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Randgruppenbeleidigung: Kontrolletties


Ja, genau, bleib dran, ich mag das! Schnüffel wie so ein Straßenköter an meinen Hacken rum, weich mir nicht von der Seite. Und stell ruhig deine Fragen: „Kannst du das?“ „Traust du dir das wirklich zu!“ „Schaffst du das?“ „Wie weit bist du denn?“ „Kann man dir noch irgendwie helfen?“ „Bist du dir sicher, dass das klappt?“ „Bist du wirklich sicher?“ „Zeig doch mal, was ist denn schon geschafft?“

Die Kontrolletties dieser Welt sind wirklich eine Pest. „Halt’s Mauls und lass mich arbeiten!“, möchte man sie anschreien. Aber man lässt es. Meistens. Um der liebe Friede willen. Dabei sollte man sie anschreien. Man sollte ihnen laut und deutlich sagen, was sie da eigentlich anrichten. Und dass sie sich gefälligst um ihren eigenen Scheiß kümmern sollen. Sie sorgen für Magengeschwüre, Burnouts und Schlimmeres. Weil sie stressen. Weil sie maximal nerven. Was ist denn falsch mit denen?

Wie kommt man denn auf die Idee, dass alle anderen Menschen unfähig sind? Das nur man selbst die Weisheit mit Löffeln gefressen hat? Dass man das einzige Wesen in der großen weiten Welt ist, das wirklich den Durchblick hat und was zustande bringt, während andere nur so laienhafte und/oder stümperhafte Krüppelergebnisse schaffen? Habt ihr euch mal umgesehen? Habt ihr euch mal gefragt, wer das Auto (ohne euch) gebaut hat, in dem ihr gerade unterwegs seid? Habt ihr euch mal gefragt, wer (ohne euch) das Flugzeug zusammengebastelt habt, das euch nach Malle bringt? Und wer hat eigentlich die Medizin (ohne euch) zusammengerührt, die ihr euch so vertrauensvoll einverleibt, während ihr krank im Büro herumlauft, um die anderen bloß nicht aus den Augen zu lassen. Idioten! Die Welt dreht sich ganz ohne euch. Und wenn ihr einiges Tages das Zeitliche segnet, wird sie sich einfach weiterdrehen.

Da muss doch irgendwas in euer Kindheit falsch gelaufen sein. Seid ihr für jeden Mist gelobt worden und habt nun verinnerlicht, das einzig und allein ihr in der Lage seid, die Dinge wirklich perfekt zu erledigen? So perfekt, dass wirklich niemand auch nur den geringsten Einwand haben kann. Außer ihr selbst, versteht sich. „Ich weiß, das ist schon ziemlich genial, was ich da fabriziert habe und es wird schwer sein, das zu toppen. Aber man muss sich ja auch Ziele setzen.“ Ziele, die in euren Augen andere natürlich niemals erreichen. Weil sie es einfach nicht können. Zu faul. Nicht ehrgeizig genug. Nicht klug genug. Man muss ihnen darum ständig auf den Fersen sein, weil sonst gar nichts funktioniert. Und wenn man es nur ein einziges Mal ein bisschen schleifen lässt, was passiert dann? Genau, alles geht schief. NICHT! Es läuft vielleicht nur ein bisschen anders, als ihr euch das in euren „perfekten“ Hirnen vorgestellt habt. Es gibt nämlich immer mindestens zwei Wege, ihr Vollpfosten!

Aber das könnt ihr euch ja nicht vorstellen. Dazu reicht es nicht. Das Universum ist euer Ego, darüber hinaus existiert nichts. Ihr seid Gott, alle anderen sind nur erbärmliche Insekten, die kopflos auf dem Erdball herumkrabbeln und sich nach Führung sehnen. Nach jemandem, der wenigstens hin und wieder mal einen Blick riskiert, ob es noch gut läuft. Oder ob da schon wieder jemand Bockmist baut. Es nicht hinbekommt. Scheitert. Versagt.

