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Ehrenamtliches Engagement: Sanitätsdienst der Johanniter Hannover-Wasserturm

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Ehrenamtliches Engagement: Sanitätsdienst der Johanniter Hannover-Wasserturm


Ob beim Maschseefest, bei Konzerten oder Fußballspielen – wenn Menschen medizinische Hilfe brauchen, sind Nathalie Bochynek und Raffael Kunte zur Stelle. Beide engagieren sich seit rund drei Jahren ehrenamtlich im Team „Sanität und Betreuung“ der Johanniter Hannover-Wasserturm und haben darin ihre Leidenschaft gefunden.  

Es ist nicht nur das bloße Interesse für Medizin, sondern der Wunsch, „etwas Sinnvolles zu tun und der Gesellschaft etwas zurückzugeben“, der Nathalies und Raffaels Engagement bei den Johannitern für sie so unverzichtbar macht. Der gemeinsame Einsatz für Menschen in Not sei nicht nur etwas, das ihre Arbeit auszeichnet, sondern das, was das gesamte Team zusammenschweißt. „Wir ziehen alle an einem Strang, weil jede*r da ist, um anderen Menschen zu helfen“, lächelt Nathalie. Hinzu kommen gemeinsame Aktivitäten wie Teambuilding-Wochenenden oder Lasertag. Auch Wettkämpfe, bei denen Johanniter-Gruppen aus ganz Deutschland gegeneinander antreten, finden jedes Jahr statt. Schließlich haben sie „den Anspruch, immer besser zu werden“.

Neben dem beruflichen oder studentischen Leben, so Nathalie, biete ein Ehrenamt bei den Johannitern außerdem eine gute Möglichkeit, sich weiterzubilden. Die Ausbildung, die sie und Raffael in der Gruppe „Sanität und Betreuung“ durchlaufen haben, ist nämlich sehr vielfältig. Die Basis bildet ein Kurs, in dem Grundkenntnisse wie das ABCDE-Schema und allgemeine Patient*innenversorgung, aber auch eine Funkausbildung und das nötige Know-How für psychosoziale Notfallversorgung gelehrt werden. Darauf aufbauend können sie in unterschiedlichsten Situationen flexibel reagieren – von kleineren Verletzungen bis hin zu ernsteren Notlagen. „Wir sind die Generalist*innen“, so Raffael. Wer sich noch tiefgreifender mit dem Sanitätsdienst auseinandersetzten möchte, kann außerdem eine Ausbildung zum*zur Rettungssanitäter*in machen.

Ist die Grundausbildung abgeschlossen, sind die Johanniter der Gruppe „Sanität und Betreuung“ vor allem auf Großveranstaltungen anzutreffen. Hier sind sie in Teams unterwegs, um bei Bedarf schnelle medizinische Hilfe zu leisten. „Wir gehen auf Streife und schauen, ob sich jemand verletzt oder zu viel getrunken hat“, erklärt Nathalie. In vielen Fällen reicht die Erstversorgung der Johanniter aus, doch wenn nötig, rufen sie den Rettungsdienst hinzu. Auch der Katastrophen- bzw. Bevölkerungsschutz ist Teil ihrer Arbeit und so kommt es gelegentlich zu Einsätzen, die neben dem Körper obendrein die Psyche belasten. „In solchen Fällen hilft der Austausch im Team“, betonen die zwei. „Jeder Einsatz wird nachbesprochen und man kann immer sagen, wenn einen etwas bedrückt.“

Genauso aufmerksam ist das Team der Johanniter Hannover-Wasserturm, wenn es um die private Situation ihrer Mitglieder geht. Es ist ihnen bewusst, dass viele Menschen vor einem Ehrenamt zurückschrecken, weil sie glauben, nicht genug Zeit dafür zu haben. An dieser Stelle ermutigen Nathalie und Raffael: „Wer Lust hat, sollte auf jeden Fall mal vorbeischauen. Irgendwie lässt es sich immer mit dem restlichen Leben vereinbaren.“ Selbst, wenn ihre Arbeit kräftezehrend sein kann – manche Einsätze dehnen sich bis tief in die Nacht aus – sehen die zwei ihren Sanitätsdienst nicht als Last an. Im Gegenteil: „Er gibt mir viel mehr, als er mir nimmt“, sagt Raffael. Wöchentliche Treffen und regelmäßige Einsätze würden durchschnittlich etwa 20 Stunden im Monat ausmachen, die sie für ihr Ehrenamt aufwenden. „Aber auch das ist flexibel und man kann sich so einbringen, wie es für einen passt. Wir freuen uns immer, wenn neue Leute dazukommen und wir zusammen etwas Gutes tun können.“

Laura Druselmann

Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.

