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Politisches: Bitte, jetzt umkehren


Es ist nicht mehr zu übersehen, Deutschland driftet immer weiter nach rechts. Die jüngste Rechtsextremismus-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung hat das noch einmal sehr deutlich unterstrichen. Und die Umfragewerte der AfD sprechen sowieso für sich. Die Populisten sind auf dem Vormarsch. Und alle auf der Regierungsbank und die CDU/CSU in der Opposition fragen sich, wie man das Problem möglichst bald wieder in den Griff bekommen, wie man die AfD wieder kleinkriegen kann, denn sonst könnte das bei den nächsten Wahlen ganz böse enden. Und während sie sich das fragen, geben sie sich zwischendurch wechselseitig die Schuld an der Misere und zeigen mit dem Finger aufeinander. Für die Union ist die Ampel der Ausgangspunkt für den Rechtsruck und sowieso der Untergang, für die Ampel ist die Union nur noch ein Brandbeschleuniger, ein Haudrauf ohne Skrupel. Und nun probieren sie es alle mit einer wahnsinnig klugen Idee.

Wenn eine Partei wie die AfD gegen Ausländer hetzt und die Angst im Land schürt, wenn so eine Partei Nationalismus predigt und die Wissenschaft diskreditiert, wenn so eine Partei Verschwörungen bedient und wissentlich Lügen verbreitet, wenn so eine Partei Lösungen verspricht, ohne für irgendwas eine Lösung zu haben, wenn so eine Partei auf solche Art und Weise punktet, was hilft dann gegen so eine Partei?

Die anderen Parteien scheinen ihre Antwort gefunden zu haben. Man macht es dieser Partei einfach nach. Rückt ebenfalls ein bisschen nach rechts. Bedient stellenweise die Ressentiments. Hetzt auch mal ein bisschen gegen Faule und Schmarotzer und gegen die woke Bubble. Probiert es auch mal mit einer kleinen Lüge hier und einer kleinen Übertreibung da. Oder lässt einfach ein bisschen was weg an der richtigen Stelle. Und rückt dann noch ein bisschen weiter nach rechts. Man blickt auf die Stimmung im Land, auf die Ängste und Sorgen der Menschen, und hängt das politische Fähnchen mehr und mehr in diesen Wind. Und weiß dabei: Viele Ängste und Sorgen sind künstlich hochgejazzt, die BILD fährt wildeste Kampagnen, im Internet kursieren die übelsten Fake News und haarsträubendsten Theorien. Und würde man mal ganz nüchtern die Fakten ansehen, wäre vielen Sorgen und Ängsten die Grundlage entzogen. Aber will man das? Vielleicht würde man bei so einem Faktencheck feststellen, dass es tatsächlich eine Menge Fragen gibt, die dringend gelöst werden müssen, aber eben ziemlich unpopuläre Fragen. Gar nicht gut. Wie ist das zum Beispiel mit der heiligen Kuh „Wachstum“? Auf wessen Kosten wächst da was? Und wie ist das mit unserem Konsum? Würden alle Menschen auf der Welt so leben wie wir in Deutschland, bräuchten wir drei Erden. Haben wir aber nicht. Und wie ist das mit der Verteilung des Kapitals? Wer profitiert und wer geht leer aus? Wo bleibt die Gerechtigkeit? Um solche Fragen überhaupt mal zu diskutieren, um vielleicht irgendwann zu nachhaltigen Lösungen zu kommen, müsste man sich zuerst den sehr unangenehmen Wahrheiten stellen. Mit unpopulären Wahrheiten und entsprechend echten, fundierten Fragen und Antworten ist aber anscheinend kein Blumentopf mehr zu gewinnen. Das jedenfalls scheint momentan die Erkenntnis fast aller Parteien zu sein.

