Tag Archive | "2017-03"

*** NEU *** Undercover an der Leine

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*** NEU *** Undercover an der Leine


Neu im Stadtkind und ganz was feines: Ein Fortsetzungsroman!

1. Kapitel: Unter Druck

In „Undercover an der Leine“ wird die Geschichte des Stadtmagazins Schaumschläger erzählt: Der kleine Verlag wird von dem Medienkonzern Dr. Hase zugekauft. Die freakigen Mitarbeiter des linksalternativen Schaumschlägers müssen nun in das große Dr.-Hase-Hochhaus umziehen und sich dort an neue Gegebenheiten gewöhnen. Horst Bauer, der Chefredakteur des Schaumschlägers, und seine Leute treten in viele Fettnäpfchen und verstehen weder die Sprache der Digital Natives noch die der stromlinienförmigen Karrieristen. Und auch die Mode der Hipster ist ihnen fremd. In diesem Kapitel erfahren Stadtkind-Leser, wie Horst und seine Crew in einer Nacht-und-Nebel-Aktion das letzte Heft vor dem Umzug in ihrem alten Büro produzieren.

22.30 Uhr. Er nahm den Bleistift in die Hand, drehte ein wenig damit in seinen grau melierten Locken und schob ihn dann wie gewohnt in den Mund, um darauf rumzukauen. Horst Bauer war ein Mann der alten Schule. Heutzutage gab es andere Methoden, um einen Text zu korrigieren, die meisten saßen dabei am Bildschirm. Doch er druckte Manuskripte nach wie vor aus und las sie auf dem Papier. Er ruckelte an seiner dicken Brille und starrte auf die Seiten, die vor ihm auf dem Tisch lagen.

Linn hatte eine Titelgeschichte über Glück geschrieben. Eine Titelgeschichte? Na ja, oder eher ein Pamphlet? „Glück ist immer eine gute Sache, man kann nicht genug davon kriegen“, hatte Linn ihn in der Redaktionskonferenz von der Dringlichkeit des Sujets überzeugt. Und nun lieferte sie ihm seitenweise den üblichen wohlfühlpsychologischen Schmu. „Sobald die materiellen Grundbedürfnisse gesichert sind, steigt der Grad der Zufriedenheit nicht mehr an, haben Forscher festgestellt. Da kommt der Sinn ins Spiel“, schrieb sie und zählte im nächsten Absatz längst bekannte Infos auf: Faktoren für Glück wie Gesundheit, Familie, Arbeit und Freundschaft, dann das Experiment mit den dauerglücklichen Ratten, die tagelang den Orgasmusknopf drücken und so lange das Belohnungssystem in ihrem Hirn stimulieren, bis sie tot umfallen. Ja, das war alles richtig, schön und gut, aber viel zu langatmig, dachte Horst und strich die ersten Passagen großzügig zusammen. Weg damit! Das Kürzen war ihm ein Wohlgenuss, das Kürzen war sein Job. Kürzen für den Frieden und kürzen, um die Ordnung der Dinge wiederherzustellen. Denn das verstanden die wenigsten, dass ein Text durchs Hinzufügen nur verlieren konnte und dass das Wesentliche durch Auslassungen entstand. Sein Handy klingelte. Else! „Wir müssen reden.“ „Geht jetzt nicht, Else. Wir tüten gerade das Heft ein.“ „Dann ruf mich morgen früh an, es geht um deine Tochter Elsa.“ Deine Tochter Elsa! Immer wenn Elsa was verbrochen hatte, verwendete seine Frau Else die Wörter „deine Tochter Elsa“. Und jetzt hatte sie einfach aufgelegt, typisch! Horst riss seine kastanienbraunen Knopfaugen auf und drehte sie einmal Richtung Decke.

22.50 Uhr. Wie schnell doch die Zeit verging. Er steckte sich noch eine Ernte 23 an und checkte die E-Mails an seinem Rechner. Einige Kunden hatten ihre Anzeigen für das Heft, das morgen in Druck gehen sollte, noch nicht geschickt. Doch Horst war unbesorgt, die Deadline hatte er noch nie in den letzten 35 Jahren geschmissen. Nur einmal, als der Server explodiert war, gab es ein paar Schwierigkeiten.

