Tag Archive | "2020-09"

Passepartout

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Passepartout


Zwei Sprachen – Deutsch und Französisch. Zwei Anliegen – Party und Politik bzw. Nachdenken und Feiern. Zehn Menschen, eine Band und ein kollektiver Ausnahmezustand – das sind Passepartout. Mit fettem Sound dank Brass-Section auf deutsch-französischem Hip-Hop hat die Band sowohl bei kleinen Straßen- als auch großen Festivalauftritten denselben Anspruch: Ob 10 oder 10.000 Leute, es kracht gewaltig.

Die im Kern siebenköpfige Band holt sich gern mal Unterstützung von zusätzlichen Gastmusikern, darunter Bläser wie Trompeter und Flügelhorn-Spieler Daniel Gaiser oder die von Emerson Prime bekannte Sängerin Erika Emerson. Die MCs Jarys und Matyes werden von Gesang, Schlagzeug, Gitarre, Bass, Piano, Trompete, Saxofon, Querflöte und Beatbox angefeuert. Dass ihre Texte in deutscher und französischer Sprache sind, hat sich aus dem Projekt der beiden Rapper Jarys und Matyes entwickelt, mit dem sie schon 2013 ein deutsch-französisches Album namens „Stéréo“ gemacht und diverse Auftritte hingelegt hatten. Das Französische bringt Matyes als Halbfranzose von Haus aus mit. 2015 wollten sie dann wieder etwas Neues machen und kamen zusammen mit Schlagzeuger Julian auf die Idee, eine Band zu gründen. Fast alle Bandmitglieder studieren Musik und spielen neben Passepartout in anderen Projekten, sodass sie kaum Zeit ohne das eine oder andere Instrument in der Hand verbringen. Ihre Songs entstehen manchmal dadurch, dass sie einfach drauflos jammen und währenddessen Puzzleteile für neue Songs finden – durch die vielen Bandmitglieder kommen sehr viele Inspirationsquellen zusammen.
Bei diversen namhaften Festivals (wie dem Fährmannsfest 2017), Clubgigs und Supportshows, u.a. für Käptn Peng, Sunrise Avenue, Guano Apes u.v.m. haben die Partypeople schon überzeugt. 2017 waren Passepartout deutschlandweit unterwegs und haben rund 28.000 Kilometer mit dem eigenen Bandmobil zurückgelegt. Auf der ersten Tour war noch viel Straßenmusik dabei, was viel Spaß gemacht hat und was die Herumtreiber gerne auch weiterhin machen wollen, doch auch erste Kontakte zu Veranstaltern wurden geknüpft, mit denen Clubkonzerte organisiert werden konnten. Die Besucherzahlen waren bis auf wenige Ausnahmen dann auch überraschend gut, anscheinend hatte es sich übers Hörensagen und vergangene Shows herumgesprochen, wie viel Bock ihre Musik und ihre Stimmungsmache bringen.
Sie selbst machen übrigens nur, worauf sie Bock haben, sie haben kein Label, keinen Knebelvertrag, und bei ihnen stammt alles aus eigener Feder. 2019 konzentrierten sie sich auf die Studioproduktion mit dem Produzenten Alex Sprave (Mando Diao, Samy Deluxe, Nico Suave etc.) und schufen den passenden Soundtrack für die nächste WG-Party, den Surfsommer oder den wilden Moshpit auf dem Lieblingsfestival. Im Herbst waren Passepartout wieder unterwegs und haben auf ihrer „Tournée 2019“ ausgewählte Clubs durchfeiert sowie einen Vorgeschmack auf ihre bisherige Arbeit im Studio gegeben. Das STADTKIND war beim Konzert im November 2019 in der Faust dabei und kann bezeugen: Das bunte Kollektiv steht für definitiv dynamische Tanzmusik, die nicht nur sprachlich mehrgleisig fährt, sondern sich auch musikalisch an verschiedensten Einflüssen bedient. In ihrer bunten Tüte aus Rap, Soul, Jazz und Rock’n‘Roll ist für jede und jeden was dabei: Auf ihrem Debüt-Album „Kiosque“ kann man der Band bei einer Reise durch das Mississippi-Delta, durch die Salsa-Clubs in Kuba, die Straßen Frankreichs und beim Chillen unter jamaikanischer Sonne zuhören. Bei aller Tiefgründigkeit nehmen sie sich nicht zu ernst und selbst gerne mal auf die Schippe, auch zu sehen im Party-Video zu ihrem Song „Identité“, das beim Platzprojekt in Hannover-Linden entstanden ist.
Ganz aktuell ist der Single-Release von „Basse Saxe“: Mit dem Song lässt die Hip-Hop-Band ihre Konzerterlebnisse und Live-Gigs-Revue passieren und die Zuhörer damit in erhöhte Festival-Nostalgie verfallen. Ein sommerlicher Beat, der von einem funky Saxofon und lockeren Gitarrenriffs untermalt ist, verstärkt die warmen Erinnerungen an Abende mit kühlem Getränk in der Hand, Sonne auf der Haut und wummernden Bässen in den Ohren. Das Trostpflaster für den gecancelten Festival-Sommer 2020 ist im Juni erschienen. Das dazugehörige Video zeigt den Werdegang der Band von kleinen Keller-Gigs bis auf die großen Bühnen der Festivals als eine Musikdokumentation. Angelehnt an die Regie US-amerikanischer Dokus werden Interviewausschnitte, Kommentare und Original-Footage vergangener Shows auf eine humorvolle Art zu ihrer persönlichen Geschichte arrangiert. Anke Wittkopp