Ortsverband Hannover-Wasserturm

Kabelkamp 3, 30179 Hannover

Tel.: 0800 0511 112

E-Mail: einsatz.hannover@johanniter.de

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Ehrenamtliches Engagement : Lotse im Kinder- und Jugendkrankenhaus Auf der Bult

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Ehrenamtliches Engagement : Lotse im Kinder- und Jugendkrankenhaus Auf der Bult


Manchmal reicht es, einfach nur da zu sein.“ Markus Bugs ist seit gut zwei Jahren ehrenamtlich als Bult-Lotse tätig und gibt Familien den nötigen Halt, wenn sie mit ihren Kindern die Notaufnahme erreichen.

Jeden Freitagnachmittag wechselt Bugs von seinem Schreibtisch im Jobcenter Langenhagen an den Eingang des Kinderkrankenhauses Auf der Bult. Hier nimmt er die oftmals angespannten Eltern und Kinder in Empfang und steht ihnen unterstützend zur Seite. In einer solchen Stresssituation „behalte ich den Fokus und leite die Eltern zielsicher durchs Gebäude, damit sie sich voll auf ihr Kind konzentrieren können“. Sein Ehrenamt setzt nicht etwa auf medizinisches Wissen, sondern auf etwas, das in Momenten wie diesem mindestens von genauso großer Bedeutung ist: das Menschliche. „Ich muss nichts bewerten, nichts entscheiden, nichts verändern, sondern kann einfach nur geben – und das mache ich gern“, so Bugs.

Letztlich sind es Nähe und Empathie, die einen wichtigen Unterschied machen können. Die Aufgabe, Familien durch das Gebäude zu begleiten, klingt zunächst simpel, doch ist für viele von unschätzbarem Wert. Die Menschen, die die Hilfe von Bugs in Anspruch nehmen, seien häufig verblüfft, wenn sie „Ehrenamt“ auf seinem Namensschild lesen und drücken ihm gegenüber Bewunderung aus. Und auch das Krankenhauspersonal sei sehr froh darüber, dass es Ehrenamtliche wie Markus Bugs gibt. In seiner Funktion als Lotse kennt er die Wege zur Notaufnahme, zu den Wartebereichen, Bereitschaftsärzt*innen und auf die verschiedenen Stationen. „Da müssen sich die Familien dann nicht auch noch Gedanken drüber machen.“ Auch einzelne Fragen kann er beantworten, die Stimmung aufheitern oder auch einfach nur da sein, damit die Familien sich in ihrer Situation nicht allein gelassen fühlen.

Mit seinem ehrenamtlichen Einsatz möchte Bugs „der Gesellschaft etwas zurückgeben“ und seinem „Leben noch mehr Sinn verleihen“. Er habe schon immer einen Draht zu Kindern gehabt und freue sich, den jungen Patient*innen durch seine Tätigkeit als Lotse den Aufenthalt im Krankenhaus zu erleichtern. „Wenn ich es schaffe, jemandem mit einem netten Spruch ein Lächeln zu schenken, bringt das auch mich zum Lächeln.“ Hin und wieder gibt es sogar kleine Aufmerksamkeiten, wie eine Tafel Schokolade, die er von den Kindern oder ihren Eltern für sein Engagement bekommt. Aber auf so etwas komme es ihm gar nicht an. „Die warmen Worte reichen schon“, betont er.

