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Der Freundeskreis im Gespräch im Juli

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Der Freundeskreis im Gespräch im Juli


Diesen Monat haben wir mit dem Photografen und Künstler Marc Theis und dem Designer und Künstler Sebastian Peetz gesprochen: Über ihre Arbeit, vor allem über ihre Zusammenarbeit, und auch über ihre Beziehung zu Hannover

Beginnen wir doch mit einer kurzen Vorstellung …

MT – Ich bin seit fast 50 Jahren in Hannover. Ursprünglich komme ich aus Luxemburg. Ich war Sohn eines Malermeisters und früher war es ja so, dass der Sohn werden sollte, was der Vater war. Ich wollte aber Dekorateur werden und habe das gelernt. Daraus entstand die Idee, Grafikdesign zu studieren. An der Kunstakademie in Stuttgart hieß es dann: „Wenn Sie hier studieren wollen, brauchen Sie auch Fotos“. Man hat mir eine Fotoschule in Stuttgart empfohlen – und das war eine spannende Ausbildung. Nach 3, 4 Monaten hatte ich mein erstes Bild verkauft; die hatten Kontakte und ich war scheinbar talentiert. Dann wurde ich an der Kunstakademie angenommen und habe das 4 Jahre gemacht, ab und zu auch bereits Preise gewonnen, bin viel gereist und habe mir schnell mein erstes Geld verdient – bei der Micky Maus. Das klingt witzig, aber die Micky Maus saß damals in Stuttgart und es gab immer Bilderstrecken aus der ganzen Welt mittendrin. Und ich bin unterwegs gewesen in der Welt, als gebürtiger Luxemburger hat man diesen Drang, weil das Land so klein ist. Also habe ich mich da gemeldet – und alle 6 Wochen bin ich dann gereist, nach Griechenland, nach Portugal, das wurde in der Micky Maus veröffentlicht – und richtig gut bezahlt. Es gab auch andere Zeitschriften, die meine Bilder genommen haben. Dieser Erfolg war schön. Dann lernte ich im Urlaub eine charmante Frau kennen, die sagte: „Komm mal nach Hannover. Meine Schwester besorgt dir einen Job an der MHH.“ So bin ich hier gelandet. Und habe um 1977 die ersten Fotos für den Schädelspalter gemacht, Titelbilder und solche Sachen, habe Uli Stein kennengelernt, mit ihm die ersten Fotos und auch gemeinsame Reisen gemacht. Und ich habe mich an der Fachhochschule beworben und hatte einen wirklich guten Dozenten – Heinrich Riebesehl, der mittlerweile auch in allen Museen in Deutschland hängt. Ich habe später die Galerie Spektrum mitbetreut – eine der besten Fotogalerien Deutschlands –, habe Künstler mit ausgesucht, Kataloge, Plakate etc. gestaltet. An der VHS habe ich Kurse gegeben. Und irgendwann habe ich während des Studiums so eine Anzeige der TUI gesehen. Die waren auf der Suche nach einem Werbeassistenten für Touropa München. Ich war 5 Jahren bei der TUI – eins in München, dann wieder in Hannover – und wurde später über Umwege auch Robinson-Fotograf. Irgendwann sagte ich mir dann: „Ich mache mich in Hannover selbstständig!“, habe Räume gesucht – und ein Fabrikgelände in Sarstedt gefunden: ca. 500 m², 7 m hoch, 200 DM Miete. Das habe ich sanieren lassen und eine Party gemacht und alle Werbeagenturen Hannovers eingeladen. Die Party hat allen großen Spaß gemacht und eine Woche danach hat mich B&B angerufen, zu der Zeit die größte Agentur in Hannover, und gefragt, ob ich nicht vorbeikommen könnte, die hätten einen Auftrag für mich. Das war mein erster Kunde und es kamen nach und nach immer mehr dazu. Inzwischen reise ich aber wieder mehr und mache auch Projekte außerhalb von Hannover und Deutschland.

