In der Fashion-Industrie läuft so einiges gewaltig schief – miserable Arbeitsbedingungen, Überproduktion, Zerstörung der Umwelt. Das Modelabel Lex & Julez möchten einen Unterschied machen: faire, nachhaltige Mode direkt aus der Posthornstraße in Linden-Nord.
„Wir wollen gegen die Fast-Fashion-Industrie ein Zeichen setzen“, meint Julia Bianca Berg, die alle nur Jule nennen, Mitgründerin von Lex & Julez. Die zweite Modedesignerin hinter Lex & Julez ist Alexandra Huhn, Spitzname Lexi. Die Beiden lernten sich 2015 während des Modedesign-Studiums in Hannover kennen und wurden beste Freundinnen. Gemeinsam absolvierten sie ihren Master – dabei entstand auch das Konzept für Lex & Julez. „Damit haben wir uns direkt selbstständig gemacht. Nach dem Abschluss mit einem Kopfsprung in die Selbstständigkeit“, erzählt Lexi. Zunächst bezogen sie ein kleines Atelier in Linden-Süd, seit September 2022 haben sie eine eigene Ladenfläche in der Posthornstraße. „Als wir das Atelier damals gemietet haben, war das wie in einem Film: ein leerer Raum, nur eine Nähmaschine und zwei Kaffeetassen. Wir mussten alles from scratch aufbauen“, erinnert sich Lexi zurück.
„Wenn man Lex & Julez in ein paar Sätzen zusammenfassen müsste, dann steht vorne dran auf jeden Fall ein riesiges Nachhaltigkeitskonzept, verbunden mit zeitlosem, minimalistischen Design und Handwerk“, erklärt Lexi. In das Label, in jeden Arbeits- und Produktionsschritt, fließen die Werte der beiden ein. Im Studium haben sie viel über die Fast-Fashion-Industrie und die damit verbundenen Abgründe gelernt. Für die beiden Freundinnen ist klar – das geht auch anders, das muss anders gehen: fair, nachhaltig und transparent. „Die Fashion-Industrie hat einen riesigen Anteil daran, dass unsere Umwelt komplett zerstört wird und Menschen leiden“, betont Jule. „Wir wollen auf diesen Zug nicht mit aufspringen und einfach mitmachen. Sondern an vielen Ecken und Enden Veränderung schaffen“, ergänzt Lexi.
Der Gegenentwurf zu Fast-Fashion ist Slow-Fashion. Darauf setzen auch Lexi und Jule: „Alles, was wir entwerfen und produzieren, kann miteinander kombiniert werden. Außerdem kann die Kollektion in einen bestehenden Kleiderschrank integriert werden.“ Es wird also nicht auf Trends gesetzt, auf immer neue Kollektionen, sondern auf klassische, minimalistische, langlebige Teile. „Vom Design her ist es super reduziert und schlicht. Wir arbeiten auch nur mit den Farben Schwarz und Weiß, sodass noch mehr diese Kombinationsfähigkeit gegeben ist“, erklärt Jule.
Auf Nachhaltigkeit setzen die zwei Freundinnen auch, wenn es um die Materialien geht: Naturstoffe aus Europa und plastikfreier Garn, plastikfreie Verpackungen, plastikfreie Knöpfe. „Da gibt’s bei uns keine Ausnahmen. Das ist herausfordernd“, meint Lexi. „Wir arbeiten ressourcenschonend“, ergänzt sie. Aus Verschnittresten werden zum Beispiel Taschen, Haarbänder und Haargummis genäht. Doch die ressourcenschonende Produktion beginnt schon ein paar Arbeitsschritte früher: bei den Entwürfen für die Schnitte und Detaillösungen. Schon hier wird so entworfen, dass zum Beispiel komplett auf Reißverschlüsse verzichtet werden kann.
Und das ist nicht die einzige Besonderheit bei den Entwürfen von Lex & Julez. „Bereits bei der Schnittentwicklung achten wir darauf, dass unsere Kleidung so größeninklusiv wie möglich ist“, erklärt Jule. Ein konventionelles Größensystem sucht man hier vergeblich. „Sich in so eine Nummer reinzudefinieren ist einfach super schädlich für die eigene Psyche“, meint Lexi. „Bei uns soll dieses Gefühl, was man hat, wenn man die Kleidung trägt, im Vordergrund stehen“.
Lex & Julez – ein wichtiger Gegenentwurf zur Fast-Fashion-Industrie. „Zu sehen, dass Leute das cool finden und supporten, und immer mehr Menschen irgendwie darauf aufmerksam werden, was wir machen, dass immer mehr mitbekommen, dass es uns gibt – das ist ziemlich schön“, meint Lexi.
