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Stadtkinder essen: Maydonoz

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Stadtkinder essen: Maydonoz


Kommen Sie, kommen Sie! Kommen Sie und staunen! Hannovers längster Döner!“ Klingt nach Attraktion, ist es irgendwie auch. Den längsten Döner Hannovers in der Hand zu halten, scheint sich anzufühlen, wie den stärksten Mann der Welt, die bärtige Dame oder die siamesischen Zwillinge am Trapez turnen zu sehen. Zumindest, wenn man die Posts in den Sozialen Medien betrachtet. Ja, ja, schon gut, wir sind drauf reingefallen und zum Steintor gelaufen, zur Brutstätte hannöverscher Dönerläden.

Der Name „Maydonoz“ bedeutet übersetzt Petersilie, was irgendwie niedlich ist. Tatsächlich handelt es sich aber um eine ziemlich große Kette, die ihr Franchisekonzept anbietet. Grundsätzlich keine schlechte Sache – Standards, die eingehalten werden müssen, sind im Hinblick auf Lebensmittel wohl nie verkehrt. Beim Betreten fällt uns auf: schön sauber und ordentlich hier. Das Personal ist freundlich und nimmt unsere Bestellung entgegen, im Austausch bekommen wir den mittlerweile allgegenwärtigen Piepser und verziehen uns in die obere Etage, um uns einen Platz zu suchen. Statt petersiliengrünen Wänden, wie man vielleicht erwarten würde, ist hier alles gelb und schwarz. Sehr clean und schnörkellos, so könnte die Garderobe von Borussia Dortmund aussehen. Aber auch sehr sauber ist es, keine klebrigen Tische und, große Freude, keine Musik. Es gibt kaum Schlimmeres als zu laut dudelnde Vierteltonmusik oder mieser House in Imbisslokalen. Hier: Stille. Wunderbar. Zumindest, bis der Piepser loslegt. Wir holen unser Essen ab. Bestellt haben wir einen Dönerwrap, der 45cm messen soll, mit extra Cheddar, dazu eine Cola (13,50 Euro) und eine Maytako Combo (16 Euro). Diese umfasst zwei Döner-Tacos, einen mit Rindfleisch und einen mit Huhn, eine Portion Fritten und ein Getränk (Standardmäßig Ayran, Softdrinks kosten, wie auch Ketchup oder Mayonnaise, 50 Cent Aufpreis).

Erst mal das Maßband rausholen: Ja, in der Tat, es sind 45cm. Dafür im Durchmesser nur etwa 5, was den Verzehr machbar erscheinen lässt. Der aufgerollte Teigfladen wurde beidseitig mit einer Würzpaste bestrichen, was eine gute Idee ist: Dadurch wird er zu mehr als einem bloßen Transportmittel für die Füllung. Diese besteht übrigens aus – klar, Rindfleisch und dem georderten Cheddar, als „scharf“ deklarierter Sauce, einigen Fritten und, absoluter Clou, eingelegten Gürkchen. Letzteres ist mal wirklich eine schöne Idee und passt geschmacklich super. Die ganze Rolle wurde nach dem Aufwickeln noch einmal kurz gebraten. Was man leider sagen muss: Das Rindfleisch, auch wenn es gut gewürzt ist, ist zäh. Das ist ein bisschen traurig und wir wissen nicht, ob das in der Verantwortung des Lieferanten oder der Zubereitenden lag. Trotzdem ist die Rolle gut essbar, fällt nicht auseinander und schmeckt. Das Hähnchen-Taco hingegen schmeckt echt fein, gefüllt mit Hähnchendöner, Gürkchen, Zwiebeln, ein paar Fritten und einer sehr aromatischen hellen Sauce, ist es der absolute Gewinner am Tisch. Das Rindfleisch-Taco ist von der Machart identisch, aber eben auch zäh. Die Pommes sind nicht gewürzt, allerdings stehen Salz- und Pfefferstreuer auf jedem Tisch bereit.