Verdammt, jetzt stehst du schon wieder hinter mit! Was soll das werden. Warum bist du nicht Polizist geworden? Wenn ein Text noch gar nicht fertig ist, brauche ich noch keine klugen Kommentare! Niemand hat gesagt, dass du den jetzt schon lesen sollst! Ja, der wird ja heute noch fertig! Woher soll ich wissen, ob der lustig genug ist? Für dich wahrscheinlich nicht, du hast ja diesen genialen Humor, dafür wird es wahrscheinlich nicht reichen. Weißt du was, dann mach deine Scheiße doch allein! Ich kündige! GAH

pixabay

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Neu in der Stadt: Neue Stände in der Markhalle & Pufflebees


Die Markthalle Hannover ist ein zentraler Treffpunkt für Feinschmecker*innen in Hannover. Hier herrscht stets reges Treiben und fröhliches Schlemmen. Mit den Neueröffnungen zahlreicher Stände wird nun das kulinarische Angebot mit Köstlichkeiten aus der türkischen, syrischen und georgischen Küche bereichert. Bei „La Kumpir“ stehen Ofenkartoffeln mit verschiedenen Belägen auf der Speisekarte. Der „Istanbul Döner“ bietet Besucher*innen frisch zubereitete Döner-Taschen und Salate. Und bei „Taa’mee“ können syrische Spezialitäten wie Mezze, Falafel und Baba Ganoush geschlemmt werden.

Seit Februar 2025 hat zudem das „Taksim“ seine Auslagen reich gefüllt. Der türkische Stand, benannt nach dem Taksim-Platz in Istanbul, lockt mit hausgemachten Gerichten wie Pide, Köfte und vegetarischen Vorspeisen. Besonders zur Mittagszeit erfreut sich der Stand großer Beliebtheit. Hier wird Schlange gestanden. Außerdem ist noch ein weiterer Neuzugang angekündigt worden: Ab April wird das „Doli“ auf der Empore georgische und russische Spezialitäten servieren.

Die Erweiterungen des kulinarischen Angebots werden auf dem Instagram-Kanal der Markthalle geteilt. Dort können Leckermäuler und Gourmets wöchentlich Einblicke in das Markttreiben bekommen. Hinter der neuen Kommunikation auf Social-Media und der Website steht die Agentur Soulsisters, die die Markthalle digital neu positionieren soll. Ziel sei es, eine jüngere Zielgruppe anzusprechen und die Vielfalt der Halle sichtbarer zu machen.

Beliebte Foodtrends aus Südkorea bringt das Café Puffle Bees jetzt nicht nur nach Berlin, sondern auch nach Hannover. Von Egg Drop Sandwiches – dicken Scheiben Brioche, gefüllt mit einem besonders zubereiteten Rührei – über blauen Schmetterlingsblüten-Tee bis hin zu Lotus Crêpe-Torte, die Auswahl bietet eine ganze Reihe ausgefallener Social-Media-Favoriten. Der namens-gebende Showrunner sind aber die Puffles: Croissants, die im Waffeleisen ausgebacken und mit verschiedenen Toppings und Soßen versehen werden. Das erste Puffle Bees im Berliner Zentrum, gegründet von Unternehmerin My Nguyen, konnte mit seinem Angebot auch die Hannoveraner*innen Ferhad und Michelle so überzeugen, dass das Ehepaar kurzerhand die Geschäftsführung der neuen Filiale im Engelbosteler Damm in Angriff nahmen. „Wir haben uns gedacht: genau dieses Konzept passt einfach auch in Hannover rein“ erzählt Ferhad, „vor allem auf dem E-Damm. Und dementsprechend haben wir Puffle Bees aus Berlin hierher geholt.“ Seit seiner Eröffnung am 01. März konnte das neue Café schnell an Beliebtheit gewinnen. Der Bestseller unter den Getränken sei der Strawberry Matcha Latte, während unter den Puffles die Geschmäcker Strawberry und White Chocolate Pistachio konkurrieren. Bei den Egg Drop Sandwiches sind sich die beiden uneinig: Crunchy Chicken oder Crunchy Avocado? Vielleicht muss es eine Geschmacksprobe entscheiden. Auf die Frage, ob die Puffles eher als Frühstück, Mittagessen oder als Snack zwischendurch geeignet sind, antwortet Michelle kurzerhand: „Ja. Und zwar für alles. Denn wir haben sie herzhaft, als sättigendes Frühstück, wir haben sie auch süß, das heißt als Dessert. Es passt einfach zu jeder Uhrzeit.“

