„Ich wollte etwas machen, das genau so bunt ist, wie die Welt selbst“, strahlt Jingjing Qi, Modedesignerin und Gründerin der Marke boochen. Seit 2018 verkauft sie via Onlineshop europaweit ihre liebevoll designte, nachhaltige Swim-, Surf- und Yogawear.
„Als Surferin stehe ich nicht nur oft vor der Herausforderung, den passenden Bikini zu finden, sondern sehe immer wieder, wie viel Müll inzwischen in den Ozeanen schwimmt“, berichtet Qi. „Mit boochen möchte ich gegen diese Probleme vorgehen.“ Die Kollektionen werden ausschließlich aus nachhaltig gewonnenen Fasern von Kunststoffabfällen hergestellt. In Zusammenarbeit mit der Organisation UNIFI greift Qi auf ein Material namens REPREVE Our Ocean zurück, das zum Beispiel aus PET-Flaschen gewonnen wird. „So können wir gewährleisten, dass wir Produkte verkaufen, mit denen man guten Gewissens schwimmen, surfen und Sport treiben kann.“
Hergestellt werden die Artikel von boochen in einer Manufaktur in Jingjing Qis Heimat, China. „Einerseits kann ich immer wieder die Arbeitsbedingungen checken, wenn ich zu Besuch bei meinen Eltern bin, andererseits kann ich meine Wünsche und Vorstellungen ganz genau kommunizieren. Alles ist für mich komplett transparent einzusehen“, erklärt sie. Nach Deutschland kommen die fertigen Designs dann per Güterzug.
Nachhaltigkeit bildet aber nur die Grundlage der Marke. „Wir möchten ein rundum gutes Produkt anbieten – langlebig und mit schönen Mustern.“ Dabei haben Qis Ideen vielseitige, teils persönliche Ursprünge: „Mein allererstes Design, Caparica, ist dem Strand in Portugal gewidmet, an dem ich surfen gelernt habe“, erklärt die Designerin. „Aber alle unsere Teile haben etwas Besonderes an sich. Sie sind alle sehr grafisch und je länger man sie sich ansieht, desto mehr entdeckt man darin.“
Darüber hinaus sind die meisten Tops und Bottoms, die boochen verkauft, wendbar. Fast jedes Teil hat zwei Seiten, von denen entweder beide mit unterschiedlichen Prints bedruckt oder eine der Seiten unifarben ist. Auf diese Weise können dieselben Pieces ganz individuell gestylt werden. Anders als Fast Fashion Labels bringt boochen jährlich auch nur eine neue Kollektion auf den Markt, die auf bereits bestehenden Artikeln aufbaut. „Wir möchten nicht, dass sich unsere Kund*innen gezwungen fühlen, neue Teile zu kaufen, nur, weil es eine neue Kollektion gibt. Alles greift ineinander und kann beliebig kombiniert werden.“
Auch bezüglich der Größen bietet boochen viel Flexibilität. Hierfür gibt es ein verstellbares Detail an den Designs: Ein Schieber an den wichtigsten Bewegungspunkt kann beim Tragen einfach angepasst werden. „Bei sportlicher Aktivität kann man es enger stellen und Verrutschen vermeiden und, wenn man einfach am Strand chillen möchte, macht man es wieder lockerer“, so Qi. „Außerdem ist es kein Problem, wenn sich der Körper unserer Kund*innen verändert. Auch da kann man ganz einfach die Weite unserer Swim- und Surfwear verstellen.“
Verkauft werden boochen-Designs zur Zeit über den markeneigenen Onlineshop, aber auch über den Avocadostore und seit neuestem im Concept Store Maesh and friends auf der Lister Meile. Onlinekund*innen aus Hannover und der Umgebung haben die Möglichkeit, Versandkosten zu sparen und zur Abholung in die boochen-Zentrale in der Nordstadt zu kommen. „Wer mag, kann die Bestellung auch hier vor Ort anprobieren. Dann können wir direkt schauen, ob alles gut sitzt und gegebenenfalls die Größe anpassen. Schließlich möchten wir, dass all unsere Kund*innen mit unserer nachhaltigen Bade- und Yogamode glücklich sind.“
Laura Druselmann
boochen – eco concious
E-Mail: support@boochen.co / hello@boochen.co
Onlineshop: www.boochen.de
Instagram: boochenstudio



Bereits im Eingangsbereich lassen zwei gläserne Etageren erahnen, welche große Vielfalt an Schmucksteinen, Perlen und jeglichem Zubehör im Laden zu erwarten ist. Zahlreiche kleine Schälchen mit unterschiedlichen geschliffenen und naturbelassenen Edelsteinen zieren die runden Regale ebenso wie kleine und größere Gefäße mit Kunststoff-, Glas- und Holzperlen. Direkt über der Tür ist ein kleines Fenster, das den farbenfrohen Schriftzug „Tiffany Corner“ trägt.
