustrationen: Hobrecht ist professionelle Schnellzeichnerin und wird in ganz Deutschland für Veranstaltungen gebucht. Wenn sie nicht gerade für Thommi Backe Kinderbücher illustriert, zeichnet sie Menschen in drei bis fünf Minuten. Schon bei „Die rasanten Abenteuer der
Leuchtgiraffen“ konnte sie ihr großes Talent unter Beweis stellen.


„‚Verrückt und zugenäht!‘ ist somit etwas ganz Neues: 18 kleine, fantasievolle Geschichten, 18 wundervolle Illustrationen, 18 herrlich-frische Lieder“, erzählt Thommi Baake glücklich über seine Neuerscheinung und ergänzt: „Ich versuche mich tatsächlich bewusst frei zu machen von Einflüssen und Inspirationen. Was unbewusst geschieht, weiß ich natürlich nicht. Ich habe die Lieder so geschrieben, wie sie mir aus dem Kopf und dem Herzen entgegenkamen. Und bei den Geschichten hoffe ich sehr, dass ich einen eigenen Stil entwickelt habe. Die Geschichten/Illustrationen/Lieder sind eine gewachsene Einheit.“

Zusammen haben Baake und Hobrecht ein wunderbares Buch für alle Altersklassen zum Lesen, Hören und Bewundern geschaffen. Auch digital zum Streamen oder als MP3-Download.

Periplaneta Verlag

Edition Drachenmücke

15 Euro

86 Seiten / 54 Minuten

Altersempfehlung: 5 – 11 Jahre

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