Switchen wir einmal zu dir …

SP – Ich bin Sebastian Peetz – ich arbeite im Bereich Kunst, Typografie und Fotografie, und wir sitzen hier im Café Bodo. Ein interessanter Startpunkt für unser Gespräch, denn das ist das ehemalige Geschäft Photo Dose – mit 16, 17 Jahren war ich ständig hier, als ich ein eigenes Fotolabor hatte. Ich habe mich schon immer, also bereits in Phasen der Kindheit, an die ich mich nur über Fotografien erinnere, für Kunst als Ausdruck über Bild und Schrift interessiert. Das ist ja am Anfang eher eine Energiemischung, von der man nicht weiß, was man draus machen wird. Die Perspektive, dass man sich eines Tages im Rahmen des Studiums beschränken muss fühlte sich einengend an. Ich hatte Sorge, Talente verkümmern zu lassen. Ich wollte alles. Mit einem Freund hatte ich „San Jose Design“ gegründet und mein Kinderzimmer mit einem orangenen Aufkleber als Atelier markiert. Gut war, dass ich mit 16 Jahren nach Amerika ging, raus aus Hannover. Das deckt sich insofern mit Marcs Aussage zu Luxembourg. Hannover ist für bestimmte Energien in gewissen Altersphasen ungeeignet. In Amerika habe ich viel über Computer, Schriftdesign und -satz sowie Ölmalerei gelernt. Kunstunterricht in Amerika ist ganz anders als man das hier kennt. Man wird ernst genommen und es fühlt sich fast akademisch an. Nach einem Jahr bin dann nach Süddeutschland auf ein Internat gegangen. Und von da aus habe ich nach dem Abitur auf einem amerikanischen College in der Schweiz studiert. Ich wusste, ich muss durch ein Studium durch. Aber ich wollte auch nicht ganz, sagen wir „frei schwingen“, sondern wirklich das Handwerk lernen. Das geht mit dem amerikanischen System gut. Die sind irgendwie streng, alles ist emotionslos getaktet. Und das war, was mir fehlte, damit ich sicher bin in der Gestaltung. Nach dem Diplom habe ich gedacht, ich muss nach London, habe mich da bei Agenturen vorgestellt und bei Pentagram Justus Oehler kennengelernt, der sagte: „Du brauchst am Anfang einen einzelnen Menschen, der dir gegenübersteht und der dich spiegelt. Wenn du jetzt in einer großen Agentur landest, dann stehst du am Kopierer.“ Ich kannte einen Namen in Paris. Der wollte aber bald nach Rom, weil er den Prix de Rome gewonnen hatte – und nach drei Monaten sagte ich beim Essen: „Ich könnte für das Jahr die Agentur führen.“ Und er: „So machen wir‘s!“ Ein riesiger Vertrauensbeweis. Wir haben drei weitere Jahre zusammengearbeitet. Andere fahren zum Urlaub nach Rom und Paris, wir waren immer angenehm gestresst. Die beiden Facetten Kunst und Design habe ich bis heute sichtbar getrennt beibehalten, als peetz & le peetz design: „peetz“ ist das Schöpferisch-Kreative, das Freie und Selbstbestimmte und „le peetz design“ ist das, naja, knallharte Geschäft, mit den realistischen Anforderungen, die es von Industrie oder Kultur gibt. Das zu kombinieren hält mich biologisch bei Laune. Mit geht es darum, das Schöpferische ins Nützliche zu wandeln. Glücklicherweise habe ich das als Alleinstellungsmerkmal so überzeugend sichtbar gemacht, dass die Stadt Hannover auf mich zukam, als sie für ihre Bewerbung zur Kulturhauptstadt Europa 2025 einen Spezialisten zur Umsetzung suchte. Wir haben mit dem entstandenen Bewerbungsbuch die erste Runde gewonnen und Hannover war beeindruckt, wie viele Auszeichnungen dieses erste Werk bekam – international und national. Also durfte ich auch das zweite Buch umsetzen. Das war natürlich eine knackige Herausforderung. Mein Konzept waren dann nicht 100 einzelne Seiten, sondern eine Textilrolle mit den DIN A4-Seiten aneinandergereiht, 21 Meter lang. Es musste erst juristisch geklärt werden, ob die Kulturstiftung der Länder das als Bewerbung überhaupt zulässt. Haben sie. Es war eine herrliche Sache alle Talente zu kombinieren… Kreativität, präzise Umsetzung und gnadenloses Timing, und das vor aller Augen.

