Tag Archive | "neue Musik"

Tonträger November 2025

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Musikerporträt: Chrispy

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Musikerporträt: Chrispy


„Plan A wird durchgezogen bis zum Ende und ich bin mir sicher, ich schaffe das auch!“ Christian Derabin ist entschlossen: Musik, Rap soll sein Leben werden. Christian alias Chrispy ist 16 Jahre alt und Rapper. Im Frühjahr ist er bei der Fernsehshow „The Voice Kids“ aufgetreten. Seitdem ist es sein Traum, Musik zu seinem Beruf zu machen. „,The Voice Kids‘ hat mir die Inspiration und den Push gegeben, der nötig war, um eigene Songs zu machen.“ Gemeinsam mit Sänger und Coach Clueso ist Christian in der Show in die Knockouts, ins Halbfinale, gekommen. Für Musik interessiert er sich schon länger, aber richtig angefangen, selbst Musik zu machen, hat Christian erst durch die Teilnahme bei „The Voice Kids“.

Jetzt geht er in die 11. Klasse eines Gymnasiums und hat vor kurzem seine ersten eigenen Songs veröffentlicht: „Louis V“ und „Bipolarstern“. Letzterer ist von einem gleichnamigen Gedicht inspiriert, das seine Mutter geschrieben hat. „Da ging es vor allem um Emotionen, die man so fühlt, um Verlust, um Liebe und so.“ Christians Gefühle fließen auch in seine Beats. „Ich produce meine Beats selbst, also ohne KI. Schon bevor ich angefangen hab, Songs zu schreiben. In den Beats stecken immer Emotionen und Seele drin.“ Die Beats für seine Songs erstellt er auf dem Handy. Nur für den Feinschliff nutzt er den Laptop. Christian meint, das würde vielleicht einfach klingen, aber „dafür braucht es ganz viel Kreativität und Übung“. Orientierung für seine Musik findet er bei den „Styles“ seiner Lieblingskünstler*innen The Weeknd, Drake und Luciano.

„The Voice Kids“ war für Christian ein „großer und sehr cooler Start“: „Die Erfahrung und das Coaching von den Leuten da haben mir auf jeden Fall Inspiration und Motivation für eigene Musik gegeben.“ Jetzt kann er sich ein Leben ohne Musik gar nicht mehr vorstellen. „Ich habe mich so oft gefragt, warum mir das so liegt und bin dann zu dem Schluss gekommen, dass ich einfach dafür geschaffen wurde. Ich bin dafür geboren, das ist meine Berufung.“

Christian ist christlich und Religion spielt in seinem Leben eine große Rolle. Besonders wenn es um Kritik an seiner Musik geht: „Da ist nicht nur Support, manche Leute haten auch. Aber das finde ich gut, denn das ist ja normal. Würde jeder supporten, dann wäre irgendwas falsch. Aber ich weiß, dass alles, was passiert, aus einem Grund passiert, der einfach über mir steht. Deswegen gehe ich auch an die Kritik sehr entspannt ran.“ Der Umgang mit Kritik gehört für den jungen Musiker zum „Artistleben“ dazu.

Von seinem Umfeld wird Christian in seinem Werdegang unterstützt. Seine Mutter schreibt: „Dass ein Jugendlicher sich musikalisch derart engagiert und losstartet, ist eine Seltenheit – und ich gehe fest davon aus, dass Christians Musikkarriere jetzt erst richtig beginnt!“ Irgendwann möchte Christian Musik zu seinem Beruf machen: „Das ist Plan A.“ Aber fürs Erste will er die Schule zu Ende machen und – „je nachdem, wie gut Musik läuft“ – weiterhin Songs und „vielleicht sogar ein Album releasen“. Der junge Rapper hat wie viele andere in der Musik einen Ausdruck gefunden: „Man könnte schon sagen, dass Musik mein Leben verändert hat. Was ich da mache, kommt von der Seele. Ich könnte nicht aufhören.“

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Tonträger Oktober 2025

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Bandporträt Oktober 2025: Sondaschule

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Bandporträt Oktober 2025: Sondaschule


