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Freiwilligenzentrum Hannover: Brücken bauen – Generationen verbinden

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Freiwilligenzentrum Hannover: Brücken bauen – Generationen verbinden


Ehrenamtliches Engagement
Seit 25 Jahren fördert das Freiwilligenzentrum Hannover (FWZH) bürgerschaftliches Engagement in Stadt und Region. Durch die Kooperation mit 700 gemeinnützigen Organisationen sowie die Initiierung eigener Projekte konnten inzwischen über 10.000 Ehrenamtliche in rund 1.000 verschiedene Einsatzbereiche vermittelt werden. Nun steht ein neues Projekt auf der Agenda: Brücken bauen – Generationen verbinden.

Katja Hohmann, Projektleiterin

Nach zwei Jahren Vorbereitung wird das neue Projekt endlich verwirklicht und es können Brücken zwischen Jung und Alt gebaut werden. Gefördert durch die Bürgerstiftung Hannover und die Deutsche Fernsehlotterie kommen junge Menschen ab 18 Jahren und Senior*innen, die Interesse am generationsübergreifenden Austausch und gemeinsamen Aktionen haben, im Freiwilligenzentrum zusammen. Die Teilnehmer*innen lernen sich vor Ort kennen und bilden Generationen-Tandems, in denen sie fortan zusammen agieren. „Als Basis dienen regelmäßige Treffen und Workshops, zum Beispiel zum Abbau von Voreingenommenheit und Kontaktbarrieren“, erklärt die Projektleiterin Katja Hohmann. „Außerdem denken wir an gemeinsame Unternehmungen: Kino, Theater, Oper und Konzerte oder Museumsbesuche – in den Tandems oder im weiteren Projektverlauf auch in größeren Gruppen“.

Almut Maldfeld, Geschäftsführung

Ziel des neuen Projektes ist es, Jung und Alt zusammenzubringen, Altersgrenzen und Vorurteile zu überwinden und so der Vereinsamung in der Gesellschaft entgegenzuwirken. „Einsamkeit ist etwas, das jüngere und ältere Menschen gleichermaßen betreffen kann. Gerade nach der Pandemie bemerken wir, dass die Menschen nicht mehr so frei aufeinander zugehen, wie sie es mal getan haben“, resümiert Almut Maldfeld, die Initiatorin des Projektes und Geschäftsführerin des FWZH. „Und Einsamkeit macht krank. Menschen brauchen andere Menschen um sich herum, ein soziales Miteinander, den gegenseitigen Austausch und gemeinsame Erlebnisse. An genau diesem Punkt wollen wir mit „Brücken bauen“ jetzt ansetzen“.
Bei diesem Projekt geht es letztlich um vielmehr als einen Senior*innen-Begleit- oder Besuchsdienst: Hier lernen sich Bürger*innen unterschiedlichster Altersklassen, mit verschiedenen Interessen und Lebensrealitäten kennen. „Wir wünschen uns, dass sich die Menschen aufeinander einlassen und dafür offen sind, Einblicke in andere Lebenswelten zu bekommen“, so Hohmann. „Und vielleicht entstehen dann auch echte Freundschaften“. „Mit „Brücken bauen“ bringen wir unter anderem unterschiedliche Meinungen zusammen. Der Austausch miteinander erfordert natürlich eine gewisse Offenheit, aber so soll und kann das gegenseitige Verständnis und letztendlich auch unser demokratisches Gemeinschaftsleben wieder gestärkt werden“, ergänzt Maldfeld. Auf diese Weise bekommen jene, die sich der Mehrheit der Gesellschaft nicht (mehr) zugehörig fühlen, eine Anlaufstelle, wo sie gesehen und gehört werden. „Am Ende ist diese Teilhabe nicht nur ein Stück mehr Lebensqualität, sondern es ist auch eine demokratische Funktion, zu sagen: Ich gehöre dazu, ich bin wichtig, ich darf meine Meinung sagen, meine Fähigkeiten und Talente zeigen“.