Plötzlich – wir wissen nicht, ob es einen Schichtwechsel gab oder einfach jemandem einfiel: „Hey, wir haben ganz vergessen, unseren Kunden auf den Sack zu gehen!“ – Musik. Und zwar ein Mix aus o.g. Vierteltonmusik und House. Bumslaut. Zum Glück sind wir fast fertig mit dem Essen.

Ja, wir sind ganz schön satt hinterher. Und so spannend wir das Konzept fanden, so sauber und freundlich es vor Ort war – mehr als „okay“ war es für uns eben nicht. Aber das ist in Ordnung, wenn wir schon nicht den stärksten Mann der Welt getroffen haben, hielten wir wenigstens Hannovers längsten Döner in den Händen.

Maydonoz Döner

Münzstraße 6

30159 Hannover

So.-Do. 10:30 – 00:00 Uhr

Fr.-Sa. 10:30 – 02:00 Uhr

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Neu in der Stadt: Restaurant Hamachi & Modekeller

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Neu in der Stadt: Restaurant Hamachi & Modekeller


Das am 03.04.25, in der Nikolaistraße, eröffnete Restaurant bietet eine Neuinterpretation von Sushi und asiatischer Fusionsküche, indem japanische Präzision mit französischer Kochkunst kombiniert wird. Dabei stehen Qualität und Frische im Fokus. Der Name Hamachi ist japanisch und bezeichnet den im englischen als Yellowtail bekannten Thunfisch, der in der japanischen Küche traditionell für Sushi verwendet wird. Eine Besonderheit des Restaurants ist das Hamachi Starter Set. Dies beinhaltet sechs vom Chef ausgewählte, mundgerechte Appetizer und lässt sich sowohl als 3-Gänge-Menü, als auch einzeln bestellen. Im Menü lässt sich zwischen Kabeljau und Ente als Hauptgang wählen. Für alle, die sich mit ihrer Sushiauswahl vom Chef überraschen lassen wollen, bietet sich die Sushi-Überraschungsplatte für ein oder zwei Personen an. Die Bento Selections bieten eine preiswertere Alternative zu der Überraschungsplatte. Alternativ lassen sich die einzelnen Sushigerichte, wie verschiedene Signature Rolls, Maki Rolls, Sashimi und Nigiri, natürlich auch einzeln bestellen. Zusätzlich finden sich Suppen und Beilagen auf der Karte. Generell gilt der Grundsatz, eine kleinere Auswahl von Gerichten mit höchster Qualität anzubieten. Die Getränkeauswahl umfasst sowohl verschiedene Aperitifs, wie Sake oder Aperol Spritz, als auch Champagner, Bier, Wein, Cocktails, Longdrinks, Softdrinks und Heißgetränke. Eine Reservierung ist erforderlich und über die Website möglich:www.hamachihannover.de.

Hamachi, Nikolaistraße 5, 30159 Hannover

In Zeiten von Fast Fashion, Überproduktion von Kleidung und steigenden Lebenserhaltungskosten zeigt der neu eröffnete Modekeller wie ein nachhaltiger Umgang mit Kleidung aussehen kann. Unter dem Motto „Teilen statt neu kaufen“ eröffnet der Verein wasmitherz in der Nordstadt einen solidarischen Kleiderschrank für alle Nachbar*innen. Seit dem 5. März öffnet der Modekeller seine Türen immer mittwochs und freitags.

