Sie wirkt eigentlich ziemlich unscheinbar, die Haltestelle zwischen den Herrenhäuser Gärten und dem Wilhelm-BuschMuseum, doch die Geschichte hinter dem Namen ist beachtlich. Äpfel spielen darin natürlich eine zentrale Rolle.
Es heißt, dass die Apfelbäume hinter den Straßenbahngleisen, die einst den Eingang zum anliegenden Georgengarten fl ankierten, bis ins späte 20. Jahrhundert hinein die leckersten Äpfel weit und breit trugen. Und die Ernte war stets reichlich, das wusste man nicht nur in der gesamten Region, das hatte sich auch weit darüber hinaus herumgesprochen.
So verwundert es nicht, dass sich Wanderer auf der Durchreise besonders gerne unter den prächtig grünen Baumkronen niederließen, um sich zu entspannen und natürlich von den leckeren Früchten zu kosten.
Einer dieser Gäste unter den Apfelbäumen, dafür finden sich im Stadtarchiv recht eindeutige Hinweise, ist seinerzeit wohl auch Sir Isaac Newton gewesen. Ja, er hat seine Beobachtungen zum Phänomen der Schwerkraft sehr wahrscheinlich unter den Apfelbäumen in Hannover gemacht.
Newton selbst hat das zwar nie bestätigt, der Ort seiner Entdeckung scheint ihm nicht so wichtig gewesen zu sein („Äpfel fallen überall von den Bäumen auf die Erde“, so ein Zitat des großen Physikers), aber die Hinweise im Stadtarchiv sind doch recht eindeutig. Und noch ein zweiter, berühmter Name fi ndet sich in den verstaubten Büchern: Franz Kafka. Er soll dereinst unter einem der Apfelbäume gerastet und geträumt haben. Geweckt hat ihn dann ein herabfallender Apfel, der direkt vor ihm beim Aufprall einen armen Käfer zerquetschte. Die Idee für Gregor Samsa war geboren.
Eine Verwandlung hat dann einige Jahre später aber leider auch der Ort durchmachen müssen, denn der gesamte Bestand der Apfelbäume hatte sich Feuerbrand (Erwinia amylovora) eingefangen und das Bakterium ist für Apfelbäume bekanntlich fast immer tödlich. Man musste im großen Stil roden, kein einziger Baum hat überlebt.
Doch überlebt haben immerhin die bemerkenswerten Geschichten rund um die Appelstraße (die Militärstraße hieß, bevor die Apfelbäume dort wuchsen). In einigen Quellen ist übrigens nachzulesen, dass die Appelstraße entgegen unseren Erkenntnissen ihren Namen einer Feinkostfabrik namens Appel am Engelbosteler Damm verdankt, doch wir halten diese Geschichte für äußerst fragwürdig.
● Tina Meyer

So manche*r rätselt nun aufgrund des unheilvoll wirkenden Namens, woher die Straße ihren Namen hat. Nun, die Antwort scheint auf der Hand zu legen: Lange dachte man, die Straße sei nach der gleichnamigen Bahnstation benannt worden. Okay, nicht jede*r dachte das, aber es gibt Leute, die dachten das. Dabei fuhr die erste Pferdestraßenbahn erst ab 1872 in Hannover, also viel später, ganz zu schweigen von der elektrifizierten Straßenbahn, die dann in den 1890er-Jahren ihren Siegeszug antrat. Aber die Straßenbahn ist dennoch ein gutes Stichwort, weil man – wenn man in einer solchen an der Schlägerstraße hält – regelmäßig infantil kichernde, alberne Schulkinder antreffen kann, die darüber fabulieren, dass man hier vor Ort schnell mal Schläge bezieht. Tatsächlich ist es gar nicht einmal so schwer, Passant*innen in der Schlägerstraße dazu zu provozieren, dass sie einen ordentlich durchprügeln – doch die Probe aufs Exempel zeigt: Das funktioniert auch in anderen Straßen nicht minder gut.