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Stadtkinder kochen Zitronen-Tiramisú mit Limoncello

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Stadtkinder kochen Zitronen-Tiramisú mit Limoncello


Bei Tiramisú scheiden sich die Geister. Manche, wahrscheinlich sehr viele, sonst wäre dieses Dessert wohl schon ausgestorben, finden sie super. Andere können damit gar nichts anfangen und würden nie auf die Idee kommen, sich eine Portion davon zu bestellen. Nicht jeder hat gerne eine zentimeterdicke Schicht Kakaopulver im Mund. Wobei das Konzept als solches eigentlich ganz gut gedacht ist und Schnaps im Dessert den Blick auf ein vorher vielleicht nicht so großartiges Mahl ein bisschen ins Milde trübt. Kann man also das Grundgerüst der Tiramisú aufgreifen, den fiesen Kakaostaub und den Amaretto umgehen und dem Dessert den 80-Jahre-Rimini-Urlaubsmuff nehmen? Man kann.

Was auf jeden Fall sein muss: ein bisschen verschlanken. Im Original wird nämlich Mascarpone verwendet – ein wirklich extrem gehaltvoller italienischer Frischkäse. Je nach Rezept wird der, um das Ganze ein wenig fluffiger zu machen, um Schlagsahne ergänzt. Na klar, Fett ist ein Geschmacksträger. Da wir aber mit frischen, fruchtigen Aromen arbeiten wollen, anstatt wie im Standard mit dumpfen, erdigen, können wir auf diese Zusatzkalorien auch gut und gerne verzichten.

Wir nehmen 500g Speisequark (da dann aber schon den normalen, nicht den fettreduzierten), 300ml Maracujasaft, 2 Eier, 100g Staubzucker, 6cl Limoncello, die Schale von einer Zitrone und 200g Löffelbisquits (meistens sind die Stäbchen in Einheiten zu je 12 verpackt, gebraucht werden dann zwei Einheiten).

Wir trennen zunächst Eiklar und Dotter. Den Dotter schlagen wir mit dem Staubzucker cremig-weiß auf, bevor 2/3 des Limoncellos dazu kommen. Danach wird das Eiklar mit einer Prise Salz steif aufgeschlagen, der Quark von der Verpackung befreit und – wichtig – nicht glattgerührt. Dadurch würde nämlich die Viskosität der Masse beeinträchtigt und das Ganze geriete zu flüssig. Den Quark vermengen wir jetzt löffelweise mit der Dottermischung und etwas geriebener Zitronenschale, ehe das Eiweiß vorsichtig untergehoben wird.

Sobald das erledigt ist, geht es an die Löffelbisquits, oder, wie der Österreicher sagt und was auch viel schöner klingt: an die Biskotten (fetzig: Statt „Ran die Buletten!“ einfach mal „Ran an die Biskotten!“ rufen, aber vielleicht finde auch nur ich das lustig).

Die werden beidseitig mit dem Maracujasaft (dem mittlerweile das verbliebene Drittel Limoncello hinzugefügt wurde) bepinselt. Nicht tauchen! Diese Kekse sind nämlich absolut unmäßig und fast schon nimmersatt in ihrer Saugfähigkeit, wir wollen ja nicht, dass das ganze Dessert davonschwimmt.

Nach dem Pinseln wird der Boden einer Auflaufform mit dem Gebäck ausgelegt, darauf kommt dann eine Schicht dieser extrem wohlschmeckenden Salbe und der Vorgang wird wiederholt.

Ganz obendrauf verteilen wir noch etwas geriebene Zitronenschale und dann ab mit der Form in den Kühlschrank, wo sie mindestens zwei Stunden lang, lieber aber noch über Nacht bleibt. In dieser Zeit wird die helle Creme deutlich fester, was später beim Portionieren von Vorteil ist.

Jetzt noch ein bisschen dekorieren (Basilikum passt sehr gut dazu) und schon können wir uns dieses 1a-Sommerdessert schmecken lassen.

IH

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Stadtkinder kochen eine Umami-Bombe

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Stadtkinder kochen eine Umami-Bombe


An manchen Tagen will man nicht raus. Die Gründe können unterschiedlich sein. Vielleicht regnet es, vielleicht hat man ein Gipsbein oder vielleicht hat man keine Lust. Das sind drei sehr prominente Fälle, die alle, so man denn zur regelmäßigen Nahrungsaufnahme neigt, nach einem schreien: Soulfood! Irgendwas Geiles!

Leider lästig ist da der Zirkelschluss: Wer das Haus nicht verlässt, kommt an nix Geiles, denn Geiles gibt‘s nur draußen.