Dabei gibt es gegen die AfD, gegen Populismus, gegen den Rechtsruck nur ein probates Mittel: Seriosität. Ehrlich, klar, wahr, integer, faktenbasiert, pragmatisch, ideologiefrei. Gibt es noch Politiker*innen, die das alles auch nur entfernt für sich beanspruchen können? In der ersten und zweiten Reihe? Kaum. Eher im Gegenteil. Zu den ohnehin Irren von der AfD gesellen sich in letzter Zeit immer mehr Blender, so wie Söder und Aiwanger. Was diese Herren momentan im heißen Wahlkampf absondern, ist so krachend offensichtlich das Gegenteil von Seriosität, dass es kaum noch auszuhalten ist. Aber die Liste ist darüber hinaus natürlich lang und länger. Die Blender tummeln sich inzwischen in allen Parteien. Und es gibt auch schon ein paar Blenderinnen. Überall werden Fakten verdreht, wird geschwurbelt, wird gelogen, wird diffamiert, wird geblendet, inzwischen auch gerne auf offener Bühne in den einschlägigen Talkshows. Denn wer liest im Nachgang schon die Faktenchecks? Die Erkenntnis der Politiker*innen scheint klar. Das Wahlvolk will geblendet werden, es belohnt die größten Lügner und straft die Überbringer unangenehmer Wahrheiten ab. Darum muss man, will man erfolgreich sein und bleiben, das Spiel mitspielen. Blöd nur, dass bei diesem Spiel letztlich alle verlieren.

Dürfen sich Politiker*innen, dürfen sich Parteien, die doch eigentlich angetreten sind, um unsere Gesellschaft voranzubringen, um Probleme zu lösen, um es besser zu machen, aus Angst vor verlorenen Wahlen in diese Achterbahn setzen, die nach ein paar Loopings, die wir demnächst im Osten Deutschlands sehen werden, dann irgendwann krachend gegen die Wand fährt? Wäre es nicht allmählich Zeit für einen Schulterschluss aller, die morgens noch gerne in den Spiegel blicken möchten. Wie schafft das beispielsweise ein Jens Spahn nach einer Runde bei Maischberger, wie schafft das ein Volker Wissing nach einer Runde bei Lanz? Wie schafft das ein Olaf Scholz nach einem Sommermärchen, pardon Sommerinterview?

Gegen die AfD hilft langfristig nur eins: Seriöse Politik, seriöse Politiker*innen und ein Ehrenkodex, dem sich alle verpflichten. Bitte, jetzt umkehren! Kein Populismus, keine Lügen, keine Verdrehungen mehr. So gewinnt man Wähler*innen zurück, vor allem all jene, die sich längst angewidert ausgeklinkt haben, die gar nicht mehr wählen.

POL

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Ein offener Brief an Markus Söder

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Ein offener Brief an Markus Söder


Lieber Markus,

wir sind’s. Kurz vor der Wahl mit herzlichen Grüßen und ganz viel Hochachtung. Du bist echt ein Profi, du bist der Harry Kane der Politik, du netzt sie alle ein.

Klar, zuletzt haben die Umfragen nicht ganz so schön ausgesehen, da war die Geschichte mit diesem Nazi-Quälgeist, der in deiner Staatskanzlei rumspukt und nicht freiwillig verschwinden wollte und der dich jetzt wahrscheinlich auch noch einige Stimmen kosten wird, der Depp, der damische.
Aber sei’s drum, Schwamm drüber, man muss auch mal verzeihen können. Und du musstest dir bei der Geschichte ja auch selbst treu bleiben. Du brauchst den zum Regieren. Punkt. Prinzipientreue ist ja nichts, was man zwischendurch mal so leichtfertig über Bord wirft. Und du willst die Macht, dafür tust du wirklich alles, das ist dein Prinzip. Also Schwamm drüber. Der damische Depp hätte in Erding auch den rechten Arm ausstrecken und das Horst-Wessel-Lied anstimmen können, du hättest ihm im Zweifel auch dann noch eine zweite Chance gegeben. Oder nicht?

Naja, vielleicht auch nicht, je nachdem, was so die Mehrheit dazu gesagt hätte. Wenn die Mehrheit gesagt hätte, der Depp, der damische, hat doch nur eine Fliege vertreiben wollen und bei dem Lied hatte der Wind die falsche Seite im Liederbuch aufgeweht, dann hättest du bestimmt gesagt, okay, im Zweifel für den Angeklagten.
Aber ist ja jetzt auch einerlei, die Chose ist gelaufen, er wird dir erhalten bleiben. Die Frage ist nur, wie groß der Zwerg an deiner Seite demnächst wird. Und da ist jetzt kämpfen angesagt. Vielleicht kannst du ihm ja noch ein paar Stimmen abjagen bis zum 8. Oktober. Und der AfD eventuell auch. Versteht man irgendwie auch gar nicht, oder? Warum wählen die nicht das Original, also dich?