Rauchschwaden hingen in der Luft, und um ihn herum herrschte das reinste Chaos. Papierberge, Zeitungen und Magazine stapelten sich hinter seinem Rücken. Außerdem hatte er seinen halben Hausrat, Möbel, Bücher, Instrumente, Bilder und ein mittelgroßes Aquarium mit Warmwasserfischen in der Redaktion abgestellt. Kurzfristig, weil Else ihn verlassen hatte und er ein Zimmer in der Wohnung von Lutz bezogen hatte. Eigentlich war sein Kumpel und Kollege Lutz der Messie von den beiden, Horst hingegen hasste Unordnung wie die Pest. Doch seit sein Privatleben den Bach runterging und Else sich bei einem Yogakursus auf La Gomera in einen zehn Jahre jüngeren Typen verknallt hatte, waren die Dinge ein wenig aus dem Ruder gelaufen.

Nebenan schepperten relaxte Reggae-Grooves aus den Musikboxen: Lutz hatte wieder seine fünf Minuten! „Is This Love“ von Bob Marley war einer seiner Lieblingssongs, mit dem der alte Haudegen und Berufsjugendliche vermutlich die Tatsache feierte, dass ihm eine halbwegs elegante Glosse gelungen war. Jetzt hörte Horst schallendes Gelächter aus dem Nachbarraum. Lutz flachste wohl mit Linn, nein, er flirtete wahrscheinlich mit ihr, versuchte es zumindest, dachte Horst grinsend, nahm einen tiefen Schluck aus seiner Yogi-Teetasse und zündete sich noch eine Zigarette an.

Im Dr.-Hase-Hochhaus würde es kein Raucherzimmer mehr für ihn geben. Dort würde er mit den anderen in einem verglasten Großraumbüro sitzen. Zum Quarzen müsste er vor die Tür gehen. Ein großer Hühnerkäfig, eine Legebatterie und ein eisiger Wind, der ihm entgegenblies, so stellte Horst sich die neue Situation vor. Es schauderte ihn, er beruhigte sich aber schnell wieder. Der Deal mit der Dr.-Hase-Gruppe war unausweichlich gewesen, finanziell gesehen ging es dem Schaumschläger schon seit Langem dreckig. Horst hatte freiwillig an die Türen des Medienimperiums geklopft und wurde freundlich von den Gesellschaftern des Hauses empfangen.

Der ausgehandelte Vertrag erschien ihm fair. Jeder bekam einen Teil vom Kuchen ab, wirtschaftlich würde man an einem Strang ziehen. Dr. Hase konnte den Anzeigenmarkt des Stadtmagazins beackern und „Synergien schaffen“, wie es Frank Backhaus, der Chairman des Unternehmens, ausgedrückt hatte. Und Horst war als Chefredakteur weiterhin für den Schaumschläger verantwortlich. Dafür hatten die Juristen ein wasserfest erscheinendes Konstrukt für einen Verlag mit mehreren Gesellschaftern entworfen, die über ein seltsames Geflecht miteinander verbunden waren, ein kompliziertes Papier in verklausulierter Fachsprache mit langen Passagen über Rechte und Pflichten, das Horst ganz schwindelig machte. Dennoch erschien ihm die Kooperation mehr als sinnvoll, denn es war höchste Zeit, den Schaumschläger fit fürs neue Jahrtausend, internetfit, zu machen. Und Dr. Hase verfügte über das entsprechende Know-how und die finanziellen Mittel.

Clara und Linn öffneten die Tür. „Wir hauen ab. Die Programmseiten sind im Kasten“, sagte Clara, die heute – wie so oft in ihrem Leben – schwarz trug. „Hau nicht mehr so doll über die Stränge“, frotzelte Linn und machte eine wischende Handbewegung, um Horst zu signalisieren, dass die Luft im Raum dick war. „Ja, ja, geht nur! Sonst seid ihr morgen wieder schlecht drauf“, rief er ihnen hinterher und schaute noch einmal auf die Uhr. 23.25 Uhr. Die Nacht war jung, und es gab noch einiges zu tun. Auf Horst warteten eine kalte Pizza und das Glück. Acht Stunden blieben ihm, um die letzten Seiten des Schaumschlägers in Druck zu bringen.