Am 13. September, dem Regionsentdeckertag, kann man Passepartout endlich wieder live sehen, wenn sie ab 18 Uhr auf der Bühne des Musikzentrums stehen! Aktuelle Informationen und Regelungen gibt es unter www.entdeckertag.de.

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Macht bitte nichts kaputt!

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Macht bitte nichts kaputt!


Wir kommen gar nicht drumherum, wir müssen uns in dieser Ausgabe nochmal der Hauptsache widmen. Nein, nicht Corona, ich meine die Kultur. Das mit der Hauptsache ist ein bisschen hoch gegriffen, angesichts einer weltweiten Krise und einer globalen Wirtschaft im Sinkflug? Ja, vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Vielleicht ist es gerade die Kultur, die genau jetzt sehr gut helfen kann. Mehr dazu in dieser Ausgabe ab Seite 32.

Aber zugegeben, wir sind in unserer „Stadtkind-Blase“ natürlich auf diesen Bereich besonders fokussiert bzw. für diesen Bereich sensibilisiert. Wir sind ein Veranstaltungsmagazin, manche behaupten sogar, wir wären ein Kulturmagazin. Das heißt, dass wir sehr viele Kontakte haben, dass wir uns tagtäglich mit den Kulturschaffenden der Stadt austauschen, dass wir telefonieren, mailen, dass wir gerade in diesen für viele in der Kulturbranche unfassbar heftigen Zeiten ein offenes Ohr haben für die Belange der Szene.

Wir haben für unsere September-Ausgabe beschlossen, die Kultur in Hannover im Bereich Kunst und Theater noch einmal besonders zu präsentieren, mit zwei 32-seitigen Beilagen in dieser Ausgabe. Und wir verbinden damit eine Hoffnung. Nämlich jene, dass genau die Leute, die den Kulturschaffenden eher skeptisch gegenüberstehen, sich mal auf den Weg machen, um die Szene kennenzulernen. Vielleicht trägt ein Besuch im Theater zum Verständnis bei. Vielleicht ist ein ausgedehnter Zinnober-Spaziergang am 5. oder 6. September eine gute Idee. Was man nicht kennt, darf man eigentlich nicht „einfach so“ ablehnen und für nichtig erklären. Das tun aber momentan schon recht viele. Kultur? Systemrelevant? Es gibt ja wohl Wichtigeres! Wir sind da wie gesagt ganz anderer Meinung – und das nicht nur, weil wir in und mit dieser Branche arbeiten. Wir haben auch ein paar wirklich gute Argumente. Unsere September-Ausgabe versteht sich als Appell. Die verschiedenen Szenen versuchen, ganz allmählich die Kultur wieder ein bisschen hochzufahren. Es wäre schade, wenn bei den vielen kleinen Veranstaltungen auch nur ein Sitzplatz leer bleibt!