Aber du wirst es schon noch richten. Denn du weißt, was die Leute hören wollen. Man muss den Menschen einfach aufs Maul schauen und sie bedienen, sie bei ihren niederen Instinkten abholen. Als Politiker ist man halt auch Dienstleister. Also ist die erste Botschaft, dass Bayern einfach geil ist, das bessere Deutschland, zweitens dass die Ampel in Berlin mit dem Teufel höchstpersönlich im Bunde ist, drittens dass dieser Teufel die Grünen sind, diese Miesmacherpartei, die alles verbieten will, Fleisch, Verbrennungsmotoren, normale Familien, Gasheizungen, Werbung für Süßigkeiten, verständliches Deutsch, Böller, Atomkraftwerke, Fracking und sogar das Pony-Reiten auf der Wiesn, viertens dass die sich ihre Umerziehungspläne Richtung Wokeness und Gendern mal sonst wohin schieben können und fünftens dass in Bayern die Welt heile bleibt, solange du noch was zu sagen hast.
Solange du was zu sagen hast, wird sich in Bayern gar nichts ändern. Versprochen!
Und wenn die Idioten in Berlin zu viele Ausländer reinlassen, dann kontrolliert Bayern eben ganz allein seine Grenzen. Das wäre ja wohl gelacht.

Es ist immer wieder eine Freude, dir im Bierzelt zuzuhören. Wie du die ganze Klaviatur bedienst, wie du alle Hits anspielst. Wie du um die Macht kämpfst, um jeden Preis. Charakter? Ist was für Anfänger. Brauchst du nicht. Stört nur. Werte? Hast du jede Menge in der Hinterhand, je nachdem, was gerade so gefragt ist. Skrupel? Hast du Null. Du hast einfach das Spiel verstanden. Die Mehrheit der Menschen ist denkfaul, die wollen ihre Ruhe, die wollen ihre Wurst grillen und mit dem SUV samstags in den Baumarkt, die wollen nicht die Welt retten, die wollen aufs Oktoberfest und am Stammtisch ein bisschen, nur ein bisschen ausländerfeindlich reden dürfen. Und tja, das ist dann eben so. Wer Ministerpräsident bleiben will, der muss diese Realitäten einfach akzeptieren und auch verinnerlichen. So gewinnt man heute Wahlen. Wir drücken dir wirklich von Herzen alle Daumen.

VA

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El Kurdis Kolumne im Oktober

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El Kurdis Kolumne im Oktober


Ein herrenloser Damenrad-Traum

Kürzlich träumte ich, ich sei in meiner Aufwachs-Stadt Kassel mit einem Damenrad in eine vollbesetzte Straßenbahn eingestiegen. Für die, die sich auskennen: In die Linie 1, mit der ich dann vom Rathaus zum Bahnhof Wilhelmshöhe fuhr. Das Fahrrad musste ich aus Platzmangel hochkant stellen und mit Körperdruck vor dem Umfallen sichern – indem ich mich mit dem Rücken dagegen lehnte. Während der Fahrt beugte sich ein mir schräg gegenübersitzender Jugendlicher nach vorne und versuchte, mir heimlich die Schnürsenkel zusammenzubinden. Ein Practical-Joke-Klassiker. Ich sagte: „Ey, hast duse noch alle?“ Er antwortete: „Ist doch nur‘n Spaß!“ Und dann lachte er. Woraufhin ich ihm – weiterhin mein Fahrrad mit dem Rücken sichernd – seine Sonnenbrille aus dem Gesicht nahm und sie in hohem Bogen durch den Waggon warf. Ein anderer junger Mann ließ seinen Arm nach oben schnellen, schnappte sich die Brille, steckte sie ein und stieg aus.

