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Editorial 03-2025

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Editorial 03-2025


in dieser Ausgabe habe ich mit Aurélie Alemany gesprochen. Sie ist seit dem 1.
Juli 2024 CEO von enercity. Mich hat vor allem interessiert, wie weit wir eigentlich
mit der Energiewende sind, insgesamt und in Hannover und Region. Liegen
wir gut im Rennen? Welche Ziele hat sich unser kommunaler Energiedienstleister
gesetzt? Getroffen habe ich eine sehr sympathische und humorvolle, aber vor
allem sehr kompetente Frau. Aurélie Alemany weiß genau, wovon sie spricht, sie
drückt sich nicht um Antworten, sie hat eine klare Meinung und eine ebensolche
Haltung. Und sie hat über ihr Unternehmen hinaus auch Hannover im Blick. Wie
geht es dem Standort, wie ist es um Hannovers Image bestellt, wie um die Kultur
und die Lebensqualität? enercity will ein Teil der Antwort sein und entsprechend
engagiert man sich beispielsweise in der Kultur. Mehr dazu ab Seite 54.
Und nun natürlich zur Wahl. Die für mich noch ein paar Tage in der Zukunft
liegt. Und wenn diese März-Ausgabe erscheint, schon ein paar Tage Vergangenheit
sein wird. Ich habe bereits einige Wahlen hinter mir, aber ich war selten so
verunsichert und ratlos wie vor dieser Wahl. Ich mache mir Sorgen um unsere
Demokratie. Mir ist das alles inzwischen zu flach. Populismus ist eher die Regel
als die Ausnahme. Ich kann die politischen Debatten kaum noch ertragen.
Werden diese Leute es demnächst richten in Deutschland? Ich habe durchaus
begründete Zweifel.
Aber ich mache mir nicht allein Sorgen um Deutschland. Ich mache mir darüber
hinaus ganz allgemein Sorgen, in welche Richtung sich unsere Welt mit Trump,
Putin und Jinping drehen wird. Mir schwant nichts Gutes. Wir sehen einen Präsidenten
in Amerika, der mit atemberaubender Geschwindigkeit die Demokratie
im eigenen Land schleift und alte Freundschaften aufkündigt. Der Begriff „Disruption“
umschreibt recht genau, was Donald Trump gemeinsam mit Elon Musk
veranstaltet. Man steht schon jetzt fassungslos vor einem riesigen Scherbenhaufen.
Und ist sich allgemein recht einig: Dieser Typ ist total irre. Aber ist er das
wirklich? Oder folgt er nur seiner ganz eigenen Agenda, jenseits aller Menschlichkeit?
Was Trump momentan tut, das hat er lange angekündigt. Überrascht
sein darf wirklich niemand.
Doch in Europa und Deutschland war und ist man offensichtlich überrascht.
Und weiter uneinig. Das kann und darf so nicht weitergehen. Deutschland hat
nur in dieser Gemeinschaft eine Chance, die kommenden Jahre unbeschadet zu
überstehen. Es braucht ein geeintes und entschlossenes Europa, das dem Recht
des Stärkeren etwas entgegensetzt. Das die Menschenrechte verteidigt. Und das
auch beim Klima weiter auf Kurs bleibt. Möglich wäre so ein starkes Europa.
Man bräuchte dazu allerdings in den Ländern echte Europäer. Schade, dass wir
so einen Europäer in Deutschland nicht hatten während der vergangenen Ampel-
Jahre. Ich glaube, dass die Kanzlerschaft von Olaf Scholz in den Geschichtsbüchern
vor allem mit zwei katastrophalen, historischen Fehlern verbunden sein
wird. Der erste Fehler: Die zögerliche Unterstützung der Ukraine mit Waffen.
Der zweite Fehler: Europa vernachlässigt zu haben. Obwohl die Wahrscheinlichkeit
auf eine zweite Amtszeit Trumps relativ groß war. Olaf Scholz hat Emmanuel
Macron wiederholt auflaufen lassen. Dass man die vergangenen Jahre
nicht genutzt hat, um sich in Europa gemeinsam auf das Worst-Case-Szenario
namens Trump vorzubereiten, das ist ein Versäumnis, dass sich sehr wahrscheinlich
noch bitter rächen wird.
Gibt es Hoffnung, dass sich das angemessen schnell ändern wird in nächster Zeit?
Nein, denn die Länder in Europa denken momentan eher wieder in nationalen
Grenzen, was sich mit einem Kanzler Friedrich Merz wahrscheinlich auch bei uns
nicht ändern wird. Aber gut, es ist
jetzt, wie es ist. Wohin wird uns diese
Wahl bringen? „Schaun mer mal,
dann sehn mer scho“, hat der Kaiser
gesagt. Ja, was bleibt uns übrig …