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HAIP Solutions – Der innovative Pflanzendoktor aus der Luft

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HAIP Solutions – Der innovative Pflanzendoktor aus der Luft


Tobias Kreklow, Johannes Busch, Michel Reifenrath und Milan Rädicker wollen mit ihrem Unternehmen HAIP Solutions hoch hinaus: Sie bauen Drohnen, die mit knapp 300 Gramm leichten, hyperspektralen Kameras bestückt sind. Diese sollen automatisiert Pflanzenkrankheiten erkennen – noch vor dem menschlichen Auge.

Über die Geschichte dahinter berichten die Vier gutgelaunt: „Es klingt nach Klischee, stimmt aber. Wir sind Studienkollegen und saßen zusammen, um Ideen für ein gemeinsames Unternehmen zu sammeln. Michel, der Nanotechnologe in unserer Freundesrunde, bringt viel Know-how zu Hyperspektralkameras mit, denn sein Vater ist unser Kamerahersteller und hat die leistungsstarke Kamera für den Einsatz in der Humanmedizin entwickelt. Tobias hatte schon viele Erfahrungen mit dem Einsatz von Drohnen gemacht. Wir wollten das zusammenbringen, denn bisher gab es Drohnen und diese speziellen Kameras, aber die haben nicht miteinander kommuniziert. Und: Beim Vegetationsmonitoring können wir noch echte Pionierarbeit leisten. Mit HAIP Solutions nehmen wir Blattoberflächen von Pflanzen in den Blick. Wenn Pflanzen Stress erleben, spiegelt sich das in der Blattoberfläche der Pflanze wider.“
Wenn eine Pflanze eine Krankheit hat, verändert sich die Art, wie das Licht vom Blatt reflektiert wird. So wird etwa das Licht von einem gesunden Rübenblatt weniger stark wiedergegeben als von einem, das mit Mehltau befallen ist. Die Unterschiede spielen sich in einem Bereich des elektromagnetischen Spektrums ab, den das Auge nicht sieht. Das menschliche Auge sieht die Umwelt nur in den Wellenlängen der Grundfarben Rot, Grün und Blau. Die hyperspektrale Kamera zeichnet Daten von 500 unterschiedlichen Kanälen auf, die von Wellenlängen im sichtbaren Bereich bis zum nahen Infrarot reichen. Was für uns also noch grün und gesund wirkt, das kann eine Hyperspektralkamera bereits als anders gefärbt erkennen und melden.
Die Pflanzendoktoren erklären: „Mithilfe von unzähligen Trainingsdaten müssen wir die spektralen Fingerabdrücke verschiedener Pflanzen in der gesamten Vegetationsphase sammeln. Das ist ein langer Weg. Im Moment ist unsere Kamera noch nicht in der Landwirtschaft im Einsatz, sondern im Pflanzenzuchtbereich. Wir arbeiten mit dem Institut für Zuckerrübenforschung in Göttingen zusammen und optimieren noch das Zusammenspiel von Kamera und Drohne. Wir suchen Kooperationen mit beispielsweise Landtechnikherstellern oder Saatgutfirmen und wünschen uns auch für den Vertrieb strategische Partner. In der Agrarszene sind nur große Konzerne unterwegs, da braucht man Türöffner. Im nächsten Jahr wollen wir erste Systeme am Markt verkaufen.“
Anderen GründerInnen raten sie: „Entwickelt unbedingt nah an den KundInnen! Wir führen immer wieder Gespräche mit unseren potenziellen InteressentInnen. Und natürlich ist Netzwerken alles: Im B2B-Bereich ist es für die Neukundengewinnung das A und O.“ Dazu legen sie GründerInnen „starting business“ ans Herz, den gemeinsamen Gründungsservice der Leibniz Universität Hannover und hannoverimpuls: „Wir haben über den Gründungsservice wichtige Kontakte geknüpft. Hannovers Startup-Szene ist perfekt: Groß genug, um diverse Ansprechpartner zu finden. Klein genug, um sich auch noch persönlich zu kennen.“

HAIP Solutions GmbH
Tobias Kreklow
www.haip-solutions.com
info@haip-solutions.com

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Christiane Eisenhauer von Mentor – Die Leselernhelfer Hannover e.V.