Um möglichst vielen Menschen die Teilnahme am neuen Projekt zu ermöglichen, wünschen sich Maldfeld und Hohmann vor allem inhaltliche und räumliche Unterstützung für die Vorbereitungsworkshops sowie für weiterführende Veranstaltungen. Im Verlauf des Projekts suchen sie nach weiteren Referent*innen, die ihr Wissen über die unterschiedlichen Generationen, mögliche Gemeinsamkeiten und Anknüpfungspunkte teilen möchten. „Und es wäre toll, wenn wir einen Raum mit etwa 100 Quadratmetern kostenfrei zur Verfügung gestellt bekommen könnten, damit wir genug Platz für all die Interessierten haben“.
Darüber hinaus ist jede*r herzlich eingeladen, das Projekt durch kreative Ideen und Impulse mit noch mehr Leben zu füllen. Letztlich sind alle, die zu einem stärkeren Miteinander beitragen möchten, im Freiwilligenzentrum und bei „Brücken bauen“ willkommen. Almut Maldfeld betont, dass gemeinsam vieles möglich gemacht werden kann, also „packen wir es an!“.

● Laura Druselmann

Allgemeine oder projektbezogene Spenden:
Sparkasse Hannover
DE87 2505 0180 0910 2051 16

Freiwilligenzentrum Hannover e. V.
Georgstr. 8A, 30159 Hannover
(1. Etage, Eingang Limburgstraße)

www.freiwilligenzentrum-hannover.de/,

www.facebook.com/freiwilligenzentrumhannover

Almut Maldfeld | Geschäftsführung
Tel. 0511 30034477
E-Mail: almut.maldfeld@fwzh.de

Katja Hohmann | Projektleitung
Tel. 0511 30034485
E-Mail: katja.hohmann@fwzh.de

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Offene Kinder- und Jugendarbeit auf dem Stadtteilbauernhof

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Offene Kinder- und Jugendarbeit auf dem Stadtteilbauernhof


Ehrenamtliches Engagement

Tiere füttern und pflegen, Kochen und Backen, im Garten arbeiten und Naturprodukte verwerten – das und vieles mehr kann man auf dem Stadtteilbauernhof in Sahlkamp erleben. Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 17 Jahren bekommen hier die Möglichkeit, sich frei zu entfalten, gemeinsam mit Gleichaltrigen die Hofangebote wahrzunehmen und sie mitzugestalten.

„Bei uns lernen die Kinder und Jugendlichen, wo Naturprodukte herkommen, wie Tiere artgerecht gehalten werden und wie sich das von der Massentierhaltung unterscheidet, aber vor allem lernen sie, Verantwortung zu übernehmen“, erzählt Angelika Bergmann, die seit 16 Jahren als Diplom-Sozialpädagogin auf dem Bauernhof tätig ist. Als freier Träger des SPATS e.V. und inspiriert von der Jugendfarm-Bewegung aus Süddeutschland soll das kostenfreie Angebot auf dem Stadtteilbauernhof dazu beitragen, die persönliche Entwicklung und Allgemeinbildung von jungen Menschen in Hannover zu fördern. An diesem Ort kommen Kinder und Jugendliche aus unterschiedlichen Stadtteilen, mit verschiedenen kulturellen Hintergründen, Interessen und Kompetenzen zusammen, bilden eine Gemeinschaft, lernen von- und miteinander.

Bei der Arbeit mit rund 50 Tieren, darunter Pferde und Esel, Schafe und Ziegen, Kaninchen sowie in Zukunft Hühner, werden die Kinder und Jugendlichen dazu angeleitet, „ein Nähe-Distanz-Gefühl zu entwickeln, ein Gespür für Kommunikation und auch für ihre Selbstwirksamkeit zu bekommen“. Bevor Reitunterricht und Ziegendressuren stattfinden, werden die Ställe gemistet, das Reitzeug vorbereitet und die Tiere gestriegelt, denn „die Arbeit kommt vor dem Vergnügen“, sagt Angelika Bergmann und schmunzelt. In einer Zeit, in der das Smartphone und soziale Netzwerke bereits bei Grundschulkindern einen hohen Stellenwert erreicht haben, stellt der Stadtteilbauernhof einen wichtigen Gegenpol dar, der sie zurück in die Natur holt. „Analog ist es letztlich auch viel befriedigender, wenn man ein kuscheliges Tier vor Augen hat, dass freudig sein Heu mümmelt und mit dem man etwas unternehmen kann. Die Kinder und Jugendlichen merken ‚Ich bewirke was‘ und das ist nicht nur eine schöne, sondern auch eine prägende Erfahrung“. Unterstützt werden sie dabei von den ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen und Bundesfreiwilligendienstleistenden vor Ort.