Stimmt aber gar nicht, denn man kann auch mit Dingen, die man zuhause hat, eine ganz bonfortionöse soulfoodige Super-Umami-Bombe kochen.

Man plündere also seinen Kühlschrank und entnehme ihm Butter, Lauchzwiebeln, Parmesan und gegebenenfalls noch einige Champignons. Pilze enthalten nämlich, wie auch Parmesan, reichlich Umami-Geschmack, was seit ein paar Jahren als fünfte offizielle Geschmacksrichtung neben sauer, salzig, süß und bitter gilt und in der wörtlichen Übersetzung „köstlich“ heißt. Tatsächlich meint es aber den Geschmack von Eiweiß, bzw. Aminosäuren. Bla bla, weiter.

Jetzt nach ganz hinten ins Gewürzregal gegriffen und die Sojasauce, sowie die Austernsauce hervor geholt. Austernsauce, das ist wichtig, nicht Fischsauce. Die ist ja aus Fisch. Austernsauce wurde früher auch aus fermentierten Austern gemacht, mittlerweile benutzt man „Austernkonzentrat“ – was auch immer das sein mag. Wer sich nicht sicher ist, ob er das als vegetarisch bezeichnen möchte, greift zur vegetarischen Variante. Was das dann aber noch mit Austern zu tun hat, vermag ich allerdings nicht zu sagen.

Zunächst braten wir die Pilze mit Salz und Thymian in etwas Butter an, stellen sie dann beiseite und kochen Nudelwasser für ein halbes Pfund Linguini, die al dente gegart werden (sie ziehen nachher noch etwas weiter, wer auf al dente steht, kocht sie also am besten al dente plus). Von dem kochenden Nudelwasser zweigen wir gute zwei gute Kellen ab und mischen sie mit jeweils zwei Esslöffeln der Austern- und Sojasauce.

Es bietet sich an, das in einem alten Marmeladenglas zu machen, damit sich durch das Schütteln alles schön verbindet.

Während die Nudeln kochen, schwitzen wir in einer Pfanne mit großzügig Butter drin fein gehackten Knoblauch an. Der soll Geschmack abgeben, aber keine Farbe bekommen. Dann kommen zwei in Ringe geschnittene Stangen Lauchzwiebeln dazu, die Saucenmischung, die Champignons und schließlich auch die Nudeln. Schön umrühren und ein bisschen blubbern lassen, dann zwei (oder drei, oder vier… kann es jemals genug Parmesan sein?) gehäufte Esslöffel geriebenen Parmesan unterheben. Nach dem Anrichten noch mit etwas (ostentatives Hüsteln!) Parmesan bestreuen, vertilgen und happy sein.

Wenn jetzt jemand schimpfen will: „Aber Austern- und Sojasauce gehören wirklich nicht zu dem, was ich immer zuhause habe!“ – ganz ehrlich: Schon allein für dieses super leckere Gericht lohnt es sich, einen kleinen Vorrat anzulegen. Heißer Tipp noch zum Schluss: Esssensiblen Meckerköppen, die ständig sagen „Das mag ich aber nicht!“ einfach nichts von der Austernsauce erzählen. Schmeckt nämlich eh nicht nach Austern.

IH

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Stadtkinder kochen Bonbons aus Pomeloschale

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Stadtkinder kochen Bonbons aus Pomeloschale


Das offensichtlich Beste an den kalten Monaten ist die hohe Verfügbarkeit der Südfrüchte, insbesondere der Zitrusfrüchte. Als Mutter aller Zitrusfrüchte gilt die Pampelmuse. Als man diese einmal mit einer Mandarine kreuzte, entstand dabei eine Orange. Und als diese Orange dann mit der Pampelmuse rückgekreuzt wurde, wurde so die Grapefruit geboren.

Aber was genau ist eine Pampelmuse (abgesehen davon, dass ihr Name phonetisch furchtbar unästhetisch ist)? Im Großen und Ganzen das, was seit ein paar Jahren supertrendy ist: Pomelo.

Lecker, das Zeug! Was nur nervt, ist, dass das Schälen einer solchen Frucht ungefähr 5 Jahre dauert und dabei Unmengen Abfall produziert werden. Das verleidet es einem ein bisschen, so ne gelbe Kugel zu kaufen. Was aber wäre, wenn man das ganze Außenrum nicht wegwürfe, sondern es weiterverarbeiten könnte? Nose to tail, sozusagen, nur halt das Pflanzenäquivalent dazu. Muss doch gehen! Wir haben das mal ausprobiert – und siehe da: Großartig!

