
if (is_home()) { ?> } else { ?> } ?>
Jochen Gros ist Lehrer und Musiker. Unter der Woche unterrichtet er Musik und Mathematik an einem Gymnasium – und am Wochenende steht er mit „Finder“ auf der Bühne.
„Ein vielfältiger Sound, der über Genregrenzen hinausgeht“, so bezeichnet sich Finder selbst. Finder, das ist ursprünglich eine klassische Bandformation aus Bass, Schlagzeug, Gitarre und Gesang. Heute ist Finder aber hauptsächlich Jochen Gros, der Sänger und Gitarrist. „Die anderen beiden haben Familien gegründet und sich dann weitestgehend aus dem Bandgeschehen herausgezogen.“ Jochen Gros ist 40 Jahre alt und kommt ehemals aus Soltau. Für das Studium ist er dann nach Kassel gezogen. Seit einigen Jahren lebt er in Hannover und unterrichtet hier an einem Gymnasium, als Musik- und Mathematiklehrer. Doch an den Wochenenden ist er Leadsänger von Finder. Im Sommer hat Finder zwei Songs veröffentlicht: „Schwerelos“ und „Ich kann dich fast schon sehen“ sind bei Spotify nun Finders meistgehörte Lieder. Die Songs gehören zu einem Album, an dem Finder aktuell arbeitet.
Gros ist schon früh zur Musik gekommen – aber nicht von Hause aus. „Ich habe als kleines Kind schon sehr viel gesungen. Ich glaube, meine Eltern wussten nicht so richtig, wohin mit mir und haben mich dann erstmal in einen Kinderchor gesteckt. Das fand ich natürlich super.“ Mit neun Jahren hat Gros angefangen Klavier zu spielen. „Dann habe ich später in den ersten Schülerbands gespielt und auch in der Big Band.“ Finder fing vor 10 Jahren als Kneipenband an – und landete dann recht schnell große Gigs: „Wir waren mit Marathonmann, Alex Mofa Gang und Tüsn unterwegs und haben auf Touren gespielt. Durch ganz Deutschland, Österreich und die Schweiz sind wir gefahren.“ 2017 war Finder als „Schrankband“ zu Gast in der Fernsehshow Circus HalliGalli mit Joko und Klaas.
Musikalisch hat Finder keine klare Richtung. „Ich finde eigentlich, dass es in jeder Musikrichtung was Gutes gibt. Ich höre gerne klassische Musik, aber kann auch mit zwei oder drei Schlagersongs etwas anfangen.“ Mittlerweile schreibt Jochen Gros, das, was ihm gefällt. Auf Deutsch, denn da könne er sich am besten ausdrücken.” Die Herausforderung ist, „dass die Texte nicht zu kompliziert werden und keiner weiß, was man will – aber auch nicht zu simpel, damit sie nicht, ich sage mal, schlageresk klingen. Meine Texte sind schon relativ anspruchsvoll. An der einen oder anderen Stelle muss man dann mal ein bisschen genauer hinhören. Aber das finde ich ganz gut.“
Irgendwo zwischen Alternative, Indie-, Punk- und Popmusik hat sich Finder angesiedelt. „Wenn dann auf dem neuen Album eine Klavierballade auf einen Rocksong folgt und danach dann ein bisschen was klassisch-jazziges mit ein paar wilden Akkorden und 80s-Beat-Song kommt, dann ist mir das eigentlich egal. Hauptsache mir gefällt das!“ Auch in Hannover hat Finder schon einige Konzerte gespielt. Zum Beispiel im LUX, auf dem Fährmannsfest und im Pavillon. „Aber wir haben halt den Nachteil, dass Hannover nicht unsere ‚Homebase‘ ist. Deshalb sind wir hier noch nicht so bekannt, wie wir es gern wären.“ Momentan sucht Finder nach einer Bookingagentur, um auch in Zukunft häufiger auf der Bühne zu stehen.
Aber nun geht es erstmal mit dem neuen Album weiter, das voraussichtlich Ende 2025 erscheinen soll. „In den nächsten Monaten kommen immer wieder neue Songs raus. Dann schauen wir mal, wie es so weitergeht.“
Christian Fahrenheit ist Musiker und erklärt Hannover in seinem Debütalbum „Träum doch weiter“ seine Liebe. Die Wahlheimat des Künstlers ist für ihn noch viel mehr als nur sein Lebensraum.