Während die Kinder und Jugendlichen dem schnelllebigen Stadtalltag eine Weile entfliehen dürfen, werden ihre Eltern gebeten, draußen zu bleiben. „Bei uns sollen die Kinder und Jugendlichen einen Raum nur für sich und Gleichaltrige haben und sich frei und unabhängig von Erwachsenen entfalten können“, erklärt Bergmann. „Eltern und jüngere Kinder können sich nach unseren Sanierungsmaßnahmen in 2025 wieder in einem separaten Bereich, unserer „Familieninsel“, mit Spielplatz, Kaninchengehege und einer Kaffeemaschine aufhalten“.

Anders ist das bei den regelmäßigen Stadtteilfesten und Familienaktionstagen: „Da kann natürlich jeder kommen!“. Im Frühjahr findet traditionell das Schafschurfest statt, bei dem Jung und Alt gemeinsam beobachten dürfen, wie eine Schafschur abläuft. Im Anschluss können sich alle am Kämmen und Einfärben der Wolle beteiligen. Bei „Feuer und Flamme“ in der Vorweihnachtszeit werden Kerzenziehen und anderen Kreativ-Workshops angeboten. Man sitzt gemeinsam am Feuer, mit Stockbrot und Punsch. Während der Ferien werden außerdem Tagesreisen, beispielsweise nach Bremen oder Springe, organisiert und „für die Kinder und Jugendlichen, die regelmäßig zu uns kommen, planen wir traditionell auch mehrtägige Ausflüge mit Übernachtungen und ein paar besonderen Highlights“.

Solche Aktionen, die Tierhaltung und -pflege, sowie die weiteren Arbeiten auf dem Stadtteilbauernhof werden zum einen aus öffentlichen Mitteln und zum anderen aus Spenden finanziert. Damit es ein noch umfangreicheres Angebot für die Kinder und Jugendlichen geben kann, wünscht sich das Team rund um Angelika Bergmann neben ehrenamtlicher Unterstützung vor allem finanzielle Hilfe. „Wir müssen unsere Gebäude sanieren, die Außenküche erneuern und größere Werkstätten schaffen. Die Nachfrage wird immer größer und dem möchten wir nachkommen können“, betont die Geschäftsführerin. „Es liegt mir sehr am Herzen, dass die Kinder und Jugendlichen auch außerhalb ihrer Familien und Schulen Freizeit- und Bildungsangebote zur Verfügung haben, denn am Ende lernen sie von- und miteinander viel mehr als durch bloßes Zuhören und Auswendiglernen“.

● Laura Druselmann

Veranstaltungen im Mai:
Balkanpop-Konzert „Neurutic‘s“ am Sonntag, 12. Mai
Schafschurfest am Freitag, 24. Mai

Allgemeine oder projektbezogene Spenden an:
SPATS e.V. – Stadtteilbauernhof
Sparkasse Hannover, DE62 2505 0180 0000 1231 45

Stadtteilbauernhof
Rumpelstilzchenweg 5, 30179 Hannover
Tel. 0511 6044703
E-Mail: stadtteilbauernhof@htp-tel.de
www.stadtteilbauernhof-hannover.de
Instagram: stadtteilbauernhof_hannover
Facebook: Stadtteilbauernhof Hannover

Öffnungszeiten:
„Offene Tür“: Mo, Di, Do und Fr von 14.30 bis 18 Uhr
Gruppenangebote am Vormittag finden nach Vereinbarung statt.

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Internationale Kulturelle Jugendarbeit e.V

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Internationale Kulturelle Jugendarbeit e.V


„Think different. Think One World“ – unter diesem Motto leisten der vierköpfige Vorstand sowie 66 Mitglieder und circa 120 Ehrenamtliche Integrationsarbeit in Hannover und der Region. „Bei uns kommen alle zusammen – Geflüchtete, Jugendliche mit Migrationshintergrund, Einheimische – und haben einfach Spaß“.