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Editorial 02-2025

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Editorial 02-2025


Liebe Leser*innen,

in dieser Ausgabe habe ich mit Vanessa Erstmann gesprochen, die man in Hannover vor allem als Vorsitzende des Jazz Clubs kennt. Darüber haben wir auch gesprochen, aber nicht nur. Denn sie hat ein wirklich lesenswertes Buch geschrieben. „Reden wir von Hannover – das wird genügend harmlos sein“, so der Titel. Ein Zitat von Lessing, der Hannover ganz gerne mal aufs Korn genommen hat. Wir wissen, er hatte bis heute zahlreiche Nachahmer. „Eine Stadt auf der Suche nach ihrem Image“, so lautet der Untertitel. Und das stimmt. Hannover sucht seit Jahren. Ob man inzwischen fündig geworden ist oder zumindest weiß, woran es hapert, dazu mehr ab Seite 54.

Deutschland arbeitet momentan ebenfalls an seinem Image. Aber ob das in die richtige Richtung geht, wage ich doch sehr zu bezweifeln. Ganz ehrlich, wenn ich mir das Schauspiel ansehe, was da gerade unter dem Titel „Wahlkampf“ aufgeführt wird, dann wird mir angst und bange. Es ist eine Tragödie und stellenweise gar nicht mehr auszuhalten. Das populistische Getöse von allen Seiten macht mich einigermaßen ratlos. Was ist das für ein Niveau? Ich hätte gerne wieder faktenbasierte und sachorientierte Debatten um echte Lösungen für tatsächliche Probleme. Ist das zu viel verlangt? Ein bisschen weniger Sandkasten? Ich möchte, dass wir darüber sprechen, in was für einem Land wir eigentlich leben wollen. „Mehr Milei oder Musk wagen“, hat Christian Lindner neulich vorgeschlagen. Ernsthaft? Braucht Deutschland wirklich Disruption? Ich denke eher, Deutschland braucht endlich mal wieder eine kluge, zukunftsorientierte Strategie. Vielleicht auch eine Vision. Oder ein paar mehr Visionen.

Es gibt eine Partei, die hat ganz offensichtlich eine Strategie, das ist die AfD. Und leider scheint diese Strategie immer mehr aufzugehen. Mittlerweile haben sich fast alle vor ihren Karren spannen lassen. Wenn man beispielsweise Friedrich Merz in diesen Tagen so zuhört, darf der sich über Beifall von ganz rechts überhaupt nicht wundern. Wobei ich einen ähnlichen Trend durchaus auch bei den anderen Parteien sehe. Der Wind weht zunehmend ausländerfeindlicher in Deutschland. Und alle hängen brav ihr Fähnchen in den Wind, um es sich ja nicht mit den besorgten Bürgerinnen und Bürgern zu verscherzen. Geht’s noch?

Ich frage mich die ganze Zeit, wo der empörte Aufschrei aus der Mitte unserer Gesellschaft bleibt. Oder ist das jetzt das neue Deutschland? Egoistisch, hart, inhuman, destruktiv? In letzter Zeit erzählen mir mehr und mehr gute Freunde mit und ohne Zuwanderungsgeschichte, dass sie darüber nachdenken, Deutschland zu verlassen. Ich kann das inzwischen sehr gut nachvollziehen. Aber wohin? Das ist die große Frage. Wir sehen diese Tendenz ja überall. Und ich will auch gar nicht gehen. Ich will den Alice Weidels dieser Welt nicht das Land überlassen. Ich will in die andere, in die entgegengesetzte Richtung. Und ja, darum werde ich am 23. Februar zur Wahl gehen. Und eine demokratische Partei wählen. In der Hoffnung, dass die demokratischen Parteien nach der Wahl vielleicht wieder zur Vernunft kommen. Und die echten Probleme angehen. Bitte keine Scheindebatten und Nebelkerzen mehr, bitte keine großen Versprechungen mehr, bitte einfach mal die Schnauze halten, die Ärmel hochkrempeln und abliefern. Das würde ich mir wünschen.