Engelbosteler Damm 21, 30167 Hannover. Di-So 10-19 Uhr.

Puffle Bees ©Hannah Kompa

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Der besondere Laden: Sportakademie Dr. Lee


Seit über 40 Jahren werden an der Sportakademie Dr. Lee in Linden Kampfsportarten gelehrt, darunter Kung Fu, koreanischer Schwertkampf und chinesisches Kickboxen. Dabei geht das Training weit über die körperliche Fitness hinaus, „denn, was die Kampfkunst unmittelbar mit einschließt, ist Charakterschulung. Man lernt, die negativen Seiten seines Charakters abzulegen und die positiven anzunehmen und zu stärken“ – Kampfkunstmeister Nosang Bruce Lee.

So unscheinbar die Sportakademie Dr. Lee von außen erscheinen mag – gelegen in einem Gebäudekomplex zwischen Lasertaganlage, Bauunternehmen und Eventcenter – so beeindruckend ist die Atmosphäre, die einen umgibt, sobald man den Dojang, den Ort des Trainings, betritt. Der Duft von frisch aufgebrühtem Tee, der Klang kraftvoller Kampfschreie und die Fotografien verschiedener Kampfkunstmeister an den Wänden laden dazu ein, voll und ganz in die Welt der Kampfkunst einzutauchen. Das gilt für Jung und Alt gleichermaßen. Aufgeteilt in verschiedene Altersgruppen, in Mixed- und Women Only-Klassen verbindet sie alle dasselbe: ihre Leidenschaft. Nicht nur die präzisen Vorgaben des Meisters, sondern auch die gegenseitige Unterstützung der Schüler*innen zeichnen die Kurse in der Sportakademie Dr. Lee aus. Anfänger*innen und Fortgeschrittene trainieren nebeneinander, korrigieren sich gegenseitig und feuern einander an, wenn die Übung es erfordert. „So wie die Inhalte ineinandergreifen, arbeiten wir auch in den Kursen stets im Miteinander“, erklärt Akademieleiter Nosang Bruce Lee. Zusätzlich wird darauf geachtet, dass die Trainingseinheiten stets im Einklang mit der gesundheitlichen Situation und den privaten Gegebenheiten der Schüler*innen sind. Auf diese Weise können ihr persönliches Potenzial und individuelles Wachstum beobachtet und entsprechend gefördert werden. „Genau das ist unser Schlüssel zum Erfolg.“ Die Motivation seiner Schüler*innen habe dabei ganz unterschiedliche Schwerpunkte. „Die einen möchten ihre Fähigkeiten im Kampf verbessern, um erfolgreich an Turnieren und Wettkämpfen teilzunehmen, die anderen suchen einen aktiven Ausgleich zum stressigen Arbeitsalltag und wiederum andere sind einfach fasziniert von der asiatischen Kampfkunst. Wir nehmen jeden mit.“ Neben der körperlichen Fitness werden auch Werte wie Respekt, Höflichkeit und Disziplin gelehrt. Schließlich sei Kampfkunst weniger ein Hobby und vielmehr eine Lebenseinstellung, die in unterschiedlichen Situationen greift. „Von den Meisten bekomme ich das Feedback, dass sie hier positive Eigenschaften entwickeln, die sie mit in den Alltag nehmen“, schmunzelt Lee. Gegenüber Kindern verpflichten er und seine Mitarbeiter*innen sich außerdem einer pädagogischen Verantwortung. „Die Kinder lernen, nicht aufzugeben, sondern dranzubleiben und auch mal über ihre Grenzen zu gehen“, so Lee. „Sie mutig und selbstbewusst zu machen, liegt uns sehr am Herzen.“ Zum Ausdruck kommt dies in verschiedenen Kursen. Bei den Tiny Little Pandas können Zwei- bis Dreieinhalbjährige in Elternbegleitung erste Erfahrungen in der asiatischen Kampfkunst sammeln. Vier- bis Sechsjährige haben die Möglichkeit, bei den Tiny Tigers und Mini Mantis ihre Fähigkeiten auszubauen und Sieben- bis Neunjährige können schließlich bei den Kung Fu Power Kids, den Sanda- und Haidong Gumdo-Kids in die Kampfkünste eintauchen, die in den Teenager- und Erwachsenenkursen intensiver gelehrt werden. Kampfkunst könne aber nur dann zum persönlichen Wachstum beitragen, wenn man es zulässt und dazu bereit ist, sich auf einen lebenslangen Lernprozess einzulassen. „Wachstum in der Kampfkunst wird nie aufhören. Auch ich lerne immer noch jeden Tag“, betont Lee. Für jene, die sich dafür begeistern, bietet die Sportakademie Dr. Lee ein vielfältiges Spektrum an Kampfsportarten an, die die traditionellen fernöstlichen Werte mit modernem westlichen Training vereinen. An sechs Tagen in der Woche finden Kurse in Taekwondo und Hapkido, dem koreanischen Schwertkampf Haidong Gumdo, Kung Fu, dem chinesischen Kickboxen Sanda sowie in Yoga und Qigong statt. Welche Kampfkunst am ehesten zu einem passt „lässt sich am allerbesten herausfinden, indem man es einfach ausprobiert!“ Nosang Bruce Lee und sein Team laden herzlich dazu ein, ein kostenloses Probetraining zu vereinbaren und freuen sich darauf, dazu beizutragen, dass sich „mit der Zeit in jedem ein Krieger entfaltet“.

