„Die perfekte Waffel ist für mich … a: saftig, b: fluffig oder c: knusprig“. Im Hintergrund läuft ein putziges Jingle, während Herr Jauch und Herr Pilawa selber noch mal überlegen müssen. Denn das ist die 100.000-Euro-Frage. Nicht mal die Belgier, obwohl nur vergleichsweise wenig Männeken, sind sich da einig: Die Brüsseler Waffeln bestehen aus Rührteig, die Lütticher aus Hefeteig und man kloppt sich darum, welche nun das eigentliche Nonplusultra sind. Knusprige Waffeln werden maximal zum Eis akzeptiert. Alles eine Geschmackssache! Aber wenn man schon mal das Waffeleisen rausgekramt hat, kann man auch gleich drei Sorten Waffeln backen, dann ist für jede*n was dabei. Und um weitergehende Diskussionen darüber, wie süß eine Waffel sein darf, gleich im Keim zu ersticken, wird einfach keins der Rezepte ein süßes sein.
Da sich die ganze Arbeit ja auch irgendwie lohnen muss, ergibt jedes Rezept acht eckige Waffeln.
Wir starten mal mit der knusprigen Variante, denn die hat die längste Vorbereitungszeit. Das liegt daran, dass wir rote Linsen für den Teig verwenden. Davon nehmen wir 100g und legen sie für anderthalb Stunden in kaltes Wasser. Nach der Einweichzeit gießen wir das Wasser ab und pürieren die Linsen mit 120ml Milch zu einem feinen Brei. Diesen vermischen wir dann mit 3 Eiern, 120g Mehl, je einem Teelöffel Salz, Kumin, Kurkuma, Backpulver und Zitronenschale sowie 2 Esslöffeln geschroteten Leinsamen. Den Teig lassen wir kurz ruhen, damit der Klebstoff im Mehl, das Gluten, seine Klebkraft entfalten kann, bevor er im Waffeleisen knusprig ausgebacken wird. Durch die eher feste Konsistenz lassen sich die Waffeln gut belegen und dekorieren, die leicht levantinische Würzung schreit nahezu nach Hummus oder Baba Ganoush.
Die zweite Variante ist eher Hauptmahlzeit als Snack. Die dominante Zutat ist hier nämlich Kartoffelbrei. Davon brauchen wir 600g. Dazu kommen noch eine geriebene Karotte, ein Ei, 150g Mehl, Salz, Pfeffer, etwas Muskat und ein halber Teelöffel Oregano. Dieser Teig braucht etwas länger im Waffeleisen, die Waffel selbst aber bleibt feucht und saftig, auch dann, wenn sie später noch einmal aufgewärmt wird. Das macht sie zu einer fancy Beilage, obwohl sie dafür eigentlich zu mächtig und eher Main-Character ist. Mit frischen Kräutern wie Petersilie, Kresse oder Thymian im Teig ergibt sie zusammen mit Quark oder Sour Cream ein schönes Mittagessen.
Der dritte Waffelkandidat ist von der fluffigen Fraktion. Das liegt an der Buttermilch, von der wir 500g benötigen, die wir mit zwei Eiern verquirlen. In eine zweite Schüssel bröseln wir 100g trocken getupften Feta sehr fein, mischen ihn mit einem Esslöffel Harissa (oder einer alternativen Würzpaste oder -Mischung), 250g Mehl, etwas Salz und 2 Teelöffeln Backpulver, ehe wir die Eier- Buttermilch-Mischung dazugeben und den fertigen Teig aus oben genannten Gründen für zehn Minuten ruhen lassen. Diese Waffeln sind schon nach kurzer Zeit im Waffeleisen fertig und gleichermaßen fluffig wie geschmacksintensiv, so dass sie kaum Topping, Sauce oder sonst irgendetwas brauchen. Wenn also überraschend mal Günter Jauch oder eine belgische Delegation vorbei kommen, ist man mit diesen drei Rezepten für alle Eventualitäten gewappnet.