Jedes Jahr landen Millionen Tonnen Kleidung auf dem Müll und die Textilproduktion steigt weiter an, obwohl wir bereits mehr als genug Kleidung besitzen. „Die Kleiderschränke sind voll – wir müssen nicht immer Neues kaufen. Im Modekeller kann Kleidung ein zweites Leben bekommen – solidarisch, stilvoll und offen für alle“, erklärt das Team von wasmitherz. Statt Konsum auf Kosten von Umwelt und Arbeitsbedingungen geht es beim gemeinschaftlich mit Ehrenamtlichen ausgebauten und eingerichteten Modekeller ums Weitergeben, Tauschen und Unterstützen. Gespendet werden können gut erhaltene Kleidungsstücke für Erwachsene in allen Größen. Die Spenden werden während der Öffnungszeiten angenommen. Nach dem Sammeln und Sortieren der Kleidung, steht sie allen Menschen im Stadtteil kostenlos zur Verfügung – unabhängig von Geldbeutel oder Herkunft. Allerdings können maximal drei Teile mitgenommen werden, damit jede*r die Möglichkeit hat etwas zu finden. Außerdem gibt es eine kleine Leihabteilung mit festlicher Kleidung. So kann man sich zu besonderen Anlässen schick und nachhaltig kleiden, ohne Geld ausgeben zu müssen.

wasmitherz e.V., Windthorststraße 3-4, 30167 Hannover. Mi 16-18 Uhr, Fr 14-16 Uhr.

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Der besondere Laden: Martin Blecker Hörakustik & Augenoptik

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Der besondere Laden: Martin Blecker Hörakustik & Augenoptik


Bereits seit 1987 steht der Name Martin Blecker in Hannover für hohe Qualität in Sachen Hörakustik und Augenoptik. „Der Kunde ist König!“ – für Angelika Figeis-Blecker und Martin Blecker war dieser Gedanke von Beginn an im Fokus. Nach der Eröffnung des ersten Geschäfts in der Herrenhäuser Straße 64 hat sich der kundenfreundliche, zugewandte Service in Hannover schnell über den Stadtteil hinaus herumgesprochen. Ein zweiter Standort in der Galerie Luise wurde eröffnet und über 26 Jahre erfolgreich betrieben, ehe 2014 der Umzug in die heutigen Geschäftsräume in der Königstraße 4 folgte. Martin Blecker ist im Juli 2021 verstorben. Seither führt Angelika Figeis-Blecker die beiden Geschäfte mit ihrem Team weiter. Und freut sich über viele treue Kundinnen und Kunden, die den ganz besonderen Anspruch zu schätzen wissen.

Modernste Messtechniken, kontinuierliche Fort- und Weiterbildungen und viel Fingerspitzengefühl bringen die Ergebnisse, die die Kunden begeistern. „Gutes Hören bringt aktive Teilhabe am Leben und ist einfach ein Gewinn!“, weiß Angelika Figeis-Blecker. Wie wertvoll das ist, davon kann auch Matthias Brodowy erzählen. „Als Kabarettist lebe ich davon, dass das Publikum mich gut hört und meine Worte versteht. Optisch passiert bei mir nicht viel, weder tanze ich als Flamingo über die Bühne noch gibt es bei mir rammsteinige Feuerwerke. Vielmehr kommt es beim Kabarett besonders auf die Zwischentöne an. Ganz genaues Zuhören ist gefragt und dadurch auch das Verständnis dafür, welche Botschaft mitgeteilt wird. Wie viele Menschen allerdings komplett ausgeschlossen sind, wurde mir bewusst, als zum ersten Mal einer meiner Abende durch eine Gebärdendolmetscherin übersetzt wurde. Aber auch schon bei Schwerhörigkeit kann ein Theaterbesuch sehr frustrierend sein.“

Matthias Brodowy kennt die akustischen Probleme insbesondere in großen Räumen sehr genau. Eine Herausforderung für Hörgeräte-Akustiker. Er selbst und mehrere Familienmitglieder sind seit langen Jahren treue Kunden bei Martin Blecker Hörakustik & Augenoptik. Und der Kabarettist schätzt sehr, dass man sich dort Zeit nimmt, um in Ruhe und kompetent zu beraten. Präzise und individuell wird nach passgenauen, idealen Lösungen gesucht. Besonders dankbar ist Brodowy auch für die Unterstützung seiner Großmutter. „Telefonate waren ein riesiges Problem, denn obwohl ich berufsbedingt doch sehr deutlich und auch laut sprechen kann, kam weniger als die Hälfte bei ihr an. Dieses Problem ist nun dank einer tollen Beratung wunderbar behoben.“

