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Neu in der Stadt: Paper & Tea

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Neu in der Stadt: Paper & Tea


Am 1. Juni eröffnete das Berliner Unternehmen seine Türen gegenüber der Oper.
Auf 230 Quadratmetern lädt der Store mit Tea-Bar zum Verweilen, Genießen und Träumen ein. Kernstück sind dabei die mit hohem Anspruch an Qualität und Ästhetik kreierten Produkte – von kunstvoll gefertigten Notizbüchern, über feinste Tee-Ernten bis hin zu eleganten und zugleich nützlichen Accessoires.
Eine Tribüne bietet nicht nur Platz zum Sitzen und Entspannen, sondern wird im Rahmen der P & T Tea Time Sessions regelmäßig auch als Bühne für kulturelle Events genutzt.
Und auch für die Kleinsten ist gesorgt: Erstmals überrascht Paper & Tea im Store mit einer bunten Pop-Up Fläche für Kinder.  „Wir möchten in Hannover einen Ort schaffen, der zu einem lebendigen Treffpunkt wird. Hier sollen alle in unsere Welt eintauchen können, tolle Begegnungen, Gespräche und Produkte genießen“, erzählt Markus Schwitzke, Managing Director und CBO.

Das Store Design vereint japanische und skandinavische Einflüsse, um die Ursprünge der Tee- und Teekultur zu präsentieren und gleichzeitig den zeitgemäßen, urbanen Anspruch der Marke zu unterstreichen.
Das Farb- und Materialkonzept des Designs setzt auf Grautöne und natürliche Materialien wie Stein und Metall, ergänzt durch Shoji-Papier und Holzelemente sowie den Paper & Tea Illustrationen sorgen für eine gemütliche Atmosphäre.
Eine weitere Besonderheit ist zudem das bargeldloses Kassensystem.

Georgstraße 36, 30159 Hannover.
Tel. 0511 95731809.
E-Mail storehannover@paperandtea.com.
Öffnungszeiten: Mo-Sa 10-20 Uhr.

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Editorial 2023-07

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Editorial 2023-07


Liebe Leser*innen,

in dieser Ausgabe habe ich mit Peter Holik übers Veranstalten gesprochen. Das Fährmannsfest Nummer 40 läuft in diesem Jahr vom 4. bis 6. August – der Mann hat also ein bisschen Erfahrung. Peter ist eine echte Kante. Meinungsstark ist wohl die passende Beschreibung. Er hält sich nicht zurück oder scheut Konfrontationen, er hat seinen ganz eigenen Kopf und es geht gerne voll auf die Zwölf. Das gefällt mir sehr. Ich bin nicht mit allem einverstanden, was er im Interview ab Seite 52 erzählt und fordert, aber ich kann dennoch eine Menge unterschreiben. Und ich finde, wir brauchen dringend solche Köpfe in der Stadt. Köpfe, an denen man sich auch mal reiben kann, die Widerworte geben. Einig sind wir uns allerdings ganz klar in einem Punkt: Kürzungen u. a. in der Kultur, wie sie die Stadt Hannover momentan plant, darf es nicht geben.

Am 14. Juni 2023 haben hunderte Menschen auf dem Trammplatz vor dem Rathaus gegen die Sparpläne der Stadt demonstriert. Die Kosten für Energie, Ausstattung und Personal steigen und gleichzeitig will die Stadt knapp 6 Millionen Euro in den sogenannten „Freiwilligen Leistungen“ kürzen. Freiwillige Leistungen sind Kultur, Bildung, Sport und Soziales. Mit dem Haushalt 2025/26 soll der Rotstift angesetzt werden, bis 2027 will man dann schrittweise die Gesamteinsparung erreichen. Diese Pläne sind aus meiner Sicht schlicht eine Katastrophe, viele Akteure in den betroffenen Bereichen wird es hart treffen. Denn wenn du jemandem in die Tasche greifst, der ohnehin schon von der Hand in den Mund gelebt hat, dann droht das Aus. Man kann die Schraube nicht endlos weiter anziehen und darauf vertrauen, dass all die „Verrückten“, die für viel zu wenig Geld gerne viel zu viel arbeiten, einfach immer weitermachen, egal wie schlecht die Bedingungen werden. Irgendwann ist ein Punkt erreicht, an dem es einfach nicht weitergehen kann. Und wenn jetzt viele Vereine und Initiativen lautstark protestieren, dann sind das keine Klagen auf hohem Niveau, die man nicht so ernst nehmen muss. Es ist insgesamt ein Hilferuf. Es droht tatsächlich ein Kahlschlag. Ich hoffe, dass sehr bald die gesamte Stadtgesellschaft erkennt, was da auf der Agenda steht, und sich mit den Kulturschaffenden und allen anderen Betroffenen solidarisiert.