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Christiane Eisenhauer von Mentor – Die Leselernhelfer Hannover e.V.


Müheloses Lesen ist die Basis für eine erfolgreiche Schulzeit – aber auch für alles, was danach kommt. Damit Kinder Freude am Lesen haben, brauchen sie Menschen, die sie dazu ermutigen. In vielen Familien kommen das Lesen und Vorlesen im stressigen Alltag zu kurz, und nicht bei allen Kindern können die Schulen das kompensieren. Hier setzen die LeselernhelferInnen von Mentor e.V. an, die mit ihrem Einsatz Sprach- und Lesekompetenz vermitteln, aber vor allem Spaß und Lust am Lesen. Vielen Kindern öffnen sie damit die Tür zu einer neuen Welt.

2003 wurde der Verein vom Hannoverschen Buchhändler Otto Stender gegründet, auch als Reaktion auf die alarmierenden Ergebnisse der kurz zuvor durchgeführten PISA-Studie. Bald entstanden weitere Ortsvereine, seit 2008 sind diese in einem in Hannover gegründeten Bundesverband organisiert. Mittlerweile ist Mentor e.V. auf 90 Ortsvereine angewachsen, die im gesamten Bundesgebiet tätig sind.
Schon als Kind und Jugendliche hat Christiane Eisenhauer Bücher geliebt. Später wurde sie Bibliothekarin. „Diese Leidenschaft verlässt einen ja nicht. Es gibt doch nichts Schöneres, als sich in eine fremde Welt zu versetzen und dabei die Zeit zu vergessen“, sagt sie heute und freut sich, dass sie die Möglichkeit hat, ihre Leselust zu teilen und weiterzugeben. „Leider fehlt heute oft die Zeit, Kindern etwas vorzulesen. Und damit fängt es ja an, dass man überhaupt eine Affinität zu Büchern entwickelt“, so Christiane Eisenhauer.
2009, nach ihrem Eintritt in den Ruhestand, begann sie auf Empfehlung einer Freundin als Mentorin zu arbeiten. An der Bothfelder Hauptschule, der heutigen IGS betreute sie fünf SchülerInnen. Schnell war sie so begeistert von der Arbeit des Vereins, dass sie sich auch als Koordinatorin und im Vorstand engagierte.
„Als MentorIn arbeitet man jeweils mit einem Kind, das ist eine Art feste Partnerschaft, die oft jahrelang besteht, je nach Schulform“, so Eisenhauer „In den Grundschulen setzen wir oft schon in der ersten Klasse an, weil viele Kinder gleich am Anfang nicht zurechtkommen. Wir wollen das auffangen, denn die Schwierigkeiten ziehen sich sonst ja nicht nur durch die Schulzeit, sondern später auch durch das Berufsleben.“
Wichtig ist Christiane Eisenhauer zu betonen, dass die MentorInnen keine Pädagogen sind. „Wir können Lesen und Verstehen fördern, unterstützen und Neugier wecken. Wir können aber nicht Deutsch als Sprache unterrichten, dafür sind die meisten von uns gar nicht qualifiziert.“ An Schulen, an denen Mentor e.V. etabliert ist, kommen die Kinder oft von allein. Es ist für viele etwas Besonders, einen Mentor oder eine Mentorin zu haben, und sie genießen in dieser Zeit die ungeteilte Aufmerksamkeit. „Oft kennen diese Kinder es kaum, dass sich ein Erwachsener Zeit für sie nimmt“. In der Regel werden die SchülerInnen mit Förderungsbedarf aber von den Lehrenden ausgewählt, mit denen die MentorInnen einen engen Austausch pflegen.
Die Vorbereitung auf den „Job“ erfolgt für die MentorInnen in Einführungsseminaren. Wie gehe ich auf die Kinder zu? Wie gehe ich damit um, wenn ältere keine Lust haben? Die KoordinatorInnen bieten auch Hilfe und Unterstützung bei Fragen und Konflikten. Die Altersgruppe, die sie betreuen möchten, können die MentorInnen dabei selbst wählen. „Viele wählen Kinder im Alter ihrer Enkel und sind so schon auf altersbedingte Eigenheiten vorbereitet.“ Tatsächlich sind es überwiegend ältere Menschen, die als MentorInnen tätig sind. Das liegt vor allem daran, dass die Arbeit während der Unterrichtszeit, also vormittags oder am frühen Nachmittag stattfindet.
Gerade bei jüngeren SchülerInnen wird immer erst einmal vorgelesen. Wenn die Kinder schon lesen können, gehen die MentorInnen mit ihnen in die Stadtbibliotheken, wo sie selbst auswählen können, was sie lesen wollen. „Es soll sie ja auch interessieren und Spaß machen“, sagt die Mentorin und zieht lachend ein Exemplar von „Greg‘s Tagebuch“ aus der Tasche. Beim gemeinsamen Lesen muss dann auch das Kind vorlesen. Es wird zusammengefasst, über den Inhalt gesprochen, und vor allem wird das Kind ermutigt zu sagen, was es nicht versteht.
Als Koordinatorin ist Eisenhauer auch für die Informationsveranstaltungen für neue Ehrenamtliche zuständig. „Ich finde es sehr wichtig zu wissen, worauf man sich dabei einlässt, aber betone auch immer, wie toll es ist, was man von den SchülerInnen, aber auch von der Lehrerschaft zurückbekommt. Wir bekommen oft die Rückmeldung, dass die Kinder mehr Selbstvertrauen gewinnen und viel aktiver am Unterricht teilnehmen. Diese Arbeit ist nicht nur für die Kinder gut, sondern auch für einen selbst.“ Zurzeit liegt die Arbeit von Mentor e.V. wegen der Corona-Pandemie auf Eis, man hofft aber sehr, nach den Sommerferien weitermachen zu können.