Vor neun Jahren hat Nelly Hagen, die heutige Geschäftsführerin, gemeinsam mit Parisa Hussein-Nejad dem 2009 von Student*innen gegründeten Verein neues Leben eingehaucht. Heute berichtet sie: „Wie auch 2015/16 flüchten zurzeit unheimlich viele unbegleitete Minderjährige nach Deutschland, die meist sehr verzweifelt und alleingelassen sind. An diesem Punkt setzen wir an“. Inzwischen ist der Verein, der kurz IKJA e. V. genannt wird, freier Träger der Jugendhilfe und unterstützt mit der „Pateninitiative für geflüchtete junge Menschen“ jährlich über 400 neu zugewanderte Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sowie Familien.

Die Integrationsarbeit umfasst die Vermittlung von (Lern-)Patenschaften, Beratungs- und Begleitungsarbeit, Deutschunterricht, Nachhilfe und berufliche Integration, aber vor allem Aktivitäten für die Jugendlichen. IKJA e. V. integriert unter anderem in Sportvereine, in Theaterprojekte, Musikunterricht und einen Jugendchor. Für die Zukunft ist zudem eine Kooperation mit einer Hip-Hop-Tanzschule geplant. Derzeit herrsche eine prekäre Situation: Die meisten neu ankommenden Minderjährigen müssen lange in der Notbetreuung von Inobhutnahme- und Notunterkünften bleiben, weil es keine Plätze in der Jugendhilfe gibt. Ebenso fehlen Schulplätze. „Unser Verein versucht, diese Lücke zu füllen und bietet derzeit auch vier Deutschkurse an. Die Jugendlichen sind sehr froh, solche Angebote wahrnehmen zu dürfen, zu lernen und sich integrieren zu können“, betont Hagen, gibt aber auch zu verstehen, dass Integrationsarbeit sehr zeitintensiv ist. „Bei dem, was die jungen Menschen zum Teil erlebt haben, braucht es wirklich Engagement, Hinwendung und viel Ermutigung“, verdeutlicht sie, „Umso mehr freuen wir uns über jeden Menschen, der mit seinen Talenten etwas einbringen kann“.

Mitglied oder ehrenamtliche*r Unterstützer*in bei IKJA e.V. kann jede*r werden. Der größte Bedarf herrsche aktuell im Bereich der Patenschaften. „Unsere Paten sind vor allem Ansprechpartner für die Jugendlichen“, erklärt Hagen. Es gehe hauptsächlich darum, Vertrauen aufzubauen, bei der Bewältigung des Alltags zu unterstützen und ab und zu etwas Schönes gemeinsam zu unternehmen. Auch im Bereich Freizeitaktivitäten seien sie auf der Suche, vor allem nach jungen Leuten, die Spaß daran haben, Unternehmungen mit den geflüchteten Jugendlichen zu machen. „Sowas wie Bowling, Billard, Beachvolleyball im Sommer oder mal ein Picknick“, schlägt Hagen vor. Zusätzlich benötige der Verein Unterstützung bei der Nachhilfe, Wohnraumsuche, beim Fundraising, der Büro- und Öffentlichkeitsarbeit. Die Geschäftsführerin grinst: „Bei uns ist wirklich jede Unterstützung herzlich willkommen“.

Und egal in welchem Bereich, „die Arbeit macht unheimlich viel Freude, weil wir einfach sehen, was wir bewirken“, berichtet Hagen, die selbst überall mit anpackt. „Wir bekommen natürlich mit, was die jungen Leute, die zu uns kommen, schon alles haben durchmachen müssen und umso mehr freuen wir uns, wenn wir sehen, was aus ihnen wird“, führt sie fort und lächelt. Sie erzählt von anfangs verzweifelten und hoffnungslosen jungen Menschen, die inzwischen abgeschlossene Ausbildungen haben, voll im Beruf stehen oder beginnen, ihre eigenen Familien zu gründen. „Es ist so erfüllend, wenn man sieht, dass man positive Spuren hinterlässt“. Nachhaltig, wie sich zeigt: Viele der ehemals Unterstützten sind heute als Unterstützer*innen noch immer Teil von IKJA e. V. „Wir sind wie eine große Familie, kann man sagen“.

Im Fokus der Vereinsarbeit steht stets, „dass wir alle Menschen sind – egal, welche Nationalität und welcher sozialer Hintergrund“, hebt Hagen hervor. Wenn man so intensiv mit verschiedenen Menschen zusammenarbeite, erkenne man, dass die Unterschiede zwischen den Menschen innerhalb einer Nationalität viel größer seien als die Unterschiede unter den verschiedenen Nationalitäten. Bei IKJA e. V. ist jede*r gern gesehen, denn „wir können unheimlich viel voneinander lernen!“.