Ich finde es ziemlich hirnrissig, in Zeiten, in denen die AfD in Umfragen bei knapp 20 Prozent liegt und in Thüringen nun erstmals mit einem Landrat ein kommunales Spitzenamt besetzt, in genau jenen Bereichen sparen zu wollen, die in unserer Stadt für den sozialen Kitt sorgen. All die Vereine, Initiativen und Projekträume mit ihren vielen engagierten und oft ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen brauchen nicht weniger, sondern mehr Geld. Sie sorgen für Zusammenhalt, für Freundschaft, für Begegnung. Sie sorgen für all das, was aus meiner Sicht Gesellschaften resilient macht gegen rechte Tendenzen. Es kann doch nicht sein, dass man in Hannover diesen völlig falschen Weg geht! Was soll ich mit einer Veloroute, wenn mir am Ende des Weges der Verein fehlt? Ich hoffe sehr auf einen Sinneswandel im Rathaus! Vielleicht nutzt man ja die Sommerpause, um noch ein bisschen drüber nachzudenken …

Viel Spaß mit dieser Ausgabe!

Lars Kompa
Herausgeber Stadtkind  

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Ein letztes Wort im Juni

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Ein letztes Wort im Juni


Ein letztes Wort

mit dem Ministerpräsidenten Stephan Weil

 

Herr Weil, Sie sind gerade zurück vom Flüchtlingsgipfel. Was hat’s denn gebracht?

Einiges, aber nicht genug, deshalb müssen wir unbedingt weitermachen. Die Bundesregierung hat zugesagt, die Kommunen mit zusätzliche einer Milliarde Euro bei der Unterbringung von Geflüchteten zu unterstützen. Das war ein Zwischenerfolg, aber schon der war hart errungen. Ich bin trotzdem nicht unzufrieden, denn die Alternative wäre ein großer Eklat zwischen Bund und Ländern gewesen. Einen solchen Eklat aber sollten wir uns gerade bei dem Thema Zuwanderung wirklich ersparen. Im Kern gibt es dennoch nach wie vor einen deutlichen Dissens. Die Kommunen und wir Länder plädieren für ein atmendes System. Die Kommunen dürfen nicht davon abhängig sein, dass der Bund in jedem Jahr neu entscheidet, in welchem Umfang er bei der Unterbringung und Versorgung von Geflüchteten hilft. Wir brauchen ein System, das sich an der Zahl der Menschen orientiert, die zu uns kommen. Wenn wenige kommen, muss der Bund entsprechend wenig zahlen, kommen viele, muss die Hilfe angepasst werden.

Was hat der Bund dagegen?

Erstens wird signalisiert, dass kein Geld da sei, und zweitens wird ins Feld geführt, dass der Bund schon viel Geld bezahle. Letzteres stimmt ausdrücklich, das gilt aber gleichermaßen für die Länder und die Kommunen selbst. Und zum ersten Punkt stellt immer die Frage, welche politischen Prioritäten gesetzt werden. Aus meiner Sicht sollte das Thema Geflüchtete sehr weit oben stehen, denn wir wissen alle, dass es dabei implizit auch um andere Fragen geht: um die Stabilität der Gesellschaft und am Ende um das Vertrauen in die Demokratie. Darum überzeugen mich die Argumente der Bundesregierung nicht und ich kann die Kritik aus den Kommunen inhaltlich gut verstehen.

Die Not scheint groß. Welche Probleme sind akut?