„Mit einem perfekt eingestellten Hörsystem wird die Welt wieder ‚lauter‘. Das fördert das Selbstbewusstsein und Wohlbefinden im privaten, gesellschaftlichen und im beruflichen Umfeld. Hörgeräte tragen dazu bei, die durch Hörverluste hervorgerufene Anspannung und Müdigkeit zu reduzieren. Und es ist wirklich immer wieder schön, wenn Menschen nach Jahren des Schlecht-Hörens zu uns kommen und plötzlich sagen: ‚Jetzt kann ich endlich wieder alles verstehen!‘ Manche haben jahrelang Hörgeräte getragen und trotzdem nicht richtig hören können. Wenn dann das passende Gerät gefunden und optimal eingestellt ist, bedeutet das für viele ein ganz neues Lebensgefühl“, berichtet Angelika Figeis-Blecker.

Gutes Hören ist Lebensqualität. Und um sich das möglichst lange zu erhalten, ist auch der vorsorgende Schutz des Gehörs essentiell. Bei unserem Besuch vor Ort nehmen wir darum einen weiteren Service in Anspruch und lassen uns einen maßgefertigten Gehörschutz anfertigen.

„Nicht erschrecken! Jetzt wird’s ein bisschen dumpfer“, sagt Niels Rocker, als er die kühle Silikonmasse erst in das eine und dann in das andere Ohr spritzt. Der langjährige Mitarbeiter bei Martin Blecker Hörakustik & Augenoptik kennt diesen Moment gut. Geräusche, die anfangs noch ganz klar zu hören waren, weichen einer angenehmen Stille, als hätte jemand die Welt auf stumm geschaltet. „Drei Minuten dauert es, dann ist das Silikon ausgehärtet und kann wieder raus.“ Die Abformung ist der erste Schritt zum maßgefertigten Gehörschutz, der auch in Titan erhältlich und vielseitig einsetzbar ist. Zur zufriedenen Kundschaft gehören beispielsweise Musiker*innen und Konzertbesucher*innen, Motorradfahrer*innen, Menschen mit lauten Arbeitsplätzen, Heim- und Handwerker*innen, Jäger*innen und Hobbyschütz*innen, aber auch Vielflieger oder Reisende, die es einfach ruhiger mögen. Zum Druckausgleich sind die maßgefertigten Hörschutze ebenfalls geeignet. „Unsere Gehörschutzlösungen arbeiten, im Unterschied zu den meisten anderen, nicht auf Druck, sondern auf Passform“, erklärt Herr Rocker. „Deshalb sitzen sie angenehm und der Klang ist viel besser, als wenn man sich einfach etwas ins Ohr stopft.“ Und das merkt man: Wenn etwa zwei Wochen später der angepasste Gehörschutz zum ersten Mal im Ohr sitzt, ist das neue Hörerlebnis wirklich bemerkenswert. Die Umgebungsgeräusche sind leiser, aber nicht vollkommen verschwunden; unangenehme, sehr laute Geräusche werden abgemildert und es fällt viel leichter, sich zu fokussieren.

