Fury in the Slaughterhouse

Nur sechs Jahre nach ihrer Gründung füllten sie im Jahr 1993 an vier Abenden in Folge das Capitol. Muss man erst mal schaffen. Was der frühere Hannover Concerts-Chef Wolfgang Besemer damals treffend als „Fury-Festspiele“ bezeichnete, findet im März 2017 in ähnlicher Form wieder statt: Am 10., 11. und 12. März spielen Fury in the Slaughterhouse in der jeweils ausverkauften TUI-Arena.

Und das, obwohl es die Band eigentlich gar nicht mehr gibt. Wir befinden uns nämlich derzeit im Jahr 9 nach der Auflösung der Gruppe. Bereits im Juni 2013 gab es ein fulminantes „Hurra, wir leben noch!“ in Form eines gigantischen Klassentreffens auf der Expo Plaza. Das ausverkaufte Konzert vor 25.000 Zuhörern wird nicht wiederholt, stand es doch unter dem Motto „Eine Stadt – eine Band – ein Konzert“. Nein, das Jahr 2017 bedeutet für die Furys das dreißigste Bühnenjubiläum. Und das wird gefeiert. Neben dem Triple in Hannover sind bislang weitere 14 Konzerte überall in der Republik angekündigt – und teilweise schon wieder ausverkauft. Vor einigen Wochen ließ Fury verlauten, es gäbe in Kürze das ultimative Best-of zu kaufen, inklusive neuer Tracks, eines Bildbandes und eines Konzertmitschnitts. Kaum war das limitierte Paket zur Vorbestellung freigegeben, war es auch schon vergriffen.

In Hannover und dem Rest von Deutschland liebt man Fury in the Slaughterhouse. Zum einen mag es daran liegen, dass sie mit zwölf Studioalben weit mehr zu bieten haben als immer bloß „Time to wonder“ oder „Won‘t forget these days“, zum anderen ist wohl auch die hohe Qualität der Live-Auftritte dafür verantwortlich. Kein Konzert ist wie das andere. Dafür sorgt zum Beispiel Sänger Kai Wingenfelder, der sich – im Notfall auch mit kaputtem Knie – seinen Spaziergang im Publikum nicht nehmen lässt. Wie der Leiter eines gigantischen Chores bringt er sein Publikum mit Leichtigkeit dazu, das zu singen, was er von ihm hören möchte. Wenn Gitarrist Christof Stein-Schneider am linken Bühnenrand den Sitz eines seiner stets farbenfrohen Anzüge kontrolliert, Wingenfelders jüngerer Bruder Thorsten rechterhand wahnwitzig schnelle Pirouetten mit seiner Gitarre dreht und mittendrin Multiinstrumentalist Gero Drnek mühelos mit dem Mund ein vierzigköpfiges Streichorchester nachahmt, ist der Spaß vorprogrammiert.

In der 2008 veröffentlichten Hearstory sagt Kai Wingenfelder: „Wenn wir sechs Typen zusammen auf der Bühne stehen, gibt es magische Momente.“ Keinesfalls eine Übertreibung und auch der Erfolg der Kartenverkäufe gibt ihm Recht. Besonders die Termine in der TUI-Arena zeigen deutlich, dass Fury in the Slaughterhouse zu Hannover gehört wie 96 und der Maschsee.

Wer an einem der Jubiläumskonzerte von Fury in the Slaughterhouse teilnehmen möchte, kann die Termine auf der offiziellen Homepage der Band (www.fury.de) nachlesen. Für alle glücklichen Ticketinhaber heißt es zunächst am 10. März endlich wieder: „Willkommen zuhause, Fury!“

Text: UM, Foto ganz oben: Martin Huch

Fury in the Slaughterhouse:
Kai Wingenfelder – Gesang
Thorsten Wingenfelder – Gitarre
Christof Stein-Schneider – Gitarre
Christian Decker – Bass
Gero Drnek – Gitarre, Keyboards, Mandoline, etc.
Rainer Schumann – Schlagzeug


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