Laura Druselmann

Sportakademie Dr. Lee

Davenstedter Str. 123, 30453 Hannover

Tel.: 0511 441343

E-Mail: info@sport-lee.de

www.sport-lee.com

Instagram: sal_dr_lee

Facebook: Sportakademie Dr. Lee Hannover

Sportakademie Dr.Lee

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SK essen: Sunrice


Warst du da schon mal? Es ist sehr gut. Wirklich sehr gut.“ sagt der Chef. „Gut, dann lass uns da hingehen,“ antworte ich, „du zahlst.“ Mir schießen Gedanken durch den Kopf, wie sinnvoll es wohl sein mag, auf einer Straße, die nichts anderes als Shops für Telekommunikation, Dönerläden und asiatische Restaurants zu beherbergen scheint, einen weiteren aus letztgenannter Kategorie zu eröffnen, aber sei’s drum. Ich bin neugierig und wenn der Chef sagt, es sei sehr gut, will ich das überprüfen. Entweder, um ihm zuzustimmen, oder, um ihn abzustrafen. Mal sehen.

Die Optik ist schon mal einladend: Große fernöstliche Lampions baumeln von der Decke, was so ziemlich das einzige Zugeständnis an asiatische Dekoration ist. Der Rest des Ladens ist schlicht, aber geschmackvoll eingerichtet. Das Servicepersonal freut sich sehr über unser Kommen. Einmal mehr wundern wir uns, warum so viele Menschen sich ihr Essen nach Hause liefern lassen, wenn man doch stattdessen die Möglichkeit hat, derart fröhlich begrüßt und liebevoll bewirtet zu werden. Wir bestellen was zum Trinken: Ein Glas Spätburgunder (6,50 Euro, 0,2l) für den Chef und ein hausgemachtes Yuzu Lemon Soda (4,50 Euro, 0,4l) für mich. Ich bin sehr angetan von diesem Getränk und würde es uneingeschränkt empfehlen: Frisch, zitronig, mit leichter Honignote und serviert mit einem Zweig frischer Minze. Auch der Wein soll gut sein, hab ich mir sagen lassen.