Simone Niemann

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Rembetiko

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Rembetiko


Dieser Abend ist schon etwas Besonderes. Wir gehören zu den ersten, die das Vergnügen haben, wir dürfen das neue Rembetiko testen, ein paar Tage vor der offiziellen Eröffnung. Noch ist nicht alles fertig, irgendwo wird noch gehämmert, teilweise ist das Restaurant noch gar nicht vollständig eingerichtet. Aber in unserer Ecke bekommt man bereits einen guten Eindruck, was in einigen Tagen Standard sein wird. Die Tische sind liebevoll und echt griechisch eingedeckt, wir fühlen uns sofort wohl. Und sind gespannt, was uns erwartet. Ein Vorteil dieses besonderen Abends ist natürlich, dass wir fast alles probieren können, soweit unsere Mägen uns nicht irgendwann ganz natürliche Grenzen setzen …  

Während in der offenen Küche noch emsig gewuselt wird, bleibt ausreichend Zeit, uns im neuen Rembetiko umzusehen. Und was Konstantin Paraskevaidis, früherer Betreiber der Ouzeri in der Hildesheimer Straße, hier geschaffen hat, ist wirklich einmalig. Paraskevaidis liebt das besondere Flair griechischer Hafenstädte, die kleinen Dörfer mit der einmaligen Atmosphäre in den kleinen Tavernen haben es ihm angetan. Was lag also näher, als so ein kleines griechisches Dorf nachzubauen? Und genau das ist in der Brabeckstraße 168 in Hannover-Bemerode auf der Fläche eines ehemaligen Supermarkts entstanden, ein griechisches Dorf bis ins kleinste Detail. Paraskevaidis war dafür viel unterwegs in Griechenland und hat fotografiert. Aus diesem Material entstanden die ersten Entwürfe und Zeichnungen. Nun ist sein kleines griechisches Dorf fast fertig und wir treffen einen sehr müden aber auch sehr stolzen Gastgeber. Alles hat weitaus länger gedauert als geplant, umso größer ist nun die Erleichterung, dass er endlich öffnen kann. Zu einem griechischen Dorf, einer griechischen Taverne gehört einfach Leben, dazu gehören Menschen. In kaum einer Woche wird sich das Rembetiko zum ersten Mal füllen, einige tausend Anfragen gab es bisher, für Leben ist also in nächster Zeit gesorgt und Paraskevaidis freut sich über dieses große Interesse ganz besonders. Denn es zeigt ihm, dass sein Ruf als Gastronom nicht der schlechteste ist. Bereits in der Ouzeri stand die original griechische Esskultur im Mittelpunkt, er hat sie in Hannover praktisch eingeführt, diese Vielfalt aus verschiedensten Appetithappen (Mezedes) und Hauptgerichten, immer frisch zubereitet. Im Rembetiko soll dieses Konzept  nun noch kulinarisch erweitert werden mit jenen Spezialitäten und Gewürzen, die aus anderen Kulturen ihren Weg in die griechische Küche gefunden haben. Insbesondere die kleinasiatischen Einflüsse haben es Paraskevaidis angetan. Wir sind gespannt, welche kulinarische Entdeckungsreise uns nun bevorsteht.

Und dann ist es erstmal gar nicht so leicht, den Überblick zu behalten. Um ein wenig Platz zu sparen, verzichten wir hier weitgehend auf die griechischen Namen der Gerichte und um in unseren Mägen Platz zu sparen, verzichten wir vor Ort darauf, uns zu reichhaltig bei den Vorspeisen zu bedienen. Die Reissuppe mit Rinderhackbällchen und aufgeschäumter Ei-Zitronen-Sauce macht uns das nicht leicht. Auch die Fischrogen-Creme und das pikante Schafskäsepüree sind viel zu lecker. Ein anderer Gast schwärmt gegenüber von seiner deftigen Bohnensuppe. Der Start ist gelungen. Und dann geht es erst so richtig los. Die Mezedákia (Appetithappen) und Tyriá (Käsevariationen) kommen auf den Tisch. Um es kurz zu machen, die hausgemachten gefüllten Weinblätter mit Reis und Schweinehackfleisch mit Joghurtsauce sind ein Gedicht, ganz zu schweigen von den gebratenen Auberginen. Und bei den Käsevariationen lassen uns der mehlierte griechische Hartkäse aus der Pfanne und der pikante Fetakäse im Tontopf fast vergessen, dass die Hauptgerichte erst noch kommen. Aber nur fast.