Die demokratischen Parteien haben aus meiner Sicht nur noch diese eine Chance. Wenn sie es in den kommenden vier Jahren nicht hinbekommen, den Populismus zu überwinden, idealistische Gräben zuzuschütten und konstruktiv miteinander zu arbeiten, dann werden wir 2029 die Quittung bekommen. Und das kann, das darf nicht sein!

Editorial 02-2025

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Der Merz ist da, das neue Stadtkind ist da.


Der Merz ist da. Das neue STADTKIND ist da. Das STADTKIND gibt es im guten Kiosk und in vielen Partnerläden und am besten für charmante 22€ im Jahreabo. Merz ist teurer.

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Jetzt dabeisein: die neue KaufLust kommt.

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Jetzt dabeisein: die neue KaufLust kommt.


Seit mehr als einem Jahrzehnt erscheint Hannovers Einkaufsguide No 1 für den inhaber*innengeführten Einzelhandel, die KaufLust, in hoher Qualität und ansprechendem Format immer Ende November und pünktlich zum Weihnachtsgeschäft.

Das Format wurde vom STADTKIND-Verlag in Kombination mit der Kampagne „einkaufen nebenan“ gezielt zur Unterstützung von lokalen, regionalen Unternehmungen, Künster*innen und  für den stationären Einzelhandel entwickelt.

Die KaufLust bietet den Teilnehmenden eine viel beachtete und bei den Leser*innen beliebte Plattform, um sich ganzseitig sowohl günstig als auch zielgruppenorientiert zu präsentieren.

Format: A5 quer
Erscheinungsweise:
1 x jährlich Ende November als eigenständiges Heft, limitiert auf 196 Seiten.
1 x jährlich zum Frühsommer als Beleger im Stadtkind.

Die KaufLust liegt zum Abgreifen und Schmökern sowohl in Hannovers Kulturstätten und Veranstaltungsorten aus als auch in vielen namhaften Bars und Restaurants, bei allen teilnehmenden Läden, in Arztpraxen und Kanzleien und noch vielerorts mehr.
Auf Grund des praktischen Handtaschenformats wird sie gerne mitgenommen und die Leute haben sie lange bei sich.

Um den Aufwand für Teilnehmende möglichst schmal zu halten: einfach nur je nach Format-Wunsch 3 – 5 Bilder in ordentlicher Auflösung schicken, den Wunschtext (ca. 420 Zeichen) und die aktuellen Öffnungszeiten und Kontaktdaten. Um alles weitere (Layout, QR-Codes zum leichten Auffinden bei GoogleMaps, Verweis auf die Webseite oder eine Social-Media-Präsenz, bitte Bescheid geben, was gewünscht ist) kümmern wir uns.

Ansonsten kann uns gerne auch eine selbst gestaltete Seite geliefert werden (Format: A5quer, Auflösung min. 300DPI)

Wir doppeln Eure Sichtbarkeit. Online auf der KaufLust-Seite ist ein Eintrag dann inklusive.
Zusätzlich präsentieren wir Euch bei einkaufenNebenan auf Instagram und Facebook. Die Kachel gestalten wir für Euch!
Und alle Teilnehmenden in der KaufLust werden im Laufe des Jahres auch auf Stadtkinds Instagram – und Facebook-Kanal vorgestellt.

Mitmachen? Dann schreibt uns gerne an redaktion@stadtkind-hannover.de.
Drucklegung ist der 15.11.24.
Unterstützen? Dann folgt unseren noch jungen Auftritten auf FB und Insta unter „einkaufennebenan“, hinterlasst ein „gefällt mir“, schenkt den Posts ein Herzchen, folgt den Teilnehmenden und teilt die Beiträge.