Kurz darauf, in Corona-Zeiten, habe ich Marc kennen gelernt. Er wollte ein anspruchsvolles Maskenbuch machen.


Das war euer erstes gemeinsames Buch …

SP – Es sind phänomenale Fotografien von Marc und in einem Ergänzungsband sollten eigentlich dieselben Menschen, vom Ministerpräsidenten über Kultur bis zum Schornsteinfeger, ohne Maske erzählen, wie es war – nur hörte die Masken-Utopie ja in diesem Jahr erst wieder auf. Das ist ein echtes Zeitdokument. Das zweite Buch mit Marc war dann ein Projektbuch zu 125 Jahre Annastift: Thema Teilhabe, Inklusion und Menschlichkeit. Typografisch sensibel gestaltet, ist ein schönes Werk geworden, ein Coffeetable-Book mit einem dafür seltenen Thema. Und nun arbeiten wir bereits am nächsten.

Ein drittes Buch?

SP – Ja. Das beschäftigt sich mit ehemaligen Innenräumen Hannovers: etwa vom Postcheckamt. Das wird jetzt abgerissen und wir schauen, wie es eigentlich innen aussah. Das weiß ja keiner. Wie sah die Deutsche Bank vorher aus? Andere Gebäude? Der Pferdestall am Welfenplatz, bevor er saniert wurde? Hannover hat sich selbst viel Historie genommen. Das Ständehaus wurde nicht im Krieg zerstört, sondern das haben die Hannoveraner abgesäbelt. „Hannover:innen“, so nennen wir das Buch, als kleines Spiel damit, dass alle gemeint sind: ein marketingtauglicher Name in der Gender-Debatte. Bei „Hannover:innen“ geht es auch darum, dass Bilder allein nicht immer reichen, sondern, dass Geschichten dazu sehr wichtig sind: Wir haben einen Journalisten, Sebastian Hoff, gebeten, sich Geschichten auszudenken über die Orte. Kleine Geschichten, pro Bilderserie ein bis zwei Seiten. Das soll dann noch vertont werden, sodass man mit einem Code draufgehen kann. Mit diesen Geschichten wollen wir die Fantasie erreichen – und diese Vertonung ist so relevant, weil sie das erste Mal eine Brücke baut zwischen einem nicht-sehenden Menschen und einem nur-sichtbaren Kunstwerk. Da suchen wir gerade noch jemanden, der das machen kann.

MT – Wichtig zu sagen, ist, dass ich bei dem Buch nicht der alleinige Fotograf bin. Ich habe einen Kollegen, der Architektur fotografiert, Olaf Mahlstedt: Wir sind zwei Fotografen, die unterschiedlich fotografieren – sich in der Mitte des Buches aber auch treffen.

SP – Wie auf dem Cover, auf dem zwei unterschiedliche Fotografien durch gestalterische Positionierung doch Anknüpfungspunkte zueinander aufweisen.

Du tauchst auf dem Cover, im Gegensatz zu den anderen, nicht namentlich auf – ist das vom Gefühl her komisch? Bist du da unsichtbar?

SP – Ganz genau das ist es. Das höchste Ziel des Gestalters ist die eigene Unsichtbarkeit. Wir haben damals ohne Computer erst einmal Buchstaben zeichnen müssen. Das hat Wochen gedauert. Diese Mühe kann man sich heutzutage gar nicht mehr vorstellen. Aber dadurch ist man in dem Werk drin. Ich bin da wirklich innen drin. Das ist das, was ermöglicht, unsichtbar zu sein und im Ergebnis die Erfüllung zu spüren. Im Bereich Design sagt der Auftraggeber nicht „das ist typisch für Peetz“ sondern „das ist typisch für exzellentes Design“. Wenn du das erste Bid Book und das zweite Bid Book anguckst, ist das Gestalterisch ein riesiger Unterschied. Das, was gleich bleibt, ist die Ausstrahlung einer hohen Präzision in der Schrift und eine einzigartige Finesse im Umgang mit der Aufgabe. Als Student habe ich immer gesagt: der Künstler erwartet Erfüllung, der Designer erfüllt Erwartungen. Na gut, heute sage ich eher „Erfüllung durch Übertreffen der Erwartungen“ … Stichwort biologische Laune.