● Laura Druselmann

Info-Veranstaltung für Ehrenamt-Interessierte: Dienstag, 16. April, ab 17 Uhr

Allgemeine oder projektbezogene Spenden an:
IBAN: DE38251900010621662501
BIC: VOHADE2HXXX

IKJA e. V.
Am Graswege 1, 30169 Hannover
Tel.: 051110594992
Mobil: 017620326900
www.ikja.eu
E-Mail: info@ikja.eu

Nelly Hagen
E-Mail: n.h@ikja.eu
Mobil: 0152 24392890

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Pinke Zitrone e.V.

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Pinke Zitrone e.V.


Diese Selbsthilfegruppe ist anders: Hier gibt es keine klischeehaften Treffen in Klinikatmosphäre – im Gegenteil: „Wir wollen mit unseren Aktionen und Workshops Mut machen, den Krebs in den Hintergrund rücken und den Frauen schöne Momente bereiten“, erklärt Mareen Bongartz, Vorstandsmitglied des Pinke Zitronen e.V. Unter dem Motto „Lust auf Leben“ bietet der Verein Selbsthilfe 2.0 für junge Brustkrebspatientinnen.

2018 gegründet richtet sich Pinke Zitronen e.V. an junge Frauen mit Brustkrebs zu jedem Zeitpunkt der Erkrankung. „Eine Krebsdiagnose verändert dein Leben nachhaltig und wir fangen die Frauen jederzeit auf.“ Die insgesamt fünf Frauen aus dem Vorstand haben selbst in der Vergangenheit mit einer Krebsdiagnose umgehen müssen oder sind nach wie vor in Therapie. „Bei uns muss sich niemand verstellen, denn wir sitzen alle im gleichen Boot“, betont Bongartz.

Im selben Boot sitzen einige der Vereinsmitglieder wortwörtlich. Eines der sportlichen Angebote der Pinken Zitronen ist das Drachenbootfahren. Ansässig im Hannoverschen Kanu-Club von 1921 e.V. gibt es die Amateursportmannschaft, Pink Dragonistas, die in den vergangenen Jahren sowohl den deutschen Meistertitel geholt als auch Europa- und Weltmeisterschaften in der Pink Paddling Sparte gewonnen hat, und die Hannover Pinkx, eine Fun-Sport-Gruppe für Einsteigerinnen. „Drachenbootfahren ist nicht nur medizinisch gut für Brustkrebspatientinnen, weil es den Lymphfluss anregt, sondern hat auch eine tolle Symbolkraft“, schildert Bongartz, die selbst lange Zeit mit den Pink Dragonistas gepaddelt ist. Die Frauen beschäftigen sich mit den gleichen Thematiken, haben die gleichen Sorgen und Ängste und sitzen gemeinsam mit Gleichgesinnten im Drachenboot. „Du schaltest nicht nur alles andere aus, du empfindest auch ein extremes Gemeinschaftsgefühl und merkst, du bist nicht allein.“ Zusätzlich zu den zwei Paddel-Teams, gibt es die Lauf- und Walking-Gruppe Pink Runners und die YogaLemons. Außerdem wird die Möglichkeit geboten, an Tanzworkshops und am jährlichen Muddy Angel Run teilzunehmen. Abseits von ihren Sportangeboten gehen die Pinken Zitronen zusammen ins Upcycling-Bastelzimmer, ins Malcafé, zum Action-Painting, treffen sich zum Kochen oder Backen. Einmal im Monat kommen sie zum gemeinsamen Frühstück im Café Mezzo in der Oststadt zusammen.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Pinke Zitronen e.V. sind Enttabuisierung und Aufklärung. So sind die Pinken Zitronen bei Gesundheitsveranstaltungen oder allgemeinen öffentlichen Anlässen, wie Messen, stets präsent. Genauso wie die Unterstützung ihrer Mitglieder ist es für Pinke Zitronen e.V. sehr wichtig, „aufzuklären und dem Ganzen ein Gesicht zu geben“, so Bongartz, „wir wollen möglichst viele Menschen erreichen und über Brustkrebs informieren“.

