Tag Archive | "Ehrenamtliches Engagement"

Verein Psychiatrie Erfahrener -VPE

Tags: , , ,

Verein Psychiatrie Erfahrener -VPE


Psychische Erkrankungen bedeuten oft spürbare Einschränkungen, Herausforderungen und Belastungen für Betroffene und deren Angehörige und Freund*innen. Der Verein Psychiatrie Erfahrener bietet Betroffenen ein niederschwelliges Hilfsangebot. Alles unter dem Motto: Willst Du etwas wissen, so frage den Erfahrenen und keinen Gelehrten.

Norman Sabbagh+Sabine Szillus

Depressionen, Angststörungen oder Störungen durch Alkohol- und Drogenkonsum – die Liste der psychischen Erkrankungen ist lang.
Knapp 18 Millionen Menschen in Deutschland sind psychisch krank.
Für die Betroffenen, ihre Angehörigen und Freund*innen bedeutet das oft sehr viel Leid und gesellschaftliche und soziale Isolation. Das Gesundheitssystem scheitert währenddessen an der schnellen Verteilung von Therapie- und Klinikplätzen. Auf ein Erstgespräch bei einem Psychologen müssen Betroffene oft monatelang warten, an überfüllten Kliniktüren werden sie abgewiesen.

„Da würde ich mir eine bessere ärztliche Versorgung wünschen“, sagt Sabine Szillus, die zweite Vorsitzende des VPE’s – dem Verein Psychiatrie Erfahrener. „Der VPE ist in erster Linie ein Selbsthilfeverein von Menschen, die selbst mal in psychologischer oder psychiatrischer Behandlung waren oder es noch sind, erklärt Norman Sabbagh, der erste Vorsitzende des VPEs. „Aber auch wer nicht Psychiatrie-erfahren ist, kann hier gerne herkommen.

Der VPE möchte Mut machen, sich der Krankheit und den Folgen zu stellen. Das heißt auch, sich über die Krankheitssymptome, Medikamente und Behandlungen auszutauschen. So können sich Betroffene gegenseitig den Rücken stärken. Betroffene haben mit dem VPE also eine offene Anlaufstelle, wo sie Unterstützung erfahren. „Wir wollen, dass die Leute nicht allein zu Hause sitzen. Das ist schon ganz viel wert, wenn man einfach unter Menschen ist, sich unterhält, wenn man einfach mal rauskommt aus seinem Umfeld, aus seiner Wolke, in der man lebt. Dann ist alles schon viel einfacher“, erklärt Norman. „Für viele Menschen mit diesen Krankheitsbildern ist es schwierig, irgendwo aktiv hinzugehen. Das ist oft ein ganz großer Schritt. Hier wissen die Leute, hier sind Menschen, die haben die gleichen Erfahrungen gemacht wie ich. Die verstehen mich, die lehnen mich nicht ab“, ergänzt Sabine.
Der VPE bietet seinen rund 180 Mitgliedern und neugierigen Besuchenden eine offene Teestube und zweimal die Woche ein gemeinsames Frühstück. „Dass die Leute Sozialkontakte haben, ist sehr wichtig. Durch die Krankheit ist das bei vielen, das weiß ich aus eigener Erfahrung, extrem eingeschränkt“, erklärt Sabine. Darüber hinaus gibt es Gruppen, in denen Betroffene ihre Erfahrungen austauschen können – wie etwa in der Psychosegruppe, der Frauengruppe und der Depressionsgruppe. „Falls es mal akut irgendeinen Redebedarf gibt, wenn Leute einsam zu Hause sitzen und nicht weiter wissen, weil ihnen das Wasser bis zum Hals steht, haben wir hier zwei Sozialarbeiterinnen, die man zu den Sprechzeiten immer ansprechen kann“, erzählt Norman.
Darüber hinaus sitzt der VPE in verschiedenen Gremien, um sich für die Interessen und Bedürfnisse von psychisch kranken Menschen einzusetzen.