In Niedersachsen haben wir derzeit noch eine besondere Situation: wir haben im letzten Jahr mehr Geflüchtete aufgenommen als wir nach dem bundesweiten Verteilungsschlüssel hätten aufnehmen müssen. Das führt dazu, dass wir momentan bei uns eine kleine Verschnaufpause haben. Aber auch in Niedersachsen ist der Wohnungsmarkt in vielen Teilen des Landes angespannt. Dies ist übrigens ein erster deutlicher Unterschied zu 2015/2016: damals war der Wohnungsmarkt entspannt. Die Kommunen haben es also momentan sehr schwer, Unterkunftsmöglichkeiten zu finden. Punktuell sind Turnhallen belegt, das ist immer ein Gradmesser. Die Anmietung von Hotels ist derzeit noch selten notwendig, aber das hat auch mit der besagten Verschnaufpause zu tun. Im vergangenen Jahr war dies vielerorts notwendig. Unterm Strich sind bundesweit zahlreiche Kommunen überfordert. Die Berichte aus den anderen Länden sind teilweise noch besorgniserregender als die aus Niedersachsen.

Hätte man sich nicht schon vor Monaten ganz anders darauf einstellen müssen, dass viele Flüchtlinge aus der Ukraine kommen?

Aktuell (im Mai 2023) sind es nicht so sehr die Menschen aus der Ukraine, die uns Sorgen machen. Diese Zahl ist derzeit weitgehend stabil. Diese Geflüchteten haben bei uns einen gesicherten Rechtsstatus und es sind weniger gekommen, als man hätte annehmen können. Das ist ein Hinweis auf dem Mut und die bewundernswerte Entschlossenheit der Ukrainer, ihr Land zu verteidigen. Was gestiegen ist und weiter steigt, ist die Zahl der sonstigen Asylbewerberinnen und Asylbewerber aus allen möglichen Ländern. Wir verzeichnen bei den Anträgen momentan eine Steigerung von 80 bis 100 Prozent. Und die warmen Sommermonate mit potentiell hohen Zahlen kommen ja erst noch. Da kommt ein Problem auf uns zu, vor dem wir alle großen Respekt haben sollten. Und wir dürfen dieses Thema auch nicht kleinreden. Es ist eine große Herausforderung, unserem humanitären Anspruch gerecht zu werden, die Situation in den Kommunen und das gesellschaftliche und politische Klima im Land aber nicht zu überfordern.

Vielleicht können wir das mal insgesamt so ein bisschen aufdröseln. Wir brauchen einerseits eine gesteuerte und geordnete Zuwanderung, uns fehlen die Arbeitskräfte. Wir haben dazu die Flüchtlinge und die humanitäre Pflicht, Asyl zu gewähren. Und wir haben die illegale Zuwanderung. Wobei da größtenteils nicht Menschen kommen, die Böses im Schilde führen, sondern Menschen, die arbeiten wollen, die sich ein besseres Leben aufbauen wollen.

Ganz genau, es geht um drei Herausforderungen gleichzeitig, die in einem direkten Zusammenhang stehen. Das macht die Lage und die Diskussionen darüber unübersichtlich. Wir haben erstens eine humanitäre Verpflichtung gegenüber den Menschen, die dringend unseren Beistand und Schutz benötigen. Das sind zahlenmäßig neben den Ukrainerinnen und Ukrainern deutlich mehr als die Hälfte derjenigen, die bei uns Asyl beantragen. Insbesondere sind es Menschen aus Syrien, aus dem Iran und aus Afghanistan. Wir sollten uns alle gemeinsam anstrengen, dass die Aufnahmebereitschaft in Deutschland für politisch Verfolgte so zugewandt bleibt, wie sie in den letzten Jahren war und derzeit noch ist. Dies erfordert aber auch, dass wir illegale Zuwanderung möglichst unterbinden. Auch da aber kommen nicht Menschen, die Böses im Sinn haben, sondern Menschen, die sich eine Perspektive für sich und ihre Familien suchen. Aber wir haben bereits 2015/2016 die Erfahrung gemacht, dass Deutschland nicht stellvertretend ein europäisches Problem lösen kann. Wir können nicht allen Menschen eine Perspektive bieten, die sich das wünschen, und müssen die Aufnahmefähigkeit unserer Kommunen und die Stabilität unserer Gesellschaft im Auge behalten. Und darum ist es unerlässlich, dass wir so gut wie möglich die illegale Zuwanderung unterbinden. Und schließlich brauchen wir umgekehrt im Unterschied zu 2015/2016 zugleich mehr legale Zuwanderung. Bei uns fehlen Arbeitskräfte an allen Ecken und Kanten. Von der Bundesregierung haben wir einige wirklich gute Vorschläge gehört, um die Möglichkeiten legaler Zuwanderung auszuweiten. Das geht für mich in die richtige Richtung. Wenn wir keine legalen Alternativen bieten, dann werden sich viele Menschen in die Illegalität flüchten. Mit all den bekannten Problemen.