Bei den Hauptgerichten dürfen wir aus einer unfassbaren Fülle wählen und entscheiden uns schließlich für das Lammgulasch im Tontopf, die Fleischspezialitäten vom Grill (Giros, Suzuki, Bauernwurst und Souvlaki), den Lammhackspieß scharf gewürzt mit Gemüse, Bulgur, Joghurt und scharfer Peperoni, und weil wir den Fisch nicht ganz ausklammern wollen, darf es dann auch noch eine „Dorade Royal“ sein. Und das Ergebnis unseres Tests lässt sich ganz einfach zusammenfassen: Besser kann man das alles wahrscheinlich nicht auf den Tisch bringen. Was das Ambiente verspricht, löst die Küche absolut ein. Wir sind einfach nur begeistert. Und vergessen darüber völlig unsere Zurückhaltung, weswegen wir den Nachtisch leider auslassen müssen. „Schade“, um das nachzuholen, müssen wir wohl wiederkommen. Das Rembetiko überzeugt auf der ganzen Linie, der nächste „Urlaub“ ist schon gebucht.

AE

Rembetiko
Brabeckstraße 168,
30539 Hannover / Bemerode

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Lina Kunze

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Lina Kunze


Trainerin der TGM-Erwachsenenmannschaft vom VfL Eintracht Hannover
Sternzeichen: Zwillinge

Lina Kunze (oben links im Bild) turnt seit ihrer Kindheit im VfL Eintracht Hannover und ist dort Mitglied der Sparte TGW/TGM. Inzwischen ist sie Mitglied, Trainerin und Choreografin der Erwachsenen-Mannschaft – welche seit 2008 immer Landesmeister und Norddeutscher Meister sowie stolze vier mal Deutscher Meister geworden ist. Die sportliche Frohnatur, 33 Jahre alt, angestellt als Dipl.-Ingenieurin in einem Landschaftsarchitekturbüro, kommt gerade frisch von der Meisterehrung beim Bürgermeister und vom Ball des Sports. Sie erzählt uns, was TGW/TGM ist, und was es für sie persönlich und allgemein so reizvoll macht.

Lina erklärt: „Beim Turn(erjugend) Gruppen Wettkampf wird der DTJ/DTB-Finalsieger ermittelt, bei der Turn(erjugend) Gruppen Meisterschaft werden die Deutschen Meister gekürt. Generell stellt sich eine Gruppe aus 6-12 Personen aus acht verschiedenen Disziplinen ihren Wettkampf zusammen: Turnen am Boden, Tanz, Gymnastik, Singen, Medizinballwurf, Orientierungslauf, Lauf- oder Schwimmstaffel. Beim TGM müssen mindestens zwei Disziplinen des Vierkampfs aus den vier ersten, nicht messbaren Disziplinen sein, beim Dreikampf des TGW eine.“ Sie strahlt: „Das Besondere ist; alle Disziplinen werden in der Gruppe absolviert, das heißt, die Teamleistung steht  bei der Bewertung im Vordergrund. Wir machen traditionell eine Bodenturn-, eine Tanz- und eine Gymnastikchoreografie und Medizinballwurf. Unser Handgerät bei der Gymnastik ist der Reifen – aber das Witzige ist; man kann auch Bierkästen oder Regenschirme oder sonstwas nehmen. Und, was es noch interessant macht: Reine Frauenmannschaften treten gegen reine Männermannschaften und gegen gemischte an. Das Tollste am TGM ist es, kein Einzelkämpfer zu sein. Gemeinsam sind wir stark – und fangen uns auch in schlechten Momenten gegenseitig auf.“