All das – die Gremienarbeit, die Teestube, das Frühstück, die Selbsthilfegruppen – ist nur möglich, weil zahlreiche Ehrenamtliche, die selbst Betroffene sind oder waren, diese Arbeit übernehmen und so einen sicheren Ort für andere Betroffene schaffen. Diese Arbeit wird von der Region Hannover gefördert. Und trotzdem werden Geld- und Sachspenden dringend benötigt. „Ganz wichtig ist, dass wir Spendende finden, die uns unterstützen“, betont Sabine – denn nur so kann der VPE weiterhin eine Anlaufstelle für die sein, die sie unbedingt brauchen. „Es ist keine Schande, krank zu sein. Es ist kein Makel, krank zu sein. Es ist nicht schlimm, krank zu sein. Aber es ist nicht so gut, sich keine Hilfe zu holen“, betont Sabine.

VPE – Verein Psychiatrie Erfahrener
Rückertstraße 17, 30169 Hannover
Tel.: 0511 131 88 52
vpehannover@arcor.de

Jule Merx

Abgelegt unter * Featured, * Ticker, Aktuelles, Ehrenamtliches Engagement, MenschenKommentare deaktiviert für Verein Psychiatrie Erfahrener -VPE

ASB-Wünschewagen Niedersachsen

Tags: , , ,

ASB-Wünschewagen Niedersachsen


Ehrenamtliches Engagement

Sterben müssen wir alle irgendwann egal wo wir herkommen, egal wer wir sind. Der niedersächsische ASB-Wünschewagen erfüllt schwerstkranken Menschen in ihrer letzten Lebensphase einen letzten, besonderen Herzenswunsch.

Wir versuchen wirklich alles möglich zu machen, was irgendwie realistisch ist. Und wir freuen uns auch, wenn da etwas Verrücktes dabei ist, erzählt Intensivpflegefachkraft Jella Misera, die seit Sommer 2020 ehrenamtliche ASB-Wunscherfüllerin ist. Ob noch ein letztes Mal ans Meer, in die Berge, einmal Torjubel im Stadion erleben, Elefanten streicheln oder einfach einen Tag raus aus dem Hospiz – „die Wünsche können wirklich alles sein, was man noch auf der Bucket List hat. Das einzige Kriterium ist, dass sich die Menschen krankheitsbedingt in ihrer letzten Lebensphase befinden, transportfähig sind und sich den Wunsch aus eigener Kraft nicht mehr erfüllen können, erklärt Jella. Mit einem liebevoll umgerüsteten und dekorierten Krankentransportwagen ermöglichen die ehrenamtlichen Wunscherfüller*innen Sterbenskranken beispielsweise, noch einmal ihren Lieblingsort zu sehen. Dabei sind immer mindestens zwei Personen mit an Bord, die die medizinische und pflegerische Versorgung gewährleisten und emotional unterstützen.

Seit 2017 konnten so niedersachsenweit rund 350 Herzenswünsche erfüllt werden und das nur mithilfe der Ehrenamtlichen. Jella ist eine der knapp 80 Wunscherfüller*innen des Wünschewagens vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Niedersachsen e.V. Wegen eines Zeitungsartikels wurde sie vor einigen Jahren auf das Projekt aufmerksam.

Ich habe dann gedacht, ich habe die Kompetenzen, Wunschfahrten zu begleiten und Herzenswünsche möglich zu machen. Wünsche, die eigentlich für gesunde Personen selbstverständlich und einfach zu erfüllen sind. Ich habe zu dem Zeitpunkt angefangen auf der Intensivstation zu arbeiten und habe mitbekommen, dass ganz viele Menschen nicht selbstbestimmt in die letzte Lebensphase gehen. Da ist in mir das Bedürfnis aufgekommen, Leuten zu helfen, das mitzugestalten, erklärt sie. „Ganz viele Menschen fragen mich, wie ich das aushalte. Aber ich habe die Erkrankung ja nicht verschuldet, sondern kann aktiv unterstützen. Deswegen fällt mir das auch nicht schwer. Das ist einfach schön, da noch helfen zu können und den Menschen die Möglichkeit zu geben, ein schönes Lebensende zu gestalten. Und man hat Zeit für die Leute. Während einer Wunschfahrt können wir uns wirklich einen ganzen Tag um die Wünsche einer Person kümmern und haben dabei keine Sorgen um andere Menschen das ist in der Pflege ja ein riesiges Problem.