Das dauert nur und wird uns im Sommer jetzt nicht helfen …

Ja, das dauert. Und es wird nicht allein in Deutschland entschieden. Beim Grenzschutz etwa oder beim Thema Verteilung ist es eine  europäische Entscheidung. Leider sind sieben Jahre verstrichen, ohne dass sich in Europa in Sachen Flüchtlingspolitik Nennenswertes getan hätte. Aber vielleicht haben wir jetzt eine Chance, weil zum ersten Mal alle Beteiligten unter Druck stehen, auch die osteuropäischen Länder. Sie hatten sich vor sieben Jahren der Aufnahme von Flüchtlingen weitgehend verweigert. Wenn wir jetzt keine europäische Lösung hinbekommen, werden wir auch weiterhin nur an den Symptomen herumdoktern.

Ich habe im Moment eher die Wahrnehmung, die europäischen Länder überbieten sich darin, sich möglichst unattraktiv für Flüchtlinge zu machen, Stichwort „Schmuckgesetz“ in Dänemark. Möglichst viel Schikane und möglichst laut drüber reden, damit sich möglichst wenig Menschen auf den Weg machen … Angesichts dieses Tendenzen halte ich eine europäische Einigung für reichlich utopisch, ehrlich gesagt.

Ich habe trotzdem die Hoffnung, dass ganz am Ende die Notwendigkeit gesehen wird, nicht allein auf die nationalen Interessen zu blicken. Wir bekommen ja im Augenblick sehr klar vor Augen geführt, dass es Zeiten geben kann, in denen man auf die Hilfe anderer angewiesen ist.

Migrationspartnerschaften sollen jetzt dafür sorgen, dass Ausreisepflichtige in ihre Herkunftsländer abgeschoben werden können. Das ist mit vielen Ländern, und gerade mit jenen, aus denen die meisten Ausreisepflichtigen kommen, aber völlig utopisch.

Das stimmt für Afghanistan und Syrien oder für den Iran, aber mit einigen afrikanischen Staaten kann das durchaus funktionieren. Und ich halte das durchaus für einen klugen Ansatz: Diese Länder sollen helfen, die illegale Zuwanderung zu unterbinden, und wir öffnen uns im Gegenzug gleichzeitig für die Möglichkeit, dass Menschen von dort legal zu uns kommen. Diese Männer und Frauen können dann wiederum ihre Familien im Herkunftsland unterstützen. Es wäre gut, wenn wir versuchten, die unterschiedlichen Interessen zu berücksichtigen. Das fehlt bislang.

Rechtsstaatliche Asylverfahren an der Außengrenze der EU, was sagen Sie dazu …

Ich finde den Ansatz richtig, die Umsetzung ist gleichwohl schwierig.

Wenn ich mir ansehe, was an den Grenzen vor Ort geschieht, wie überfordert man dort teilweise schon jetzt ist, kann ich mir rechtsstaatliche Asylverfahren nur mit sehr viel Fantasie vorstellen.

Letztlich geht es darum, dafür zu sorgen, dass Menschen sich eben nicht mehr in die Schlauchboote setzen müssen. Sie haben ja recht, es gibt viele praktische Fragezeichen. Aber mir ist es wichtig, dass wir jetzt zunächst einmal eine gemeinsame Zielvorstellung entwickeln. Klar ist, dass sich Zustände wie beispielsweise im Flüchtlingslager Moria nicht wiederholen dürfen. Aber so wie es jetzt ist, kann es auch nicht bleiben. Das Sterben auf dem Mittelmeer ist doch unerträglich – wir müssen handeln.

Handeln wäre mal gut. Zumal wir schon wieder einen Wettbewerb der Populisten erleben. Und da meine ich nicht nur die AfD. Ich höre auch Fragwürdiges von ganz links. Und ich erlebe dazu eine CDU/CSU, die bewusst verkürzt, vermischt und polemisiert.

