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VolxKüche im unabhängigen Jugendzentrum Kornstraße

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VolxKüche im unabhängigen Jugendzentrum Kornstraße


Ehrenamt in Hannover
Die VolxKüche, kurz VoKü, von der jüngeren Generation eher KüfA, Küche für Alle, genannt, gibt es in der Kornstraße schon seit Mitte der 80er-Jahre. Immer montags und mittwochs wird hier ab 19 Uhr leckeres veganes Essen für nur ein 1,50 Euro aufgetischt.

Es ist wirklich irre, dass dieses Projekt schon seit gut 40 Jahren existiert. Das ist relativ außergewöhnlich“, meint Dirk. Er ist einer der rund 50 Ehrenamtlichen, die die VoKü umsetzten und das seit Jahren. „Ich habe Ende der 80er, Anfang der 90er, das erste Mal VoKü gemacht“, erinnert er sich. „In dieser Regelmäßigkeit, dieser Zuverlässigkeit, schon so lange und so gut besucht – das ist, glaube ich, etwas Besonderes!“, meint auch Sabo, der seit knapp eineinhalb Jahren in der VoKü kocht.

Das unabhängige Jugendzentrum Kornstraße, das seit 1972 existiert, versteht sich als Ort für jugendliche Subkulturen mit sozialem, kulturellem und politischem Engagement. Die VoKü hat sich Mitte der 80er aus einem Café-Projekt in der Korn entwickelt. „Irgendwann hat sich herausgestellt, dass es für die Leute wichtiger ist, abends zusammenzukommen, sich treffen zu können und etwas zu Essen zu bekommen“, erzählt Dirk.

Zweimal die Woche gibt es in der Kornstraße in der Nordstadt für einen schmalen Taler eine vegane Mahlzeit. „Was von Anfang an wichtig war: Es ging hier nie nur um eine ,Armenspeisung’, sondern es ging immer auch darum, Kochen und Essen als ein kulturelles Gut zu verstehen. Das heißt, als etwas, worüber sich Gemeinschaft herstellt. Sowohl beim Essen als auch beim Kochen“, erklärt Dirk. „Es ist eine soziale und politische Vernetzung“, ergänzt Sabo. „Das Schöne ist, dass man hier herkommen, sich unterhalten, ewig lange versacken und bleiben kann – um dann danach weiterzuziehen und zu plakatieren oder was auch immer. Oder man kommt einfach her, isst, und verschwindet dann wieder, wenn man nicht in so Stimmung ist. So kommt man aber wenigstens kurz ein bisschen unter Leute“, meint Sabo.

Für die VoKü haben sich rund 10 Kochgruppen zusammengefunden, die immer abwechselnd im Jugendzentrum Essen zubereiten. Zwischen 80 und 100 Menschen kommen zusammen und essen gemeinsam – manchmal sind es bis zu 200. „Ich habe hier gelernt, dass es etwas komplett anderes ist, für so viele Leute zu kochen. Das ist auf jeden Fall eine geile Erfahrung, das zu lernen und hinzubekommen: Ich kann einfach mal für 100 Leute kochen, mit meinen drei Kumpels“, erzählt Sabo. „Wir versuchen immer, dass die Leute nicht nur essen, sondern – zumindest in der Perspektive – auch mal kochen“, erklärt Dirk. „Es hören immer mal wieder einzelne Leute auf oder machen Pause, aber im Moment habe ich das Gefühl, dass schon alle Gruppen sehr stabil am Start sind. Wenn man sich engagieren möchte, ist es aber trotzdem immer gut, zur KüfA zu kommen, den Vibe aufzusaugen und sich mit ein paar Leuten zu unterhalten. Und natürlich auch zum KüfA-Line-Plenum zu kommen, um zu erzählen, was man machen möchte. Die Gruppen entscheiden dann, ob sie darauf Bock haben“, erzählt Sabo. „Ich freue mich schon, wenn wieder Sommer ist und wir wieder im Innenhof essen können. Da gehen dann locker auch mal 200 Portionen raus. Das ist richtig schön, das ist richtig Sommer.“ Und eine richtig gute Sache ist es auch!

Jule Merx

UJZ Kornstraße – VoKü
Kornstraße 28 – 30, 30167 Hannover
Mo & Mi, ab 19 Uhr
www.ujz-korn.de

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