Das Besondere in diesem Laden ist, dass nahezu alles einzeln gekauft werden kann. „Oft brauchen unsere Kundinnen nur eine oder zwei ganz bestimmte Perlen und nicht gleich eine ganze Tüte davon“, erklärt Katarzyna Heinrichs-Geers, langjährige Mitarbeiterin und seit 14 Jahren ebenfalls Geschäftsführerin von Tiffany Corner & Perlerin. „Wenn man reinkommt, schnappt man sich am Eingang eine kleine Schale und kann sich darin seine eigene kleine Perlenkollektion zusammenstellen.“ Parallel werden Anzahl und Preise mit Zettel und Stift notiert, damit „niemand den Überblick über seinen Einkauf verliert.“ Dabei stehen Katarzyna, ihr Mann oder eine der beiden Mitarbeiterinnen gern beratend zur Seite. „Wir bringen alle etwas Kreatives, Individuelles mit.“ Und diese Kreativität geben sie gern weiter. Neben dem täglichen Ladengeschäft, werden bei Tiffany Corner & Perlerin auch Kurse zum Glasperlendrehen, Tiffany-Fensterbilder und Ketten angeboten. Diese Kurse, die sich von wenigen Stunden bis zu zwei Tagen erstrecken, sind sehr beliebt und daher bis auf Weiteres ausgebucht. „Wer aber mal Hilfe dabei braucht, einen Kettenverschluss zu reparieren, oder einen Stein wieder anzukleben, kann einfach vorbeikommen“, so Helmut Geers.
Eine Nähmaschine, einen Kopf voller kreativer Ideen und ein Lager voller Feuerwehrschläuche – mehr benötigt Kerstin Klockow nicht, um stilvolle Accessoires für Zwei- und Vierbeiner herzustellen. Sie bietet ihren Kund*innen nicht nur eine große Auswahl an Unikaten, sondern auch handgefertigte, vegane und nahezu abfallfreie Slow Fashion direkt aus Hannover.
Neben alten Schläuchen, die sie von der Feuerwehr bekommt, nutzt Klockow für ihre Designs auch ausgemustertes Schlauchmaterial direkt aus den Produktionsfirmen. Als Abdecker für Nähte oder farblichen Akzent verwendet sie außerdem Fahrradschläuche, Segeltuch, LKW-Planen oder Mesh. Alle Materialien werden vor der Verarbeitung gründlich gereinigt und „dann sitze ich in der Werkstatt, habe eine riesige, schwere Rolle Schlauch auf meiner Schulter liegen, muss sie mit dem Knie halten und mit beiden Händen runterdrücken, damit beim Nähen alles da bleibt, wo es hingehört.“ Je nach Größe und Schnittmuster arbeitet Klockow zwischen zehn Minuten und einer Woche an einem Produkt.
Inzwischen hat die Lindenerin auch eine eigene Hundelinie aufgebaut: Horst on fire, ihr „Beißwurstimperium“, wie sie es liebevoll nennt. Im Onlineshop bietet sie Leinen und Halsbänder, Futterdummies, To-Go-Trinkschalen und Leckerliebeutel sowie zahlreiche Beißwürste in verschiedenen Farben, Stärken und Größen an. Die Beißwurst „Horst“ als Trainingsspielzeug ist wasserfest, waschmaschinengeeignet und gebissgeprüft, sodass sie bei einer korrekten Anwendung nicht zerkaut werden kann. Hinzu kommt, dass Kerstin Klockow durch die Beißwürste ihre Produktionsreste sinnvoll wiederverwendet: Übriges Material wird in einer großen Maschine geschreddert und dient in dieser Form als Füllung.
So reagiert die Designerin in Zeiten des Klimawandels und zunehmender Umweltbelastung mit ihrem Konzept auf aktuelle Themen. Durch die Verwendung gebrauchter und ausgemusterter Materialien betreibt Klockow in ihrer Werkstatt in Linden Upcycling mit dem Anspruch möglichst wenig Müll zu produzieren und energiesparend zu arbeiten. „Ein Idealismus funktioniert nur, wenn man ihn lebt und genau das verfolge ich: Ich mache ein hochwertiges und nachhaltiges Produkt in Handarbeit hier in Deutschland.“ Das Besondere dabei sei, dass sie dem „robusten und wunderschönen Designelement Feuerwehrschlauch“ neues Leben einhauchen könne und gleichzeitig etwas Gutes für ihre Mitmenschen und die Umwelt tut. So sagt sie über ihre Arbeit: „Es macht mir unglaublich viel Spaß. Ich brenne einfach für Feuerwehrschlauch!“.