Sondaschule gibt es schon länger als Ronja Malzahn Dreadlocks trägt. Ein ziemlich unsinniger Satz, aber nur auf den ersten Blick: Kulturelle Aneignung wird schon deutlich länger diskutiert als von dem Moment an, in dem Fridays for Future sich an der Frisur einer kaukasischen Musikerin störte. Hardliner und solche, die im Kommisston deklamieren, wer welche Musik machen darf, gab es wahrscheinlich schon immer. Was Ska betrifft, ist die Liste kurz: Man ist entweder Jamaikaner, hat mit Desmond Dekker Kaffee getrunken oder wurde von Laurel Aitken gesegnet. Vielleicht ist man aber auch ein englischer Dockarbeiter. Deutscher Ska? Auf gar keinen Fall!

Nach dem jamaikanischen Ska der 60er und dem britischen Revival mit dem 2-Tone-Ska der 80er-Jahre rollte die dritte Welle heran und mit ihr auch erstmals Ska in deutscher Sprache. Beeinflusst von Punk und New Wave veränderte sich das Klangbild merklich: Ska-Punk war geboren. Und warum auch nicht? In Mülheim an der Ruhr wird es schon den einen oder anderen Zechenmalocher gegeben haben, da ist es nur legitim, wenn eine lokale Band Musik für ihre eigenen Rudeboys spielt. Wenn diese Band sich aber nicht festlegen will und genervt ist von diesen ganzen Old School- und New School- und Wave-Labels, nennt sie sich Sondaschule. Im Gründungsjahr 1999 konnte ja schließlich noch keiner ahnen, dass der Name später mal suggerieren könnte, es handele sich dabei um ein Berliner Gangster-Rap-Trio. Dankenswerterweise spielen Sondaschule aber vergnüglichen Ska-Punk, mit Betonung auf vergnüglich. Wo anderen Genrevertretern allzu oft die Leichtigkeit abhanden kommt, weil die Welt eine schlimme ist, gibt es bei Sondaschule immer ein Augenzwinkern und Spaß. Selbstironisch handelt ein großer Teil ihrer Songs vom selbsterklärten Unvermögen, mit dem Alltag zurecht zu kommen. Nahezu hymnisch widmet man sich mitunter dem übermäßigen Verzehr unterschiedlichster Alkoholika und sonstiger Rauschmittel. Sänger Tim Kleinrensing inszenierte einst ein fiktives Telefonat zwischen seinem Alias Costa Cannabis und Peter von Frosta, in dem die Markteinführung einer Cannabispizza diskutiert wird. Will sagen: Oft ist auch Quatsch dabei, aber herrlicher Quatsch. Haufenweise adoleszente Albernheiten, hier und da gespickt mit erstaunlich hellsichtiger Sozialkritik, untermalt mit den typischen Offbeat-Gitarren und kurzatmigen Bläsersätzen. Wenn man es mit einer solchen Melange dann noch in die Albumcharts schafft, ist das schon etwas Besonderes. So geschehen im Februar 2022, als Sondaschule mit „Unbesiegbar“ auf Platz 2 der Albumcharts landeten. Ein bisschen Balsam auf eine Bandseele, die kurz zuvor einen traurigen Verlust wegstecken musste: Ihr langjähriger Gitarrist starb nach kurzer schwerer Krankheit. Dieser Schicksalsschlag wird auf ihrem gerade erschienenen Album titelgebend verarbeitet: „Wir bleiben wach“ ist nicht nur der Name ihrer Neuerscheinung, sondern auch der Opening Track. Trotz des traurigen Themas ist der Song ein druckvolles, energiegeladenes Versprechen, weiterzumachen. Unterstrichen wird dieses Vorhaben durch die Ankündigung einer Tournee. In zehn deutschen Städten spielen Sondaschule ihre bislang größte Hallen-Tour. Darunter auch in Hannover: Am 29. November um 20 Uhr sind die Ruhrpottler in der Swiss Life Hall zu Gast. Tickets gibt es für 52,60 Euro online und an den bekannten Vorverkaufsstellen.