Der Lotsendienst bildet damit nicht nur eine Bereicherung für das Krankenhaus und seine Patient*innen, sondern auch für Bugs persönlich. Er erzählt, dass seine Tätigkeit selbst nach einem langen und harten Arbeitstag nie eine zusätzliche Belastung sei. Im Gegenteil: „Ich habe schon Tage gehabt, an denen bin ich nach zehn Stunden Arbeit noch ins Krankenhaus gefahren und bin dann nach einem 13-Stunden-Tag glücklich grinsend nach Hause, weil es mir so viel gibt.“

Bugs kann sich vorstellen, dass es nicht nur ihm so geht, und wünscht sich, dass mehr Menschen ein Ehrenamt für sich entdecken. Der Bult-Lotse habe das Gefühl, die Gesellschaft werde immer schnelllebiger und viele seien vor allem auf das Nehmen aus. „Ich glaube, die meisten machen etwas nur, solange sie einen persönlichen Vorteil daraus ziehen können“, dabei gebe es „so viele verschiedene Sachen, an denen man sich beteiligen kann“, sagt er. Im Krankenhaus greifen ehrenamtliche Tätigkeiten beispielsweise auch in der Geschwisterbetreuung, am Kaffeewagen „AnsprechBar“ sowie als Besuchspat*innen und Übersetzungshelfer*innen. Unterstützung sei immer herzlich willkommen. „Wenn sich die Gesellschaft in dem Punkt etwas anders aufstellen würde und auch mal ans Geben denkt“, so Bugs, „dann können wir viele Probleme aus der Welt schaffen.“

Laura Druselmann

Kinder- und Jugendkrankenhaus Auf der Bult

Janusz-Korczak-Allee 12, 30173 Hannover

Kontakt für Fragen und Informationen zum Ehrenamt im Kinderkrankenhaus Auf der Bult:

Helga Weber

Tel.: 0511 81159100

E-Mail: helga.weber@hka.de

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Ehrenamtliches Engagement: Frauen-Treffpunkt e.V.

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Ehrenamtliches Engagement: Frauen-Treffpunkt e.V.


Hilfe zur Selbsthilfe leisten – das ist die Grundlage, auf der die Arbeit des Frauen-Treffpunktes basiert. Die Räumlichkeiten in der List sind eine Anlaufstelle für alle Frauen, die mit alltäglichen, aber auch tieferliegenden Sorgen und Problemen zu kämpfen haben. „Wir bieten einen Schutzraum, einen sicheren Ort, an dem wir den Frauen zuhören, ihnen glauben und sie unterstützen.“

Gegründet vor 40 Jahren leistet der Frauen-Treffpunkt bis heute Stabilisierungsarbeit für Frauen in allen Lebenslagen. In geschützten Räumen gibt es die Möglichkeit, einzeln oder in Gruppen mit Themen wie Gewalterfahrungen, Trennung und Scheidung, Depressionen, Burnout oder auch der weiblichen Identität zu arbeiten. „Oftmals ist es so, dass sich die Frauen an uns wenden, wenn es eigentlich schon gar nicht mehr geht“, berichtet Sanna Kennett, Diplom-Sozialpädagogin und Mitarbeiterin des Frauen-Treffpunktes. „Unsere oberste Priorität ist dann, den Frauen Halt zu geben und Schritt für Schritt, ohne Erwartungsdruck voranzugehen.“ Individuelle Beratungstermine können neben Deutsch auch auf Englisch, Ukrainisch und Russisch stattfinden.

Darüber hinaus erstreckt sich die Arbeit des Frauen-Treffpunktes von Telefon- und Onlinesprechstunden, über Gruppenangebote wie einem offenen Treff für Frauen mit Essstörungen, einem Kunstatelier sowie Tanz- und Kampfsportkursen, bis hin zu einem Pferdeprojekt und einem Treff für Natur und Kultur. „Wir geben den Frauen einen Raum, sich zu entwickeln – auf ganz vielen Ebenen“, so Beate Schacht, Diplompsychologin aus dem Team der Beratungsstelle. Es sei wichtig, dass die Frauen auch Spaß haben, ihr Selbstbewusstsein (wieder-)erlangen und Selbstwirksamkeit lernen. Während eines Kampfsportkurses ein Holzbrett mit den bloßen Händen zu zerschlagen habe zum Beispiel eine Wirkung darauf, wie die Frauen ihren eigenen Wert wahrnehmen. „Sie merken: Ich kann Dinge verändern. Und das überträgt sich auf ihren Alltag“, erläutert Kennett.