Der Schnürsenkel-Verknoter baute sich drohend vor mir auf. Ich fragte: „Und? Willste mir jetzt eine in die Fresse hauen?“ Er grinste, griff hinter mich, zog blitzschnell mein Fahrrad zwischen mir und der Fahrzeugwand hervor als sei es ein Blatt Papier, schlüpfte damit durch die noch geöffnete Tür und radelte davon. Während des ganzen Vorgangs lief im Hintergrund „Here Comes the Rain Again“ von den Eurythmics. Dann wachte ich auf.

Was bitte soll das? Das „Lexikon der Traumdeutung“ – keine Ahnung welche KI oder abgebrochene Psychologie-Studentin das ins Netz gestellt hat, aber egal – sagt folgendes über diesen Themenkreis: „Es ist keinesfalls unüblich, dass Menschen von Fahrrädern träumen.“ Aha. „Träume, in denen Fahrräder eine Rolle spielen, werden oft als ‚glückliche Träume‘ empfunden, der Betroffene fühlt sich munter und frohsinnig.“ Naja, ehrlich gesagt: Geht so. Weiter: „Wird ein Fahrrad im Traum gestohlen oder geht es verloren, hat man vermutlich im Leben eine Chance verpasst, die das (berufliche) Weiterkommen ermöglicht hätte. Der Träumende sollte die letzten Monate Revue passieren lassen und über einen Verlust nachdenken.“ Äh … okay, kann ich gerne machen, aber ist das Leben nicht sowieso eine endlose Reihe von verpassten Chancen und Verlusten? Für meinen Traum irrelevant, aber mit Anstand am schönsten fand ich übrigens diese komplexe Deutung eines Fahrrad-Traum-Motivs: „Wer einen Gepäckträger im Traum erblickt, der wird sich darauf einstellen müssen, dass schwere seelische Lasten auf ihn zukommen werden.“ Gepäckträger gleich drohende „seelische Last“ – I love it!

Entgegen des Freud-Klischees ist es nicht so, dass real existierende Psychoanalytiker*innen ihre Kundschaft mit solchen albernen Deutungen belästigen. Ich weiß das, weil ich mal eine Psychoanalyse gemacht habe. Nicht etwa, weil ich – wie manche Leute sich dann gerne herausreden – meine Persönlichkeit weiter entwickeln wollte, sondern weil ich einen veritablen mittelschweren Dachschaden habe. Anderes Thema. Auf alle Fälle hätte meine Psychoanalytikerin niemals geraunt: „Wenn in einem Traum ein anderer eine Sonnenbrille trägt, ist dies ein Warnsignal. Sie sollten dieser Person gegenüber vorsichtig sein.“ Auch das steht nämlich in dem komplett überflüssigen Internet-Traumdeutungslexikon und erinnert damit nicht nur zufällig an das morgendliche 10:10-Uhr-Horoskop bei NDR-1-Niedersachen. Klar, wenn einem jemand die Schnürsenkel zusammenbindet, dann sollte man dieser Person gegenüber vorsichtig sein. Mann, Mann Mann!

Meine Psychoanalytikerin hätte hingegen gefragt: „Und was glauben sie, was ihr Traum bedeutet?“ Als sie mir diese Frage zum ersten Mal stellte, dachte ich: „Pardon? Wessen Krankenkasse zahlt hier eigentlich wofür? Muss man in diesem Land eigentlich alles selbst machen?“ Bis mir dann klar wurde, dass es bei der Analyse genau darum geht: Einfach irgendwas als Redeanlass nehmen, und sei es ein bekloppter Traum, und losquasseln und mental loslassen, weil man beim Herumassoziieren erfahrungsgemäß immer wieder auf die gleichen Themen – nämlich auf die für die eigene Person relevanten – kommt und beim dreiundsiebzigsten Mal Durchdelirieren eines solchen Themas dann vielleicht sogar mal was kapiert.

Ein bisschen ist das übrigens wie beim Kolumnieren. Man glaubt, man schreibe, Monat für Monat über aktuelle politische Themen, kulturelle Phänomen oder erzähle lustige kleine Anekdoten, aber in Wahrheit … Eben. In diesem Sinne: Danke für’s Zuhören. Und bis nächsten Monat hier im psychoanalytischen Stadtkind-Stuhlkreis.