Und das war – um auf unseren Ausgangspunkt zurückzukommen – der Grund, warum ich beim Flüchtlingsgipfel mit aller Kraft versucht habe, einen Eklat zu vermeiden. Denn wer hätte sich am Ende darüber gefreut? Doch nur jene, die nicht wollen, dass Deutschland weiter offen bleibt für humanitäre Aufnahme. Und darum sollten alle, die Verantwortungsbewusstsein haben, jetzt mal verbal einen Gang runterschalten und sich besinnen. Leider erleben wir in Teilen der CDU/CSU momentan das Gegenteil. Da werde in unverantwortlicher Weise Ängste geschürt und das halte ich für einen Riesenfehler.
Interview: Lars Kompa

 

 

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Stadtkinder essen: Heimathafen

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Stadtkinder essen: Heimathafen


An Bord alle Mann, wir fahren zur See.
Na gut, ein kleines Bisschen nur, aber besser als nichts.
Im Yachthafen der List liegt seit gut 20 Jahren ein ziemlich geschichtsträchtiges Wasserfahrzeug im Mittellandkanal vor Anker. Gebaut 1928 in Hamburg wurde das 51 Meter lange Schiff bis Kriegsende als Schleppleichter eingesetzt und im Anschluss zum Getreidesilo umfunktioniert. Es diente als Depot- und Werkstattschiff, bis es 1999 von der Marinekameradschaft Hannover gekauft wurde und schließlich 2003 das wurde, was es heute ist: Eine Gastronomie.
Das Schiff hat diverse Betreiber kommen und gehen sehen – seit Herbst 2022 firmiert es nun unter dem Namen „Heimathafen“.

Etwas versteckt gelegen, am Ende der Werftstraße (am besten zu erreichen mit den Buslinien 128/134 „Nordring“) gehen wir an Bord. Das Sonnendeck ist herrlich – sofern die Sonne scheint, aber das Glück haben wir nicht – hier können die Gäste wunderbar draußen sitzen und ihr Essen mit Blick auf den Mittellandkanal genießen.

Da es leider gerade regnet und es auch noch ziemlich kühl ist, treibt es uns in den Rumpf des Schiffes. Da sieht es aus wie – nun ja – im Rumpf eines Schiffes. Das super freundliche Personal geleitet uns zu einem Tisch am „Fenster“, durch die Bullaugen können wir das Wasser sehen. Es ist gemütlich hier, wenn doch mehr auf die 80er-Jahre-Art.
Der Boden, die Möbel und die Wandvertäfelung sind aus dunklem Holz, die an der Fensterseite befestigten Sitzbänke mit marineblauem Kunstleder überzogen. Auf den Tischen und in den Bullaugen wurde mit maritimer Streudeko gearbeitet, es gibt kleine Leuchttürme, Rettungsringe, und Schellhornmuscheln. Alles in allem herrscht eher Pub-Atmosphäre, wozu sicherlich auch die Raumakustik beiträgt. Ein Schiffsrumpf ist nun einmal ein gewaltiger Klangkörper – ohne es beschönigen zu wollen: Für Fine-Dining in ruhiger Umgebung ist es hier schlichtweg zu laut.

Wir bekommen die Karte und machen uns an das Rätsel der Entzifferung. Ein Rätsel deswegen, weil die Schriftart, in der die Karte gedruckt ist, so verschnörkelt ist, dass man schon ganz genau hinschauen muss. Zum Glück ist die Karte klein und bietet logischerweise größtenteils Fisch, sowie einige Salate, Pasta- und Fleischgerichte an, außerdem Burger (hier leider keinen mit Fisch).

Wir entscheiden uns für eine kleine Portion frittierter Tintenfischringe mit Aioli und Salatbeilage (7,50€) und dazu eine Backofenkartoffel mit Kräuterquark (4,90€), sowie einer Fischplatte mit Grillgemüse (27,90€). Dazu trinken wir Bier, bzw. Alster.