Auch an die Kinder von Brustkrebspatientinnen wird bei den Pinken Zitronen gedacht. Die so genannten LemonKids sind Stärkungsgruppen, in denen Kinder und Jugendliche mit Gleichaltrigen und unter psychoonkologischer Betreuung zielgruppengerechte Workshops abhalten können. Zusätzlich gibt es gelegentliche Familienausflüge, um den Kindern eine Auszeit vom Alltag zu ermöglichen. „Wir waren schon zusammen im Wisentgehege und im Zoo, sind mit Hannover 96 und mit den Recken vernetzt“, berichtet Bongartz und erzählt, dass die Kinder beim Handball bereits Spalierstehen durften.

Regelmäßige Expertentalks über Zoom runden das Angebot des Pinke Zitronen e.V. ab. Hier halten Ärzt*innen Vorträge beispielsweise zur Entwicklung neuer Therapieformen, Anwält*innen klären Rechtsfragen und es wird auf tiefergehende Thematiken wie persönliche Anliegen der Frauen eingegangen. Darüber hinaus gibt es zwei WhatsApp-Gruppen: „Wir haben eine Info-Gruppe, in die wir vom Vorstand Termine und wichtige Infos schreiben, und wir haben eine ‚Sabbel-Gruppe‘, wo Frauen, die sich aktuell in Therapien befinden, reinkommen, wenn sie es möchten, um sich untereinander auszutauschen“, erklärt Bongartz. „Wir helfen, wo wir können, und jede kann sich aus unserem Angebot bei dem bedienen, was ihr guttut – alles kann, nichts muss“.

Laura Druselmann

Allgemeine oder projektbezogene Spenden an:

Pinke Zitronen e.V., Sparkasse Hannover, DE30 2505 0180 0910 4217 73, Verwendungszweck: Ihr Name, Ihre Anschrift und „Spende für Pinke Zitronen e.V.“

Pinke Zitronen e.V.
Nicola Jahnke-Sieche
Schlehenweg 2
30900 Wedemark

E-Mail: pinkezitronen@web.de
http://www.pinkezitronen.de
Instagram: http://www.instagram.com/pinkezitronen
Facebook: Pinke Zitronen e.V.

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Der Wunschbaum im Freiwilligenzentrum Hannover

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Der Wunschbaum im Freiwilligenzentrum Hannover


Ehrenamtliches Engagement – Der Wunschbaum im Freiwilligenzentrum Hannover

Weihnachten steht vor der Tür! Durch die Wunschbaum-Aktion des Freiwilligenzentrums Hannover e.V. kann jede*r zur Weihnachtselfe werden und Kindern Weihnachtswünsche erfüllen, bei denen sonst die Armut einen Strich durch die Wunschliste macht.

Das Büro des Freiwilligenzentrums Hannover in der Innenstadt verwandelt sich kurz vor Weihnachten in eine Weihnachtselfenzentrale – in jedem Raum stapeln sich dann liebevoll verpackte Geschenke für Kids, die an Weihnachten sonst leer ausgehen würden. Dahinter steckt die Wunschbaum-Aktion des Freiwilligenzentrums Hannover. „Das Angebot richtet sich an von Armut betroffene Kinder“, erklärt Constance Meuer, die gemeinsam mit Kurt Kühnpast für diesen Weihnachtszauber verantwortlich ist.

Aus den Quartieren und über Kooperationen wie mit Notruf Mirjam, der Nachbarschaftsarbeit Canarisweg, Geflüchtetenunterkünften und vielen weiteren Anlaufstellen werden Weihnachtswünsche von Kindern bis 12 Jahren gesammelt. Ab Ende November steht dann der Wunschbaum im Eingang des Freiwilligen Zentrums. An ihm baumeln unzählige Anhänger, darauf ein Name, das Alter und ein Wunsch. „Den pflückt man quasi vom Baum und lässt sich eintragen in eine Liste“, erklärt Constance. Jede*r kann so zum Wunscherfüllenden werden – man muss lediglich während der Öffnungszeiten in das Freiwilligenzentrum kommen und sich einen Wunsch aussuchen. Das Geschenk muss besorgt und spätestens bis zum 13.12. im Freiwilligenzentrum abgegeben werden. Mit der Unterstützung von Ehrenamtlichen wird dann dafür gesorgt, dass die Geschenke in die Kinderhände gelangen.