Informationen für Interessierte unter www.mentor-leselernhelfer.de
Neue Freiwillige sind herzlich willkommen!

 Annika Bachem

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Tonträger im September

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Tonträger im September


Deep Purple: Whoosh!
Auch eine zweijährige Abschiedstour muss noch lange nicht bedeuten, dass sich eine Band wirklich verabschiedet, oder? Wenn es ihnen doch Spaß macht? Zumal „The Long Goodbye“ ja nicht verrät, wie lange sich das hinziehen wird. Da kann man noch mal ganz entspannt ein Album raushauen, und die fürs nächste Jahr geplante Tour heißt vorsichtshalber nicht mehr „Goodbye“, sondern „Whoosh!“.

 

 

 

 

All We Are: Providence
Treffen sich eine norwegische Bassistin, ein irischer Drummer und ein brasilianischer Gitarrist in Liverpool … Herausgekommen, neben einer wunderbaren Freundschaft, ist dabei aktuell das dritte Album, und das ist Disco, Baby! Funkige Basslinien, Falsett- und Chorgesang in schönster Harmonie, knackige und elektronische Rhythmen funktionieren als perfekte Stimmungsaufheller.

 

 

 

 

Helgen: Die Bredouille
Die drei Hamburger, von denen nur einer ein Helge ist, mausern sich nach ihrem Debüt „halb oder gar nicht“ von 2017 mit ihrem zweiten Album zu würdigen Vertretern schlauer deutscher Indiepop-Bands, die nicht nerven. Mit viel Freude an guter Bassarbeit, phrasenarm und ideenreich mäandern sie sich verspielt durch die elf Tracks und erinnern ein kleines bisschen an die Sterne.