Der Frauentreffpunkt sollte allerdings nicht als Therapiezentrum missverstanden werden. Vielmehr bieten die Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle, wenn nötig, übergangsweise eine Beratung an, bis ein Therapieplatz gefunden wurde und wahrgenommen werden kann. Auch bei der Suche nach dem passenden therapeutischen Ansatz und dem Verfassen von Anträgen, beispielsweise auf Opferentschädigungshilfe, steht der Frauen-Treffpunkt zur Seite. Für das Frauenhaus „Frauen helfen Frauen e.V.“ werden zudem Sachspenden unter anderem in Form von Bettwäsche und Handtüchern oder auch Kinderspielzeug gesammelt.

Neben der Unterstützung, die vom Frauen-Treffpunkt nach außen strahlt, sind finanzielle oder materielle Hilfen von Außenstehenden von großer Bedeutung, um die Arbeit der Beratungsstelle weiterhin zu gewährleisten und auszubauen. Ein Förderverein besteht bereits, „damit wir den Frauen, die hierher kommen, und ihren Kindern in Notlagen sofort helfen können“. Der Hauptanteil der Finanzierung des Vereins besteht allerdings aus öffentlichen Geldern. Da regelmäßig zur Debatte steht, freiwillige Leistungen der Stadt zu kürzen, kommen in den Reihen des Frauen-Treffpunktes Sorgen auf. „Das raubt wirklich Energie!“ Energie, die in wertvolle Arbeit mit Frauen investiert werden könnte, die die Beratung in Anspruch nehmen. „Wir wollen jeder Frau, die zu uns kommt, helfen und wieder Hoffnung geben können. Wir wollen zeigen: Das ist nichts Endgültiges und ich habe immer selbst den Schlüssel in der Hand, die Dinge anzupacken und zu verändern.“

Laura Druselmann

Frauen-Treffpunkt e.V.

Jakobistraße 2, 30161 Hannover

Tel.: 0511 332141

E-Mail: info@frauentreffpunkt-hannover.de

www.frauentreffpunkt-hannover.de

Instagram: frauentreffpunkt_hannover

Telefonische Sprechzeiten:

Di: 10 bis 12 Uhr

Do: 17 bis 19 Uhr

Sprechstunden vor Ort (mit Terminabsprache):

Di: 17 bis 18.30 Uhr

Do: 11.30 bis 13 Uhr

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Ehrenamtliches Engagement: Lions Malstudio Hannover e.V.

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Ehrenamtliches Engagement: Lions Malstudio Hannover e.V.


Mitten im Stadtzentrum, verborgen hinter tristen Fassaden liegt ein Ort, an dem Farben vermeintlich zum Leben erwachen. Seit 48 Jahren bietet das Lions Malstudio hier Kurse an, in denen Senior*innen die Möglichkeit bekommen, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. Von Öl- und Aquarellmalerei, über Acryl- und Mischtechniken bis hin zu Zeichnen und Kolorieren wird eine bunte Palette an Malgruppen geboten.

Gemeinsam kreativ werden, einander inspirieren und etwas Schönes schaffen – das ist es, was das Lions Malstudio seinen Mitgliedern verspricht. Auch die Vorstandsmitglieder sind selbst in Malgruppen aktiv. „Wenn ich nach meinen Kursen nach Hause gehe und es ist ein schönes Bild entstanden, bin ich ganz beseelt“, strahlt Rita Scribelka, zweite Vorsitzende des Vereins. Das Malen im Lions Studio sei nicht nur eine schöne Freizeitbeschäftigung, sondern verändere auch den Blick auf die Umgebung. „Ich sehe die Welt in Bildern und bin auch ein bisschen offener für das, was mich umgibt“, so Linda Mull, Vorstandsbeisitzerin. Die Schönheit auch in den kleinen Dingen im Alltag zu entdecken, mache deutlich zufriedener, denn „bei uns darf man sich künstlerisch richtig ausleben“.