Wie war das für dich, mit einem zweiten Fotografen an einem Projekt zu arbeiten?

MT – Ich habe davor bereits ein Buch gemacht, das thematisch ein bisschen ähnlich gelagert war, das hieß „Das andere Hannover“ und es waren nur meine Bilder drin. Dazu haben wir ebenfalls Interviews gemacht, also auch mit Worten gearbeitet. Das Buch hat sich super verkauft, aber ich mag keine Wiederholungen. Und ich mag Olafs Fotografie sehr gerne. Irgendwann habe ich ihn getroffen und gesagt: „Weißt du was, Olaf? Lass uns noch so ein Buch machen: du eine Hälfte und ich eine Hälfte“. So sind wir zusammengekommen. Der Austausch ist toll. Ich bin kein Architekturfotograf, bei mir ist es eher schwer einzutüten, was genau ich mache, weil ich unheimlich viel gerne mache. Ich versuche immer, Sachen so festzuhalten, wie sie vielleicht andere nicht sehen. Das ist mein Antrieb. Wie bei Sebastian: Es gibt den Marc Theiss mit Kunden und es gibt den freien Künstler in mir.

An was arbeitet ihr aktuell außerdem?

SP – Aktuell? Bei mir sind es neben Büchern ja auch Logos und Plakate. Wenn ich für Museen Ausstellungsplakate entwerfe, soll man ohne Ablenkung denken „ah, diese Ausstellung möchte ich sehen!“. Bei einem Logo ist es die Verdeutlichung der Idee, für die eine Einrichtung überhaupt steht. Welchen Drive, welche Identität vertritt der Absender. Konkret wird das am Museum Wilhelm Busch. Die neue Direktorin hat sich eine ganz kraftvolle neue Marke gewünscht, die ihre künftige Prägung des Museums deutlich macht. Sie kam zu mir ins Atelier und sagte „Ich brauche das neu, jung und divers. Und ich will eine direkte Assoziation mit dem Haus“. Also wird eine charakterstarke und wiedererkennbare Schrift benötigt und ein Logo, das den Namen und die DNA des Hauses wieder aufleben lässt. Und selbstsicher Zielgruppen vereint. Für sich selbst schon eine Geschichte sein könnte. Bei der Recherche schaute ich inzwischen nicht mehr zählbare Varianten lateinischer Buchstaben an. Und nach ein paar Tagen Genuss dieser Vielfalt entschied ich mich für die „Glance“ von Moritz Kleinsorge, der es geschafft hat mit smarten Designakzenten und feinen Details doch noch mal eine singuläre Schrift zu entwickeln. Für das Logo drehte ich die Buschstaben M, W, B so lange, bis ein liegendes B schließlich an eine stilisierte Silhouette der ikonischen Protagonisten Max und Moritz (letzer mit geölter Haartolle) erinnerte. Man erkennt es „at first glance“. So würdigt das inzwischen international aufgestellte Museum seinen historischen Namensgeber und schafft sich doch symbolstark einen augenzwinkernd-progressiven Platz auf den Säulen.