 

 

 

 

Roy Ayers, Adrian Younge

and Ali Shaheed Muhammad: Roy Ayers JID002
Der „Godfather of Neo-Soul“, Vibraphonist und Sänger Roy Ayers hat sich mit den Produzenten und Multiinstrumentalisten Ali Shahed Muhammad und Adrian Younge zusammengetan. Im Kollektiv, ergänzt von einer ganzen Schar hochbegabter Musiker, entstanden die 8 Kompositionen, die an Ayers’ klassische Periode in den 70ern erinnern.

 

 

 

 

Sophie Hunger: Halluzinationen
Die zweite Zusammenarbeit der in Berlin lebenden Schweizerin mit dem Produzenten Dan Carey, auf dem sie den auf dem Vorgänger „Molecules“ eingeschlagenen elektronischen Pfad konsequent weiterverfolgt. In einem einzigen Take eingespielt, transportiert das Album eine hektische Energie und in seinen besten Momenten eine raue Intensität, befeuert von ihrem unverwechselbaren Gesang.

 

 

 

 

Motorpsycho: The All Is One
Nach „The Crucible“ und „The Tower“ der 3. Teil der informell „Gullvag Trilogy“ betitelten Trilogie. Nicht fehlen darf hier, was Fans der Band lieben und andere nerven mag: N.O.X., ein fast 42-minütiges, 5-teiliges Opus, dass nach Angaben der Band „das radikalste Zeug, dass sie in der letzten Zeit auf ein Album gebrachte haben“. Eingängig dagegen ist Opener und Titelsong „The All Is One“.

 

 

 

 

Circus Electric: Circus Electric
2019 gegründet, schwimmt die junge Berliner Band im Kielwasser von Retro-Rockbands wie den Rival Sons, Kadavar, Wolfmother oder auch Royal Blood. Das tut sie so gekonnt und überzeugend, dass man völlig vergisst, es langweilig zu finden. Ob das selbstbetitelte Debütalbum von Frontmann und Gitarrist Adrian Dehn, dem Bassisten Oskar Pursche und Drummer Leonard Vaessen nun mehr nach Led Zeppelin oder nach Deep Purple klingen, ist letztlich auch weniger wichtig, als dass sie tatsächlich einen so rauen, authentischen Sound haben, dass man sich in die Siebziger zurückversetzt fühlt. Nicht zuletzt ist das Album mit 12 Songs auf nur 38 Minuten so knackig, dass keine Zeit für allzu ausuferndes Gerödel bleibt. Das muss kein Nachteil sein – im Gegenteil, zumal die drei ihre Instrumente beherrschen und so live sicher noch eine Schippe drauflegen können, wenn sie als Vorband für Deep Purple unterwegs sind.                                            Annika Bachem

 

 

Wingenfelder: SendeschlussTestbild
Um ihr zehnjähriges Bandbestehen zu feiern, haben die Brüder Kai und Thorsten Wingenfelder eine Doppel-LP aufgenommen. Darauf finden sich zehn Live-Tracks, die die Fans kennen und lieben, darunter zum Beispiel der Kracher „Paradies“ vom ersten Album oder das sommerlich-groovige „Irgendwo ist immer Sommer“ von ihrer letzten Platte „Sieben Himmel hoch“. Daneben gibt es aber auch zehn weitere, ganz neue Studiotracks zu entdecken. Und das Spektrum reicht von politischen Songs wie dem brachial-eindringlichen Titeltrack, ein gut gemachtes Cover des Pohlmann-Klassikers „Star Wars“, bis zu tief persönlichen Nummern wie „Rette mich, wer kann“. Und nicht zuletzt: Wenn es im verrückten Jahr 2020 denn einen Sommerhit gibt, dürfte das ohne Wenn und Aber „Aragona“ sein.