Fahrgast Ingrid ist mit ihren Freundinnen und dem WüWa-Team ins Salü schwimmen gegangen

Wunschanfragen werden per E-Mail oder telefonisch im Büro gestellt, dort dann sorgfältig koordiniert und geplant. Trotzdem sollten Kliniken und Hospize Betroffene frühzeitig informieren, dass es diese Möglichkeit gibt. Denn viele Fahrgäste melden sich erst so spät, dass der Gesundheitszustand schon zu viele Grenzen setzt, betont Jella. Das Projekt nach außen tragen und betroffene Menschen informieren, ist also eine große Hilfe. In erster Linie brauchen wir aber tatkräftige Unterstützung beim Wünschewagen. Ein medizinischer Background ist dabei Voraussetzung, erklärt sie. Außerdem kann man auch finanziell Herzenswünsche ermöglichen denn das Projekt finanziert sich ausschließlich durch Spenden.

Sich Wünsche erfüllen, etwas, das nicht nur für Menschen in der letzten Lebensphase von Bedeutung ist. Wartet nicht zu lange mit euren Wünschen. Ich sehe ganz oft, dass Wünsche offenbleiben und nicht mehr so umgesetzt werden können, wie man das als gesunder Mensch konnte. Aber wenn noch Wünsche offengeblieben sind: Einfach fragen. Wir versuchen echt alles möglich zu machen.

ASB-Wünschewagen Niedersachsen
Petersstra
ße 1-2 30165 Hannover

Telefon  0511 358 54 888
E-Mail
wuenschewagen@asb-niedersachsen.org

www.wünschewagen-niedersachsen.de

Abgelegt unter * Featured, * Ticker, Aktuelles, Ehrenamtliches Engagement, MenschenKommentare deaktiviert für ASB-Wünschewagen Niedersachsen

Kulturhafen e.V.

Tags: , , , ,

Kulturhafen e.V.


Ehrenamtliches Engagement – Kulturhafen e.V.

Seit Monaten arbeiten die Mitglieder des Kulturhafens auf diesen Tag hin. Es wurde geschraubt, gesägt, gebohrt, geplant, geschwitzt. Die Anspannung ist genauso groß wie die Vorfreude. Der Winterschlaf ist vorbei, die Tore des Kulturhafens öffnen sich wieder…

Es ist verrückt, was wir hier geschaffen haben“, sagt Janis, Teil des Vorstandes im Kulturhafen e.V.
Er sitzt auf einer selbst gezimmerten Bank in der Sonne und schaut dem Treiben auf dem Kulturhafen-Gelände zu.
Zwischen dem Lindener Hafen, Bürogebäuden und einem Wohngebiet liegt das ca. 1.000 Quadratmeter große Open-Air-Gelände, wo später die Künstler*innen Goda Goda, Yowlandi, Crush Hour und Tennisteam musikalisch die neue Saison einläuten werden. „
Henri und ich hatten die Idee mit 16, 17 Jahren.

Wir waren immer Fans davon, unter freiem Himmel Party zu machen, auch tagsüber Programm zu haben und unterwegs zu sein. Wir haben uns gefragt, warum es das in Hannover nicht gibt“, erzählt Janis. „Daraus ist die Idee entstanden, einen Ort für kulturelle Vielfalt zu schaffen. Wichtig war uns dabei immer, ein niederschwelliger Zugang zu Kultur für alle zu sein“, fährt er fort. „Im April 2019 haben wir angefangen, hier rumzubauen. Wir haben uns ein bisschen Werkzeug aus dem Schuppen von Henris Oma geholt und angefangen zu schrauben. Dann kamen immer mehr Freund*innen dazu. Seitdem ist unfassbar viel passiert“, erinnert er sich zurück.