Neben der Hörakustik und dem Gehörschutz kommt bei Martin Blecker Hörakustik & Augenoptik aber auch das Sehen nicht zu kurz. Im Augenoptikbereich liegt der Schwerpunkt bei den Proportionen. Individuell designte Brillen, entworfen und gearbeitet nach den Farb- und Formwünschen des Kunden, zaubern das „schönste ICH“ in die Gesichter der Trägerinnen und Träger. Es geht immer darum, ideale Lösungen zu finden und nicht einfach nur ein Produkt zu verkaufen. Um das zu garantieren, werden feste Termine vergeben. So darf sich die Kundschaft über eine ausführliche und kompetente Beratung freuen. „Mit vier Meister*innen, modernster Messtechnik, barrierefreien Filialen und laufenden Schulungen erfüllt das Team höchste Qualitätsansprüche und garantiert eine kompetente und zielgerichtete Beratung“, sagt Angelika Figeis-Blecker.

Martin Blecker Hörakustik & Augenoptik

info@martinblecker.de

www.martinblecker.de

Königstraße 4

30175 Hannover

Tel.: 0511 326699

Öffnungszeiten:

Mo bis Fr: 10 bis 18 Uhr

Sa: geschlossen

Herrenhäuser Straße 64

30419 Hannover

Tel.: 0511 796069

Öffnungszeiten:

Mo bis Fr: 9 bis 14 Uhr

15 bis 18 Uhr

Sa: geschlossen

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Editorial 06-2025

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Editorial 06-2025


Liebe Leser*innen,

für diese Ausgabe habe ich mit Elke Maria van Zadel gesprochen. Sie ist seit 2019 Vorstandsvorsitzende der ÜSTRA und mir gefällt ihr Kompass. Sie hat das Thema Nachhaltigkeit zu einem ganz zentralen Bestandteil der Unternehmensstrategie gemacht. So werden beispielsweise bei dem Projekt GUW+ gebrauchte Batterien aus Elektrobussen als Zwischenspeicher für Stadtbahnstrom genutzt. Dieses Konzept wurde im vergangenen Jahr mit dem Deutschen Verkehrswendepreis ausgezeichnet. Außerdem gibt es seit 2018 die Elektrobusoffensive, um die Innenstadtlinien zu elektrifizieren und damit den CO₂-Ausstoß zu reduzieren. Nur zwei Beispiele. Man kann schon sagen, dass die ÜSTRA in Sachen Nachhaltigkeit mittlerweile prüfend jeden Winkel des Unternehmens ausleuchtet.

Die ÜSTRA ist außerdem das einzige börsennotierte Unternehmen in Deutschland mit einem rein weiblichen Vorstand. Und klar, weil das so ungewöhnlich ist, gab es dafür natürlich auch schon einen Preis. Die ÜSTRA hat 2023 den Women-on-Board-Award der Initiative FidAR erhalten. Van Zadel hat Programme wie das bereichsübergreifende Arbeitsteam „Frau in der ÜSTRA“ sowie ein Frauenforum etabliert, um die Karrierechancen von Frauen im Unternehmen zu fördern. Wir haben im Interview ab Seite 54 auch kurz über das Thema Gleichberechtigung gesprochen und im Grunde lässt sich das Fazit recht einfach zusammenfassen: Es ist schade, dass man für eine Selbstverständlichkeit immer noch kämpfen muss – aber was sein muss, muss sein.

Frau van Zadel hat noch ein bisschen mehr auf der Haben-Seite. Im Oktober 2024 wurde der flächendeckende Rollout von 294 neuen Fahrkartenautomaten abgeschlossen. Diese bieten nicht nur Echtzeit-Abfahrtsanzeigen, sondern auch die Möglichkeit, direkt am Automaten Reiseverbindungen zu planen und passende Tickets zu erwerben. Die Modernisierung des Ticketingsystems war für van Zadel ein wichtiger Schritt zur Verbesserung des Kundenservice und zur Umsetzung der digitalen Vertriebsstrategie der ÜSTRA. Und nicht zuletzt setzt sich die ÜSTRA auch noch nachdrücklich für Vielfalt, Toleranz und Demokratie ein, zum Beispiel mit der Initiative #buntfährtbesser. Die ÜSTRA organisiert in diesem Rahmen Veranstaltungen zu Themen wie Flucht, Migration und Frauenrechte.