Zuerst mal: Heiß waschen. Aus Gründen (offensichtlich ist Umweltschutz keiner davon) sind Pomelos meist ja noch in Folie verpackt. Dennoch sollte jegliches Pesti-Herpi-Warzi-Plastikzeug von dem Obst gespült werden, damit man nicht aus Versehen etwas Ungesundes isst. Jetzt schön gereinigt, entfernen wir mit dem Sparschäler die gelbe Schale. Aber wirklich nur die gelbe – das weiße Gummizeugs brauchen wir noch an anderer Stelle. Die Schale kommt auf Küchenkrepp und für 5 Minuten in die Mikrowelle, bis sie schön knusprig ist. Mal durchbrechen – wow! Was für ein Aroma! Zermörsert oder in der Kaffeemühle gemahlen und pur oder hinterher mit Zucker oder Salz gemischt, ist das ein tolles Gewürz – und ein hübsches, kleines Geschenk!

Nun geht’s dem weißen Zeug an den Kragen. Wie schmeckt das eigentlich im Rohzustand? Bitter! Trotzdem: Wir pulen es vom Fruchtfleisch ab und schneiden es in Würfel. Anschließend kochen wir die schwammartige Substanz etwa 8 Minuten lang. Dann ist sie gar – und noch schwammförmiger. Den ganzen Quatsch gießen wir durch ein Sieb ab und spülen anschließend noch zwei Mal mit kaltem Wasser durch, bis das zunächst hellgrüne Wasser klar bleibt. Jetzt sind die Bitterstoffe raus. Und wie man das mit Schwämmen so macht: Das Wasser will ausgedrückt werden. So bleibt nicht viel mehr als eine große Handvoll über, aber das ändert sich gleich wieder: Wir lösen 500g Zucker in 500ml Wasser auf und lassen die Lösung kurz sprudelnd aufkochen. Dann fügen wir die weißen Schwammstückchen hinzu und rühren eifrig. Prompt saugen die sich natürlich wieder mit dem Zuckersirup voll, aber das war auch der Plan. Sobald das geschehen ist, drehen wir die Hitze am Herd runter und lassen die Würfel langsam trocknen und karamellisieren. In regelmäßigen Abständen rühren, bis sie merklich schrumpfen und eine mattweiße Zuckerpatina annehmen.

Bonbons, Gewürz und natürlich das Fruchtfleisch – wenn das mal keine optimale Verwertung ist!

IH

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Stadtkinder kochen Guinness-Cheddar-Suppe

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Stadtkinder kochen Guinness-Cheddar-Suppe


Grüne Wiesen, glückliche Kühe, fröhliche, betrunkene und zahnlose Menschen – so stellt man sich Irland in seinen schönsten Träumen vor. In Wahrheit aber gibt es U2 und Guinness – wenn wir das Ganze mal auf die erfolgreichsten Exportprodukte herunterbrechen wollen. Und beide sind echte Geschmackssache. Ich wollte nicht mal dann eine U2-Platte haben, als Apple sie ungefragt auf meinem iPhone platzierte und mit Guinness kann ich auch nicht viel anfangen. Aber im März ist St. Patrick’s Day, ein guter Tag, um sich noch einmal mit der irischen Kultur auseinanderzusetzen, zumindest mit dem Bier, die Musik ist für mich einfach nicht auszuhalten!

Zunächst werden Karotten gewürfelt, zwei Stück, in schönstem protestantischen Orange, sowie zwei Zehen Knoblauch und eine Zwiebel fein gehackt. Das Gemüse wird dann mit 2 Esslöffeln Butter gute fünf Minuten sautiert. Immer schön umrühren, damit nichts ansetzt.

Danach kommt Mehl in den Topf. Jawohl, Mehl. Und zwar eine dreiviertel Tasse voll.

Dabei kommt es im Grunde nicht darauf an, ob es ein Kaffeebecher nach heutigem Maßstab ist oder das, was unsere Großmütter für Kaffeetassen hielten. Wichtig ist nur, dass während des ganzen Rezepts dieselbe Tasse benutzt wird, damit die Proportionen stimmen.

Zurück zum Mehl: Rein damit in den Topf und rühren. Ohne Unterlass, eine gute Minute lang. Dann wird das Ganze mit einer Tasse Milch und vier Tassen Brühe abgelöscht, gut verrührt und darf dann etwa zwanzig Minuten vor sich hin köcheln.