„Die Gemeinschaft, die Dankbarkeit, die man da spürt – das ist wirklich schön“, meint Constance. Knapp 500 Wünschen werden so dieses Jahr erfüllt. „Wir merken einfach, dass der wirtschaftliche Druck auf viele Familien größer geworden ist. Auch aus den Quartieren bekommen wir widergespiegelt, dass dieses Projekt wirklich ein wichtiger Beitrag ist, weil die Familien sich sonst schlicht und ergreifend diese Geschenke nicht leisten könnten“, betont Kurt. Möglich ist das ganze aber nur durch Bürger*innen, die zu Weihnachtselfen werden. „Die Bereitschaft zum Schenken ist weiterhin groß. Das beweist, dass es schon noch Solidarität in der Gesellschaft gibt. Und das ist schön und sehr beruhigend zu wissen“, meint Constance.

Den Wunschbaum gibt es seit 2006. Entsprungen ist diese Idee aus einer Weihnachts-Päckchen-Aktion, bei der es darum ging, alleinerziehende Mütter zu unterstützen. „Und das hat sich dann entwickelt. Ein Rest ist von diesem Projekt immer noch übriggeblieben“, erklärt Kurt. Die Päckchen sind inzwischen zu Säcken geworden. „Spenden sind natürlich auch immer sehr willkommen. Je mehr Spenden, desto mehr kann in den Weihnachtssäcken mitgegeben werden“, erklärt Constance.

Und auch, wenn man sich für das neue Jahr vornimmt, sich ehrenamtlich zu engagieren, und noch auf der Suche nach der passenden Stelle ist, ist man beim Freiwilligenzentrum genau an der richtigen Adresse. „Wir sind für die Stadt die Anlaufstelle, wenn es um bürgerschaftliches Engagement geht. Wir beraten Bürger*innen, die ein Ehrenamt suchen“, erklärt Kurt. Mit rund 800 Vereinen und Projekten ist das Zentrum vernetzt. „Wir gucken für jeden, was er leisten möchte, was er mitbringt, was er an Zeit erübrigen kann. Und sprechen dann eine Empfehlung aus“, erklärt Kurt weiter. Außerdem hat das Freiwilligenzentrum auch eigene ehrenamtliche Projekte, wie das „Sprachzauber“-Projekt, mit dem Ziel, Sprachkompetenzen von Kindern in Kindertagesstätten zu fördern. Oder die „Ausbildungspaten“, die Jugendliche in der Berufsorientierung unterstützen. „Auch hier suchen wir laufend Ehrenamtliche“, betont Constance.

Nächstes Jahr feiert das Freiwilligenzentrum 25-jähriges Jubiläum. „Ich bin den ganzen Protagonist*innen sehr dankbar, die dazu getragen haben. Und zuallererst natürlich den Ehrenamtlichen. Ehrenamt ist tatsächlich nie out.“

Jeweils bis zum 13.12. können Wünsche vom Wunschbaum erfüllt werden. Spenden sind immer willkommen an Sparkasse Hannover, IBAN: DE87 2505 0180 0910 2051 16.

Freiwilligen Zentrum Hannover e.V.
Georgstr. 8A, 30159 Hannover
Tel.: 0511 / 30 03 44-6
Öffnungszeiten Mo und Mi 10-16 Uhr, Di und Do 10-18 Uhr
https://www.freiwilligenzentrum-hannover.de/

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Jugendbetreuung und Katastrophenschutz bei den Johannitern

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Jugendbetreuung und Katastrophenschutz bei den Johannitern


Wer anderen Menschen helfen möchte und Blaulichtthemen spannend findet, ist bei den Johannitern genau richtig. Ganz vielseitig können hier ehrenamtlich Helfende ihre Expertise und Zeit einbringen. Marcellina ist eine von ihnen – sie ist Jugendbetreuerin bei den „Kurzen“ und beim Katastrophenschutz tätig.