Im kommenden Jahr wird Kriese’s Brillenatelier in Ahlem sein 30-jähriges Jubiläum feiern. Und im Oktober können Geschäftsführer Wolfgang Kriese und sein Team auf bereits 15 Jahre in den 2009 neu bezogenen Räumlichkeiten in der Richard-Lattorf-Straße 37 zurückblicken. Auf 160 Quadratmetern besticht der Meisterbetrieb nicht allein mit einem ausgesuchten Sortiment an hochwertigen Brillen. Der klassische Sehtest wird hier u. a. erweitert durch die Polaskop-3D-Technik zur Untersuchung räumlichen Sehens. Zudem gibt es noch weitere Möglichkeiten, die eigene Augengesundheit zu überprüfen und zum Beispiel eine äußerst präzise Augenvermessung – etwa der Hornhautdicke und des Augeninnendrucks – durchführen zu lassen.
Reparieren statt Wegwerfen: Gerd Prien und sein Team aus ehrenamtlichen Helfer*innen kommen regelmäßig zusammen, um kaputten Gegenständen neues Leben einzuhauchen. Von Haushaltsgeräten, über (Unterhaltungs-)Elektronik und Spielzeug, bis hin zu Möbeln und Textil – „Wir setzen uns so lange ran, bis es wieder läuft“.
Das Werkstattcafé auf dem Lüneburger Damm findet jeden ersten Samstag im Monat statt. Innerhalb von drei Stunden hat jede*r die Möglichkeit, mit kaputten Gegenständen vorbeizukommen und bei Kaffee und Kuchen die Hilfe des Reparaturteams in Anspruch zu nehmen. „Unser Ziel ist es, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten“, erklärt Prien. Man wolle den Menschen Mut machen, die Reparatur selbst anzugehen. Viele Dinge seien mit einem emotionalen Wert verbunden und das Erfolgserlebnis sei umso schöner, wenn man sie selbst repariere. Dabei steht den Gäst*innen stets eine „sehr hochkarätige Mannschaft“ unter anderem aus Mechaniker*innen, Elektrotechniker*innen, Ingenieur*innen und Schneider*innen zur Verfügung, die eine Erfolgsquote von etwa 70 Prozent vorweisen kann.
Der bisher wohl außergewöhnlichste Gegenstand, der im Reparatur-Café wieder instand gesetzt wurde, war ein altes Grammophon von 1910. „Am Ende stand die gesamte Mannschaft drum herum und beobachtete, wie mit einer Stahlnadel nach der Tüftelei wieder etwas von einer alten Schelllackplatte abgespielt wurde. Und alle freuten sich, dass es funktionierte“, berichtet Prien. Neben der Reparatur verschiedenster Gegenstände steht in dem Werkstattcafé vor allem das Gemeinschaftsgefühl im Fokus. „Einer unserer Hintergedanken ist auch das Miteinander, sowohl mit den Menschen, die zu uns kommen, als auch in unserem Team. Die Helfer*innentruppe ist sehr aufgeschlossen, alle verstehen sich gut und wir freuen uns auch immer über Zuwachs“.
Werkstattcafés wie im Heideviertel gibt es in Hannover und der Umgebung bereits an etwa zehn Standorten. Dabei handelt es sich meist nicht um feste Räumlichkeiten, sondern oftmals um Gemeinderäume, die von den Reparatur-Café-Teams genutzt werden dürfen. Die Einrichtung weiterer Reparatur-Cafés, wie etwa in Mühlenberg, scheitere vor allem an einem Mangel an Freiwilligen, die ihre Expertise zur Verfügung stellen. „Wir wollen kurze Wege schaffen und möglichst in jeden Stadtteil kommen“, betont Prien. Zurzeit helfen er und einige Helfer*innen aus dem Team an anderen Standorten aus, doch damit Werkstattcafés in ganz Hannover zukünftig dauerhaft angeboten werden können „brauchen wir mehr Unterstützung“. „Wir wünschen uns, dass alle mit anfassen und wir zusammen für mehr Nachhaltigkeit sorgen können“.