Lina berichtet weiter: „Beim Trainieren der Kleineren habe ich schon so mit 14/15 angefangen mitzuhelfen, irgendwann einen spezialisierten Übungsleiterschein für Gymnastik/Tanz gemacht. Später kam der Kampfrichterschein dazu – auch um die andere Seite besser kennen zu lernen; was ist gefordert, was wird diskutiert? Letztes Jahr habe ich einen Trainer-B-Schein für Choreografie draufgesattelt.“ Nach dem Zeitaufwand für den Sport insgesamt gefragt, kommt sie ins Grübeln: „Wir trainieren, wenn es in die heiße Phase geht, drei mal die Woche, unter der Woche so 2 ½ Stunden, am Wochenende 3-5 Stunden. Ungefähr alle zwei Jahre machen wir für eine der drei Disziplinen eine neue Choreo, und ich helfe auch bei den Choreos für die TGW-Jugendmannschaften, da kommt Zeit dazu, die man nicht so richtig berechnen kann: Wir versuchen, z. B. für das Tanzen ein Oberthema zu finden, weil man danach besser eine Choreografie entwickeln kann, die dann einfach mehr Seele hat – und entweder es fällt einem dann Musik dazu ein, oder anders herum. Dann schneide ich die Musik, was viel Zeit braucht, immer in Rücksprache mit den Mädels. Parallel werden die Kostüme und/oder die Turnanzüge entworfen, die von einer Schneiderin umgesetzt werden. Beim Wettkampf wird die Gestaltung, die Ausführung, die Schwierigkeit und der Gesamteindruck bewertet. Im Turnen hat man akrobatische und gymnastische Elemente, und es ist immer gut, die miteinander zu kombinieren; z.B. einen Spagatsprung, sofort anschließend ein Rad und dann einen Flick-Flack. Im besten Fall läuft das möglichst automatisch ineinander über und wir erfüllen weitere Wertungskategorien wie unterschiedliche Formationen oder Abwechslung.“

Die begeisterte TGM-Meisterin betont: „Es wäre wünschenswert, wenn mehr Sportgruppen den TGW für sich entdecken. Man muss nicht perfekt turnen können, man kann seine Stärken auch etwa im Tanzen, Singen oder Laufen haben. Und man kann als Breitensportgruppe einfach mal mit seiner Choreografie auftreten und sich einem Wettkampf stellen – während er Gruppen wie uns, die ihn durchaus als Leistungssport sehen, auch eine geeignete Plattform bietet. Klar, die Wettkämpfe sind spannend und uns freuen unsere Erfolge – aber es ist auch eine Art große TGM-Familie, in die man hinein wächst, und es macht einfach mega Spaß, mit den Mädels unterwegs zu sein.“ Wer sich jetzt angesprochen fühlt: Einfach über www.vfl-eintracht-hannover.de oder auf der Facebookseite TGM VfL Eintracht Hannover melden! Und euch, Lina, viel Glück und Erfolg beim „Triple“, dem dritten Sieg bei den Deutschen Meisterschaften in Folge!

Interview: Anke Wittkopp


Kurz nachgefragt …

Was inspiriert deine Choreografien? RSG, Bodenturnen, Aesthetic Group Gymnastics, Ballett – alles, was mit Gruppen, Choreografie und Musik zu tun hat.

Ungewöhnlichste Panne? Mitten bei den Deutschen Meisterschaften ist mein Reifen zerbrochen – das ist noch nie zuvor jemandem passiert. Ich hab dann einfach weiter gemacht und es haben zum Glück noch nicht mal alle Kampfrichter mitbekommen.

Motivation? Das Wohlfühlen im Team, die Erfolge, die eigene Kreativität einbringen zu können.

Was frustriert? Aufgrund von Sanierungsarbeiten und Überbelegung der Sporthallen haben wir Probleme, geeignete Trainingshallen zu bekommen. Weil wir nicht als Leistungssport eingestuft sind, ist es schwierig für uns, im SLZ oder Turnzentrum für Frauen trainieren zu dürfen. Wir müssen zum Teil in Hallen trainieren, wo es keine passende Bodenfläche oder zu niedrige Decken gibt, das macht das Training häufig schwierig.