„Mich macht das einfach glücklich, wenn ich Menschen lächeln sehe, dieses Danke zurückbekomme und einfach weiß, dass es diesen Menschen jetzt besser geht“, erzählt Marcellina. Die 20-Jährige macht gerade ihre Ausbildung als Kinderkrankenschwester, in ihrer freien Zeit engagiert sie sich ehrenamtlich bei den Johannitern. Als Jugendbetreuerin setzt sie sich mit den „Kurzen“, mit Kids zwischen fünf und zwölf Jahren, jeden Dienstag auf kreative Weise mit Erster Hilfe auseinander. Dazu gehören nicht nur theoretische Kenntnisse, sondern auch praktische Übungen.
„Wir haben zum Beispiel Organpuppen, mit denen sich die Kinder das ein bisschen besser vorstellen können, was man überhaupt für Organe hat“, erzählt sie. Das Angebot ist für die „Kurzen“ kostenlos. „Mir macht es einfach Spaß und Freude, den Kindern das alles beizubringen und zu sehen, wie schnell die Gruppen zusammenwachsen. Und auch zu sehen, wie jedes Kind wächst und wie vielseitig die sind“, erzählt Marcellina.

Vor sechs Jahren saß sie selbst auf der anderen Seite, Marcellina ist seit ihrem 14. Lebensjahr bei den Johannitern: „Ich habe auch selbst in der Jugend angefangen und mich dann quasi hochgearbeitet in die SEG“, erklärt sie. SEG – das steht für Schnelle-Einsatz-Gruppe und ist ein Teil des Katastrophenschutzes. Denn neben ihrer Jugendarbeit engagiert sie sich auch hier ehrenamtlich.

Die Aufgabenfelder sind dabei super vielfältig: Durchführung von Evakuierungen bei Bombenentschärfungen, die Suche nach vermissten Personen mit ausgebildeten Suchhunden oder die Unterstützung von Sanitätsdiensten, bei Konzerten, Messen und Festivals – all das können Aufgaben der Ehrenamtlichen sein.
Für den Fall der Fälle hat jedes Mitglied ein digitales Meldegerät und bekommt so über Einsätze Bescheid. „Mir macht der Katastrophenschutz so viel Spaß, weil das sehr vielseitig ist. Man lernt auch eine Menge über sich, seine Stärken, seine Schwächen kennen. Aber auch in dem medizinischen, technischen, handwerklichen Bereich und bei der Kommunikation mit den Patient*innen lernt man mega viel“, erklärt sie.

Mehrere Ärzte und Ärztinnen, Rettungsfachpersonal, Rettungsassistent*innen, Rettungssanitäter*inne und Sanitätshelfer*innen sind Teil der Schnell-Einsatz-Gruppe, auch Marcellina hat durch ihre Ausbildung einen medizinischen Hintergrund. Rundum ausgebildet muss man aber nicht sein, wenn man bei Einsätzen des Katastrophenschutzes mitwirken möchte, nur einen Sanitätshelfer, „den muss man haben.“ Diese Kurse werden aber regelmäßig angeboten. „Dann lernt man einfach nochmal die medizinische Basis, damit alle auf einem Stand sind, was die Grundkenntnisse angeht“, erklärt Marcellina. Entscheidend ist vor allem die Motivation: „Man sollte einfach Lust darauf haben, Sachen zu lernen, sich auf neue Sachen einzustellen und während Einsätzen mit den Leuten zu interagieren und zu kommunizieren. Und auch einfach Freude an der Arbeit zu haben, das ist das Wichtigste“, betont sie.

Für die Arbeit als Jugendbetreuerin muss die Juleica-Ausbildung, die Ausbildung zur Jugendleiter*in abgeschlossen werden. „Um bei der Jugend mitzumachen, muss man auf jeden Fall Spaß an der Arbeit mit Menschen haben, kommunikativ sein und Menschen gerne etwas beibringen wollen“, erklärt sie. „Wenn man gerne etwas mit Kindern macht, medizinisches Interesse hat, Menschen helfen möchte, dann kann man sich sehr gerne bei uns melden. Alle sind hier herzlich eingeladen. Ob bei der Jugend, der SEG oder anderen Bereichen – wir suchen immer Leute, die uns unterstützen wollen und freuen uns über Verstärkung!“

Jule Merx

Johanniter Ortsverband Hannover-Wasserturm
Kabelkamp 3, 30179 Hannover
Tel. 0800 0511 112.
www.johanniter.de/juh/lv-ndsbr/rv-niedersachsen-mitte/

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Stadtkind twittert