Musik weht über das Gelände, ab und zu werden Janis Erzählungen vom Kreischen einer Säge verschluckt. Die letzten Vorbereitungen, um bald Gäste auf das Gelände zu lassen, laufen auf Hochtouren. „Alle, die hier dabei sind, haben einfach Bock, machen das ehrenamtlich. Das ist wirklich unglaublich, was wir hier für talentierte Leute dabei haben. Sei es handwerklich, musikalisch, künstlerisch, geschäftlich – alles. Während den Veranstaltungen übernehmen die Ehrenamtlichen alle Schichten – die Abendleitung, Barschichten, Kassenschichten und die Awareness-Schichten. Ohne die läuft es hier nicht“, erklärt Janis.

Es ist der Tag der Eröffnung. In einer Stunde öffnet der Kulturhafen für die Besuchenden die Tore. Der Moment, auf den die Vereinsmitglieder seit Monaten hinarbeiten. Auf die kommende Saison stößt das Team des Kulturhafens noch einmal an. Rund 25 Menschen recken ihr Getränk in die Luft. „Leute, ihr seid klasse. Was ihr hier wieder gerissen habt, ist absolut genial. Ich freu’ mich auf die Saison. Auf euch!“, sagt Janis grinsend, prostet in die Runde und schaut dabei in freudige, gespannte und stolze Gesichter. Erst wird gejubelt, dann getrunken. Der Tag kann los gehen. Und schon um 18 Uhr, nur drei Stunden nach Veranstaltungsbeginn, ist Einlassstopp. Der Andrang ist groß, die Schlange vorm Einlass lang. Auf dem Gelände tummeln sich die Menschen, tanzen, stehen an der Bar und bestellen Getränke, sitzen in der Sonne und unterhalten sich. Als letzten Act des Openings spielt Tennisteam – das sind Janis und Henri. Die zwei Freunde, die die Idee für den Kulturhafen hatten, beenden den heutigen Abend. Die Tanzfläche ist inzwischen proppenvoll, auch auf der Bühne, rund um das DJ-Pult drängen sich tanzende Menschen. Die Stimmung ist ausgelassen, die Gäste bewegen sich im Takt der Musik, springen, grölen. Der Abend neigt sich dem Ende zu. Janis und Henri spielen einen der letzten Songs an, ein Edit von Whitney Houstons Klassiker „I Wanna Dance With Somebody“. I wanna feel with the heat with somebody ertönt es aus den Boxen, viele singen mit, liegen sich in den Armen. With somebody who loves me, erklingt es ein letztes Mal. Henri und Janis strahlen, vor ihnen stehen fast 600 Menschen, die jubeln, eine Zugabe verlangen.
Schnell huscht jemand in den Technikcontainer, kommt wieder und drückt Janis ein Megaphon in die Hand.
Er verschafft sich mit der eingebauten Sirene kurz Aufmerksamkeit, grinst über beide Ohren und ruft über das Jubeln und die Zugaberufe der Menge hinweg: „Ihr wisst das doch, bei uns ist immer nur bis 22 Uhr“. Die Menge lacht. „Das war die erste Veranstaltung, die Saison geht gerade los. Lasst uns weiter so schön Party machen. Vielen Dank, dass ihr da wart! Danke an das ganze Team, die das überhaupt erst möglich machen. Danke an alle, das ist wirklich einfach wunderschön. Wunderschönen Abend euch, bis zum nächsten Mal! Ab jetzt jeden Donnerstag und Samstag!“, ruft Janis, doch der letzte Teil geht schon im Jubeln der Menge unter.

Jule Merx

Fotos: Felix Albertin

Kulturhafen e.V.