Zukunftswünsche? Dass es irgendwann auch Europa- oder Weltmeisterschaften gibt … – und ich Bundestrainerin werde 😉

 

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Fury in the Slaughterhouse

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Fury in the Slaughterhouse


Nur sechs Jahre nach ihrer Gründung füllten sie im Jahr 1993 an vier Abenden in Folge das Capitol. Muss man erst mal schaffen. Was der frühere Hannover Concerts-Chef Wolfgang Besemer damals treffend als „Fury-Festspiele“ bezeichnete, findet im März 2017 in ähnlicher Form wieder statt: Am 10., 11. und 12. März spielen Fury in the Slaughterhouse in der jeweils ausverkauften TUI-Arena.

Und das, obwohl es die Band eigentlich gar nicht mehr gibt. Wir befinden uns nämlich derzeit im Jahr 9 nach der Auflösung der Gruppe. Bereits im Juni 2013 gab es ein fulminantes „Hurra, wir leben noch!“ in Form eines gigantischen Klassentreffens auf der Expo Plaza. Das ausverkaufte Konzert vor 25.000 Zuhörern wird nicht wiederholt, stand es doch unter dem Motto „Eine Stadt – eine Band – ein Konzert“. Nein, das Jahr 2017 bedeutet für die Furys das dreißigste Bühnenjubiläum. Und das wird gefeiert. Neben dem Triple in Hannover sind bislang weitere 14 Konzerte überall in der Republik angekündigt – und teilweise schon wieder ausverkauft. Vor einigen Wochen ließ Fury verlauten, es gäbe in Kürze das ultimative Best-of zu kaufen, inklusive neuer Tracks, eines Bildbandes und eines Konzertmitschnitts. Kaum war das limitierte Paket zur Vorbestellung freigegeben, war es auch schon vergriffen.

In Hannover und dem Rest von Deutschland liebt man Fury in the Slaughterhouse. Zum einen mag es daran liegen, dass sie mit zwölf Studioalben weit mehr zu bieten haben als immer bloß „Time to wonder“ oder „Won‘t forget these days“, zum anderen ist wohl auch die hohe Qualität der Live-Auftritte dafür verantwortlich. Kein Konzert ist wie das andere. Dafür sorgt zum Beispiel Sänger Kai Wingenfelder, der sich – im Notfall auch mit kaputtem Knie – seinen Spaziergang im Publikum nicht nehmen lässt. Wie der Leiter eines gigantischen Chores bringt er sein Publikum mit Leichtigkeit dazu, das zu singen, was er von ihm hören möchte. Wenn Gitarrist Christof Stein-Schneider am linken Bühnenrand den Sitz eines seiner stets farbenfrohen Anzüge kontrolliert, Wingenfelders jüngerer Bruder Thorsten rechterhand wahnwitzig schnelle Pirouetten mit seiner Gitarre dreht und mittendrin Multiinstrumentalist Gero Drnek mühelos mit dem Mund ein vierzigköpfiges Streichorchester nachahmt, ist der Spaß vorprogrammiert.

In der 2008 veröffentlichten Hearstory sagt Kai Wingenfelder: „Wenn wir sechs Typen zusammen auf der Bühne stehen, gibt es magische Momente.“ Keinesfalls eine Übertreibung und auch der Erfolg der Kartenverkäufe gibt ihm Recht. Besonders die Termine in der TUI-Arena zeigen deutlich, dass Fury in the Slaughterhouse zu Hannover gehört wie 96 und der Maschsee.

Wer an einem der Jubiläumskonzerte von Fury in the Slaughterhouse teilnehmen möchte, kann die Termine auf der offiziellen Homepage der Band (www.fury.de) nachlesen. Für alle glücklichen Ticketinhaber heißt es zunächst am 10. März endlich wieder: „Willkommen zuhause, Fury!“

Text: UM, Foto ganz oben: Martin Huch

Fury in the Slaughterhouse:
Kai Wingenfelder – Gesang
Thorsten Wingenfelder – Gitarre
Christof Stein-Schneider – Gitarre
Christian Decker – Bass
Gero Drnek – Gitarre, Keyboards, Mandoline, etc.
Rainer Schumann – Schlagzeug

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Wahre Geschichten um den Lutherweg in Thüringen

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Wahre Geschichten um den Lutherweg in Thüringen