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Die Oktober-Ausgabe ist da <3

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Die Oktober-Ausgabe ist da <3


Der Herbst ist da, der Oktober steht vor der Tür und bei unseren lieben Abonnent*innen ist die neue Ausgabe bereits im Briefkasten.
Für alle anderen gibt es Hannovers Kulturmagazin im gut sortierten Kiosk, Zeitschriftenhandel und in vielen REWE-Filialen, aber z.B. bei der bhlounge, bei biologisch.linden, bei monster_records und 25music.de u.v.m.
Diesen Monat mit umfangreicher Theaterbeilage und umfangreicherInformation über das, was Hannovers vielseitige Theaterlandschaft im letzten Quartal 2024 alles zu bieten hat.
#hannover,#stadtkind #kultur #veranstaltungen #theater #schauspiel
http://www.stadtkind-hannover.de/abonnement/

 

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NACHKLANG: Apache 207

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NACHKLANG: Apache 207


Arenatour-Auftakt in Hannover am 03.05.2024

Plötzlich gehen alle Lichter aus. Der rote Vorhang, der gerade noch die Konzertkulisse umhüllte, hat sich geöffnet. Große, neugierige Augen blicken in Richtung Bühne. Die Menge ruft „Apache!“, jubelt und klatscht. Es geht los: Auf großer Leinwand erscheint das Gesicht eines Mannes: lange schwarze Haare, Sonnenbrille auf der Nase, grauer Bart, tiefe Falten. Soll das Apache sein?

Der 26-jährige Rapper nimmt seine Fans auf der Arenatour 2024 mit auf eine Zeitreise. Ein kurzer Film zu Beginn des Konzertes zeigt ihn in der Zukunft. „Gelenke kaputt, Autos verkauft, Brillenglas gesprungen“ – keine besonders glänzenden Aussichten für den mehrfach mit Gold und Platin ausgezeichneten Musiker. Und so sehnt er sich zurück in eine Zeit, in der seine Karriere auf dem Höhepunkt war, denkt an ausverkaufte Hallen und Fans, die keines seiner Konzerte verpasst haben. Nur einmal noch möchte er dieses überwältigende Gefühl erleben, wenn tausende Menschen seinen Namen rufen, ihm zujubeln, seine Texte mitsingen. „Ich will zurück zum 3. Mai 2024“.

Gesagt, getan. Filmende. Ein lauter Knall. Feurige Fontänen schießen Richtung Decke und mit ihnen erscheint Apache 207 durch eine Luke im Boden auf der Bühne. Der erste Song wird angespielt: „Unterwegs“. Vor der Kulisse einer Tankstelle mit dem Namen „Apache Oil“ und dem „Kiosk 207“ performt der Rapper nun einige seiner größten Hits, darunter „Brot nach Hause“, „Fame“ und „Breaking your heart“. Feuerwerk, Nebelshow und Lichteffekte dürfen dabei nicht fehlen.

Doch die Show besticht nicht nur durch musikalisches Talent und aufwändige Features, sondern vor allem durch Apaches Interaktion mit dem Publikum: Die Performance von „Vorstadt“ dürfen einige seiner treuesten Fans vom Dach der Tankstellenkulisse aus begleiten, ein Fan darf gemeinsam mit ihm „Komet“ singen, der Rapper geht mehrfach durch das Publikum, schüttelt Hände und gibt Autogramme. Doch ein ganz besonderes Highlight ist wohl der Song „Bläulich“. Die gesamte Arena erstrahlt in einem kühlen Blauton, als Apache 207 in einem roten Cabriolet durch die Halle geschoben wird und seine Fans ihm ganz nah sein können. Er winkt ihnen zu, reicht seine Hände, posiert für Fotos.

Ziel der kleinen Spritztour ist eine Bühne im hinteren Bereich der Arena. Hier wird es emotional. Auf einer Parkbank sitzend und mit leicht gesenktem Blick spielt der Rapper hier Songs wie „Was weißt du schon“, „Loser“ und „Wieso tust Du dir das an?“, begleitet von den zahlreichen Stimmen seiner Fans verschmilzt das Publikum in der ZAG Arena mit Apache 207 zu einem riesigen Chor.

Zurück auf der Hauptbühne wird die Stimmung noch einmal angeheizt. Endspurt. Der Rapper fordert seine Fans auf, gemeinsam mit ihm und seinen Jungs, die nun auch auf der Bühne stehen, noch einmal richtig „abzugehen“. Die Songs „Neunzig“, „Fühlst du das auch“ und „Roller“, der erste Nummer-1-Hit des Rappers sorgen in der gesamten Halle für Partystimmung. Bei tosendem Applaus und Arm in Arm mit seinem Zukunfts-Ich verschwindet Apache 207 nun von der Bühne. Der Vorhang schließt sich. Im Saal beherrschen Ausgelassenheit und Begeisterung die Menge.

Laura Druselmann

Fotos: Nik Müller

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