Runter damit vom Herd und etwa fünf Minuten abkühlen lassen, dann kommt der Zauberstab zum Einsatz. Vingardium Leviosa! – so’n Quatsch, gemeint ist natürlich der Pürierstab. Alles gründlich pürieren, bis weder Gemüse- noch Mehlklümpchen vorhanden sind und eine sämige Textur erreicht ist. Den Topf wieder auf den Herd stellen und nur noch sanfte Hitze einschalten.

Jetzt kommt das Bier ins Spiel: Man nehme eine Drittel-Literflasche Guinness und gieße sie unter ständigem Rühren in den Topf. Im Anschluss portionsweise insgesamt 2 ½ Tassen geriebenen Cheddar hinzufügen (endlich was Irisches nach meinem Geschmack) und rühren, rühren, rühren, bis alles schön homogen vermischt und der Käse geschmolzen ist. Kein Rezept für schwache Sehnenscheiden! Nun werden noch ein halber Teelöffel Salz, zwei Esslöffel mittelscharfer Senf und ein halber Teelöffel Gentleman’s Maggi – also Worcestersauce – hinzugefügt.

Abschließend die Suppe bei geringer Hitze noch eine Viertelstunde etwas eindicken lassen.

Fertig! Schmeckt so irisch, dass mir fast ein grüner Zylinder wächst! Dazu empfehle ich den lautstarken Genuss der Musik von The Pogues und irisches Sodabrot. Das geht so:

500g Mehl werden mit 4 Esslöffeln Butter, je 2 Teelöffeln Natron und Weinsteinbackpulver, einer Prise Salz, einem Teelöffel Zucker und 350g Buttermilch vermischt, dann zu einem zähen, klebrigen Laib geformt und bei 190°C 35-45 Minuten gebacken. Um zu verhindern, dass es zu trocken wird, empfiehlt es sich, ein Schälchen mit Wasser auf den Boden des Backofens zu stellen. Klingt es beim Klopfen auf den Boden des Brotes hohl, ist es fertig (ich finde, das sollte zwischenmenschlich auch als Indikator akzeptiert sein) und will noch warm verspeist werden.

Happy St. Patrick’s Day und immer einen Topf voll Suppe am Ende des Regenbogens!

IH

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Stadtkinder kochen Artischockenburger

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Stadtkinder kochen Artischockenburger


Lass uns irgendwas Ausgefallenes kochen!“

Noch besser wäre, wir erfinden was!“

Etwas noch nie Dagewesenes!“

Artischocken-Burger!“

Geritzt!“

So oder ähnlich hat es sich zugetragen. Etwas ganz Gesundes sollte es sein und Artischocken sind besonders gut für die Leber, perfekt also. Und wo wir gerade so fancy-schmäncy unterwegs sind, backen wir auch gleich die Brötchen selbst. Und zwar aus gelaugtem Blätterteig! Wer kann, der kann. Was so aufregend klingt, ist Grunde ganz einfach. Den Blätterteig kaufen wir, denn ihn selbst zu machen, ist eine Affenarbeit, das muss nicht sein. Als Erstes stellen wir eine 5%ige Natronlauge her – klingt wahnsinnig professionell, oder? Auf einen halben Liter Wasser kommen 25g Haushaltsnatron, ein Mal aufkochen (das sprudelt ordentlich) und ausschalten, wenn es zu sprudeln nachlässt. Die Lauge darf maximal lauwarm sein, ehe sie auf den Teig gestrichen wird. Dann stechen wir mit einem entsprechend großen Ring aus dem Teig Kreise aus, die wir, mit etwas zeitlichem Abstand, drei Mal mit Lauge bepinseln und schließlich mit Körnern bestreuen, bevor sie bei 180°C für eine gute Viertelstunde in den Ofen wandern. Alles, was an Teig übrig bleibt, lässt sich übrigens sehr schön zu Laugenkonfekt verarbeiten, das man dann abends beim Netflixen inhalieren kann. Nach etwas Herumprobieren haben wir festgestellt, dass uns Zwiebelgranulat mit schwarzem Pfeffer und zu gleichen Teilen Honig und Senf mit etwas Sesam drauf am besten schmecken.