Die Fischplatte beinhaltet Zanderfilet, Lachs, Garnelen und einige weitere Calamarisringe, während das Grillgemüse aus Zucchini, Champignons, Paprika und roten Zwiebeln besteht und in einer tomatisierten Sauce kommt. Der Gargrad bei Fisch und Gemüse ist ideal, auch wenn der Fisch leider etwas unterwürzt ist und ungeschickterweise so auf dem Gemüse drapiert wurde, dass die einst knusprige Hautseite des Fischs nun auf der Tomatensauce liegt. Gerne bringt man uns Salz und Pfeffer, damit wir das mit dem Würzen selbst übernehmen können. Die Calamarisringe schmecken gut, auch wenn sie ein bisschen blass sind. Die Backofenkartoffel jedoch ist leider weder warm noch gar, was wir reklamieren müssen. Wir bekommen aber sehr zügig eine neue, die dann wiederum gut ist.

Puh – ein schwieriges Fazit an dieser Stelle. Der Heimathafen ist, was die Location angeht, etwas völlig Anderes als andere Lokale. Das Essen ist solide – Fehler können jedem passieren – und der Service wirklich herausragend freundlich.
In einer größeren Gruppe und bei gutem Wetter ist es auch allemal einen Ausflug wert. Für ein intimes Essen zu zweit bei Regen jedoch – Ermessenssache.

Öffnungszeiten: Montag-Sonntag 12:00-22:00 Uhr
Werftstraße 19
30163 Hannover
www.restaurant-heimathafen.de

IH,
Fotos Gero Drnek

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VERLOSUNG: 3 x 2 Karten für „The Making of Pinocchio“

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VERLOSUNG: 3 x 2 Karten für „The Making of Pinocchio“



Wir verlosen 3 x 2 Karten für „The Making of Pinocchio“ am 02.07.2023 im Ballhof 1
Alle Infos hier:
https://www.theaterformen.de/programm/the-making-of-pinocchio
Und so einfach geht’s:
Eine Email an gewinnen@stadtkind-hannover.de mit dem Betreff Pinocchio mit vollem Namen als auch den des/der Begleiterin im Text.
Die Gewinner*innen werden per Email benachrichtigt. (Die Daten werden bei uns zum Ende der Verlosung wieder gelöscht.)
Teilnahmebedingungen:
– Die Verlosung endet am 29.06.2023 um 23:59 Uhr.
– Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
– Pro Teilnehmer*in wird nur ein Preis vergeben. Mehrfachgewinne sind nicht möglich.
– Der Gewinn ist weder austausch- noch übertragbar. Auszahlungen sind ausgeschlossen.
– Die Gewinner*innen werden aus allen Einsendungen per Losentscheid ermittelt.
– Durch die Teilnahme an der Verlosung akzeptieren die Teilnehmenden diese Teilnahmebedingungen.

Und wir freuen uns über folgen und „liken“ auf unseren social-media-Kanälen und über neue Abos 🙂
#supportyourlocalartists #supportyourlocalstadtkind #Gewinnspiel #Verlosung #Hannover

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Kulturhafen e.V.

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Kulturhafen e.V.


Ehrenamtliches Engagement – Kulturhafen e.V.

Seit Monaten arbeiten die Mitglieder des Kulturhafens auf diesen Tag hin. Es wurde geschraubt, gesägt, gebohrt, geplant, geschwitzt. Die Anspannung ist genauso groß wie die Vorfreude. Der Winterschlaf ist vorbei, die Tore des Kulturhafens öffnen sich wieder…

Es ist verrückt, was wir hier geschaffen haben“, sagt Janis, Teil des Vorstandes im Kulturhafen e.V.
Er sitzt auf einer selbst gezimmerten Bank in der Sonne und schaut dem Treiben auf dem Kulturhafen-Gelände zu.
Zwischen dem Lindener Hafen, Bürogebäuden und einem Wohngebiet liegt das ca. 1.000 Quadratmeter große Open-Air-Gelände, wo später die Künstler*innen Goda Goda, Yowlandi, Crush Hour und Tennisteam musikalisch die neue Saison einläuten werden. „
Henri und ich hatten die Idee mit 16, 17 Jahren.