Illi Hinzberg

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Neu in der Stadt im September

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Neu in der Stadt im September


TKH KönigsKlubb
Am 31. August hat der Turn Klubb zu Hannover eine neue Location eröffnet, die den wahrhaft royalen Namen „KönigsKlubb“ trägt – passend zu ihrer Lage in der Königstraße. Andererseits richtet sich der Ableger aber auch an tatsächliche Könige und Königinnen des Alltags, nämlich Eltern und ihre Babys. Die finden in den aparten Räumlichkeiten demnächst verschiedene Angebote zu den Themen Gesundheit, Babyfitness und Entspannungstraining: Neben den klassischen achtwöchigen Yoga-Kursen, bei denen man in Kleingruppen grundlegende Übungen und Positionen für AnfängerInnen erlernt, wird zum Beispiel auch sogenanntes Hatha Yoga für Frauen während der Schwangerschaft oder nach der Entbindung angeboten. Ebenfalls an Schwangere gerichtet sind die Beckenbodentrainings und für frischgebackene Mütter gibt es Mama-Baby-Yoga (bei dem natürlich auch Papas mitmachen können!). Die bestmögliche Bewegungsförderung im ersten Lebensjahr erhalten Kinder im Rahmen des Prager Eltern-Kind-Programms, bei dem eine Mischung aus Spiel-, Bewegungs- und Sinnesanregungen die Fähigkeit zur Gruppenarbeit fördert. Abgerundet wird das Angebot von verschiedenen Entspannungstrainings sowie Kursen zur Verbesserung der Rückengesundheit, Rehabilitationsworkshops und wohltuenden Thai Yoga Massagen. Alle Kurse dauern acht Wochen (beginnend ab dem 1. September) und müssen verbindlich gebucht werden. TKH KönigsKlubb, Königstraße 9, 30175 Hannover, 5. Obergeschoss, Tel. (0511) 700 350 50, E-Mail info@turn-klubb.de. Alle Trainings zwischen 7.30 und 20.30 Uhr. Das aktuelle Kursangebot ist auf www.turn-klubb.de einzusehen.

 

Leinery Lofts
Direkt gegenüber des Landtages, in einer der ältesten Straßen Hannovers gelegen, befindet sich das Werksteinhaus im Innenhof der Leinstraße 31. In diesem Gebäude haben die beiden Betriebswirtschaftler Dirk Schnahelt und Nils Neubert im letzten Oktober ihren Co-Working-Space Leinery Lofts eröffnet, der professionelle Arbeitsumgebungen und eine romantische Eventlocation bietet. In dem Business und Office Space etwa finden bis zu 16 MitarbeiterInnen eine vollausgestattete Büroebene mit Konferenzraum samt Präsentationsmöglichkeit, eine effizient eingerichtete Schreibtisch Area mit einem iMac-Computer sowie eine großzügige Entspannungszone mit Sesseln, Barhockern, einer Miniküche und einem Turnier-Dart-Automaten. Für Unternehmen, die hohen Wert auf Inspiration und Kreativität legen, bietet der Flexible Working Space in einem Loft über den Dächern der Stadt die richtige Umgebung. Das im Urban Chic gehaltene Großraumbüro sorgt mit vielen lockeren Sitzgelegenheiten wie zum Beispiel einer Konferenzbar für acht Personen, Sofas und einem Chillout Hängesessel für eine entspannte Gesprächsatmosphäre. Für die Pausengestaltung stehen zudem kostenfreies Highspeed W-Lan und eine PlayStation bereit. Der Flexible Meeting Space wiederum ist ein dynamisch gestaltetes Tagungs- und Workshop-Loft für etwa 45 Personen mit einem separaten Besprechungsraum. Magnetische Wände, ein 4K Beamer mit Amazon Fire TV Stick und stilvolle BoConcept-Möbel runden den komfortablen Arbeitsraum ab. Schließlich bietet die Leinery Lounge in den geschichtsträchtigen Galerieräumen des Gebäudes die perfekte Szenerie für ein After-Work-Treffen oder private Zusammenkünfte. Inmitten von Vintage Raritäten und mit Patina veredelten Objekten ist hier auf hundert Quadratmetern Fläche die Atmosphäre eines klassischen Gentlemen‘s Club zu erleben. Leinery Lofts, Leinstraße 31, 30159 Hannover, Tel. (0511) , E-Mail info@leinery.de, www.leinery.de.

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