Nun geht es an die Artischockenböden. Die werden von der restlichen Pflanze getrennt. Dazu die Blätter vorsichtig einzeln abzupfen, bis man mit bloßen Fingern nicht mehr dazwischen kommt. Dann etwa drei Zentimeter oberhalb des Blütenstempels gerade runter schneiden und das „strohige“ Innenleben vorsichtig entfernen (solange lässt man den Stiel dran, ist einfacher. Übrigens: Je länger der Stiel, desto saftiger die Artischocke, am besten gleich beim Kauf drauf achten). Die Blätter kann man noch weiterverwenden; wenn sie dickfleischig genug sind, kann man sie prima in Essigwasser blanchieren und wie ein Profi-Franzose ausschlürfen, aber das ist eine Geschichte für ein anderes Mal, liebe Stadtkinder. Wer Artischockenböden aus Glas oder Dose nehmen möchte, sollte sie gut abtropfen lassen, bevor sie gesalzen, gepfeffert und mit etwas Zitronensaft bespritzt werden. Anschließend braten wir sie mit Olivenöl in der Pfanne – in der Grillpfanne, um genau zu sein, das gibt so hübsche Streifen! Nach dem Garen geben wir noch ein bisschen Zitronenzeste darauf, ehe wir sie mit einem Salatblatt, etwas Gurke, Tomate sowie der Burgersauce unseres Vertrauens auf den mittlerweile ausgekühlten Gebäckstücken platzieren.

IH

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Stadtkinder kochen Kaiserschmarrn

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Stadtkinder kochen Kaiserschmarrn


Wo wir gerade so schön im Thema Sissi sind, finden wir, dass das eine gute Gelegenheit ist, eine dieser kalorienbombigen Mehlspeisen zuzubereiten, für die Österreich so berühmt ist. Denn zum einen ist gerade Winter – wann soll man das Zeug sonst essen? – und zum anderen geht die Mär, dass der allererste Kaiserschmarrn im Jahr 1854 serviert wurde. Und zwar der Kaiserin höchstpersönlich! Leider ist er wohl beim Ausheben zerrissen und wurde dann, damit es wie Absicht aussah, in viele kleine Stücke zerfetzt. Das ist ein bisschen, wie auf gekauftem Kuchen so lange herumzudrücken, bis er wie selbstgemacht aussieht und klingt damit nach etwas, was wir gut bewerkstelligen können.

Zunächst mal tragen wir die Zutaten zusammen und legen dann 2 Esslöffel Rosinen in 3cl Rum ein. Das macht Spaß und erfordert keine speziellen Fähigkeiten, außerdem klingt es sehr nach Know-How, wenn man sagt: „Ja gut, als Erstes muss man natürlich die Rumrosinen herstellen!“

Im Anschluss trennen wir vier Eier, geben die Dotter in eine große Schüssel und stellen das Eiklar zunächst kalt. Die Dotter werden dann mit 125ml Milch schaumig geschlagen, bevor die Mischung mit einem Esslöffel saurer Sahne, 50g Zucker und 120g Mehl zu einem glatten Teig verarbeitet wird.

Als nächstes schlagen wir das Eiklar mit etwas Salz so steif, wie es eben möglich ist und heben dieses dann vorsichtig unter den Teig. Super: Es wirkt so professionell, als würden wir das ständig machen. Ha!

Als nächstes wird eine ofenfeste Pfanne mit 50g Butterschmalz (anscheinend das Lebenselixier der Österreicher) erhitzt, und, sobald das geschehen ist, der Teig hineingegossen. Jetzt bleibt die Pfanne so lange bei mittlerer Hitze auf dem Herd stehen, bis die Unterseite goldbraun ist. Im Anschluss wird das Werk gekonnt mit den Rumrosinen bestreut (wichtig: den Rum vorher abtropfen lassen. Austrinken geht auch.) und die ganze Pfanne bei 180°C Ober-/ Unterhitze, bzw. bei 160°C Umluft in den Ofen gestellt und fertig gebacken, was ungefähr 15 Minuten dauert.

Kleiner Tipp am Rande: Wenn man sich nicht sicher ist, ob der Stiel der Pfanne auch wirklich ofenfest ist, einfach großzügig Alufolie drumwickeln.

Nachdem der Kaiserschmarrn aus dem Ofen geholt wurde, wird er mit zwei Pfannenwendern in kleinere Stücke gerissen, mit Butterflocken und Staubzucker bestreut und dann serviert.

Dazu passt gut Apfelkompott, das man zubereiten kann, während der Kaiserschmarrn im Ofen vor sich hinschmarrt.

Dazu schälen wir ein Pfund Äpfel (Elstar oder etwas ähnlich Süß-Säuerliches), entkernen es und schneiden das Obst in kleine Stücke. Mit 150ml Wasser, 2 Esslöffeln Zucker, 2,3, Gewürznelken und einem halben Teelöffel Zimtpulver kochen wir das Ganze, bis es zu einer einigermaßen homogenen Masse geworden ist (was nach etwa 10 Minuten der Fall sein sollte).

Sehr schmackhaft – und verglichen mit Sacher, Linzer oder Malakofftorte ein Klacks!

IH

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