Ein Buch von Heike Hentschel

Als eine Mischung aus Pilgerweg, touristischer Attraktion und Ferienstraße verbindet der Lutherweg über die Grenzen von fünf Bundesländern Orte, an denen Martin Luther oder seine Mitstreiter gewirkt haben oder die anderweitig von den Wirkungen der reformatorischen Bewegung berührt wurden. Thüringen ist nicht eben arm an diesen sogenannten „Lutherorten“, etwa Erfurt, wo er die Universität besuchte, der Wartburg oder Schmalkalden, das dem konfessionellen Bund seinen Namen gab. Pünktlich zum Reformationsjubiläum widmet sich Heike Hentschel der Route, liefert ungewöhnliche Einzelheiten und berichtet über spektakuläre Vorkommnisse.

Geboren und aufgewachsen in Ostfriesland, wahlbeheimatet in Hannover, literarisch zu Hause in Sachsen – seit Heike Hentschel sich des hinterlassenen Textarchivs der beiden ostdeutschen Fotografen, Publizisten und Autoren Renate und Roger Rössing angenommen hat, dreht sich ihr schriftstellerisches Schaffen vor allem um die Kulturlandschaft Sachsens. Für die beliebte Buchreihe „Wahre Geschichten“ des Tauchaer Verlags hat sie bereits mehrere Landstriche untersucht und ihre Entdeckungen auf unterhaltsame Weise zusammengetragen.

So tut auch Hentschels neuester Band wieder weitaus mehr, als lediglich das Leben von Martin Luther zum wer-weiß-wievielten Male nachzuerzählen. Zwar wird in jedem Kapitel der Bezug zur Person Luthers, zu seinen Mitstreitern oder Gegnern dargestellt – darüber hinaus wird aber auch von anderen Persönlichkeiten berichtet, die für die jeweiligen Orte auf die eine oder andere Art von Bedeutung waren. Im Mittelpunkt steht nämlich der Weg selbst. In unterhaltsamer Manier folgt die Autorin den Wegverläufen und bereichert mit wissenswerten Details und „wahren Geschichten“ entlang des Pfades. Ihre Reisen führen zum Beispiel nach Möhra, dem ehemaligen Stammsitz der Familie „Luder“, nach Gotha, wo Luther mehrmals das hiesige Augustinerkloster besuchte, an verschiedene Kurzstopps, an denen Luther predigte, und auch in die Landeshauptstadt, die sich mit dem vielzitierten Satz des späteren Reformators schmücken kann, die Erfurter Universität sei „seine Mutter, der er alles verdanke.“

Dabei verlässt Hentschel nicht selten die altbekannten Pfade und richtet die Aufmerksamkeit auf Geschichten und historische Ereignisse, die weit über den Lebensweg Martin Luthers hinausgehen – etwa, wenn sie auf die „Feengrottenstadt Saalfeld“ zu sprechen kommt, über Weimar als berühmten Aufenthaltsort von Dichtern, Gelehrten und Künstlern sinniert oder den Ursrpüngen das Skatspiels in Altenburg nachspürt. Mit vielen kurzweiligen Episoden, Anekdoten oder poetischen Zitaten füllt Hentschel das Gesamtbild des thüringischen Abschnitts des Lutherweges mit unbekannten, amüsanten oder spannenden Details auf.

Mit seinem schmalen Format eignet sich Hentschels Büchlein bestens für die persönliche „Pilgerfahrt“, denn es findet in jedem Wanderrucksack Platz und begleitet den Reisenden mit Geschichten entlang des Lutherwegs, die manchmal auch tatsächlich etwas mit Martin Luther zu tun haben.

 Anja Dolatta

Mehr Infos unter
www.geschichten-aus-sachsen.de

„Wahre Geschichten um den Lutherweg in Thüringen“
von Heike Hentschel
80 Seiten,
Tauchaer Verlag,
Taucha 2017,
ISBN: 978-3-89772-293-4

Infos unter:
www.tauchaer-verlag.de

 

 

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Bildungscenter Hannover

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Bildungscenter Hannover


Seit 1997 bieten Michael Prössel und sein Team im „Förder- und Studienzirkel“ Nachhilfe für alle Fächer und Schulformen an. Im Zusammenschluss mit der pädagogischen Beraterin Petra Meyer erweitert sich ihr Leistungsangebot nun um die Lern-, AD(H)S- und Begabungsberatung mit dem Ziel, eine umfassendere Lernunterstützung anbieten zu können. Als „Bildungscenter Hannover“ wollen sie auf etwas aufmerksam machen, das leider viele im Laufe ihrer Schulzeit vergessen: Bildung macht Spaß – wenn sie mit der richtigen Methode vermittelt wird.