Hartmut El Kurdi

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Neu in der Stadt: Grapeful Deli Naturwein-Loft

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Neu in der Stadt: Grapeful Deli Naturwein-Loft


Dies ist nicht einfach ein weiterer Weinladen, sondern vielmehr ein Naturwein-Loft.
Die Besucher*innen dürfen sich hier auf ein vollkommen neues Geschmackserlebnis freuen:

Grapeful Deli bietet lebendige, wilde und fruchtige Weine, allesamt vegan.
Die Weine werden so naturnah wie möglich hergestellt, die Trauben werden ökologisch angebaut. Das Angebot umfasst eine Vielzahl an Naturweinen deutscher Winzer, die dem Inhaber Carsten Vorbrodt alle persönlich bekannt sind.
Er selbst sagt, es war ihm wichtig, einen Ort zu schaffen, an dem die Besucher*innen den Alltag vor der Tür lassen können, einen Ort der Ruhe, der entschleunigt und entspannt.

Im Obergeschoss des alten Fabrikgebäudes steht Gruppen bis zu zehn Personen außerdem ein Workingspace für Workshops oder Meetings zur Verfügung.
Abseits der gewohnten Büroumgebung kann hier bei einem Glas Wein oder auch einem Kaffee den Gedanken und der Kreativität freier Lauf gelassen werden.

Jeden Donnerstag lädt Inhaber Carsten Vorbrodt im Grapeful Deli zudem zu einem offenen Tasting ein.
Weitere öffentliche und private Weintastings zu anderen Terminen werden ebenfalls angeboten.

Das Naturwein-Loft ist eine echte Bereicherung für alle (Natur-)Weinliebhaber*innen und all diejenigen, die es noch werden wollen.

GrapefulDeli
Falkenstraße 8 (Hinterhof), 30449 Hannover-Linden.
Mi-Fr 9.30-12 Uhr und 15.30-19 Uhr, Sa 15.30-19 Uhr.
Weitere Infos auf www.grapefuldeli.de.

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Neu in der Stadt: Bonatarte

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Neu in der Stadt: Bonatarte


Bonatarte – Die Adresse für Quiche-Genuss in Hannover

Mit dem Anspruch, die beste und leckerste Quiche in Hannover anzubieten steht Bonatarte für 100 Prozent Handarbeit und Herstellung vor Ort – das gilt für Teig, Füllung und Salatdressing – 100 Prozent natürliche Zutaten und Null Prozent Geschmacksverstärker, Farbstoffe oder Konservierungsstoffe.

Hier trifft französische Quiche-Tradition auf saisonale und zeitgemäße Ernährung, sodass eine unschlagbar leckere und neuartige Kombination entsteht.
Das klassische Quiche-Rezept wurde vom Bonatarte-Team in zahlreichen Versuchen mit viel Liebe und Leidenschaft verfeinert und neu interpretiert.
So sind neben den bekannten Quiche-Klassikern auch vollkommen neue Variationen entstanden und im Menü etabliert.

Das vielfältige Angebot erstreckt sich von der Kröpcke-Quiche mit Speck-Sahne-Ei-Füllung, über die Linden-Quiche mit roten Linsen, Paprika, Feta und Harissa bis hin zu verschiedenen Tartes mit Schokolade oder Früchten sowie frischen Salaten.
Mit dem Motto „Quiche für alle und jeden Geschmack“ bietet Bonatarte außerdem einen Catering- und Partyservice für beispielsweise Geburtstage, Firmenevents oder Kundenmeetings.

Bonatarte
Davenstedter Straße 27, 30449 Hannover-Linden.
Mi-Fr 12-20 Uhr, Sa & So 11-20 Uhr.
Tel. 015165114057.
E-Mail kontakt@bonatarte.de. Instagram bonatarte_quichelovers.
Weitere Infos auf https://bonatarte.de.

Foto: © Elena Richert

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Editorial 2023-10

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Editorial 2023-10


Liebe Leserinnen und Leser,

um Freiheit geht es in dieser Ausgabe in unserem Titelthema. Ein großes Wort. Und auch eine Verabredung, im Idealfall mit klaren Grenzen. „Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit des Anderen beginnt“, hat Immanuel Kant gesagt.
Das ist schon beinahe so etwas wie ein Gesellschaftsvertrag.