Eichenbrink 5, 30453 Hannover

Öffnungszeiten Do 18-22 Uhr, Sa 15-22 Uhr

Instagram @kulturhafen.hannover

www.kulturhafen-hannover.de

Eintritt variiert

Abgelegt unter * Featured, Aktuelles, Ehrenamtliches Engagement, MenschenKommentare deaktiviert für Kulturhafen e.V.

A little help from my friends e.V.

Tags: , ,

A little help from my friends e.V.


Ehrenamtlichen Engagement – A little help from my friends e.V.

Wenn das Geld an allen Ecken und Enden für die kleinsten Notwendigkeiten nicht reicht – das ist bittere Realität im reichen Deutschland für viele bedürftige Menschen. Der Verein A little help from my friends e.V. springt seit 2014 genau dann ein, wenn es sonst niemand tut.

Dennis Wiedenroth (Manufaktum), Dr. Stefanie Holm und Erik von Hoerschelmann, Spendenaktion: 1 € für jedes verkaufte Gerster – Rezept extra für Little Help von Manufaktum-Bächer entwickelt.

Was macht ein Mensch, für dessen Nöte keine Institution verantwortlich ist, der durchs Raster fällt? Man denkt ja immer, wir leben in einem Staat, der für jede*n sorgt. Wir haben ein gutes System, aber dieses System hat Lücken. Und wir brauchen diesen Verein, der die Lücken füllt“, erklärt Ann-Katrin Sessoyeff. Sie arbeitet beim Jobcenter in Langenhagen und ist eine der mittlerweile etwa 550 Botschafter*innen, die bedürftige Menschen in Notsituationen an den Verein vermitteln.

A little help from my friends e.V. hilft schnell und unbürokratisch Menschen in Hannover, die unverschuldet in eine finanzielle Notsituation geraten sind und bei denen die bestehenden sozialen Strukturen eben nicht greifen. Die Bespiele für diese Notsituationen sind schier endlos. Schon die kleinsten Beträge können für einige Menschen große Herausforderung darstellen. „Es geht hier nicht um Reichtümer. Manchmal kann man eben mit kleinen Dingen schon Freude verbreiten und Nöte lindern“, macht Sessoyeff deutlich. Das waren in der Vergangenheit zum Beispiel offene Medikamentenrechnungen, die Zahlung der Stromrechnung einer schwer depressiven Frau oder die Übernahme der Mietschulden einer alleinerziehenden, schwangeren Mutter, die sonst obdachlos geworden wäre.

Ich sehe jeden Tag, von morgens bis abends die Not in unserem eigenen Land. Wenn eine alleinerziehende Mutter mit drei Kindern nicht weiß, wie sie schon Mitte des Monats das Essen auf den Tisch bekommen soll, dann ist das ein akutes Problem. Auch wenn wir in einem reichen Land leben. Der Staat regelt nicht alles“, betont Sessoyeff. Die Botschafter*innen, wie auch Sessoyeff, sind Mitarbeiter*innen aus vielen verschiedenen Institutionen, wie der Diakonie, der Caritas, der AIDS-Hilfe, der Bahnhofsmission und diverser Jobcenter. „Unsere Aufgabe ist es, Bedarfe zu erkennen und an den Verein weiterzuleiten. Wir stellen dann einen kurzen Antrag, bürgen, dass der Bedarf echt ist und Frau Dr. Holm entscheidet, wie viel Geld der Verein im jeweiligen Fall zur Unterstützung zur Verfügung stellen kann“, erklärt Sessoyeff.

Ann-Katrin Sessoyeff

Stefanie Holm ist Ärztin und die Initiatorin des Vereins. In ihrer Praxis begegneten ihr immer wieder Menschen, bei denen kleinere Summen zu großen Problemen führten. „Anfangs hat Frau Dr. Holm diesen Menschen noch oft Geld aus eigener Tasche zugesteckt“, erzählt Sessoyeff. Dann hatte sie die Idee für den Verein. 2014 wurde A little help from my friends ins Leben gerufen. „Der Verein lebt von Spenden, die zu 100 Prozent dort ankommen, wo sie benötigt werden. Niemand aus dem Vorstand oder von den Botschafter*innen bekommt einen Cent. Alle sind einfach mit Herzblut dabei“, betont Sessoyeff. Die Spenden generiert der Verein durch Privatpersonen, größere Spenden von Firmen oder durch Spendenveranstaltungen. „Wenn die Menschen sehen könnten, wie glücklich sie Bedürftige mit ihren Spenden machen, kämen sicher viel mehr Spenden bei „little help“ an.“