Schon werden unsere Vorspeisen serviert: Eine Portion Edamame und drei Sommerrollen mit Tofu und Erdnusssauce (je 5,50 Euro). Die Edamame sind, wie sie sein sollen, keine feste Haut, die sich bildet, wenn die Sojabohnen zu lange gedämpft werden. Auch die Sommerrollen schmecken gut. Zwar sind sie nicht derart mit Gemüsefüllung vollgestopft, wie man es aus anderen Lokalen kennt, sondern lediglich mit Reis, Gurke und dünnen Tofuscheiben gefüllt, dafür aber angenehm fest gewickelt, so dass einem der ganze Kladderadatsch nicht gleich entgegenkommt, wenn man rein beißt. Auch die Erdnusssauce schmeckt rund und würzig mit dezenter Kokosmilchnote. Fein! Während wir uns noch durch die Vorspeise futtern, kommt schon der Hauptgang, was ein bisschen unglücklich ist, da der Tisch doch recht klein ist für das ganze Geschirr. Das Timing ist hier aber der einzige Kritikpunkt. Das Essen jedenfalls ist super: Das Erdnusscurry mit Tofu und Duftreis (11 Euro) kommt mit der gleichen sämigen und würzigen Erdnusssauce, die wir schon von der Vorspeise kennen. Sie passt sehr gut mit dem frischen Gemüse und dem Tofu zusammen. Der Tofu hat eine schöne Konsistenz – kein Spülschwamm. Die Gemüsemischung besteht aus grünen Bohnen, Brokkoli, Paprika, Champignons, Karotte und Zucchini und alles ist auf den Punkt gegart. Eine runde Sache!

Auch die Bun Bowl (11 Euro) ist hervorragend, wenn auch sehr salzhaltig gewürzt. Der Eisbergsalat ist sehr akribisch in feine Streifen geschnitten worden, die Reisnudeln sind super gegart und kleben nicht zusammen, die Blattsalate sind frisch und knackig. Die hauchdünnen Scheiben des mit Zitronengras marinierten Hühnchens sind erstaunlicherweise noch richtig saftig und passen gut zu dem Dressing, das in ausreichender Menge vorhanden ist. Gehackte Erdnüsse und Röstzwiebeln runden das Gericht stimmig ab. Okay, gut, ich gebe mich geschlagen. Der Chef hat mal wieder Recht gehabt, es ist wirklich sehr gut.

Sun Rice

Engelbosteler Damm 46

301367 Hannover

täglich geöffnet von 11.30-21.30 Uhr

IH

Sunrice

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SK essen: Oji Long


Vor ein paar Jahren haben wir es schon mal getestet, damals noch in der Altstadt, und waren richtig, richtig begeistert. Seit geraumer Zeit nun hat das Oji Long seinen Platz auf der Lister Meile gefunden und wir dachten uns, es sei an der Zeit für einen neuerlichen Besuch. Was hat sich verändert? Ist es immer noch so gut? Das werden wir herausfinden!