Wir waren immer Fans davon, unter freiem Himmel Party zu machen, auch tagsüber Programm zu haben und unterwegs zu sein. Wir haben uns gefragt, warum es das in Hannover nicht gibt“, erzählt Janis. „Daraus ist die Idee entstanden, einen Ort für kulturelle Vielfalt zu schaffen. Wichtig war uns dabei immer, ein niederschwelliger Zugang zu Kultur für alle zu sein“, fährt er fort. „Im April 2019 haben wir angefangen, hier rumzubauen. Wir haben uns ein bisschen Werkzeug aus dem Schuppen von Henris Oma geholt und angefangen zu schrauben. Dann kamen immer mehr Freund*innen dazu. Seitdem ist unfassbar viel passiert“, erinnert er sich zurück.

Musik weht über das Gelände, ab und zu werden Janis Erzählungen vom Kreischen einer Säge verschluckt. Die letzten Vorbereitungen, um bald Gäste auf das Gelände zu lassen, laufen auf Hochtouren. „Alle, die hier dabei sind, haben einfach Bock, machen das ehrenamtlich. Das ist wirklich unglaublich, was wir hier für talentierte Leute dabei haben. Sei es handwerklich, musikalisch, künstlerisch, geschäftlich – alles. Während den Veranstaltungen übernehmen die Ehrenamtlichen alle Schichten – die Abendleitung, Barschichten, Kassenschichten und die Awareness-Schichten. Ohne die läuft es hier nicht“, erklärt Janis.

Es ist der Tag der Eröffnung. In einer Stunde öffnet der Kulturhafen für die Besuchenden die Tore. Der Moment, auf den die Vereinsmitglieder seit Monaten hinarbeiten. Auf die kommende Saison stößt das Team des Kulturhafens noch einmal an. Rund 25 Menschen recken ihr Getränk in die Luft. „Leute, ihr seid klasse. Was ihr hier wieder gerissen habt, ist absolut genial. Ich freu’ mich auf die Saison. Auf euch!“, sagt Janis grinsend, prostet in die Runde und schaut dabei in freudige, gespannte und stolze Gesichter. Erst wird gejubelt, dann getrunken. Der Tag kann los gehen. Und schon um 18 Uhr, nur drei Stunden nach Veranstaltungsbeginn, ist Einlassstopp. Der Andrang ist groß, die Schlange vorm Einlass lang. Auf dem Gelände tummeln sich die Menschen, tanzen, stehen an der Bar und bestellen Getränke, sitzen in der Sonne und unterhalten sich. Als letzten Act des Openings spielt Tennisteam – das sind Janis und Henri. Die zwei Freunde, die die Idee für den Kulturhafen hatten, beenden den heutigen Abend. Die Tanzfläche ist inzwischen proppenvoll, auch auf der Bühne, rund um das DJ-Pult drängen sich tanzende Menschen. Die Stimmung ist ausgelassen, die Gäste bewegen sich im Takt der Musik, springen, grölen. Der Abend neigt sich dem Ende zu. Janis und Henri spielen einen der letzten Songs an, ein Edit von Whitney Houstons Klassiker „I Wanna Dance With Somebody“. I wanna feel with the heat with somebody ertönt es aus den Boxen, viele singen mit, liegen sich in den Armen. With somebody who loves me, erklingt es ein letztes Mal. Henri und Janis strahlen, vor ihnen stehen fast 600 Menschen, die jubeln, eine Zugabe verlangen.
Schnell huscht jemand in den Technikcontainer, kommt wieder und drückt Janis ein Megaphon in die Hand.
Er verschafft sich mit der eingebauten Sirene kurz Aufmerksamkeit, grinst über beide Ohren und ruft über das Jubeln und die Zugaberufe der Menge hinweg: „Ihr wisst das doch, bei uns ist immer nur bis 22 Uhr“. Die Menge lacht. „Das war die erste Veranstaltung, die Saison geht gerade los. Lasst uns weiter so schön Party machen. Vielen Dank, dass ihr da wart! Danke an das ganze Team, die das überhaupt erst möglich machen. Danke an alle, das ist wirklich einfach wunderschön. Wunderschönen Abend euch, bis zum nächsten Mal! Ab jetzt jeden Donnerstag und Samstag!“, ruft Janis, doch der letzte Teil geht schon im Jubeln der Menge unter.

Jule Merx

Fotos: Felix Albertin

Kulturhafen e.V.

Eichenbrink 5, 30453 Hannover

Öffnungszeiten Do 18-22 Uhr, Sa 15-22 Uhr

Instagram @kulturhafen.hannover

www.kulturhafen-hannover.de

Eintritt variiert

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