Jule Merx

A little help from my friends e.V.

www.help-my-friends.org

HypoVereinsbank (UniCredit Bank AG) Hannover

IBAN: DE 85 2003 0000 0015 9480 11

BIC: HYVEDEMM 300

Abgelegt unter * Ticker, Aktuelles, Ehrenamtliches Engagement, MenschenKommentare deaktiviert für A little help from my friends e.V.

TaM TaM – Kleinkunstbühne in Mühlenberg

Tags: , , , ,

TaM TaM – Kleinkunstbühne in Mühlenberg


Ehrenamtliches Engagement

Schon seit 1995 gehört TaM TaM zu den Kleinkunstbühnen in Hannover. Und das in einem Stadtteil, indem es vielleicht weniger erwartet wird: in Mühlenberg. Ein engagiertes Team aus Ehrenamtlichen stellt regelmäßig ein Rundum-Paket mit hochrangigen Künstler*innen für die kulturinteressierten Gäste auf die Beine. Was als Bühne für den Stadtteil begann, ist heute schon längst aus den Kinderschuhen herausgewachsen …

Georg Willmer, damaliger Schulleiter der IGS Mühlenberg (heute Leonore-Goldschmidt-Schule) hatte vor 28 Jahren eine Idee: Unter dem Motto „Öffnung der Schule zum Stadtteil und kulturelle Vielfalt für den Mühlenbergwollte er eine Kleinkunstbühne etablieren. Er wird kaum geahnt haben, was sich aus diesem Funken einer Idee entwickeln sollte. Fünf Kulturinteressierte fanden sich zusammen, um diese Idee zum Leben zu erwecken, unter ihnen auch Karin Stöver, die bis heute die erste Vorsitzende des Vereins ist. Ein Name war schnell gefunden: Theater am Mühlenberg TaM TaM! Dann haben wir losgelegt, erinnert sich das Gründungsmitglied.

Aus diesen kleinsten Anfängenwurde im Laufe der Jahre eine Kleinkunstbühne, die sich nicht nur in Mühlenberg, sondern auch weit darüber hinaus etabliert hat: Inzwischen haben wir einen guten Ruf bundesweit. Das haben wir uns im Laufe der Zeit hart erarbeitet und wollen das auch halten. Das Besondere ist dabei, dass im TaM TaM alle Helfer*innen ehrenamtlich arbeiten.

Susanne Mohrmann-Vergin ist eines der zehn Vereinsmitglieder und außerdem zweite Vorsitzende des Vereins. Unsere Aufgabe ist vor allem die Organisation der Abende. Dazu gehört das Vorbereiten des Caterings, der Einkauf, die Dekoration des Saals und des Foyers, der Kartenverkauf und vieles mehr, erzählt sie. Zusätzlich unterstützt das Team des Stadtteilzentrums, unter der Leitung von Friedhelm Seeberg, die ehrenamtlichen Vereinsmitglieder beim Kartenvorverkauf und beim Herrichten des Saals unterstützt. Die positive Resonanz des Publikums zu spüren, macht mich immer ein bisschen stolz, meint Stöver, und Mohrmann-Vergin fügt hinzu: An den Abenden einer Veranstaltung, aber auch später per Mail, bekommen wir viel positives Feedback. Das macht einfach Spaß!

Finanziert wird die Kleinkunstbühne durch den Verkauf der Eintrittskarten und durch die Erlöse aus dem Verkauf von Getränken und Speisen. Vor jeder Vorstellung können im hergerichteten Foyer Getränke und die berühmt berüchtigten Canapésbei einem Plausch verzehrt werden. Die Eintrittspreise halten wir ganz bewusst niedrig, trotz der hochrangigen Künstler*innen, damit es für die Stadtteilbewohner*innen bezahlbar bleibt, meint Stöver.