Von außen wie von innen sieht das Lokal freundlich, fast niedlich aus – und sehr gemütlich. Kirschblüten und vietnamesische Kaffeesäcke als Dekoration, Lampions aus Baumwollstoff und Stühle, die sich nur mit Mühe hochheben lassen, aber so schwer sie sind, so bequem sind sie auch. Der große Gastraum ist in Nischen unterteilt und die tief hängende Beleuchtung gibt einem das Gefühl von Privatsphäre. Bei der Einrichtung hat man sich große Mühe gegeben, einen Wohlfühlort zu erschaffen – mit Erfolg. Das Personal ist, dafür gibt es nur dieses eine Wort, hinreißend. Wir werden begrüßt wie lang verschollene Freunde und von vorne bis hinten betüddelt. An den Nebentischen werden gerade Sushiplatten serviert, eindrucksvoll wabern Schwaden von Trockeneis umher. Da es aber draußen Temperaturen um den Nullpunkt hat, entscheiden wir uns gegen kalten Fisch und lieber für etwas Wärmendes. Für Hakao zum Beispiel (5,50€). Das sind vier gedämpfte Teigtaschen, gefüllt mit einer Garnelenmousse auf einem Salatbett. Sehr selbstgemacht sehen die Taschen aus, glänzend von einem Hauch Sesamöl, die Mousse an sich ist sehr fein. Für unseren persönlichen Geschmack hätte eine weitere Prise Salz nicht geschadet, aber in Verbindung mit etwas Sojasauce sind die Hakao ein feiner Starter. Ebenso wie die „Wild Water“-Suppe (5,50€), eine sauer-scharfe Zitronengrassuppe mit frischen Champignons, Zucchini- und Tomatenstücken sowie vier großen Garnelen, auf Wunsch mit oder ohne Koriandergrün. Geschmacklich spannend und wärmend – so kann es gerne weitergehen.

Bei der Benennung der Gerichte hat man große Kreativität an den Tag gelegt und wir hoffen natürlich, dass sich diese auch bei der Zubereitung zeigt. Wir entscheiden uns für „Farmest Treasure“ (14,50€) und „Ducky Duck“ (15,50€). Bei letzterem handelt es sich um eine knusprig gebackene Entenbrust auf einem Mangosalat mit Duftreis und einer Sauce aus Tamarinden, Knoblauch und Chili, bei „Farmest Treasure“ um gebratenes Hähnchenfleisch in Zitronengras- und Chilisauce mit grünem Gemüse und Reis.

Die Hauptgänge werden erstaunlich schnell serviert, obwohl mittlerweile im Restaurant der Bär los ist. Optisch machen sie so einiges her, nun geht‘s ans Probieren:

Die Ente ist sehr gut gemacht, außen knusprig und innen nicht trocken. Dennoch braucht sie die Sauce, um nicht eindimensional zu schmecken. Vom Solo-Verzehr der Sauce sei abgeraten, das Fischsaucenaroma ist sehr stark, aber in Kombination mit dem Fleisch passt das prima. Den Salat als „Mangosalat“ zu bezeichnen, ist etwas vollmundig. Wir entdecken einige wenige Streifen Mango in einem süß-sauer angemachten Blattsalatmix, der wohl aus der Tüte stammt. Was grundsätzlich nicht schlimm ist, wo will man auch im Februar marktfrischen Blattsalat herbekommen, nur passen die enthaltenen Rucolablätter geschmacklich überhaupt nicht.

Das andere Gericht ist, wie man neuerdings sagt, eher underwhelming. Das Huhn ist perfekt gegart, aber eher gesotten als gebraten. Und auch, wenn die Zitronengras-Chilisauce sehr schmackhaft ist, fehlt dem durchaus gut gegarten Gemüse (Karotte, Zwiebel, Zucchini, Zuckerschoten und Staudensellerie) Würze – absolut nicht das, was man sich aufgrund der Beschreibung in der Karte vorgestellt hat. Alles in allem sind wir zufrieden, aber nicht so begeistert wie bei unserem letzten Besuch.

Oji Long

Lister Meile 34

30161 Hannover

Montag-Sonntag 11:30-22:00h

0511-47317562

IH, Fotos Gero Drnek

Oji Long

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Stadtkinder essen: Tikka Tonic


An der Ecke Limmer- und Comeniusstraße hat vor kurzem ein indisches Restaurant eröffnet. Und zwar eins, das auf seiner Homepage damit wirbt, unser „Lieblingsinder um die Ecke“ zu sein. Ach so? Das wollen wir doch mal sehen, beziehungsweise schmecken! Also, Tisch reserviert und nichts wie hin.