Warum fühlt sich ein Verkehrsunternehmen in diesem Sinne verantwortlich? Für Frau van Zadel ist das gar keine Frage, sie findet, dass sich in der heutigen Zeit alle für Offenheit und demokratische Werte starkmachen sollten. Gesellschaftliches Engagement trifft technische Innovation trifft ökologische Verantwortung, das beschreibt die ÜSTRA heute tatsächlich ganz treffend. Und Frau van Zadel hat daran keinen geringen Anteil.

Mir ist besonders eine Äußerung von Frau van Zadel in Erinnerung geblieben: Ich habe sie nach Gründen gefragt, warum sie damals das Ingenieurbüro verlassen und zuerst als Verkehrsplanerin bei der Stadt Hannover und später als Leiterin des Fachbereichs Verkehr bei der Region Hannover gearbeitet hat. Sie wollte einfach in der eigenen Stadt, in der eigenen Region etwas bewegen, sich positiv einbringen, mit dem, was sie kann. Ich finde, das ist eine schöne Begründung für einen beruflichen Werdegang. Sich vor Ort engagieren, die Dinge nebenan besser machen, das ist eine Idee, der ich sehr viel abgewinnen kann. Das ist auch ein Stück weit Selbstermächtigung.

Ich kann mir die große Politik ansehen und verzweifeln, ich kann über all die Versäumnisse klagen, über die Abwesenheit von Moral, über die Geldgier, über die Kurzsichtigkeit und Gleichgültigkeit, ich kann mir Sorgen darüber machen, dass unserer Gesellschaft mehr und mehr die Empathie abhandenkommt, ich kann fluchen und motzen und alles und jeden verantwortlich machen, aber das wird nichts ändern. Ändern kann ich nur etwas, wenn ich die Dinge selbst in die Hand nehme. Wenn ich aktiv werde. Wenn ich die Initiative ergreife.

Genau das habe ich neulich auch einem Leserbriefschreiber geraten, der sich bitter darüber beklagt hat, dass ich Monat für Monat meinen „links-grünen Scheiß“ auf dieser Seite verbreite und dass das eine Frechheit sei, weil er zum Beispiel nicht über diese „Macht“ verfügen würde. Ich habe ihm geantwortet, dass es ihm ja freistehe, sich ebenfalls mit einem Stadtmagazin selbstständig zu machen, um dann im Editorial monatlich seinen blau-braunen Scheiß zu verzapfen. „Spalterkind“ wäre vielleicht ein schöner Name. Ich habe keine Antwort bekommen. Vielleicht arbeitet er schon dran.

Ich habe in den vergangenen Monaten sehr viele Menschen getroffen, auch in meinen Titel-Interviews, die nicht jammern und motzen, sondern die versuchen, sich einzubringen. Die sich stark machen für eine faire Gesellschaft und für eine gute Lebensqualität in Stadt und Region, vor der eigenen Haustür. Und bei all dem, was ich im Großen fraglich und bedauerlich finde, was mir Angst macht, stimmen mich diese Begegnungen doch immer wieder auch zuversichtlich. Wir sind gar nicht so machtlos, wie wir uns manchmal fühlen.

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Das Juni-Kind ist da!

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Das Juni-Kind ist da!


Nicht jede*r ist Fan des ÖPNV in Hannover und das hat gewiss auch gute Gründe. Unstrittig ist aber, dass die ÜSTRA eine sehr fähige Vorstandsvorsitzende hat. Elke Maria van Zadel ist seit sechs Jahren im Amt und hat während dieser Zeit einiges erreicht. Zum Beispiel wurde der ÜSTRA letztes Jahr der Deutsche Verkehrswendepreis und 2023 der Women-on-Board-Award verliehen. Das Titelinterview von Lars Kompa findet ihr im Heft ab Seite 54.

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Tonträger Mai 2025

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Tonträger Mai 2025


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