Ein Anspruch, der auch Herausforderung ist. Wir standen schon mehrfach kurz vor dem Aus, meint Stöver. Umzüge in neue Räumlichkeiten oder die Pandemie haben es den engagierten Ehrenamtlichen nicht immer leicht gemacht. Es war manchmal verdammt hart, aber wir haben bisher alles gemeistert, betont Mohrmann-Vergin.

Doch ein Wunsch bleibt für Stöver an die Politik und die Verwaltung: Nach 28 Jahren Kulturarbeit zum Nulltarif wäre eine bescheidene, finanzielle Unterstützung nötig, damit wir unsere ambitionierte Arbeit für den Stadtteil und weit darüber hinaus, weiterführen können.Denn TaM TaM organisiert nicht einfach nur Veranstaltungen, sondern versucht ganz bewusst, dem in Teilen schlechten Ruf des Mühlenbergs entgegenzuwirken. Alle kennen den Mühlenberg als Problemviertel. Die Vorurteile sind da, umso wichtiger ist unsere Arbeit, um das Image ein bisschen in eine andere Richtung zu drehen, betont Stöver. Wir wollen hierbleiben und haben das Bestreben, etwas für den Stadtteil und darüber hinaus zu tun!

Tickets können per E-Mail über vorverkauf@tamtamkleinkunst.de, per Telefon unter 0511 433137, in den HAZ / NP Ticketshops und direkt im Büro des Stadtteilzentrums, Mühlenberger Markt 1 Tel. 0511 16849612 erworben werden.

TaM TaM – Kleinkunstbühne am Mühlenberg

Aula der Leonore-Goldschmidt-Schule, Mühlenberger Markt 1, 30457 Hannover

www.tamtamkleinkunst.de

Abgelegt unter * Featured, * Ticker, Aktuelles, Ehrenamtliches Engagement, MenschenKommentare deaktiviert für TaM TaM – Kleinkunstbühne in Mühlenberg

Hanover4Ukraine

Tags: , , , ,

Hanover4Ukraine


Ehrenamtliches Engagement in Hannover

Hanover4Ukraine

Der 24. Februar war ein einschneidendes Erlebnis für uns alle, da sich sowohl in unserem eigenen, aber auch im Leben von vielen Bekannten und natürlich von Millionen von Menschen ganz, ganz viel verändert hat.“, erzählt Jannik Bruns, Vorsitzender von „Hanover Helps e.V.“ und Initiator von „Hanover4Ukraine“. Zusammen mit Anja Schollmeyer, ebenfalls Vorsitzende von „Hanover Helps e.V.“, erzählen die beiden von der Initiative „Hanover4Ukraine“. Gemeinsam mit rund 200 weiteren Freiwilligen versuchen sie zu helfen, wo Hilfe benötigt wird.

In den ersten Tagen des Krieges waren Jannik Bruns und seine Freunde geschockt. Ein Gefühl, mit dem sie, rund um die Welt, nicht allein waren. Und schnell stand die Frage im Raum: „Was kann man jetzt machen?“ Jannik nahm Kontakt zu seinem Freund Felix auf. Die beiden waren gemeinsam für den „Jugend rettet e.V.“ in der Hilfe für Geflüchtete aktiv. „Hier konnten wir bereits vorhandene Spenden sinnvoll einsetzen, um in der aktuellen Situation direkte Hilfe zu leisten“, meinte Felix. Schon am 28. Februar gründete sich Hanover4Ukraine und nur vier Tage später, am 04. März, fuhren sieben Bullis und ein LKW aus Hannover nach Przemyśl ins ukrainisch-polnische Grenzgebiet. Über zehn Kubikmeter an Spendengütern, gespendet von Privatpersonen, Unternehmen und der Region Hannover, konnten so an die Grenze gebracht werden. Zudem wurden elf Menschen nach Deutschland gebracht. Das Résumé der Aktion: „Für die erste Hilfe war es gut, dass wir da waren. Langfristig sollten wir das aber den professionellen Akteuren mit jahrelanger Erfahrung in diesem Bereich überlassen“, sagt Jannik.
Jetzt einfach aufhören war allerdings keine Option. Der Fokus wurde nun auf die gezielte Hilfe in Hannover gelegt. Zeitgleich kamen bereits die ersten Menschen in Hannover auf dem Messegelände an. „Da haben wir uns sehr schnell gemeldet, haben uns das angesehen und überlegt, wie wir zügig helfen können“, erzählt Anja Schollmeyer. Innerhalb von fünf Tagen entstand so in einer der Messehallen eine 120 Quadratmeter große Spiellandschaft, ebenfalls möglich gemacht durch viele Spender*innen.