Schon beim Reinkommen begrüßt uns ein unglaublich intensiver Duft nach indischen Kräutern und Gewürzen: Wir erkennen Ingwer, Bockshornklee, Koriander und Kumin – und bekommen direkt Hunger. Vielversprechend!

Die Dekoration ist eher schlicht, keine bunten Tücher, Ikonen oder sonstige Stehrumchen; die Musik ist gedämpft, was wir sehr angenehm finden.

Der freundliche und aufmerksame Kellner führt uns an unseren Platz und wir bestellen Getränke: Eine Cola und ein Bier, je 0,33l zu 3,80€. Die Auswahl an Speisen ist gigantisch und bietet auch eine große Variation an vegetarischen und veganen Gerichten. Wir entscheiden uns nach einigem Überlegen (wirklich! Es werden so viele Gebäckvariationen aus dem Tandoori-Ofen angeboten, die alle gut klingen, dass es nicht ganz einfach war, eine Entscheidung zu treffen) für ein Chili Cheese Naan (5,50€).

Wir sind gespannt, weil wir nicht wissen, ob wir es hier mit einem indisch-amerikanischen Fusion-Gericht zu tun haben, aber schon nach kurzer Zeit sind wir schlauer: Nein! Weit gefehlt! Der Käse ist in den Teig eingearbeitet und nicht oben drauf gestreut worden. Bestrichen ist der Teigfladen mit einer Mischung aus Ghee und Chilipulver. Zu unser großen Überraschung und auch Freude hat das Brot eine schöne Schärfe. Lecker! Könnten wir stundenlang weiterfuttern, aber dann fiele diese Dokumentation hier recht kurz aus, deshalb geht’s jetzt an die Hauptgerichte:

Lamm Vindaloo (19,90€) gehört zum Standardrepertoire eines jeden indischen Restaurants, ist aber eine kleine Kunst. Oft schmeckt es einfach nur scharf und irgendwie staubig – weil die Säurekomponente fehlt. Denn Vindaloo heißt übersetzt schließlich „sauer-scharf“. Hier aber ist es perfekt getroffen: Das Lamm schmeckt (im besten Sinne) nach Lamm und ist nicht kaputtmariniert, Säure und Schärfe sind perfekt ausbalanciert und zwar so, dass man die einzelnen Gewürze, die typischerweise enthalten sind, alle schmecken kann: Senfmehl, Koriander, Kumin, Zimt, Kardamom, Pfeffer, Nelke, Lorbeer, Bockshornklee und Chili. Dazu gibt es wirklich guten Basmati-Reis. Wem der aber so plain zu langweilig ist: Gegen einen kleinen Aufpreis in Höhe von 2,80€ werden weitere Alternativen angeboten, zum Beispiel mit Kumin, mit Gemüse oder die süße Variante mit Rosinen und Nüssen.

Auch das Chili Chicken (17,90€) kommt mit schlichtem Basmati-Reis.

Große, perfekt gegarte Stücke Tandoori-Huhn, überzogen mit seiner klassischen roten Schicht in einer Chili-Soja-Sauce mit bunter Paprika, Ingwerstückchen und grünen Chilischoten. Das Gemüse ist knackig und die Sauce leicht scharf und süßlich – ein herrlich rundes Gericht. Die Portionen sind beide durchaus reichlich, aber nicht überladen, so dass wir glückselig und satt sind und bestimmt noch einmal wieder kommen, da die Gerichte, die zum Nachbartisch gebracht wurden, uns auch nicht ganz kalt ließen.

Um dann noch mal die gewagt scheinende Eingangsthese des neuen Lieblingsinders um die Ecke zu untersuchen: Die ist gar nicht mal so abwegig, das könnte durchaus sein!

Tikka Tonic

Limmerstraße 97

30451 Hannover

Montag – Freitag: 11:00 – 14:30h und 17:00 – 22:30h

Samstag: 12:00 – 00:00h

Sonntag: 12:00 – 22:30h

IH, Fotos: Gero Drnek

Tikka Tonic

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