IH

Foto: Flo Ehlich

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Tonträger September 2025

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Bandporträt September 2025: Finder

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Bandporträt September 2025: Finder


Jochen Gros ist Lehrer und Musiker. Unter der Woche unterrichtet er Musik und Mathematik an einem Gymnasium – und am Wochenende steht er mit „Finder“ auf der Bühne.

„Ein vielfältiger Sound, der über Genregrenzen hinausgeht“, so bezeichnet sich Finder selbst. Finder, das ist ursprünglich eine klassische Bandformation aus Bass, Schlagzeug, Gitarre und Gesang. Heute ist Finder aber hauptsächlich Jochen Gros, der Sänger und Gitarrist. „Die anderen beiden haben Familien gegründet und sich dann weitestgehend aus dem Bandgeschehen herausgezogen.“ Jochen Gros ist 40 Jahre alt und kommt ehemals aus Soltau. Für das Studium ist er dann nach Kassel gezogen. Seit einigen Jahren lebt er in Hannover und unterrichtet hier an einem Gymnasium, als Musik- und Mathematiklehrer. Doch an den Wochenenden ist er Leadsänger von Finder. Im Sommer hat Finder zwei Songs veröffentlicht: „Schwerelos“ und „Ich kann dich fast schon sehen“ sind bei Spotify nun Finders meistgehörte Lieder. Die Songs gehören zu einem Album, an dem Finder aktuell arbeitet.

Gros ist schon früh zur Musik gekommen – aber nicht von Hause aus. „Ich habe als kleines Kind schon sehr viel gesungen. Ich glaube, meine Eltern wussten nicht so richtig, wohin mit mir und haben mich dann erstmal in einen Kinderchor gesteckt. Das fand ich natürlich super.“ Mit neun Jahren hat Gros angefangen Klavier zu spielen. „Dann habe ich später in den ersten Schülerbands gespielt und auch in der Big Band.“ Finder fing vor 10 Jahren als Kneipenband an – und landete dann recht schnell große Gigs: „Wir waren mit Marathonmann, Alex Mofa Gang und Tüsn unterwegs und haben auf Touren gespielt. Durch ganz Deutschland, Österreich und die Schweiz sind wir gefahren.“ 2017 war Finder als „Schrankband“ zu Gast in der Fernsehshow Circus HalliGalli mit Joko und Klaas.

Musikalisch hat Finder keine klare Richtung. „Ich finde eigentlich, dass es in jeder Musikrichtung was Gutes gibt. Ich höre gerne klassische Musik, aber kann auch mit zwei oder drei Schlagersongs etwas anfangen.“ Mittlerweile schreibt Jochen Gros, das, was ihm gefällt. Auf Deutsch, denn da könne er sich am besten ausdrücken.” Die Herausforderung ist, „dass die Texte nicht zu kompliziert werden und keiner weiß, was man will – aber auch nicht zu simpel, damit sie nicht, ich sage mal, schlageresk klingen. Meine Texte sind schon relativ anspruchsvoll. An der einen oder anderen Stelle muss man dann mal ein bisschen genauer hinhören. Aber das finde ich ganz gut.“

Irgendwo zwischen Alternative, Indie-, Punk- und Popmusik hat sich Finder angesiedelt. „Wenn dann auf dem neuen Album eine Klavierballade auf einen Rocksong folgt und danach dann ein bisschen was klassisch-jazziges mit ein paar wilden Akkorden und 80s-Beat-Song kommt, dann ist mir das eigentlich egal. Hauptsache mir gefällt das!“ Auch in Hannover hat Finder schon einige Konzerte gespielt. Zum Beispiel im LUX, auf dem Fährmannsfest und im Pavillon. „Aber wir haben halt den Nachteil, dass Hannover nicht unsere ‚Homebase‘ ist. Deshalb sind wir hier noch nicht so bekannt, wie wir es gern wären.“ Momentan sucht Finder nach einer Bookingagentur, um auch in Zukunft häufiger auf der Bühne zu stehen.

Aber nun geht es erstmal mit dem neuen Album weiter, das voraussichtlich Ende 2025 erscheinen soll. „In den nächsten Monaten kommen immer wieder neue Songs raus. Dann schauen wir mal, wie es so weitergeht.“

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