Für einen jährlichen Beitrag von 240 Euro können die Vereinsmitglieder 40 Wochen im Jahr je zwei Stunden pro Woche unter professioneller Anleitung malen. Das ursprüngliche Konzept zielte darauf ab, dass Senior*innen von Studierenden der Kunsthochschule unterrichtet werden und auf kreativem Weg eine Brücke zwischen den Generationen gebaut wird. Inzwischen unterrichten im Lions Malstudio keine Studierenden mehr, sondern fünf erfahrene Dozentinnen aus verschiedenen Kunstrichtungen, darunter Künstlerinnen aus der Ukraine, Serbien und Russland.

Während der Malgruppen steht nicht nur das kreative Schaffen im Fokus, sondern auch die Geselligkeit. Menschen ab 50 Jahren kommen zum Zeichnen oder Malen zusammen, lernen einander dabei kennen und können auf diese Weise auch ihre sozialen Kontakte pflegen. Neben Kaffee und Tee gibt es gelegentlich auch mal ein Stück Kuchen. „Was unsere Vereinsarbeit nämlich auch ausmacht, ist der gegenseitige Austausch und das Miteinander.“

Neben den regelmäßig stattfindenden Kursen werden außerdem gemeinsame Ausflüge unternommen. Wenn es zum Beispiel eine interessante Ausstellung in Hannover oder der Umgebung gibt, organisiert das Vorstandsteam einen Besuch für die Vereinsmitglieder. Und bei gutem Wetter geht es auch mal nach draußen: „Im Sommer waren wir mit der Aquarellmalgruppe am Steinhuder Meer und haben den Tag damit verbracht, die Umgebung künstlerisch wiederzugeben“, berichtet Mull.

Wer außerhalb der Kurszeiten mal einen Stil oder eine andere Maltechnik ausprobieren möchte, hat an Freitagen und Samstagen die Möglichkeit, einen Workshop im Lions Studio zu besuchen. Hier werden den Teilnehmer*innen beispielsweise Monotypie und Kohlezeichnungen nähergebracht. Dieses Angebot richtet sich an alle, die Interesse an einer künstlerischen Tätigkeit haben – ohne Altersbeschränkung und auch ohne Mitgliedschaft. Darüber hinaus kann in die regulären Malgruppen regelmäßig „reingeschnuppert“ werden.

Damit diese Angebotsvielfalt auch in Zukunft noch viele Senior*innen in Hannover für sich nutzen können, wünschen sich die Frauen aus dem Vorstand finanzielle Unterstützung für den Verein. Nur auf diese Weise sei es möglich, die Mitgliedschaftsbeiträge auf der aktuellen Höhe zu belassen. Auch, wer Interesse daran hat, Malgruppen oder Workshops anzubieten, sei im Lions Studio herzlich willkommen. „Wir freuen uns über alle, die zu uns kommen, Zeit bei uns verbringen, mit uns malen oder uns unterstützen.“

Laura Druselmann

Vernissage der jährlichen Ausstellung:

02.02.2025, 11 Uhr

Stadtteilzentrum Ricklingen

Lions Malstudio Hannover e.V.

Kurt-Schumacher-Str. 18, 30159 Hannover

Tel.: 0177 4946461

E-Mail: info@lionsmalstudio.clubdesk.com

www.lionsmalstudio-hannover.de

Instagram: lions_malstudiohannover

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Ehrenamtliches Engagement: Martina der Nachtengel

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Ehrenamtliches Engagement: Martina der Nachtengel


Martina ist der „Nachtengel“ für obdachlose Menschen in Hannover. Jede Nacht zieht sie mit heißem Tee und warmer Suppe durch die Innenstadt und kümmert sich um Bedürftige. Sie hört zu, spendet Trost und schenkt Hoffnung.

