Auf dem Totenberg

Für sein Krimi-Debüt „Auf dem Totenberg“ erntet der gebürtige Hannoveraner Dirk M. Staats viel Lob. Der Diplom-Ökonom, der am 9. April seinen sechzigsten Geburtstag feiert, schickt in seinem ersten Roman Hauptkommissar Max Leitner und Assistent Tobias Heuward zum Fundort von menschlichen Überresten, die im Bramwald zerstreut liegen…

Doch eins nach dem anderen. Eingeleitet wird die Geschichte von einem rasanten Prolog, in dem ein mysteriöser Anruf in eine hastige Flucht und eine Verfolgungsjagd mündet. „Plötzlich hörte er Äste knacken. War das ein Tier? Es musste ein Tier sein. Er lauschte weiter. Dann vernahm er ein lautes Fluchen. Er hatte sie nicht abgehängt, sie waren sogar ganz in seiner Nähe. Zitternd vor Angst und Qual rannte er weiter. Er wollte noch nicht sterben.“
Zwölf Jahre später, im Jahr 2015, werden der von Magenproblemen gebeutelte Kommissar Leitner und sein von jugendlichem Übermut getriebener Assistent Heuward an den Totenberg gerufen, um sich um die gefundenen Leichenteile zu kümmern. Der Totenberg, der höchste Berg im Bramwald, liegt zwischen Göttingen und dem Naturpark Münden. Den beiden Ermittlern bietet sich bei Nebel, Schneematsch und durchdringender Nässe eine beängstigende Atmosphäre. Diese schaurige Atmosphäre wird auch vom Buch-Cover, auf dem die beiden Totenberghäuschen zu sehen sind, stimmig illustriert.

Weitere Figuren und Handlungsstränge, die zu Beginn eingeführt werden, stellen den Leser vor einige Fragen. Welche Rolle spielt der Lastwagen-Fahrer Matze und seine Familie? Was hat der arbeitslose Tonne mit der Sache zu tun, der sich mit Online-Pokerspielen, Gaunereien und Dosenbiertrinken die Zeit vertreibt? Staats lässt sehr lebensnahe Figuren in seinem Roman agieren. Und nach der Einführung der Protagonisten entsteht ein Spannungsbogen, der bis zum Ende nicht abreißt.
Die aufgefundenen Leichenteile geben dem Göttinger Kripo-Mann Leitner zahlreiche Rätsel auf. Warum lassen sich trotz intensiver Suche am Fundort weder Fragmente von Bekleidung noch weitere Spuren finden, die auf die Identität des Toten schließen lassen? Sind die am Fundort zwischen allerlei Unrat gefundenen Schlaftabletten und Schnapsflaschen ein Hinweis auf einen Selbstmord? Doch wie passt dann die Schädelfraktur des Toten ins Bild?

Der Erstlings-Roman von Dirk M. Staats wurde vom KBV Verlag für den Friedrich-Glauser Preis in der Sparte „Debütroman“ vorgeschlagen. Leider entschied sich die Autoren-Jury des SYNDIKATs, einer Autorengruppe für deutschsprachige Kriminalliteratur, für fünf andere KandidatInnen von insgesamt 67 eingereichten Debütromanen. Der neue Preisträger wird am 5.Mai 2018 bei der 32. CRIMINALE in Halle verkündet.

Auch wenn Staats Erstlings-Roman diesen Preis nicht einfahren wird, ist dem Hobby-Organisten und Klavierspieler ein spannungsgeladener Kriminalroman gelungen, der die LeserInnen bis zum fulminanten Schluss rätseln lässt, wie alles miteinander zusammenhängt. Und das Ermittler-Duo hat durchaus Potenzial für weitere Fälle.

Text: Sascha Jankowski
Foto: Magdalena Palmberger

Auf dem Totenberg
Dirk M. Staats
330 Seiten
kbv-verlag
Taschenbuch:
10,95 Euro


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3 Kommentare für “Auf dem Totenberg”

  1. UlrichOn sagt:

    bin einverstanden mit ihnen

  2. PietroOn sagt:

    stimmt, Sie haben Recht

  3. ManfredOn sagt:

    sicht aus unrealistisch

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