Wenn es mit dem Lernen nicht so richtig klappt, kann das viele Gründe haben. In den meisten Fällen jedoch lässt sich den Schwierigkeiten mit der richtigen, den Bedürfnissen des Schülers angepassten Lernmethode beikommen. So lag der Fokus im Studienzirkel von Anfang an darauf, über die klassische Nachhilfe hinaus auf spielerische Weise Kompetenzen zu vermitteln und zum Lernen zu motivieren. Abseits vom gefürchteten Frontalunterricht kann in Kleingruppen von maximal vier Personen auf individuelle Probleme eingegangen werden, Defizite und Lücken lassen sich leichter ausmachen. Ein besonderes Angebot ist dabei die Lernstandsanalyse, die den Wissensstand einer bestimmten Klassenstufe abprüft und so fehlende Grundlagen oder Schwächen sichtbar macht, die gezielt angegangen werden können.

Wenn es nicht am Stoff oder der Vermittlung liegt, kann eine Beratung helfen, um den eigentlichen Problemquellen nachzuspüren. Die Lernberatung hat das Ziel, Kinder, aber auch Erwachsene mit der Diagnose AD(H)S, Konzentrationsschwächen oder anderen Lernschwierigkeiten individuell zu unterstützen, um eine nachhaltige Verbesserung im Lernverhalten zu erreichen. Ob fantasievolle Mathekrimis, das Üben von Stressbewältigungs- und Entspannungstechniken oder Tipps zur Förderung der Motivation – für jeden Lerntyp wird ein geeigneter Lösungsweg gefunden. Darüber hinaus sind Seminare, Vorträge und Workshops geplant, die Themen rund ums Lernen für Eltern, Lehrer und Erzieher aufbereiten.

Aber nicht nur Schulkinder, auch Erwachsene die bei der beruflichen oder privaten Weiterbildung Unterstützung brauchen, werden im Bildungscenter fündig. Studenten etwa, die im Rahmen ihres Studiums in bestimmten Bereichen Nachholbedarf bei sich feststellen, können in effektivem Einzelunterricht das Nötige aufholen. Auch wird ein Bewerbungstraining angeboten, das alles Wissenswerte vom Finden der passenden Anzeige bis zum Verfassen einer ansprechenden Bewerbung umfasst. Schließlich gehören auch Deutsch als Fremdsprache, Französisch, Englisch und Spanisch zum Angebot, wobei sich die Unterrichtsmethode ganz nach der jeweiligen Zielsetzung richtet. Wer für eine Urlaubsreise oder eine anderssprachige Prüfung lernen möchte, findet im Einzelunterricht individuelle Hilfe. Für diejenigen, die ihre Fähigkeit trainieren möchten, sich zwanglos in einer Fremdsprache zu unterhalten, sind die Konversationsgruppen der geeignete Ort. Sie bilden außerdem ein ideales Gegengewicht für den grammatikfokussierten Schul- oder Selbstunterricht, da sie die schnelle Verfügbarkeit von Vokabeln und das kommunikative Selbstbewusstsein fördern.

Doch was ist mit Interessen, die normalerweise nicht so sehr im Fokus von Förderung und Nachhilfe stehen? Hierfür richtet das Bildungscenter regelmäßige Gruppen zu Themen wie Literatur, Philosophie, Latein oder auch Logik ein. So findet am 24. März zum ersten Mal in den Räumen des Bildungscenters der Debattiertreff statt, bei dem Interessierte zwischen 9 und 99 Jahren herzlich eingeladen sind, ihre Argumente auszutauschen. Das Thema: „Wer braucht schon Noten in der Schule?“

Text: Anja Dolatta, Foto: © Bildungscenter

Bildungscenter Hannover
Hildesheimer Straße 83
Tel. (0511) 88 33 00
alle Infos unter: www.bildungscenter-hannover.de

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