Seit rund zwölf Jahren ist Martina nachts auf den Straßen rund um den Hauptbahnhof unterwegs und hilft denen, die auf der Straße leben. Sie kocht jeden Tag selbst in ihrer kleinen Dachgeschosswohnung und macht sich gegen 20 Uhr auf den Weg nach draußen. Voll bepackt mit Suppentopf, Teekannen, Brötchentüten, Einweggeschirr und -besteck, Erste-Hilfe-Kasten, Wasserflaschen und gespendeter Kleidung zieht sie los: von der Lister Meile, vorbei am Weißekreuzplatz und Pavillon zum Hauptbahnhof. Viele kennen Martina schon seit einigen Jahren und freuen sich jede Nacht auf ihren Besuch.

Anfangs finanziert Martina alles selbst von ihrem Gehalt und hat zusätzlich zu ihrem Vollzeitjob als Wimperndesignerin noch einen Minijob. Sie arbeitet von 9 bis 18 Uhr, geht einkaufen, kocht zu Hause und zieht dann los. Mittlerweile erhält sie regelmäßig Sachspenden, wie zum Beispiel Brötchen, Gemüse oder Becher für Tee, sowie finanzielle Spenden.

Jede Nacht ist sie sechs bis sieben Stunden unterwegs und versorgt 70 bis 100 Obdachlose mit Essen, Trinken und warmen Worten. Aber auch warme Kleidung hat sie oft dabei, denn die wird gerade jetzt in den kalten Jahreszeiten dringend benötigt. Wenn der Tee ausgetrunken und die letzte Portion Suppe verteilt ist, kümmert Martina sich um Wunden und nimmt sich Zeit zum Reden oder um bei wichtigen Unterlagen und Arztterminen zu helfen. Ein- bis zweimal im Monat wird sie von einer befreundeten Ärztin unterstützt, die bei schwerwiegenden Verletzungen und Krankheiten helfen kann.

Martina kämpft jeden Tag und jede Nacht für „ihre Obdachlosen“, wie sie selbst sagt, und versucht, ihre Stimme zu sein. Doch sie weiß auch, dass sie allein nicht allen helfen kann: „Wenn ich könnte, würde ich sie alle aufnehmen, aber das geht leider nicht. Es würde viel helfen, Mecki 1 und Mecki 2 oder die Berliner Allee 8 durchgehend zu öffnen. Wir brauchen in Hannover mehr sichere und vor allem warme Schlafplätze.“ Auf die Frage, wie man die Situation der Obdachlosen bei uns in der Stadt außerdem verbessern könnte, hat Martina eine klare Antwort: kostenlos Stadtbahn und Bus fahren, damit sie zum Beispiel in Notunterkünfte fahren können, die außerhalb der Innenstadt liegen. Außerdem wäre es wichtig, dass Obdachlose auch ohne Krankenversicherung in Krankenhäusern behandelt werden.

Auch, wenn man als einzelne Person nicht die Welt verbessern kann, wünscht sich Martina von uns allen etwas mehr Empathie und Hilfsbereitschaft für unsere Mitmenschen. „Wir alle können bei uns zu Hause anfangen. Helft euren Eltern oder wenn ihr wisst, dass im Haus eine alleinstehende Dame oder ein einsamer Opa wohnt, fragt diese, ob sie Hilfe brauchen. Haltet anderen die Tür auf und schaut genau hin, ob jemand Hilfe benötigt. Mit solchen Kleinigkeiten kann man die Welt immer ein kleines bisschen besser machen. Und habt Mitleid. Viele sagen, das sei ein schlechtes Wort, aber das finde ich nicht. Wir alle sollten Mitleid haben und dankbar dafür sein, was wir haben. Denn für das, was wir haben,selbst wenn es nur ein kleines Zimmer oder ein Bett ist, beten andere jeden Tag.“

Laura Druselmann

Spendenkonto

DE70 2555 1480 0313 2797 39

(Für eine Spendenquittung bitte Anschrift angeben)

Instagram:

nachtengel.hannover

martina_der_nachtengel

Facebook: nachtengel.hannover

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Randgruppenbeleidigung: Genusskaputtquatscher

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Randgruppenbeleidigung: Genusskaputtquatscher