„Wenn es um nachhaltige Mode geht, hat man, glaube ich, schnell das Gefühl, dass man als einzelne Person keinen großen Unterschied macht. Neben unserer Arbeit als Designerinnen möchten wir darauf aufmerksam machen, dass es eben doch eine Änderung schafft, wenn man sich mit diesem ganzen Konstrukt Fast-Fashion auseinandersetzt, und dass da wirklich viel passieren muss. Findet euren eigenen Weg, irgendwie eine Änderung zu schaffen. Wir würden uns natürlich sehr freuen, davon ein Teil sein zu können“.
Lex & Julez
Posthornstr. 9, 30449 Hannover
Öffnungszeiten Di 10-17 Uhr, Mi-Fr 15-18 Uhr, Sa 10-13 Uhr
Tel.: 0511 53846543
www.lexandjulez.de
● Jule Merx

In der Calenberger Straße findet man bei Einzigartig Stilfrei Kleidung, die zu neuen Lieblingsstücken werden können, selbstgemachten Schmuck und so manch andere kreative Kleinigkeit.
Viele Kund*innen werden bei Einzigartig Stilfrei nicht nur fündig oder bereichern den Fundus, sie treten auch miteinander in Kontakt. „Das ist oft eine so nette Atmosphäre im Laden. Die Leute kommen auch untereinander ins Gespräch, noch mehr als bei gewöhnlichen Läden. Es kommen wirklich total interessante Menschen vorbei – dieser Austausch macht einfach Spaß“, meint sie.
Für die Zukunft plant Tina auch „kreative Akzente reinzubringen“: Produkte von ausgewählten Kleinkunsthandwerker*innen zu verkaufen und Workshops anzubieten – selbst Schmuck machen, gemeinsam Häkeln, Mosaike erstellen. „Erstmal konzentriere ich mich aber auf den Laden, dass der seine Form bekommt, das ist ja noch alles im Werden. Aber für die kurze Zeit ist hier schon sehr viel passiert.“
365 Tage im Jahr, 24 Stunden, rund um die Uhr – in der Backstube der Pâtisserie Elysée ist immer etwas los. Es ist der Ort, an dem täglich die französischen Feinbackwaren mit viel Leidenschaft und handwerklichem Geschick entstehen. Serge Maranzana ist der Maître Pâtissier, der Konditormeister, und verantwortlich für die kleinen zuckrigen Wunder. „Unser Maître Pâtissier ist das Besondere. Er hat sein Handwerk in Paris im berühmten Café Lenôtre gelernt. Dieses französische Handwerk tragen wir in unsere Pâtisserie“, erzählt Christina Hochheuser, die Geschäftspartnerin von Maranzana.
Die geteilte Leidenschaft wurde zur Geschäftsidee. Im April 2003 eröffneten sie das Café am Vahrenheider Markt. „Das war schon recht abenteuerlich, weil wir bei null angefangen haben. Wir mussten alles von der Pike an aufbauen“, erinnert sich Hochheuser.
Die Freude und Leidenschaft für französische Feinbackwaren trägt der Laden auch nach außen: „In den letzten zwanzig Jahren gab es natürlich sehr viele schöne Momente, aber das Schönste ist die Wertschätzung unserer Kundschaft, wenn jemand begeistert ist, von dem, was wir hier machen.“ Seit 20 Jahren ist die Pâtisserie Elysée am Vahrenheider Markt die Anlaufstelle für qualitativ hochwertige, französische Feinbackwaren – weitere Filialen sind im Laufe der Zeit hinzugekommen. Und auch Großkunden wie etwa Hotels werden mit französischen Leckereien versorgt.

Lindener Eiskonzept
Und ein mietbares Eisfahrrad, sowie ein „Mini-Eis-Tresen“, gefüllt mit zwei oder drei leckeren nicezeit Sorten, welches man samt Equipment mieten kann, sorgt darüber hinaus bei Feierlichkeiten, Kindergeburtstagen oder Gartenparties, für leckere Abkühlungen. Der neuste Streich ist eine mietbare „Gulaschkanone“ – eine alte, restaurierte Feldküche der Bundeswehr, in der für bis zu 700 Leute gekocht werden kann.
Der besondere Laden – YVNT Interior
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Christels Puppenstube
Auf 15 Quadratmetern finden sich in Christels Puppenstube die verschiedensten Ausführungen der kleinen, zierlichen Schönheiten, die sich fast bis unter die Decke türmen. Wie viele Puppen in Christels Puppen ein Zuhause gefunden haben, bleibt ungeklärt. „Ich habe noch nicht gezählt“, erklärt sie lachend.