Die Bereitschaft war so groß, die Leute haben nur auf uns gewartet. Bei unserer ersten Spendensammlung kam so viel zusammen, dass direkt klar war, wir machen weiter!“, erzählt Anja. Vier weitere Spiellandschaften folgten. Sie sollten den vielen Kindern in den sonst eher kühl eingerichteten Hallen eine unbeschwerte Spiel- und Tobemöglichkeit bieten. Ebenfalls auf die Beine gestellt hat Hanover4Ukraine eine Schulranzen Aktion, bei der knapp 420 gefüllte und bepackte Schulranzen an Kinder verteilt wurden. „Wenn irgendwas anfällt und wir irgendwas tun können, sind wir da“, betont Jannik.

Das ist auch die Grundidee des Vereins Hanover Helps e.V., der sich aus der Initiative Hanover4Ukraine gegründet hat und themenübergreifend in Hannover helfend aktiv sein möchte. Aktuell sammelt Hanover4Ukraine gemeinsam mit der Landeshauptstadt Sachspenden für die polnische Partnerstadt Poznan, um diese bei der Notunterbringung von rund 40.000 Geflüchteten aus der Ukraine zu unterstützen. Doch auch hinter den Kulissen leisten viele Ehrenamtliche enorme Arbeit. „Unsere Stärke ist einerseits, ad hoc Aktionen aufzuziehen und sehr schnell aus dem Stand zu agieren. Gleichzeitig jedoch auch eine Struktur zu geben, gerade auch für andere Initiativen, die noch in der Initiativphase sind,“, erklärt Jannik. Um diese Strukturen zu verfestigen und anderen zur Verfügung stellen zu können, ist momentan viel Verwaltungsarbeit nötig, die bewältigt werden muss. In der Whats-App-Gruppe von Hanover4Ukraine sind rund 200 Menschen unterwegs – ein Netzwerk, das Hilfe koordiniert und dem Informationsaustausch dient. Acht, neun Leute bilden das Kernteam. „Wir sind immer auf der Suche nach Sach- und Geldspenden. Und einen ganz großen Bedarf gibt es natürlich immer an freiwilligen Helfer*innen.“ Ob für die spontanen Aktionen, die Social-Media-Betreuung, für das Kernteam und die Verwaltungsarbeit oder mit eigenen Projektideen – helfende Hände werden immer gebraucht. „Wer Bock hat auf ein echt modernes Ehrenamt, der ist bei uns richtig“, meint Anja und Jannik fügt hinzu: „Wenn ihr Lust habt, uns zu unterstützen oder an den größeren Projekten mitzuarbeiten, dann kommt vorbei, redet mit uns und wir finden auf jeden Fall einen Einsatzort für euch!“

Jule Merx

Hanover4Ukraine

Telefon oder WhatsApp unter Tel. (0511) 91160979

Facebook und Instagram unter @Hanover4Ukraine

Per E-Mail an info@hanover4ukraine.de

Abgelegt unter * Ticker, Ehrenamtliches Engagement, MenschenKommentare deaktiviert für Hanover4Ukraine

Partner