Freiheit ist ein Begriff, der in unserer Gesellschaft fast inflationär verwendet wird, aber nur selten thematisieren wir die Bedeutung von Freiheit für unser tägliches Leben. Wir sind sie gewohnt, während sie in anderen Ländern längst gestorben ist. Freiheit ist kein abstraktes Konzept; sie ist im Grunde die Luft, die wir atmen, die Grundlage unserer Demokratie und die Triebkraft für Fortschritt und Wachstum. Sie bietet die Möglichkeit, unsere eigenen Entscheidungen zu treffen, unsere Überzeugungen zu vertreten und uns in einer Welt der Vielfalt und Differenzierung zu entfalten.
Die Geschichte hat gezeigt, dass Gesellschaften, in denen Freiheit gefördert wird, florieren und blühen. Freiheit inspiriert Kreativität, Unternehmertum und den Wunsch nach ständiger Verbesserung.
Wenn wir die Freiheit einschränken, ersticken wir nicht nur individuelle Ambitionen, sondern behindern auch den gesellschaftlichen Fortschritt. Freiheit ist kein Privileg, sondern ein grundlegendes Menschenrecht. Sie ist das Fundament unserer Gesellschaften und unserer individuellen Würde.

Und ich möchte das alles nicht missen. Ich fühle mich in Deutschland frei, nicht eingeschränkt, nicht zensiert, nicht beobachtet. Ich kann hier an dieser Stelle schreiben, was immer ich will. Ich kann Olaf Scholz für einen schlechten Kanzler halten und Christian Lindner für einen noch schlechteren Finanzminister, sie werden mich nicht morgen mit einer schwarzen Limousine abholen und ich werde auch nicht aus irgendeinem Fenster fallen.
Das droht nur, wenn ich den Antidemokraten meine Meinung sage, was ich an dieser Stelle hin und wieder tue. Dann bekomme ich unschöne Anrufe, manchmal auch handfeste Drohungen.

Ich habe mich entschieden, das nicht weiter zu beachten. Da rufen Idioten an – warum sollte ich mich auch nur eine Sekunde mehr mit diesen Leuten beschäftigen als ich muss. Diese Menschen sind mir ein Rätsel, und ich weiß, dass mit ihnen zu diskutieren mir nicht helfen wird, sie zu verstehen.
Gerade erst gab es wieder eine Rechtsextremismus-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung mit einer klaren Tendenz. Die Zahl der Idioten wächst. Es gibt tatsächlich Leute in Deutschland, die wünschen sich eine Diktatur und einen Führer.
Warum?
Das will irgendwie nicht in meinen Kopf. Wie erbärmlich und lebensunfähig muss jemand sein, um sich Unfreiheit zu wünschen?

Da ist echt drüber. Ich habe schon vor dieser Studie des Öfteren überlegt, wie hirnverbrannt man sein muss, um die AfD zu wählen. Wie schafft man es, Alice Weidel gut zu finden? Oder Bernd Höcke? Verstehe ich nicht. Aber sich eine Diktatur zu wünschen ist noch einmal ein Schritt mehr. Womöglich noch mit der Diktator-Doppelspitze Weidel/Höcke. Hoffentlich bekommt jetzt niemand Albträume. Was braut sich da bloß zusammen in Deutschland? Ist das wieder die alte braune Suppe?

Wenn ich solche Studien lese oder mir die aktuellen Umfragen ansehe, dann wird mir inzwischen wirklich übel. Ich weiß, viele winken ab. Die Zustimmungswerte für die AfD werden demnächst wieder sinken, alles nur ein Zwischenspiel, das höre ich ständig. Und Olaf Scholz spricht von einer Schlechte-Laune-Partei. Ich finde das grundfalsch. Und ich finde es genauso grundfalsch als Reaktion auf die guten Zahlen der AfD nun ebenfalls rechts zu blinken. Ich wünsche mehr Rückgrat in Deutschland. Es geht jetzt nicht darum, den Rechten alles nachzuplappern und rechte Light-Versionen anzubieten, es geht darum, den Rechten laut und deutlich zu widersprechen!

Viel Spaß mit dieser Ausgabe!

Lars Kompa
Herausgeber Stadtkind 

 

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