Am 1. Juli erschien Christian Fahrenheits Debütalbum „Träum doch weiter“. Ein musikalisches Potpourri aus 15 Songs, die von Freiheit, Lebensfreude, Liebe, Menschlichkeit und Hannover – Fahrenheits Wahlheimat – erzählen. „Mit dem Album bedanke ich mich sozusagen an Hannover“, sagt der 48-jährige Musiker.
Christian Fahrenheit heißt eigentlich Christian Rolf. Fahrenheit ist sein Künstlername. Vor mehr als 20 Jahren ist er nach Hannover gezogen: „Und dann bin ich irgendwie hier hängen geblieben“. Ursprünglich kommt Fahrenheit aus dem Weserbergland. Hier ist er, wie er selbst sagt, in einem „kulturfernen Haushalt“ aufgewachsen. „Bei uns hat niemand ein Instrument gespielt oder solche Sachen.“ An der Volkshochschule besuchte Fahrenheit einen Gitarren-Kurs: „Und so bin ich dann langsam zur Musik gekommen. Das hat mich alles immer sehr fasziniert; Musik zu machen und auch selber dazu zu singen.“
Immer der Gitarre treu geblieben, gibt Fahrenheit heute Unterricht – und auch auf seinem neuen Album ist das Instrument sein Mittel der Wahl. Dazu singt Fahrenheit – oder erzählt vielmehr. Denn Fahrenheits Lieder sind kleine Geschichten: aus dem Leben, aus Hannover. Ob abends auf der Limmerstraße klönen („Egal ob Kiosk, oder Spätkauf…“) oder an Hannovers grünen Ufern flanieren („Hannover, hier will ich immer sein”), Fahrenheit schreibt das, was er selbst erlebt. „Für den Limmerstraßen-Song („Egal ob Kiosk, oder Spätkauf…“) bin ich schon vor etwa zwei Jahren auf eine Textzeile gekommen. Da habe ich mir eines Abends gedacht: Mensch, ohne diese Kioskbesitzer und ohne diese Kioskkultur hätten wir gar nicht die Möglichkeit, so lange zusammen zu sitzen und die Nächte so zu verbringen, wie man es in Linden so gerne macht. Und da ist mir diese markante Stelle eingefallen: Egal ob Kiosk, oder Spätkauf, abends bin ich gut drauf.“
Fahrenheit wohnt selbst in Linden-Nord und hat am sogenannten Limmern großen Gefallen gefunden. Ob Kiosk, Büdchen, Spätkauf, Trinkhalle oder Lädchen: „Das sind halt die Orte, wo man sich trifft.“ Aber Hannover ist für ihn noch viel mehr: „Diese Kombination aus Wasser und Grün finde ich hier besonders schön. Da ist einerseits diese Großstadt und gleichzeitig gibt es so viele Rückzugsorte mit einfach Natur um sich herum.“ Auch diese „Kombination“ besingt Fahrenheit in seinem Song „Hannover, hier will ich immer sein.” Hier heißt es zum Beispiel: „Hannover, ja, du bist mein Revier. Und ich lebe mit ganzem Herzen hier.“
Um Christian Fahrenheit gibt es zwar keine feste Band, aber Menschen, die ihn in seinem Schaffensprozess unterstützen. „Ich schreibe selber und produzieren tue ich im Land’s End Studio mit Robby Ballhause zusammen.“ Auch Christian Loh – Fahrenheits Schlagzeuger – „ist immer mit dabei“, bestätigt Fahrenheit. So auch im Februar im Café Erhardt. „Das war sozusagen die Initialzündung. Da habe ich das Konzertprogramm, was ich bisher hatte, das erste Mal vorgestellt.“ Inspiriert, aus diesen Songs überhaupt ein Album zu machen, hat ihn sein Umfeld. „Die haben dann auch gemerkt: Hey, das, was der Christian da macht, das sind irgendwie Ohrwürmer, die bleiben im Kopf. Und dann ging es ins Studio. Das war alles gar nicht so richtig geplant, sondern ist einfach irgendwie passiert.“
Jetzt plant Fahrenheit zwei Musikvideos zu drehen, und schreibt nebenbei schon an weiteren Stücken. Demnächst könnte es also weitere Lobgesänge auf Hannover – und alles, was die Stadt zu bieten hat – aus Fahrenheits Feder geben.
Pia Frenk