Ein Sonnenuntergang. Der feine weiße Sand ist noch warm vom Tag, türkisblaue Wellen spülen rhythmisch an den Strand und im Glas mit dem Tequila Sunrise klimpern die Eiswürfel. Es könnte nicht besser sein, es ist geradezu perfekt. Da: „Börps!“ Ein Rülpser zerschmettert die Schönheit des Augenblicks. „’Tschuldigung. Das ist wegen dieses blöden Granatapfelsirups. Ohne den wär der Cocktail besser.“ Szenenwechsel. Am Esstisch. Ein Mahl ist aufgetragen. Es riecht gut, schmeckt gut, sieht schön aus und ausnahmsweise ist nicht mal der Tellerrand bekleckert. Der Wein korrespondiert hervorragend. Dann: wichtigtuerisches Schmatzen am Weinglas. Ein Bissen wird abgeschnitten, beschnüffelt, in den Mund geschoben und gekaut. „Mh-hm“ zur Kenntnis nehmend, aber doch auch irgendwie wertend. „Ja gut, ich persönlich hätte jetzt keinen Riesling genommen. Bisschen spitz, oder? Das Fleisch ist natürlich okay von der Garstufe her, aber ich weiß nicht, vielleicht wär ein Augenblick kürzer irgendwie besser gewesen. Schade auch, dass es keinen Romanesco gab. Also, der Brokkoli ist natürlich gut, aber ich frag mich, ob’s mit Romanesco nicht vielleicht etwas runder… verstehst du? Aber so in der Kombination mit der Sauce -– echt schön, doch, muss ich wirklich sagen. Die Säure braucht’s aber auch, ne? Das Brot ist gut, schön kurz im Biss!“ Erneuter Szenenwechsel. Man hört Musik. Das Stück arbeitet sich zum Klimax voran, die Band spielt perfekt, der Produzent hat einen tollen Job gemacht und im Mix die Stärken des Sängers eindrucksvoll herausgearbeitet. Der Text ist außergewöhnlich gut, man möchte fast weinen. „Versteh ich nicht. Kann sich doch keiner merken, warum macht man so was? Hätt‘ ich anders gemacht. Das Interlude ist auch viel zu lang. Da hören die Leute ja schon gar nicht mehr zu, wenn’s richtig los geht. Und Text… tja. Hab ich jetzt gar nicht so richtig drauf geachtet. Ist aber auch egal.“

Wir sind uns einig, oder? Es gibt Menschen, denen gelingt es mit Leichtigkeit, einem jeden noch so kleinen Genuss kaputt zu quatschen. Oft noch nicht einmal mit böser Absicht, sie hören sich einfach gerne reden und haben immer viel Meinung. Und die muss auch raus, ohne Rücksicht auf Verluste. Diese Idee „Wenn ich meinen Schnabel nicht halte, mache ich wahrscheinlich einen sehr schönen Moment kaputt“ kommt ihnen entweder gar nicht oder es ist ihnen schnurz. Es wird nicht genossen, es wird operiert, ja sogar seziert. Und zwar so lange und so ausgiebig, bis von jedem noch so tollen Augenblick, jeder noch so schönen Situation nichts mehr übrig ist. Gar nicht, weil ihnen nach Stunk machen oder gar Romantik zuwider ist. Und auch nicht, weil sie wirklich Lob oder fundierte und ergebnisorientierte Kritik von sich geben möchten. Nein! Einfach nur, weil sie die Fresse nicht halten können. Mit der Planierraupe durchs Wunderland, ohne die Vorfahrt zu achten. Wäre Schweigen vielleicht gerade Gold? Kann ich mich nicht glücklich schätzen, dass gerade mein größtes Problem ist, dass mir Granatapfelsirup nicht schmeckt? Was für ein schöner Moment, was für gutes Essen, was für ein tolles Lied – egal, ich hab eine Meinung, hier, pass auf! Niemand, wirklich niemand möchte diese Meinung hören. Auf keinen Fall in diesem Augenblick und sehr wahrscheinlich auch zu keinem späteren Zeitpunkt. Es gibt gute Gründe dafür, dass „genießen und schweigen“ oft und gern in Kombination verwendet werden. Zeit, das zu erkennen und zu beherzigen. Sonst könnte es schon passieren, dass der Eine genießt, wenn der Andere schweigt. Gegebenenfalls auch dauerhaft, wer weiß?! IH

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