MT – Wir haben aus dem Projekt für das Annastift eine digitale Ausstellung mit Sebastian zusammengestellt und die wurde schon einmal ausgestellt hier im Rathaus in Hannover. Ich bin gerade noch dabei, andere Orte zu mobilisieren. Ich hoffe, es geht im Winter weiter. Ich selbst habe jetzt viel im Saarland fotografiert. Das Saarland hängt ja direkt neben Luxemburg. Luxemburg liegt zwischen Frankreich, Belgien, Rheinland-Pfalz und dem Saarland und das ist schon sehr interessant. Heute pendeln die Leute hin und her. Ich habe in Lothringen ein Internat besucht und heute ist es so, dass die jungen Leute das Drumherum nicht kennen, außer sie wohnen in Trier. Das ist total krass. Keiner weiß mehr, was es direkt nebenan für eine Geschichte gibt, was da überhaupt war, was da ist … an Architektur, Religion. Und ich reise, um solche Orte zu finden und den Leuten zu zeigen, was da passiert ist. Es gibt in Luxemburg nicht nur Banken, sondern auch viel Geschichte aus den letzten 100 Jahren. Und das gleiche will ich in Lothringen machen. Im November habe ich noch eine Ausstellung in Luxemburg: wieder ein ganz anderes Projekt, mit einem Künstler aus Düsseldorf, der auf Fotos von mir gemalt hat. Diese Ausstellung beginnt bald – und das sind alles Unikate.

Habt ihr zuletzt noch irgendetwas auf dem Herzen?

SP – Den Freundeskreis Hannover. Das ist kein unwichtiges Thema. Die Stadt Hannover hat als eine der ganz wenigen Städte überhaupt so einen Freundeskreis und ich betone immer, wie relevant es ist, dass Menschen sich ohne einen konkreten Auftrag für eine Stadt hilfsbereit im Detail engagieren und den Geist einer Stadt damit prägen und sichtbar machen. Marc Theiss und ich, wir sind beide ja nicht umsonst in Hannover. Ich war sieben Jahre in Paris, davor in Amerika, aber am Ende bin ich in Hannover. Warum? Das liegt an dem Kapillarsystem der Stadt, an diesem feinen Geäst von Energie und Menschen, die sich kennen, sich vernetzen, die unaufgeregt sind. Ich war gerade auf einer Veranstaltung in Hamburg. Alle bewegten sich enorm fotogen und sahen, ja „instagramable“ aus, und es fühlte sich an wie eine Novelle von Proust. Das ist in Hannover doch alles extrem angenehm gemittet – und so ein Freundeskreis ist eine Schleife um diese Mitte, diese verschiedenen Menschen und Interessen, die genug Raum lässt und trotzdem das Verbindende sichtbar macht. Für Hannovers andauerndes Bemühen, Kunst, Kultur, Wissenschaft und Politik erfreulich wirksam zu verbinden bin ich sehr dankbar.

MT – Und ich würde gerne noch einbringen, dass ich die Umwandlung der Innenstädte für ein ganz wichtiges Thema halte. Hannover hat ja ein bisschen das Problem, dass alles sehr weit auseinander liegt. Ich denke, dass es ein richtig großer und wichtiger Auftrag ist, den ich beim Freundeskreis, aber auch bei jedem Einzelnen sehe, dass wir mehr Kultur reinkriegen, die Innenstadt wieder mehr verbinden. Da gab es ja schon immer Ideen, aber da muss man viel Gas geben die nächsten Jahre. Wir können Hannover nur herzhaft machen oder bewerben, wenn wir dafür sorgen, dass für die Leute wieder alles etwas menschlicher wird, weg von diesen Massenketten. Man weiß ja manchmal nicht mehr, in welcher Stadt man ist, weil überall die gleichen Läden sind. Das kann es doch nicht sein auf Dauer. Ich bin mir sicher, dass die jungen Leute das auch so sehen. Hannover ist kompliziert: Wir punkten zwar mit ganz vielen tollen Sachen wie der Erreichbarkeit, wir können ganz schnell hin und her mit der Bahn und dem Fahrrad, aber wir müssen das Innendrin kulturell wirklich voranbringen. Und unser Auftrag, auch vom Freundeskreis, wird die nächsten Jahre sein, viel mehr verbindende Kultur in die Innenstadt zu bekommen. Und die Zielgruppe sind für mich einzig und allein die jungen Leute – denn die Zukunft sind die jungen Leute und nicht die alten.

CK

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