HAIP Solutions – Der innovative Pflanzendoktor aus der Luft

Tobias Kreklow, Johannes Busch, Michel Reifenrath und Milan Rädicker wollen mit ihrem Unternehmen HAIP Solutions hoch hinaus: Sie bauen Drohnen, die mit knapp 300 Gramm leichten, hyperspektralen Kameras bestückt sind. Diese sollen automatisiert Pflanzenkrankheiten erkennen – noch vor dem menschlichen Auge.

Über die Geschichte dahinter berichten die Vier gutgelaunt: „Es klingt nach Klischee, stimmt aber. Wir sind Studienkollegen und saßen zusammen, um Ideen für ein gemeinsames Unternehmen zu sammeln. Michel, der Nanotechnologe in unserer Freundesrunde, bringt viel Know-how zu Hyperspektralkameras mit, denn sein Vater ist unser Kamerahersteller und hat die leistungsstarke Kamera für den Einsatz in der Humanmedizin entwickelt. Tobias hatte schon viele Erfahrungen mit dem Einsatz von Drohnen gemacht. Wir wollten das zusammenbringen, denn bisher gab es Drohnen und diese speziellen Kameras, aber die haben nicht miteinander kommuniziert. Und: Beim Vegetationsmonitoring können wir noch echte Pionierarbeit leisten. Mit HAIP Solutions nehmen wir Blattoberflächen von Pflanzen in den Blick. Wenn Pflanzen Stress erleben, spiegelt sich das in der Blattoberfläche der Pflanze wider.“
Wenn eine Pflanze eine Krankheit hat, verändert sich die Art, wie das Licht vom Blatt reflektiert wird. So wird etwa das Licht von einem gesunden Rübenblatt weniger stark wiedergegeben als von einem, das mit Mehltau befallen ist. Die Unterschiede spielen sich in einem Bereich des elektromagnetischen Spektrums ab, den das Auge nicht sieht. Das menschliche Auge sieht die Umwelt nur in den Wellenlängen der Grundfarben Rot, Grün und Blau. Die hyperspektrale Kamera zeichnet Daten von 500 unterschiedlichen Kanälen auf, die von Wellenlängen im sichtbaren Bereich bis zum nahen Infrarot reichen. Was für uns also noch grün und gesund wirkt, das kann eine Hyperspektralkamera bereits als anders gefärbt erkennen und melden.
Die Pflanzendoktoren erklären: „Mithilfe von unzähligen Trainingsdaten müssen wir die spektralen Fingerabdrücke verschiedener Pflanzen in der gesamten Vegetationsphase sammeln. Das ist ein langer Weg. Im Moment ist unsere Kamera noch nicht in der Landwirtschaft im Einsatz, sondern im Pflanzenzuchtbereich. Wir arbeiten mit dem Institut für Zuckerrübenforschung in Göttingen zusammen und optimieren noch das Zusammenspiel von Kamera und Drohne. Wir suchen Kooperationen mit beispielsweise Landtechnikherstellern oder Saatgutfirmen und wünschen uns auch für den Vertrieb strategische Partner. In der Agrarszene sind nur große Konzerne unterwegs, da braucht man Türöffner. Im nächsten Jahr wollen wir erste Systeme am Markt verkaufen.“
Anderen GründerInnen raten sie: „Entwickelt unbedingt nah an den KundInnen! Wir führen immer wieder Gespräche mit unseren potenziellen InteressentInnen. Und natürlich ist Netzwerken alles: Im B2B-Bereich ist es für die Neukundengewinnung das A und O.“ Dazu legen sie GründerInnen „starting business“ ans Herz, den gemeinsamen Gründungsservice der Leibniz Universität Hannover und hannoverimpuls: „Wir haben über den Gründungsservice wichtige Kontakte geknüpft. Hannovers Startup-Szene ist perfekt: Groß genug, um diverse Ansprechpartner zu finden. Klein genug, um sich auch noch persönlich zu kennen.“

HAIP Solutions GmbH
Tobias Kreklow
www.haip-solutions.com
info@haip-solutions.com


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